Bernhard
Peter
Britische,
historische, heraldische Exlibris (6)
und Peerage Plates
Peerage
Plate von Charles William Sherborn:
Dieses heraldische Blatt aus
dem Jahr 1894 von Charles William Sherborn (1831-1912) wurde für
die englische Adelsfamilie Wyndham, Barone Leconfield,
angefertigt. Das Blatt ist üppig, aber locker dekoriert. In der
Mitte wird der Schild von zwei Schildhaltern mit jeweils einem
Halskragen gehalten, rechts ein geflügelter Löwe, links ein
Greif, über der Schildkartusche schwebt eine Rangkrone, und
darüber, von einem Ornament abgesetzt und von zwei mit Blumen
gefüllten Vasen beseitet, befindet sich die dem Wulst
aufsitzende Helmzier ohne Helm darunter. Leconfield bezieht sich
auf eine Herrschaft in East Riding in der Grafschaft York.
Hier müssen wir zum Verständnis zunächst die Namen und Titel sortieren: Der Titel eines Earls of Egremont wurde 1749 geschaffen, die Position wurde mit einem Mitglied der Familie Seymour besetzt, mit Algernon Seymour, 7th Duke of Somerset, 1st Earl of Egremont (11.11.1684-1750). Danach ging der Titel an die bisherigen Wyndham baronets of Orchard Wyndham in Somerset. Dieser Titel eines Baronets Wyndham of Orchard Wyndham wiederum war 1661 geschaffen worden und erlosch 1845. Der 4. Baronet Wyndham, Sir Charles Wyndham (19.8.1710-21.8.1763), folgte nun 1750 als zweiter Earl of Egremont nach. Danach kam als dritter Earl of Egremont George O'Brien Wyndham (18.12.1751-11.11.1837) und dann als vierter und letzter Earl of Egremont George Wyndham (30.8.1785-2.4.1845), mit dem mangels Leibeserben auch der Titel wieder erlosch. Die Besitzungen, aber nicht der Titel, fielen an George Wyndham (5.6.1787-18.3.1869), einen Sproß einer illegitimen Linie der Familie, welchem am 4.4.1859 der Titel Lord Leconfield verliehen worden war. Genauer war er der älteste uneheliche Sohn des dritten Earls of Egremont mit Elizabeth Iliffe, Tochter des Rev. Iliffe, Master of Westminster School, und er war vom letzten Earls als Erbe ausersehen worden. Um es noch komplizierter zu machen, wurde dem Urenkel des 1. Lord Leconfield, John Edward Reginald Wyndham, 6th Baron Leconfield (5.6.1920-6.6.1972) im Jahre 1963 am 27.11. zusätzlich noch der Titel eines Lord Egremont (nicht Earl!) of Petworth in der Grafschaft Sussex verliehen, so daß die heutigen Wyndham den Titel Lord Egremont and Leconfield führen. So ganz neu ist der Titel eines Barons Egremont nicht, denn ein solcher wurde bereits 1449 geschaffen, damals aber für ein Mitglied der Percys, nämlich Thomas Percy, 1st Baron Egremont (1422-1460). Nach dessen Tod verschwand aber der Titel in der Versenkung, während die gräflichen Egremonts aufstiegen, um dann 1963 wiederentdeckt zu werden. Seit 2010 ist der Titelinhaber der 7. Baron, (John) Max Henry Scawen Wyndham, 7th Baron Leconfield, 2nd Baron Egremont (21.4.1948-) ist unter dem verkürzten Namen Max Egremont als Autor tätig. Die Familie Wyndham lebt seit über 250 Jahren auf ihrem Stammsitz Petworth House in West Sussex, der allerdings 1947 dem National Trust übergeben wurde und heute zum größten Teil als Museum zu besichtigen ist, während die Familie nur noch im Südflügel wohnt.
Die beiden Ausschnittsvergrößerungen von Schild und Helmzier zeigen das Bemerkenswerteste an diesem Wappen, mehrere typisch britische Zeichen für "illegitime Geburt". Die Wyndham, Barone Leconfield stammen, wie oben dargelegt, von einem der illegitimen Söhne des 3. Earl of Egremont ab. Im Schild (Abb. oben) sehen wir als Zeichen der unehelichen Geburt einen Wellenbord (a bordure wavy) zur Differenzierung, hier in goldener Tinktur. Die Wyndham, Earls of Egremont führen das Schildbild ohne den Wellenbord (Azure, a chevron or between three lion's heads erased or). Die Wyndham Barons Egremont and Leconfield haben jedoch zusätzlich die bordure wavy or. Bei der Helmzier (Abb. unten) ist der wachsende Löwenrumpf mit einem roten Wellenschragen belegt, quasi durchgestrichen (the crest slashed through with a saltire wavy gules), auch dies ein weiterer Hinweis auf illegitime Abstammung. Die Wyndham, Earls of Egremont haben nur "a lion's head erased within a fetterlock Or the bow compony counter-compony Or and Azure" ohne Wellenschragen.
Insgesamt lautet die Blasonierung für die Wyndham, Barone Leconfield: Innerhalb eines goldenen Wellenbordes in Blau ein goldener Sparren zwischen drei (2:1) abgerissenen, goldenen Löwenköpfen, auf dem blau-golden bewulsteten Helm mit blau-goldenen Decken innerhalb eines goldenen Fesselschlosses mit in zwei Reihen blau-golden gestücktem Bügel ein goldener, abgerissener Löwenkopf, rot gezungt und mit einem roten Wellenschragen belegt. Der englische Blason wäre: Azure, a chevron between three lion's heads erased Or within a bordure wavy of the last, crest a lion's head erased Or, within a fetterlock, the lock Or and the bow countercompony Or and Azure, the head charged with a saltire wavy Gules. Der seltene Begriff "fetterlock" hat nur noch in der Heraldik überlebt, er bezeichnet eine D-förmige Vorrichtung, um ein Pferd an seiner Fessel damit irgendwo anzubinden. Die beiden Schildhalter würde man als "dexter: a Winged Lion Azure collared Or, sinister: a Griffin Argent gouty de sang plain collared Gules", also rechts ein blauer, geflügelter Löwe mit goldenem Halskragen, links ein silberner, mit roten Tropfen bestreuter Greif mit rotem Halskragen. Dies ist ein drittes Differenzierungsmerkmal, denn die Wyndham, Earls of Egremont haben nur "dexter: a lion Azure winged Or, sinister: a griffin Argent guttée de sang", also jeweils ohne den Halskragen. Unter dem Schild ist ein Band mit der Devise "AU BON DROIT".
Peerage
Plate von unbekanntem Künstler:
Dieses Blatt von unbekannter
Hand ist für die Familie Ashburnham Earl of Ashburnham.
Mit diesem Namen gab es seit 1689 Barone, dann ab 1730 Grafen. Am
12.5.1924 ist der Titel erloschen. Eigentlich trug diese uralte
anglo-normannische Familie, deren Vorfahren schon 1066 bei
Hastings dabei waren, den Namen de Cruel, de Crull oder de
Crioll, wahrscheinlich abgeleitet von dem Ort Creully bei Caen in
der Normandie, sie änderte ihn aber im Zuge der
Anglisierungswelle unter König Edward III. nach ihrem Besitz
Esseborne in Ashburnham und ließen den eigentlichen Namen de
Crull wegfallen. Das seit dem 12. Jh. in Familienbesitz
befindliche Ashburnham liegt in der Grafschaft Sussex bei Battle.
Über Jahrhunderte war diese Familie nicht besonders auffällig.
Einen Tiefpunkt erlebte die Familie im 16. Jh., als der aus dem
15. Jh. stammende Sitz Ashburnham verloren ging. John Ashburnham
hatte zu leichtfertig finanzielle Verpflichtungen für Freunde
übernommen, und er mußte Ashburnham für 8000 Pfund verkaufen.
Der Besitz kam für einige Jahre an die Familie Relf. Sir John
Ashburnham starb im Jahr 1620 im Fleet-Gefängnis. Dieser John
hatte zwei Söhne, John (1603-15.6.1671) und William (ca.
1604-1679), und diese setzten alles daran, die Familie zu
rehabilitieren und den Besitz wiederzuerlangen.
Unter König Karl I. begann der Wiederaufstieg der Familie. Den Weg der Landritter an den Königshof ebnete George Villiers Duke of Buckingham, ein Vetter von Elizabeth Beaumont, John Ashburnhams des Jüngeren Mutter. Erst als loyale Anhänger König Karls I. gelang der politische und wirtschaftliche Wiederaufstieg der Familie. 1639 konnte er den Stammsitz Ashburnham wiedererlangen. Dieser 1603 geborene John Ashburnham hatte sich verdient gemacht, zunächst, indem er seinen erworbenen Wohlstand dafür verwandte, dem König Geld zu leihen, dann, als König Karl I. flüchten mußte und er ihm half. Die Unterstützung von König Karl I. kam die Familie jedoch nach dessen Fall teuer zu stehen, und die Brüder John und William fanden sich nach des Königs Tod in keiner beneidenswerten Situation wieder, denn sie mußten die ihnen auferlegten Geldstrafen für eben jene Unterstützung und die für den König gemachten Schulden bezahlen und sich zugleich wegen Hochverrates verantworten, weil sie dem König Geld geliehen hatten. Der Royalist John Ashburnham, der alles auf die Karte König Karls gesetzt hatte, verlor in den politischen Wirren alles und landete für lange Zeit im Gefängnis, zuerst in London, dann in der Verbannung auf Guernsey Castle (Kanalinseln).
In der englischen Restauration nach 1660 bekamen die Ashburnhams aber das Verlorene wieder. Der König überschüttete die Familie mit Dankbarkeit für die Treue und geleisteten Dienste. Die Schulden an die Familie wurden zurückbezahlt. Und sie erhielten die Erhebung zum Baron obendrein, denn als später Dank für die Hilfe für Karl I. wurde der Enkel des Helfers, er hieß ebenfalls John Ashburnham, 1689 zum Baron Ashburnham erhoben. Ab da ging es auch wirtschaftlich steil nach oben: Die Familie besaß neben Ländereien und Eisenindustrieanlagen in Sussex ausgedehnte Besitzungen in Wales und das Dorf Pembrey im ebenfalls walisischen Carmarthenshire. 1883 besaßen sie insgesamt Land von 24500 acres. So konnten sie auch im 18. Jh. den Neubau des Schlosses in Ashburnham in Angriff nehmen.
Von den Baronen gab es drei, nämlich John Ashburnham, 1st Baron Ashburnham (1656-1710), dessen Sohn William Ashburnham, 2nd Baron Ashburnham (1679-1710) und dessen jüngerer Bruder und Erbe John Ashburnham, 3rd Baron Ashburnham (13.5.1687-10.3.1737), der am 14.5.1730 zum Earl erhoben wurde. Von den Grafen gab es insgesamt sechs, nämlich besagten John Ashburnham, 1st Earl of Ashburnham (13.5.1687-10.3.1737), dessen Sohn John Ashburnham, 2nd Earl of Ashburnham (30.10.1724-8.4.1812), dessen Sohn George Ashburnham, 5th Baron Ashburnham und später 3rd Earl of Ashburnham (25.12.1760-27.10.1830), dessen Sohn aus zweiter Ehe Bertram Ashburnham, 4th Earl of Ashburnham (23.11.1797-22.6.1878), dessen Sohn Bertram Ashburnham, 5th Earl of Ashburnham (28.10.1840-15.1.1913) und zuletzt des Letztgenannten Bruder, Thomas Ashburnham, 6th Earl of Ashburnham (8.4.1855-12.5.1924), mit dem die drei Titel erloschen. Seit dem dritten Baron und dem 14.5.1730 führte die Familie nämlich auch den Titel eines Viscount St Asaph, das liegt in Wales, und dieser Titel wurde von Familienangehörigen benutzt, die nicht Baron oder Earl waren, wie von George Ashburnham, Viscount St Asaph (2.2.1758-13.2.1758) oder George Ashburnham, Viscount St Asaph (9.10.1785-7.6.1813), Mitglied des Parlamentes für New Romney und danach für Weobley. Das letzte Familienmitglied des Namens war Lady Mary Catherine Charlotte Ashburnham (1890-1953), Tochter des 5. Earls und Nichte des 6. Earls. Der 5. Earl hatte am 25.2.1888 Emily Chaplin geheiratet, die Tochter von Richard Chaplin, und mit ihr zwei Kinder, doch Mary Catherine Charlottes einziger Bruder, der am 2.3.1888 geborene Bertram Richard Ashburnham, Viscount St Asaph, verstarb kurz nach der Geburt.
Die Familie der Grafen von Ashburnham wird vor allem mit einer wertvollen Sammlung historischer Manuskripte in Verbindung gebracht, die vom 4. Earl erworben wurde und vom 5. Earl um 1890 ff. aufgrund finanzieller Engpässe zum Großteil an die British Library verkauft wurde. Ebenso berühmt war die Gemäldesammlung der Familie. Das einstige herrschaftliche Anwesen der Familie, Ashburnham Place, ist nur noch ein Schatten einstiger Größe. Nachdem die letzte Bewohnerin der Familie, die am 3.1.1890 geborene Lady Mary Catherine Charlotte Ashburnham, am 5.1.1953 starb, kamen Inventar und Ausstattung bei Sotheby's in mehreren aufsehenerregenden Auktionen unter den Hammer. Die Verkäufe waren angesichts einer Erbschaftssteuerforderung von damals 427000 Pfund, heute dürften das rund 10 Mio. &euro sein, unumgänglich. Die Auktionen der Möbel und Gemälde etc. brachten jeweils 150000 und 42000 Pfund. Deshalb wurden 1955-1957 auch noch die Ländereien bis auf einen winzigen Rest verkauft.
Der Erbe des Besitzes, Reverend John Bickersteth (1926-1991), ein entfernter Cousin der Erblasserin, ließ das im neopalladianischen Stil ca. 1757-61 von Stephen Wright errichtete Herrenhaus, das im 2. Weltkrieg durch einen Bombentreffer schwer beschädigt wurde und verfiel, angesichts der immensen notwendigen Instandsetzungskosten (Dach, Kriegsschäden, Hausschwamm) sehr zu seinem Nachteil verkleinern, nachdem ein Verkauf den nur noch Abbruchwert besitzenden Herrenhauses gescheitert war. Er bewahrte nur den unteren Teil und richtete dort ein christliches Konferenz- und Gebetszentrum ein. Der Mitteltrakt wurde auf zwei Geschosse reduziert, und die Seitenflügel waren danach nur noch einstöckig. Spätfolgen eines Kriegstreffers und mangelnde Finanzkraft des Eigentümers haben hier eines der einst schönsten Landschlösser quasi vernichtet. Was einst eines der herrschaftlichsten Häuser Südwestenglands gewesen war, ist nach den Zerstörungen des Jahres 1959 nur noch ein Torso ohne Maß und Proportion. Das Herrenhaus oder vielmehr das Wenige, was von dem einst durchgehend dreistöckigen Schloß blieb, und ein kleiner Rest des einstigen, 1883 riesige 9000 acres umfassenden Estates gehören seit 1960 dem Ashburnham Christian Trust. So endete ein einst schönes, für seine Sammlungen berühmtes Landschloß.
Das Wappen zeigt in Rot einen silbernen Balken zwischen 6 (3:3) silbernen Sporenrädern, auf dem (hier nicht vorhandenen) Helm eine natürliche Esche. Der englische Blason lautet: Gules a fess between six mullets pierced Argent, crest: out of a ducal coronet Or an ash tree proper. Als Schildhalter dienen zwei schwarze Windhunde, Gesichter, Brust und Füße silbern, mit goldenem Halsband und ebensolcher Leine, englisch: Supporters on either side a greyhound Sable with the faces, breasts and feet Argent collared and lined Or. Die Devise unter dem Schild lautet "LE ROY ET L'ESTAT" - für König und Staat. Ein alternatives, von der Familie verwendetes Motto ist "Will God I Shall".
Exlibris
von unbekanntem Künstler:
Dieses Exlibris von
unbekannter Hand ist Thomas Boycott als Eigner
zugewiesen und mit der Jahreszahl 1761 versehen. Geschmacklich
und künstlerisch ist dieses Blatt grenzwertig und ein leider
typisches Produkt seiner Zeit - weiter kann man sich wohl kaum
von klaren, heraldischen Formen und ausgewogenen Proportionen
entfernen als im britischen späten Rokoko. Abgesehen von den
inkommensurablen geschmacklichen Paradigmen verschiedener Zeiten
und Länder ist dieses Wappen insofern von Interesse, als es
sowohl im Schild als auch in der Helmzier Granaten oder Bomben
besitzt. Der englische Blason wäre: Gules on a chief Argent
three fireballs proper, crest: out of a mural coronet an arm
couped at the elbow in armour, in the hand a fireball, all
proper. Deutsch: rot mit silbernem, mit drei brennenden,
naturfarbenen Granaten belegten Schildhaupt, auf dem (nicht
vorhandenen) Helm aus einer Mauerkrone wachsend ein gepanzerter,
im Ellenbogen abgewinkelter Arm, eine Granate wie beschrieben
haltend. Die Familie hatte ihren Sitz auf Rudge Hall in Rudge,
Grafschaft Shropshire, nahe Pattingham (das liegt aber schon im südlichen
Staffordshire). Die bis ins Mittelalter zurückreichende Anlage
wurde im 19. Jh. von der Familie Boycott neu gebaut. Für das
Blatt kommen mehrere Personen des Vornamens Thomas in Frage, da
der Name im 18./19. Jh., häufiger dem jeweils Erstgeborenen
gegeben wurde. Das Wappen wurde jedenfalls am 21.3.1663 den
beiden Brüdern Silvanus Boycott of Hinton in the County of Salop
und Francis Boycott of Byldwas in the County of Salop durch die
Hand von Edward Byshhe, Clarenceux King of Armes, verliehen, mit
dem Wortlaut "Upon a Cheife Argent in a Feild Gules three
Granadoes proper. And for the Crest, An armed Arme proper issuing
out of a Crowne Murall, casting a Granado". Die beiden
genannten Brüder waren Söhne von William Boycott of Byldwas.
Silvanus führte das Wappen wie beschrieben, Francis eine
Mondsichel zur Differenzierung ("he the said Francis with
the distinction of a Crescent"). Die Granaten spielen darauf
an, daß der Vater der beiden Brüder König Karl I. mit Granaten
und anderen militärischen Versorgungsgütern beliefert hatte,
und die beiden Söhne hatten Karl II. bei seiner Flucht geholfen.
Exlibris
von Charles William Sherborn:
Dieses Exlibris von Charles
William Sherborn (1831-1912) wurde im Jahr 1890 für John
William Ryland (23.4.1856-1928) gezeichnet und
gestochen. Die Familie war in mehreren Linien in Warwickshire
vertreten (Redlands, Erdington; Aston; Shakespeare Hall in
Rowington; Manors of Wisham and Moxhall; Gravelly Hill House).
Der genannte John William Ryland, geboren in Birmingham, war
Esquire auf Shakespeare Hall in Rowington, Warwickshire. Das
tudorzeitliche Fachwerkhaus gehörte früher einem Zweig der
Familie des berühmten Poeten, und er selbst soll hier angeblich
"Was ihr wollt" geschrieben haben. Der Eigner dieses
Exlibris war Reverend, Justice of the Peace (J.P.), und Fellow of
the Society of Aniquaries (F.S.A.). Er publizierte über seinen
Heimatort Rowington die Pfarrregister 1612-1812, ebenso über
Wroxall. Er hat im Jahre 1883 Jane Madely geheiratet, die Tochter
von Charles Madeley, Esquire of Solihull.
Im silbernen Schild befindet sich ein gekerbter, schwarzer Sparren, belegt mit einer Getreidegarbe zwischen zwei jeweils von einem Ring umschlossenen Pilgermuscheln, alle Figuren golden, und begleitet von drei (2:1) schwarzen Merletten, an der Ortstelle eine liegende, rote Mondsichel zur Unterscheidung dieser Linie (andere Ryland-Linien haben diese Mondsichel nicht). Englischer Blason: Argent, on a chevron invected between three martlets Sable, a sheaf of rye Or between two escallops, each within an annulet of the last, in chief a crescent Gules for difference.
Als Oberwappen sehen wir auf dem schwarz-silbern bewulsteten Helm mit schwarz-silbernen Decken einen wachsenden, schwarzen Löwen, belegt mit einem silbernen Sparren, der wiederum mit einer schwarzen Getreidegarbe zwischen zwei ebensolchen Pilgermuscheln, und der Löwe hält zwischen seinen Vorderpranken einen silbernen, mit einer schwarzen Merlette belegten Schild. Englischer Blason: Mantling Sable and Argent, crest on a wreath of the colours, a demi-lion Sable, charged with a chevron Argent, thereon a sheaf of rye between two escallops of the first, holding between the paws an escutcheon also Argent charged with a martlet as in the arms. Die Devise lautet: Avorum honori - Ehre den Vorfahren.
Exlibris
von Charles William Sherborn:
Dieses Exlibris von Charles
William Sherborn (1831-1912) wurde im Jahr 1900 für William
Bruce Bannerman (11.2.1862-6.6.1933) entworfen, der aus
einer schottischen Familie stammte, in Atcham, Shropshire in
England, geboren wurde und in The Lindens, Sydenham Road, Croydon
in Surrey wohnte. Die Künstlersignatur und die Datierung
befinden sich auf einem kleinen Schriftband, rechts unten die
Ecke des Feldes mit der Eignerbezeichnung überschneidend.
William Bruce Bannerman war Autor mehrerer Bücher über
Heraldik, Geschichte und Genealogie, darunter etliche
aufgearbeitete Pfarr- und Heiratsregister, historische
Visitationen in Surrey, Kent, Rutland und Sussex etc. Und er war
Antiquar, seit 1901 Mitglied in der Society of Antiquaries of
London (F.S.A.) und Mitglied der Society of Antiquaries of
Scotland (F.S.A. Scot.). 1898 trat er der Ex Libris Society bei,
wo er Chairman of Council wurde. Er war auch Mitglied der
Harleian Society und amtierte als deren Schatzmeister und
Schriftführer. Er verstarb in Croydon.
Das Wappen ist rot mit einem goldenen Balken, der oben von zwei goldenen Eberköpfen und unten von einer Flagge an einem schräggelegten Stock begleitet wird, die Flagge silbern mit einem blauen, rechten, oberen Freiviertel, welches mit einem silbernen Andreaskreuz belegt ist. Englischer Blason: Gules, a fess between two boars' heads erased Or in chief, and a banner displayed bendwise in base Argent, thereon a canton Azure, charged with a saltire of the third. Auf dem rot-golden bewulsteten Helm mit rot-goldenen Decken ein wachsender, hersehender Geharnischter, seine rechte Hand ein naturfarbenes Schwert emporhaltend, in seiner Linken eine Flagge wie im Schild haltend. Englischer Blason: Mantling Gules, doubled Or. Crest: on a wreath of his liveries, a demi-man in armour affronte, his dexter hand grasping a sword all proper, and his sinister hand holding a banner displayed as in the arms. Die Devise lautet: Pro Patria - für das Vaterland. Von der Symbolik her ist das Wappen einerseits redend - der Mann mit dem Banner, andererseits ist es auch eine Zurschaustellung schottischen Nationalstolzes, denn im Freiviertel ist das St. Andrew's Cross, die schottische Nationalflagge. Der Name Bannerman soll - ohne Beweis - seinen Ursprung darin haben, daß die Mitglieder des Clans früher im 11. bis 13. Jh. das Privileg gehabt haben sollen, in Kriegszeiten des Königs Banner tragen zu dürfen.
Noch eine Anmerkung zur Künstlersignatur: Sie enthält vor dem "fecit" die Abkürzung "R.E.", das steht für die Royal Society of Painter-Etchers and Engravers, und die bedeutendsten Kupferstecher wie Sherborn und Eve waren dort Mitglieder. Die im Jahre 1880 in London gegründete Gesellschaft war zuerst eine Society of Painter-Etchers, ab 1888, als sie vom Souverän durch eine entsprechende Royal Charta eine Körperschaft des öffentlichen Interesses mit besonderem Status wurde, offiziell die Royal Society of Painter-Etchers and Engravers, und sie wurde 1991 in Royal Society of Painter-Printmakers umbenannt.
Exlibris
von George William Eve:
Dieses Exlibris von George
William Eve (1855-1914) stammt aus dem Jahr 1900 und wurde
ebenfalls für den im vorigen Abschnitt erwähnten William
Bruce Bannerman (11.2.1862-6.6.1933) entworfen. Die
Beschreibung des Wappens ist im vorherigen Abschnitt zu finden.
Der Aufbau des Blattes folgt künstlerisch einem anderen Plan,
Helm und Helmzier werden optisch links neben dem Schild plaziert
und können so größer und dominanter dargestellt werden,
während die Komposition von Sherborn Helm und Kleinod auf dem
Schild sitzend präsentiert, was sie dadurch heraldischen
Proportionsregeln unterwirft. Dadurch ist im Sherborn-Entwurf
eine schmale, vertikale Mittelzone inhaltlich belegt, und beide
Seitenflächen werden mit aufwendigen Helmdecken verfüllt. Hier
im Eve-Entwurf ist die Platzverteilung günstiger und läßt
weniger Leerflächen; die Helmdecken ziehen sich schwungvoll
asymmetrisch nach rechts und umarmen quasi von unten den Schild
und schaffen so die Verbindung zwischen beiden Teilen des
Wappens, ein harmonisch wirkendes Layout des Blattes.
Noch ein paar Anmerkungen zur Genealogie des Eigners: William Bruce Bannerman war das einzige überlebende Kind von George Bannerman (25.12.1829-13.5.1901) and Eliza Collis (1831-30.5.1862), Tochter von John Collis. Der Vater stammte aus Loth, Sutherlandshire in Schottland, die Mutter aus Glasgow, Lanarkshire in Schottland. Die beiden hatten am 4.6.1859 in Atacham, Salop in England, geheiratet.
William Bruce Bannerman hatte am 3.10.1885 in Selhurst, Surrey, Emma Alexandra Davies (1864-28.5.1933) geheiratet, die aus Wales stammende Tochter von Thomas Davies. Die beiden hatten fünf Söhne, William Bruce Bannerman (9.7.1886-25.7.1950), Ronald Robert Bruce Bannerman (11.9.1888-3.5.1960) , George Gordon Bruce Bannerman (28.9.1889-1966), Edward A. Bruce Bannerman (26.7.1896-2.6.1897) und Robert Campbell Bruce Bannerman (13.10.1901-), und drei Töchter, Elsie Alexandina Bruce Bannerman (26.6.1898-1967), Ethel Mary Elizabeth Bruce Bannerman und Jessie Murray Bruce Bannerman (11.11.1904-28.12.1978), und alle trugen den wegen der Erinnerung an Robert de Brus (Robert the Bruce) typisch schottischen Namen Bruce, auch die Mädchen, was auf eine tiefe Verbundenheit mit der schottischen Wurzeln der Familie zeigt.
Für Bannerman gibt es mehrere verschiedene Bücherzeichen bedeutender Künstler, neben dem zuvor vorgestellten Blatt von Sherborn aus dem gleichen Jahr und diesem hier gibt es noch eines von G. W. Eve aus dem Jahr 1903, welches die Eignernennung in der Form "W. Bruce Bannerman, F.S.A., Croydon, Surrey" trägt und von dem auch Namensvarianten für seine vier überlebenden Söhne hergestellt wurden, jedes mit einem etwas anderen Gesichtsausdruck des Fahnenträgers. Ein weiteres Blatt von Eve zeigt nur das Wappen ohne Hintergrund und ist nur "W. Bruce Bannerman, F.S.A." betitelt. Die späteren Blätter erwähnen sämtlich, daß der Eigner Fellow der Society of Antiquaries war. Ein weiteres Exlibris existiert aus der Feder von Graham Johnston, dem heraldischen Künstler des Lyon Court, aus dem Jahr 1899 mit einem Ritter zu Pferde mit Wald und Burg im Hintergrund.
Exlibris
von unbekanntem Künstler:
Mit diesem Blatt eines
namentlich nicht bekannten Künstlers begeben wir uns in den
Bereich der irischen Heraldik. Wie die walisische Heraldik ist
auch die irische eine recht komplizierte Welt der Stammessymbolik
für sich, und nicht unbedingt vergleichbar mit der
normannisch-englischen. Deutlicher formuliert, die
normannisch-englische Heraldik war den irischen Stämmen fremd
und blieb fremd im System der keltischen Clans, und als man sich
mit den Eigenheiten Englands vertraut machte, übernahm man die
Regeln der Heraldik eher locker. Der irische Adel adaptierte die
Heraldik nach und nach, insbesondere als die Tudor-Dynastie
herrschte, aber auf etwas bewegliche Weise und ohne die
regelkonforme Eindeutigkeit englischer Heraldik. Diese irische
Eigenart wird auch im hier vorgestellten Exlibris sichtbar, neben
typisch britischem Umgang mit erheirateten Wappen.
Dieses undatierte Exlibris wurde von einem unbekannten Künstler für Windham Wyndham-Quin 2nd Earl of Dunraven and Mount-Earl angefertigt. Das Wappen ist geviert mit Herzschild, Feld 1: unter einem goldenen Schildhaupt, belegt mit einem silbernen Schildchen mit einer aufrechten roten Hand, in Grün ein silberner Pegasus (Quin), Feld 2: geviert, Feld a und d: in Silber ein Löwe, der an einem Baum emporspringt, Feld b und c: in Rot eine aus Wolken hervorkommende, silberne Hand, die ein ebensolches Schwert emporhält (das letztere Symbol steht für die früheren König von Munster, die Quin beanspruchten Verwandtschaft mit ihnen), Feld 3: in Blau ein goldener Sparren, begleitet von drei (2:1) abgerissenen, goldenen Löwenköpfen (Azure a chevron between three lion's heads erased Or, Wyndham), Feld 4: wie Feld 1, aber ohne das Schildchen im Schildhaupt (Vert a pegasus courant wings addorsed Argent a chief Or, Quin), Herzschild: in Blau ein goldener Sparren, begleitet von drei (2:1) abgerissenen, goldenen Löwenköpfen (Azure a chevron between three lion's heads erased Or, Wyndham).
Der Herzschild zeigt noch einmal das gleiche Motiv wie Feld 3, jeweils Windham/Wyndham. Das hat folgende Ursache: Wyndham wurde sozusagen zweimal erheiratet. Während Feld 3 schon fest in das Gesamtkonzept integriert ist, hat der Herzschild noch die Rolle eines "escutcheon of pretence".
Valentine Quin, of Adare, County Limerick, heiratete Mary Widenham, die Erbtochter von Henry Widenham (-1719) of Court, county Limerick, die das Wappen der Windham/Wyndham benutzten, warum auch immer, wahrscheinlich nur aufgrund der Namensähnlichkeit. Der Name war zwar nicht Wyndham, und eigentlich gehört sie nicht zur Familie, aber das Wappen der ähnlich lautenden Familie wurde aufgrund dieser Ehe als Feld aufgenommen, und da das Erbe erfolgt ist, wurde das Motiv fest als Feld 3 aufgenommen. Nach dieser Heirat benutzten die Quin den Namen Windham als Vornamen. Henry Widenham, dem Land in den Baronien Kenry und Pubblebrien in der Grafschaft Limerick gehörte und der 1703 noch Land in den Baronien Kenry und Connello zugekauft hatte, und der 1712 das Land als Lehen bekam, auf dem sein Enkel George Quin 1767 Quinsborough House erbauen sollte, hinterließ bei seinem Tod zwei Töchter. Die andere neben Mary hieß Alice und heiratete Price Hartstonge. Der Sohn von Valentine Quin und Mary Widenham war Windham Quin (1717-1789) und heiratete 1748 Frances Dawson, die Tochter von Richard Dawson und Elizabeth Vesey. Dieser Windham Quin lebte in Adare im County Limerick und saß 1769-1776 für Kilmallock im Parlament.
Sein Sohn, Valentine Richard Quin (30.7.1752-24.8.1824), wurde am 31.7.1800 der 1st Baron Adare, später am 5.2.1816 der 1st Viscount Mount-Earl und noch später am 5.2.1822 der 1st Earl of Dunraven and Mount-Earl. Er saß 1799-1800 im Parlament für Kilmallock heiratete zweimal, in erster Ehe am 24.8.1777 Lady Frances Muriel Fox-Strangways (1755-5.3.1814), Tochter von Stephen Fox-Strangways, 1st Earl of Ilchester, und in zweiter Ehe am 26.2.1816 Margaret Mary geborene Coghlan, verwitwete L'Estrange, verwitwete Blennerhassett.
Alle Kinder stammen aus erster Ehe, darunter auch der Eigner dieses Exlibrisblattes, Windham Henry Quin (24.9.1782-6.8.1850), nach der Erbheirat Windham Henry Wyndham-Quin, 2nd Earl of Dunraven and Mount-Earl. Er besuchte 1796-99 Eton und studierte ab 1799 in Oxford am Magdalen College. Als er 1815 die Ländereien seines Schwiegervaters erbte, nahm er Namen und Wappen der Wyndham an und stellte den Namen ungewöhnlicherweise seinem eigenen voran, seit dem 7.4.1815. Wie sein Vater und schon sein Großvater saß er im Parlament, 1806-1820 für die Grafschaft Limerick. Von 1818 bis zu seinem Tod war er Custos Rotulorum der Grafschaft Limerick, eigentlich der höchste Zivilbeamte, aber mehr und mehr eine zeremonielle und repräsentative Funktion. Von 1839 bis zu seinem Tod war er Representative Peer für Irland.
Windham Henry Quin heiratete am 27.12.1810 Caroline Wyndham (ca. 1789-26.5.1870), einzige Tochter und Erbin von Thomas Wyndham, of Dunraven Castle, county Glamorgan, und dessen Frau, Anna Maria Charlotte Ashby. 1815 erfolgte der Erbfall, und nach der Übernahme des Besitzes in Dunraven wurde die Familie 1822 in den Grafenstand erhoben, wovon Sohn und Vater gleichermaßen profitierten, denn der erste Earl war der Schwiegervater der Erbtochter, der eigentliche Erbe wurde erst der zweite Earl, am 24.8.1824.
Diese Konstellation spiegelt der Herzschild wider: Caroline war Windham Henrys Frau, und noch hatte man das Erbe nicht, aber man war in heißer Erwartung desselben und wußte, daß man es irgendwann bekommen wird, deshalb wurde der Wyndham-Schild zwar aufgenommen, aber doch nicht "so richtig", er wurde Herzschild, eine Art Wartestellung vor der endgültigen Aufnahme, und das nennt man "escutcheon of pretence". Man positionierte es als separate Einheit in der Mitte, bis die Erbschaft tatsächlich vollzogen war. Und weil diese Konstellation nur für den 2nd Earl zutrifft, kann das Bücherzeichen exakt ihm zugeordnet werden. Und die zweimal gleichen Inhalte rühren aus zwei verschiedenen Heiraten her, das erste Mal Quin mit der Erbtochter Widenham, und das zweite Mal Quin mit der Erbtochter Wyndham.
Im Feld 1 ist das allgemeine Kennzeichen eines Baronets zu sehen, nur in Feld 1, nicht in Feld 4, obwohl dort derselbe Inhalt zu sehen ist. Aber ein Baronets-Schildchen wird eben nur einmal gezeigt, wo genau, hängt im Detail von den Umständen ab. Normalerweise positioniert man dieses Schildchen an der Herzstelle oder an der Ehrenstelle, nur ist hier aufgrund des Herzschildes kein Platz mehr. Deshalb wandert es auf Feld 1. Über dem Wappenschild ist die Krone eines Earls zu sehen. Wir sehen also zwei Rangzeichen unterschiedlichen Standes in der Komposition, das eine in Bezug auf die irische Baronie Adare, denn die Quin wurden 1781 Baronets of Adare in the County of Limerick, 1800 Barons of Adare, 1822 Viscounts Adare, und das andere in Bezug auf den walisischen Grafenstand als Earl of Dunraven.
Gleichzeitig verlagerte sich mit dieser Heirat der Besitz-Schwerpunkt nämlich von Irland nach Süd-Wales, denn das seit 1642 von Humphry Wyndham gekaufte und seitdem im Besitz der Wyndham befindliche Dunraven Manor (alter Name: Dyndryfan, dreieckige Festung) liegt bei Southerndown auf einer Klippe an der Küste, an der Stelle eines eisenzeitlichen Forts und teilweise in dessen noch deutlich sichtbare Wälle hineingebaut. Das auf älteren Bauten beruhende Herrenhaus von Dunraven Castle wurde 1803 von Thomas Wyndham erbaut, dann von seinem Enkel Edwin 1858 noch einmal umgebaut. Es bekam dabei ein historisierend-wehrhaftes Erscheinungsbild. Nachdem es in beiden Weltkrieg als Militärhospital (Glamorgan Red Cross County Hospital) gedient hatte, wurde es zu einem Workers Travel Association Guest House. Es ist aber heute nur noch eine Ruine, denn es wurde 1963 zerstört. nachdem die WTA wegen steigender Kosten das Interesse verloren hatte, sollte das Anwesen verkauft werden und ein Campingplatz auf dem Gelände entstehen. Das wurde vom Glamorgan County Council abgelehnt. Das Anwesen wurde an eine Gesellschaft verkauft, die alles per Auktion zu Geld machte, was nicht niet- und nagelfest war, den Rest abriß und Tennisplätze anlegte. Nur die Grundmauern des Herrenhauses und der tieferliegende Garten mit seinen Mauern und einem Turm sind noch vorhanden.
Interessanterweise hat die Familie in neuerer Zeit ein anderes Wappen für Quin geführt, geviert, Feld 1 und 4: in Rot eine natürliche Hand mit Schwert, unten begleitet von zwei aufgerichteten, goldenen Schlangen, oben von zwei silbernen, liegenden Mondsicheln, Feld 2 und 3 das Wyndham-Wappen wie beschrieben, aber mit einem Stern differenziert, engl.: Crests: 1st: a wolf's head erased Argent (Quin), 2nd: a lion's head erased within a Fetterlock and Chain Or (Wyndham). Supporters: On either side a raven with wings elevated proper collared and chained Or.
Die Familie ist erloschen mit Thady Windham Thomas Wyndham-Quin, 7th Earl of Dunraven and Mount-Earl (27.10.1939-25.3.2011). Er war mit Geraldine McAleer verheiratet und hatte eine einzige Tochter, Lady Ana Wyndham-Quin (20.3.1972-). 2011 erlosch damit der Titel eines Earls of Dunraven and Mount Earl.
Exlibris
von Charles William Sherborn:
Dieses Exlibris von Charles
William Sherborn (1831-1912) wurde 1896 für Arthur
Oliver Villiers Russell Baron Ampthill gezeichnet und
gestochen. Das eingedruckte Künstlermonogram befindet sich auf
der sich um das Löwenbein des rechten Schildhalters schlingenden
Schlaufe des Schriftbandes, die Jahreszahl gegenüber in gleicher
Position. Russell ist der Familienname, Baron Ampthill der am
11.3.1881 geschaffene Peerage-Titel. Das Wappen ist gespalten,
die rechte Spalthälfte zeigt das Wappen der Barons
Ampthill, unter einem schwarzen, mit drei silbernen
Jakobsmuscheln, die von einem goldenen fünfzackigen Stern
überhöht werden, belegten Schildhaupt in Silber ein roter Löwe
(engl.: Argent a lion rampant Gules on a chief Sable three
escallops of the field, a mullet Or for difference). Zum Wappen
Ampthill gehört auch die Helmzier, eine stehende, silberne,
golden bewehrte Ziege, auf dem Körper belegt mit einem
schwarzen, fünfzackigen Stern (engl.: a goat statant armed and
unguled Or, charged on the body with a mullet Sable for
difference). Zwei Schildhalter sind zu sehen, rechts ein roter
Löwe mit einer herzoglichen Krone um den Hals und mit einem
goldenen, fünfzackigen Stern auf der Schulter, links eine rote,
golden bewehrte Antilope mit einer herzoglichen Krone um den Hals
und mit einem goldenen, fünfzackigen Stern auf der Schulter
(engl.: Supporters: dexter a lion Gules ducally gorged and
charged on the shoulder with a mullet Or, sinister an
antelope Gules armed, crined and tufted Or ducally gorged and
charged on the shoulder with a mullet Or). Die Devise auf dem in
drei Abschnitte geschlungenen Schriftband lautet: CHE SARA SARA -
was sein wird, wird sein (engl.: what will be, will be).
Der erste Baron Ampthill of Ampthill in the County of Bedford, für den der Titel geschaffen wurde, war Odo William Leopold Russell (20.2.1829-25.8.1884), Sohn von Lord George William Russell, der wiederum von John Russell abstammt, dem 6th Duke of Bedford. Odo William Leopold war im Auswärtigen Dienst tätig und unter anderem 1871-1884 britischer Botschafter in Berlin. Er heiratete am 5.5.1868 Lady Emily Theresa Villiers (9.9.1843-22.2.1927), die Tochter von George William Villiers, 4th Earl of Clarendon. Ihr Erstgeborener, der Exlibriseigner, war Arthur Oliver Villiers Russell, 2nd Baron Ampthill (19.2.1869-7.7.1935). Als er seinem Vater als Baron nachfolgte, war er erst 15 Jahre alt. Er wurde als Ruderer für Eton und Oxford bekannt, wechselte später in den Londoner Ruderclub. Er ging in den Kolonialdienst, war 1895-1897 Assistant Private Secretary und 1897-1900 Private Secretary to the Colonial Secretary Joseph Chamberlain und wurde schließlich vom 15.10.1900 bis zum 30.4.1904 als Nachfolger von Arthur Havelock und noch einmal vom 13.12.1904 bis zum 15.2.1906 Gouverneur von Madras in Indien, mit 31 Jahren der jüngste jemals Dagewesene in dieser Position. Die kleine Lücke hat folgende Erklärung: 1904 war er interimsweise vom 30.4. bis zum 13.12. Vizekönig und Generalgouverneur von Indien als Nachfolger von Lord Curzon of Kedleston. Nach seiner Rückkehr nach England engagierte er sich für die Sache der Inder in Südafrika, stieß jedoch mit seinen Reformvorhaben auf taube Ohren. Am 1. Weltkrieg nahm er teil. 1926 zog er sich aus dem aktiven Leben im Rang eines Colonel zurück. Er war Freimaurer, wurde bereits in seiner Oxforder Studienzeit Mitglied der Apollo University Lodge, leitete später selbst mehrere Logen, wurde dann Provincial Grand Master of Bedfordshire und schließlich als Nachfolger von Earl Amherst stellvertretender Großmeister der Vereinigten Großloge von England (1908-1935 Pro Grand Master of the United Grand Lodge of England). In Indien nannte sich sogar eine Loge nach ihm, die Lodge Ampthill No.3682 E.C. Er heiratete am 6.10.1894 Lady Margaret Lygon (8.10.1874-12.12.1957). Ihm folgte sein Erstgeborener nach, John Hugo Russell, 3rd Baron Ampthill (4.10.1896-3.6.1973), der in beiden Weltkriegen als Captain der Royal Navy diente und dreimal heiratete, 1.) am 18.10.1918 Christabel Hulme Hart, nach der 1937 erfolgten Scheidung 2.) am 22.2.1937 Sibell Faithfull Lumley und nach deren am 13.9.1947 erfolgten Ableben 3.) am 24.7.1948 Adeline Mary Constance Hone. Der gegenwärtige Titelträger ist David Whitney Erskine Russell, 5th Baron Ampthill (27.5.1947-), vermählt in erster Ehe am 15.11.1980 mit April McKenzie Arbon (1998 geschieden), und in zweiter Ehe am 6.7.2002 mit Christia verwitwete Romanov, geborene Ipsen. Bis jetzt existieren an Nachkommen zwei Töchter aus erster Ehe, so daß der Titelerbe der Bruder des gegenwärtigen 5. Barons ist, Hon Anthony John Mark Russell, jüngster Sohn des 4th Baron Ampthill.
Die bisher noch nicht vorgestellte linke Spalthälfte zeigt das Wappen der Familie Lygon, seit dem 1.12.1815 Earls of Beauchamp. Man sieht in Silber zwei schreitende, rote Löwen mit Doppelschwanz übereinander (engl.: Argent two lions passant in pale tails fourchée Gules). Die hier nicht zur Darstellung gekommene Helmzier wäre ein hersehender, abgeschnittener Sarazenenkopf (engl.: a saracen's head affrontée couped at the shoulders). Die Frau des Exlibris-Eigners, Lady Margaret Lygon (8.10.1874-12.12.1957), war Kammerzofe von Queen Mary. Sie war die Tochter von Frederick Lygon, 6th Earl Beauchamp (10.11.1830-19.2.1891), und dessen erster Frau, der am 18.2.1868 geehelichten Lady Mary Catherine Stanhope (3.2.1844-30.6.1876). Die Lygon, Earls of Beauchamp, sind am 3.1.1979 mit dem am 3.7.1903 geborenen William Lygon, 8th Earl Beauchamp, erloschen, und alle Titel mit ihm. Er hatte am 16.6.1936 Elise verwitwete Dornonville de la Cour, geborene Schiwe, geheiratet, die Ehe blieb ohne Nachkommen.
Exlibris
von Charles William Sherborn:
Dieses Exlibris von Charles
William Sherborn (1831-1912) wurde 1894 für die John
Rylands Library geschaffen. Oben schlingt sich ein
Schriftband hinter dem Kleinod vorbei, auf dem die Devise
"NIHIL SINE LABORE" steht - nichts ohne Anstrengung.
Links oben in der Ecke sind die verschlungenen Initialen JR für
John Rylands zu sehen. Die 1900 eröffnete John Rylands Library
befindet sich in Manchester in der 150 Deansgate in einem von
Basil Champneys erbauten, neugotischen Gebäude aus
viktorianischer Zeit (errichtet 1890-99). Sie ist nach
Zusammenlegung mit der Universitätsbibliothek jetzt ein Teil der
John Rylands University Library. Sie enthält eine
außergewöhnlich große und qualitativ hochwertige Sammlung
mittelalterlicher illuminierter Manuskripte, eine Gutenberg-Bibel
eingeschlossen. Die Architektur, insbesondere der
kirchenschiffartige Lesesaal in den Obergeschossen, die
kreuzgangartigen Korridore, die Treppenhausdecke, die wie die
Vierung einer Kathedrale gestaltet ist, etc. spiegeln die Absicht
einer hauptsächlich theologischen Ausrichtung der Sammlung
wider.
Gründerin der Bibliothek war Enriqueta Augustina Rylands, geborene Tennant, Witwe von John Rylands (7.2.1801-11.12.1888). Dieser war ein äußerst wohlhabender und erfolgreicher Textilunternehmer in Manchester, Eigentümer der größten Textilmanufaktur Englands seiner Zeit, und der erste Multimillionär der Stadt Manchester. John Rylands war der Sohn von John Rylands (1767-1847, Sohn des Leinenwebers Joseph Rylands) und Elizabeth Pilkington (1761-1829, Tochter von Richard Pilkington und Eleanor Pendlebury of Horwich). Er begann als Weber, stellte dann Handwebstühle in St. Helens in Lancashire her, schloß sich mit seinen Brüdern zusammen, das waren Joseph Rylands (1796-1853), vermählt mit Mary Anne Roberts, und Richard Rylands (1798-1863), vermählt mit Elizabeth Heyes. John Rylands stieg zum Großhändler auf und schließlich zum Weberei-Großindustriellen mit eigenen Webereien, Mühlen, Färbereien, Bleichen etc., mit eigenen Vertriebskanälen für die fertige Kleidung, der in seinen besten Zeiten ca. 15000 Arbeiter beschäftigte, ein Vorzeigebeispiel des Manchester-Kapitalisten. Nachdem sich seine beiden Brüder aus dem Geschäft zurückgezogen hatten und sein Vater gestorben war, war John Rylands alleiniger Besitzer des Manufaktur- und Handels-Imperiums. 1873 wandelte er den Betrieb in eine GmbH um und expandierte durch das frei werdende Kapital noch einmal kräftig. Täglich wurden in seinen vielen Fabriken 35 Tonnen Tuch produziert.
Enriqueta Augustina Tennant war seine dritte Frau. Davor war er zwei andere Ehen eingegangen, 1825 mit Dinah Raby of Ardwick (1803-1843) und 1848 mit Martha (1806-1875), Witwe von Richard Carden. Die in Havanna auf Cuba geborene Enriqueta Augustina Tennant (1843-1908) heiratete er dann am 6.10.1875, und sie stiftete nach seinem Tod die Bibliothek und kaufte mit dem Vermögen ihres verstorbenen Mannes den Rest ihres Lebens Bücher auf. John Rylands hatte aus erster Ehe drei Söhne und vier Töchter, wovon nur John Garthwaite (20.5.1826-8.6.1872) und William (1.1.1828-21.11.1861) das Erwachsenenalter erreichten, aber dennoch vor ihren Eltern verstarben. Die zweite Ehe blieb kinderlos, und Enriqueta Augustina Tennant, zweite Tochter von Stephen Cattley Tennant (1800-1848) und Juana Camila Dalcour of Matanzas (1818-1855), adoptierte Arthur Forbes und Maria Castiglioni Rylands.
Bereits zu Lebzeiten hatte ihr Ehemann verschiedene werkseigene und öffentliche Bibliotheken eingerichtet, 1839 in Ainsworth, 1845 in Gorton, 1883 in Stretford und 1886 in Haven Street. Und auch seine eigene Bibliothek in seinem eigenen Landsitz, Longford Hall, war mit 1825 Bänden nicht gerade klein, davon war ca. ein Drittel theologischer Natur. Doch das größte, teuerste, monumentalste Projekt wurde erst nach seinem Tod verwirklicht, und Arnold Green wurde 1889 mit dem Aufkaufen vorrangig theologischer Literatur in großem Umfang beauftragt, bis 1892 hatte er bereits ca. 10-15000 Bände zusammengekauft. Kernstück des Bibliotheksbestandes ist eine Sammlung von 43331 historischen Bänden, die 1892 von George Spencer, 2nd Earl Spencer, gekauft wurde. Ebenso eng mit den Bibliotheksbeständen ist die Familie Lindsay verbunden. 1901 kaufte man die sehr wertvolle Crawford Manuskript-Sammlung, 6000 Objekte, schwerpunktmäßig orientalischer Herkunft. Bei der Konzeption 1889 plante man für 50000 Bände, bereits 1892 plante man für 100000 Bände, und diese Zahl überschritt der Bestand bereits 1905. Zwischen 1900 und 1914 wurden im Schnitt pro Jahr 5478 Bände dem Bestand hinzugefügt; es war eine der am schnellsten wachsenden Bibliotheken der Welt.
Das Wappen ist gespalten, rechts unter einem goldenen, mit einem aufgeschlagenen, naturfarbenen Buch belegten Schildhaupt in Blau ein goldenes Dreilappenkreuz, links in silbernem, mit schwarzen Tropfen besätem Feld zwei schwarz-rot gespaltene, oben und unten eingekerbte Balken, jeweils mit drei goldenen Kugeln (Scheiben, Besanten) belegt. Englischer Blason: Per pale, dexter Azure a cross patonce Or, on a chief of the last an open book proper, sinister gutté de poix two bars invected per pale Sable and Gules, each bar charged with three bezants Or. Die Helmzier zeigt auf einem quergelegten Eichenast stehend einen mit einer blauen Jacke und grünen Kniehosen bekleideten Bauern mit rotem Hut, das goldene Dreilappenkreuz auf der Brust, eine silberne Sense mit beiden Händen vor sich schwingend. Englische Blasonierung: Crest: on an oak branch a mower charged on the breast with a cross patonce Or.
Das Wappen wurde John Rylands posthum im Jahre 1893 vom College of Arms verliehen, und es ist eine Kombination aus den drei familiären Komponenten für Rylands (heraldisch rechts) und Tennant (heraldisch links) und Pilkington (Mäher als Helmzier und das Dreilappenkreuz in anderen Farben als Schildmotiv). Die Tennant sind wiederum eng mit den Forbes verflochten, und alle vier Familien stehen für einen Zweig des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aufstieges: Die Tennant stammen aus Leeds und wurden mit Transatlantikhandel wohlhabend. Die Forbes waren schottische Emigranten und wurden durch Handel mit Florida und Zucker aus Cuba wohlhabend. Die Rylands aus Lancashire erwarben ihre Stellung durch Weberei, und die ebenfalls aus Lancashire stammenden Pilkington durch Glas. Und wenn wir noch die beiden adeligen Familien hinzurechnen, die als Bibliophile ebenso untrennbar mit dieser Bibliothek verbunden sind, haben wir noch die Schafzucht, die die Spencer einst zu Wohlstand brachte, und den Kohlebergbau, der die Lindsay reich machte. Alle zusammen schufen sie eine der bedeutendsten Bibliotheken Großbritanniens.
Exlibris
von unbekanntem Künstler:
Dieses Blatt ist ein Exlibris
von einem unbekannten Künstler im Stil des ausgehenden 18. Jh.
für Charles-Grave Hudson Esq(uire). Der am
3.4.1730 in Tunis geborene und am 24.10.1813 verstorbene Eigner
gehört einer Familie an, die in Boutherbeck in Cumberland
ansässig war. Seine Eltern waren Joseph Hudson und Sarah
Plowman. Er war wohlhabender Direktor eines
Fernhandelsunternehmens (South Sea Company). 1784 wurde er
High-Sheriff in Leicestershire. Das Wappen ist sparrenweise
golden-blau im Zinnenschnitt geteilt mit drei (2:1) Martlets in
verwechselten Farben (engl.: per chevron embattled or and azure
three martlets counterchanged). Der hier geführte Wappenschild
ist eigentlich der der Familie
Hodgson, die 1461 bei der Schlacht von Towton
auftaucht. Mehrere Visitationen beschreiben die Familie und ihr
Wappen. Dieses historische Wappen wurde von mehreren anderen
Familien des Namens Hodgson aufgegriffen, auch wenn es eine
Grundregel der Heraldik ist, daß Namensgleichheit nicht
Wappengleichheit ist und daß nur eine lückenlose Abstammung vom
ursprünglich Führungsberechtigten zur Führung ermächtigt.
Im Jahr 1575 wurde das Wappen einem Rychard Hodgson, Alderman of Newcastle upon Tyne, verliehen, aber mit anderer Helmzier. Im Jahr 1615 taucht dieses Wappen wieder in der Heralds' Visitation of the County of Durham auf für die Familie Hodshon/Hodgshon, unter Bezugnahme auf den Stammvater Richard the Alderman of Newcastle. Diese Linie erlosch im Jahr 1799, was eine legale Führung dieses Wappens danach eigentlich ausschließt. Und dennoch tauchen in anderen Visitationsberichten noch mehrere solcher Wappen mit jeweils anderer Helmzier auf, in der Visitation of the County of York des Jahres 1612 für eine Familie Hodsohe of Stillington, weiterhin in den Visitationen der Stadt London des Jahres 1634. Und schließlich kam es am 5.6.1730 zu einer Verleihung einer Variante dieses Wappenbildes an William Hodgson of the Six Clerks Office, County Middlesex, mit gedornter statt gezinnter Teilungslinie.
Hier hat man sogar eine nur ähnlich lautende, aber deutlich andere Schreibweise des Namens zum Anlaß genommen, sich ebenfalls dieses Wappens zu bedienen. Oder deutlicher ausgedrückt: Es handelt sich um eine Usurpation, wie sie zu dieser Zeit, als die britische Heraldik einen Tiefpunkt erlitt, leider durchaus öfter vorkam. Die Helmzier allerdings ist anders, was an der Tatsache der Usurpation natürlich nichts ändert. Hier wird als Crest ein Zinnenturm verwendet, auf dem eines der Martlets sitzt. Alternative Wappenbeschreibungen sind auch in der Literatur zu finden: Per chevron embattled, erminois and azure, three martlets counterchanged, each charged on the breast with a trefoil stipped, those in chief argent, that in base vert. Crest: A tower argent, charged with two trefoils in pale, vert, on the battlements a blackbird proper. Hier wird die Absetzungsbemühung der Hudson vom Wappen der Hodgson durch mehrere Zutaten deutlich, aus Gold wurde Goldhermelin, und der Turm der Helmzier ist neu, die genannten Kleeblätter ebenso. Die Usurpation wurde sozusagen abgeschwächt.
Der Titel des Baronet Hudson wurde am 21./28.6.1791 geschaffen. Da das Exlibris den Inhaber noch als Esquire tituliert, muß es vorher entstanden sein. Als Baronet wurde das Wappen gebessert: Zusätzlich wurde an der Ehrenstelle ein silberner Schild mit einer roten Hand als Kennzeichen eines Baronets hinzugefügt, und der Crest zeigt nur das Martlet. Der 1. Baronet, Sir Charles-Grave Hudson, heiratete am 8.3.1766 in erster Ehe Catherine-Susanna (Susan), die älteste Tochter (von insgesamt vier Töchtern) und Miterbin von Henry Palmer of Boston, esq. of Wanlip. Durch sie kam er an den Herrensitz zu Wanlip in Leicestershire, der an die älteste Tochter fiel, welche ihre drei anderen Schwestern ausbezahlen mußte. Um 1850 war Wanlip Hall neu errichtet worden. Die 1742 geborene Catherine starb am 24.1.1805 auf Wanlip. In zweiter Ehe heiratete Sir Charles-Grave Hudson am 13.1.1806 Sarah Holford, die Tochter von Peter Holford, aber das Paar blieb ohne Nachkommen. Sarah starb am 5.9.1811.
Seinem Vater folgte der Erstgeborene aus erster Ehe, Sir Charles-Thomas Hudson, 2nd Baronet, am 24.10.1813 auf Wanlip Hall in Leicestershire nach. Der am 20.5.1771 geborene Sohn hatte am 14.7.1802 Harriet Pepperrell geheiratet, die Tochter von Sir William Pepperrell, Baronet. Ihr gemeinsamer Sohn und Nachfolger war George-Joseph Hudson, Baronet, geb. 20.12.1811. Der erwähnte zweite Baronet, Sir Charles-Thomas Hudson, nahm 1813 mit königlicher Erlaubnis den Familiennamen und das Wappen der Familie seiner Mutter, der Palmer, an und nannte sich ab da nur noch Sir Charles-Thomas Palmer of Wanlip. Sein Großvater mütterlicherseits, Henry Palmer, hatte ein entsprechendes Testament mit dieser Bestimmung gemacht. Das Wappen war nun geviert aus Palmer und Hudson: Quarterly, 1st and 4th, argent two bars sable charged with three trefoils stipped of the field, in chief a greyhound courant of the second, collared or (Palmer), 2nd and 3rd, per chevron embattled erminois and azure three martlets counterchanged (Hudson). Crest: On a mount vert a greyhound sejant sable gorged with a collar or, rimmed gules and charged on the shoulder with a trefoil stipped vert. Sir Charles-Thomas Palmer starb am 30.4.1827. Wanlip Hall wurde 1938 zerstört.
Literatur,
Links und Quellen:
Herrn Stephen Slater ein
herzliches Dankeschön für eine Abbildung und wertvolle Hinweise
und Erläuterungen.
Earl of Egremont: http://en.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Egremont
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Baron Leconfield: http://en.wikipedia.org/wiki/Baron_Leconfield
Petworth House: http://en.wikipedia.org/wiki/Petworth_House - http://www.nationaltrust.org.uk/petworth-house/visitor-information/ - http://www.nationaltrust.org.uk/petworth-house/history/
Baron Leconfield: http://www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/leconfield1859.htm
Earl of Egremont: http://www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/egremont1749.htm
Blason Wyndham: http://apps.nationalarchives.gov.uk/a2a/records.aspx?cat=182-pha_3&cid=14#14
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Ashburnham House: http://en.wikipedia.org/wiki/Ashburnham_House
Earls of Ashburnham: http://www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/ashburnham1730.htm - http://en.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Ashburnham - http://www.carmarthenshirefhs.info/Ash1.htm - http://apps.nationalarchives.gov.uk/a2a/records.aspx?cat=179-ashburnham&cid=-1&Gsm=2008-06-18#-1
Persönlichkeiten der Familie Ashburnham: http://en.wikipedia.org/wiki/John_Ashburnham_(MP) - http://en.wikipedia.org/wiki/William_Ashburnham_(royalist)
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Rudge Hall: http://search.savills.com/content/assets/properties/gbwmrstes100181/TES100181_TES10000118.PDF
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