Bernhard Peter
Historische heraldische Exlibris (50)

Exlibris von Lorenz Rheude:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1901, entworfen von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) für Karl v. Rheinbaben, General in Warmbrunn (heute das polnische Cieplice Slaskie-Zdrój, am Fuß des Riesengebirges in Niederschlesien). Das Blatt ist unten rechts im Druck signiert und datiert. Das im Profil dargestellte Vollwappen mit üppigem zierlichem Rahmenwerk stellt das durch ein hinzugefügtes rechtes Obereck mit dem Johanniterkreuz modifizierte Stammwappen der schlesischen Uradelsfamilie von Rheinbaben dar, in Gold ein aufspringender schwarzer Hirsch, auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken der Hirsch wachsend. Das Wappen wird im Siebmacher Band: Pr Seite: 60 Tafel: 77 beschrieben, und dort wird auch ein vermehrtes Wappen angegeben: Geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Gold ein mit drei goldenen Sparren belegter schwarzer Pfahl, von zwei schwarzen Flügeln beseitet, Feld 2 und 3: in Blau aus einer goldenen Krone wachsend ein goldenes Gemsgehörn, Herzschild: in Gold ein aufspringender schwarzer Hirsch (Stammwappen). Dazu gehören drei gekrönte Helme: Helm 1 (Mitte): auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein wachsender schwarzer Hirsch (Stammkleinod), Helm 2 (rechts): auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein schwarzer Flügel, mit drei goldenen Sparren belegt, Helm 3 (links): auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein goldenes Gemsgehörn. Das vermehrte Wappen ist das freiherrliche Wappen; Georg Wilhelm von Rheinbaben, Minister der Herzöge von Sachsen-Weimar, wurde 1736 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. So wird das Wappen auch in den Tyroffschen Wappenbüchern abgebildet. Die über dem inneren Rahmen angebrachte Devise "FIDELI CONTINGIT" bedeutet so viel wie "dem Treuen glückt es".

 

Exlibris von Lorenz Rheude:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1901, entworfen von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) für Chr. Wittmann, Bahnadjunkt (Gehilfe eines Bahnbeamten) in Nymphenburg (München). Das sowohl von bogigen Jugendstillinien als auch von einem strengen rechteckigen Rahmen eingefaßte Blatt zeigt einen goldenen Schild mit einem linkshin aufspringenden, widersehenden, schwarzen, golden bewehrten Widder. Ein Oberwappen fehlt. Zwei Rahmenfelder, jeweils zwischen Wappenschild und Textzonen, sind mit den silbern-blauen Rauten Bayerns als Heimatbezug ausgefüllt. Offensichtlich ist der Widder eine redende Anspielung an den ersten Teil des Familiennamens. Das Blatt ist in der rechten unteren Ecke im Druck monogrammiert und datiert.

Exlibris von Lorenz Rheude:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1901, entworfen von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) für A. Wellers Verlag in Kahla, Thüringen. Dieser Verlag war spezialisiert auf heraldische und genealogische Werke, u. a. wurde von ihm der "Wappensammler" verlegt. Das Blatt ist unten mittig im Druck monogrammiert und datiert. Der zentral angeordnete Wappenschild zeigt einen Zinnenturm mit Dach und zwei seitlichen Erkern aus Wellen hervorwachsend, und ist damit ein redendes Wappen. Hier wird kein Oberwappen dargestellt, doch die beiden seitlich angeordneten, gekrümmten und gestürzten Fische (nach den Fäden am Mund könnten es Welse sein) greifen das Motiv der Helmzier auf, auch dieses in den Fluten beheimatete Tier hat einen redenden Bezug zum Eigennamen. Das Wappen ist nicht in den klassischen Sammlungen enthalten (Hinweise zu Literatur und Tingierung willkommen).

Exlibris von Lorenz Rheude:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1901, entworfen von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) für die Bibliothek von Dr. Ernst Alfred Stückelberg in Zürich (17.8.1867-31.7.1926). Dieser Sproß einer alten Baseler Familie war der Sohn von Ernst Stückelberg und Helene Riggenbach. Ernst Alfred studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Basel, Berlin, Bonn und Zürich, wo er promovierte und sich auch habilitierte. Zum Zeitpunkt der Anfertigung des Bücherzeichens war er Privatdozent für Altertumskunde an der Universität Zürich, eine Stelle, die er 1894-1903 innehatte. Nach seiner Züricher Zeit wechselte er wieder in seine Heimatstadt Basel, wo er an der dortigen Universität ab 1903 erst Privatdozent und ab 1905 außerordentlicher Professor für christliche Altertumskunde wurde. Im Jahre 1919 wurde ihm die Ehre zuteil, der erste öffentlich angestellte Denkmalpfleger Basels zu werden. Die Forschungsgebiete des Exlibriseigners waren christliche Archäologie, Kunstgeschichte, Hagiographie, Numismatik, Heraldik, Sphragistik und Epigraphik, und er war ein engagierter Denkmalschützer. Von ihm stammt auch die Publikation "Das Wappen in Kunst und Gewerbe" (Zürich, 1901). Er war einer der Gründer der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde im Jahr 1896. Das innerhalb eines mit Pilgermuscheln belegten Rahmens dargestellte Wappen ist geviert, Feld 1 und 4: ein schwebendes, an drei Armen lilienförmiges, genageltes und fußgespitztes Kreuz, Feld 2 und 3: auf einem Dreiberg eine Kanone auf Radlafette. Auf dem gekrönten Helm ein Flug (Hinweise zu Tinkturen des vermehrten Wappens willkommen). Im Wappenbuch der Stadt Basel findet sich in Band 2 ein Eintrag zu Stickelberger, Stückelberger, Stückelberg, der nur das Stammwappen zeigt: In Blau auf grünem Dreiberg eine goldene Kanone, auf dem gekrönten Helm mit blau-goldenen Decken ein blauer Flügel (halber Flug), belegt mit einer goldenen Kanone auf grünem Dreiberg. Das nämliche Wappen findet sich auch im Rietstap/Rolland, dort sind es aber nur zwei Berge, und im Siebmacher Band: Bg7 Seite: 72 Tafel: 76, dort der Flug ohne Kanone. Da eine Kanone auch als "Stück" bezeichnet wird, handelt es sich um ein redendes Wappen, zumal das "Stück" auf einem Berg steht. Das Blatt ist oben links im Innenfeld im Druck monogrammiert und in der Inschrift in kleingeschriebenen lateinischen Zahlzeichen datiert.

 

Exlibris von Lorenz Rheude:
Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) entwarf dieses Blatt für die Bücher von Emanuel Stickelberger aus Basel, aus der gleichen Familie wie beim vorherigen Blatt. Das Blatt ist rechts unten im Druck monogrammiert und auf dem Schriftband auf das Jahr MCMII = 1902 datiert. Die Familie schreibt sich Stickelberger, Stückelberger oder Stückelberg. Das Wappen zeigt auf einem Dreiberg eine linksgerichtete Kanone auf einer Radlafette, im rechten Obereck eine Lilie, auf dem bewulststeten Helm ein Flug. Eine weitere Variante des Wappens ist in der dicht wie ein Wimmelbild gestalteten Umrahmung des zentralen Wappens zu sehen, auf "10 Uhr", dort ist das Dreiberg-Kanonen-Wappen durch ein Schildhaupt mit einer Lilie differenziert. Mit dem zuvor vorgestellten Blatt sind es also schon drei Derivate des Stammwappens. Am Familiengrab auf dem Friedhof am Hörnli, Riehen, Basel-Stadt, wo auch der Exlibriseigner bestattet ist, ist das Wappen ohne Beizeichen oder andere Differenzierungen angebracht. In die Umrahmung dieses Bücherzeichens sind fünf weitere Wappen integriert, darunter eines für die Stadt Basel ("4 Uhr", in Silber ein schwarzer Baselstab), eines mit einem schwebenden Kreuz für die Schweiz und eines mit dem Hermesstab für die Handelsaktivitäten. Der Baselstab auf dem Buch begegnet uns so ähnlich auf einem Exlibris für den Club Basilea vom gleichen Künstler. Der Eigner war 1901-1907 Präsident besagten Exlibris-Clubs, und er war ein begeisterter Sammler von Helvetika, Exlibris, Reformations- und Barockliteratur.

 

Emanuel Stickelberger (13.3.1884-16.1.1962) war der Sohn von Karl Georg Stückelberger, Bankdirektor, und Louise Sophie Elisabeth Georg. Er wurde im ligurischen Alassio geboren, wuchs in Locarno auf und besuchte diverse Handelsschulen. Um Geld zu verdienen, fing er 1900 als Angestellter in einem Basler Chemiebetrieb an und machte sich 1909 mit eigenen chemischen Firmen in Basel und Haltingen selbständig. Innovationen machten ihn erfolgreich, es war eine goldene Zeit für Chemiebetriebe. 1926 entschloß er sich, seiner wahren Leidenschaft nachzugehen, der Schriftstellerei, und deshalb verkaufte er seine Firmen, bekam 1929 die Ehrendoktorwürde in Theologie für ein von ihm verfaßtes Reformations-Gedenkspiel und schieb fortan historische Romane, Lyrik, eine Anthologie, Festspiele, Theaterstücke etc. Er begründete den deutsch-schweizerischen Pen-Club mit und wurde 1932 dessen Präsident, er wurde schweizerisches Ehrenmitglied des Internationalen Pen-Clubs, und er wurde 1943 Präsident der Schweizerischen Bibliophilen Gesellschaft, deren Basler Ära er entscheidend prägte. Er lebte ab 1948 in der Gemeinde Utwil, die ihn zum Ehrenbürger machte, und starb in St. Gallen.

 

Exlibris von Lorenz Rheude:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1901, entworfen von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) für die Schweizerische Heraldische Gesellschaft (Société suisse d'héraldique) in Zürich, in der der Künstler seit 1916 auch Mitglied war. Der Schild zeigt in Rot einen silbernen Kübelhelm über zwei schräggekreuzten Heroldsstäben, auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken schräggekreuzt zwei Naturtrompeten mit daran hängenden roten, mit einem silbernen griechischen Kreuz belegten Fähnchen. Die klassischen Attribute eines Herolds, die Stäbe und das Signalinstrument, werden mit dem Staatswappen der Eidgenossen kombiniert. Das Wappen befindet sich unter einer Spitzbogennische, die im unteren Bereich mit einem Bücherregal von zwei Fächern zugestellt ist. In den oberen beiden Zwickeln befinden sich das Wappen der Eidgenossenschaft rechts oben (in Rot ein schwebendes griechisches silbernes Kreuz) und das der Stadt Zürich links oben (von Silber und Blau schräggeteilt).

 

Exlibris von Lorenz Rheude:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1902, entworfen von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) für Johann Baptist Mehler, Präses in Regensburg. Der Schild ist gespalten, rechts zwei sechszackige Sterne übereinander, links zwei aufrechte, gestielte Waldkleeblätter übereinander, auf dem bewulsteten Helm ein Flug, rechts belegt mit den beiden Sternen, links belegt mit den beiden Kleeblättern. Die Tinkturen sind mir unbekannt, Hinweise willkommen. Die beiden gemeinen Figuren des Wappenbildes werden auch außerhalb des Wappens für die Gestaltung des Blattes eingesetzt; die Kleeblätter tauchen im Rahmen auf, und die Sterne als kreisförmiger Kranz rings um das Wappen. Auf dem Bord unterhalb des Wappens stehen religiöse und wissenschaftliche Utensilien, ein Kruzifix, eine Kerze und diverse Bücher nebst Tintenfaß mit Schreibfedern. Das aufgeschlagene Buch im Vordergrund zeigt "Patrona Bavariae". Diese Schutzheilige Bayerns ist natürlich die oberhalbe Gottesmutter Maria, das Kind im rechten Arm haltend. Heraldisch links oben sieht man ein Schildchen mit dem Jerusalemkreuz, gegenüber in einem weiteren Schildchen die beiden schräggekreuzten silbernen Schlüssel, welche die Stadt Regensburg in rotem Feld führt. In einem Vergleichsexlibris wird der Schild des Familienwappens mit dem aufgelegten Jerusalemkreuz als Herzschild geführt, in einem weiteren ist die Anordnung umgekehrt, mit dem Jerusalemkreuz als Basis und dem Familienwappen als Herzschild.

Der Eigner, Johann Baptist Mehler, wurde am 14.6.1860 in Tirschenreuth (Oberpfalz) als Sohn eines Tuchfabrikanten geboren. Er zog nach Regensburg, wo er bis zu seinem Tod am 15.3.1930 lebte. Er erhielt 1884 nach seinem Theologiestudium die Priesterweihe, wurde Diözesanpriester und später Prälat im Bistum Regensburg. Mehler war zudem als Autor diverser religiöser und erbaulicher Schriften bekannt, insbesondere kirchenhistorischer, hagiographischer und heimatverbundener Art. Er stand in persönlichen Kontakt zu Johannes Bosco und den Salesianern, was ihn und sein Engagement sehr prägte. Mehler war seit 1892 örtlicher Präses der Regensburger Marianischen Kongregation.

Exlibris von Lorenz Rheude:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1900, entworfen von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) für die Bibliothek des Bayerischen Verkehrsbeamtenvereins in München (Witte, Bibliographie 3, 15; Thieme-Becker 28; Gutenberg 8978). Die kreisförmige Komposition (75 x 70 mm, Buchdruck) zeigt in der Mitte den Schild Bayerns mit silbern-blau schräggerautetem Feld. Er wird von einem Vierpaß umgeben, in dessen äußeren Ecken jeweils Königskronen übereck stehen. In den vier Vierpaßbögen sind Symbole mit Bezug zu den Charakteristika des Vereins und die vier Sparten des bayerischen Verkehrswesens angeordnet, oben ein geflügeltes Rad zu Land und auf einer Schiene rollend für die Eisenbahn, unten ein solches zu Wasser für die Dampfschiffahrt, optisch links ein Posthorn, und gegenüber eine Faust, welche ein Bündel in alle Richtungen zuckender Blitze bändigt, Symbole für den Verkehr zu Lande und zu Wasser, das Postwesen sowie die Telegraphie und Telefonie. Das Blatt ist entlang des optisch rechten unteren Randes im Druck signiert und datiert. Der Verein war 1883 gegründet wurden und eigentlich ein Zusammenschluß des Telegraphenbeamtenvereins einerseits und des Vereins Verkehrsbeamter Münchens andererseits. Seine Aufgabenstellung war vor allem eine soziale, nämlich die Versorgung von Kranken, Witwen- und Waisen sowie die Vergabe von Ausbildungsbeihilfen und Stipendien für die Kinder der Vereinsmitglieder. Der Aufbau einer vereinseigenen Bibliothek sowie die Organisation bildender Vorträge deckte den wissenschaftlichen Aufgabenbereich des Vereins ab.

Exlibris von Lorenz Rheude:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1901, entworfen von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) für die Bücherei von Fritz Amberger (Friedrich Gustav Amberger, 1869-1948), Genealoge, Verleger und Besitzer einer Buchdruckerei in Zürich. Das linksgekehrte Wappen ist von einem Schriftband mit Datierung und Eignernennung kreisförmig umgeben mit erhöhtem Mittelabschnitt, der durch das Kleinod geflochten ist. Das Künstlermonogramm befindet sich rechts neben dem kunstvoll eingerollten Ende des Schriftbandes.

Das farbig gefaßte Wappen Amberger zeigt in Blau auf grünem Boden (Schildfuß) ein aus dem Rand hervorkommendes, auf einer Freitreppe stehendes Tor, darauf eine abgebrochene Säule, an dem Tor erhebt sich ein silberner Hirsch mit goldenem Geweih, das Ganze wird überhöht von vier goldenen Sternen. Auf dem golden gekrönten Helm mit blau-goldenen Decken sind als Kleinod drei Straußenfedern zu sehen, eine blaue und zwei goldene, wobei diesbezüglich auch andere Farbabfolgen zu finden sind. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Bg5 Seite: 71 Tafel: 81, Band: Bg7 Seite: 61 Tafel: 61, ferner im Bergischen Wappenbuch. Gegenüber den dortigen Beschreibungen erscheint hier der Wappenschild gewendet.

Exlibris von Lorenz Rheude:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1901, entworfen von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) für den Exlibris-Club "Basilea" zu Basel. Dieser Club ist bekannt für die Herausgabe von drei Bänden "Schweizerische Blätter für Exlibris-Sammler". Der Verein bestand bis zu seiner Auflösung im Jahre 1907. 1968 wurde wieder ein schweizerischer Exlibris-Club gegründet, der in der Tradition des alten Exlibris-Club "Basilea" steht. Das Wappen zeigt unter rotem, balkenweise mit drei silbernen Schildchen belegtem Schildhaupt in Silber einen schwarzen Baselstab. Es setzt sich damit zusammen aus dem Stadtwappen von Basel im Hauptbereich (in Silber ein schwarzer Baselstab) und den anders angeordneten Elementen des Künstlerwappens (in Rot drei (2:1) silberne Schildchen) im Schildhaupt. Ein ganz ähnliches Konzept verfolgte übrigens auch der Exlibris-Verein zu Berlin mit seinem Wappen (es gibt ein entsprechendes Blatt jeweils von Hildebrandt aus dem Jahre 1892 und eines von Heinrich Schimpke), auch dort tauchen die drei Schildchen im Schildhaupt in den nämlichen Farben auf, der untere Bereich ist jedoch schwarz-silbern gespalten mit zwei goldbeschlagenen Büchern in verwechselten Farben. Die Idee ist jedoch wiedererkennbar, auch wenn sie hier ungleich schlichter ausgeführt wurde als die genannten Exlibris des Berliner Vereins. Künstlersignatur und Jahreszahl befinden sich unten jeweils neben dem Schildfuß, jeweils innerhalb eines roten Kreises. Für den nämlichen Verein gibt es noch ein zweites Blatt desselben Künstlers aus dem gleichen Jahr, welches Elemente des nationalen und des städtischen Wappens mit den Initialen des Vereinsnamens zu einer Komposition verbindet.

Exlibris von Lorenz Rheude:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1901, entworfen von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) für sich selbst. Dieses äußerst schlichte Blatt, das hier in zwei Farbvarianten wiedergegeben wird, besteht innerhalb eines dünnen Linienrahmens mit abgerundeten Ecken nur aus zwei Elementen, oben die typische LR-Ligatur, so breit und nur etwas geringer in Höhe als der darunter befindliche Wappenschild, der im Stützbogen-Kleeblattschnitt rot-silbern geteilt ist. Auf die Wiedergabe eines Oberwappens wird in dieser schlichten, aber wirkungsvollen Kombination aus zwei identitätsstiftenden Zeichen verzichtet. Wohl kaum ein anderes Blatt von des Meisters Hand weist prozentual eine derart ins Gewicht fallende Signatur auf. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band Bg11, S. 66, T. 8.

 

Literatur, Quellen und Links:
Elke Schutt-Kehm, Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, 2. Teil, Band 1: A-K, 720 Seiten, 1685 Abb., Verlag Claus Wittal, Wiesbaden, 1998, ISBN 978-3-922 835-31-8.
Elke Schutt-Kehm, Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, 2. Teil, Band 2: L-Z, 736 Seiten, 1795 Abb., Verlag Claus Wittal, Wiesbaden, 1998, ISBN 978-3-922 835-32-5
Claus Wittal, Eignerverzeichnis zum Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, Verlag Claus Wittal, 2003, 336 Seiten, 595 Abb., ISBN 978-3-922 835-33-2
Siebmachers Wappenbücher
Baseler Exlibris-Club
http://www.karaartservers.ch/prints/ex-libris/3b.html
Schweizerischer Exlibris-Club:
http://www.exlibris-selc.ch/index.php?page=geschichte
Schweizerische Heraldische Gesellschaft:
http://www.schweiz-heraldik.ch/shg%20de%20frame.html
Johann Baptist Mehler:
http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Baptist_Mehler
Johann Baptist Mehler und die Salesianer:
http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44802
BVBV:
http://www.augsburgwiki.de/index.php/AugsburgWiki/FestschriftZurXVMitgliederversammlungDesBayerischenVerkehrsbeamtenvereins
Lorenz Rheude, 32 Exlibris gezeichnet von Lorenz M. Rheude in Regensburg
Stefan Hess, Ernst Alfred Stückelberg, im Historischen Lexikon der Schweiz:
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D27114.php
Tapan Bhattacharya, Ernst Stückelberg, im Historischen Lexikon der Schweiz:
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D22108.php
Familie Stückelberg: Stefan Hess, Stickelberger (Stückelberger), im Historischen Lexikon der Schweiz:
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20993.php
Stückelberg, das Wappen in Kunst und Gewerbe:
http://archive.org/details/daswappeninkuns00stgoog
Emanuel Stickelberger auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Emanuel_Stickelberger
Emanuel Stickelberger:
http://tls.theaterwissenschaft.ch/wiki/Emanuel_Stickelberger
Thomas K. Kuhn: Emanuel Stickelberger, in: Historisches Lexikon der Schweiz, online:
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010860/2012-09-11/
Emanuel Stickelberger:
https://www.peterlang.com/view/9783035102987/9783035102987.00010.xml
Emanuel Stickelberger:
https://www.munzinger.de/search/portrait/Emanuel+Stickelberger/0/2069.html
Dietrich Seybold: Emanuel Stickelberger, in: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag, Zürich 2005, Band 3, S. 1755-1756
Schweizerische Bibliophilen-Gesellschaft https://www.bibliophilen-gesellschaft.ch/ueberuns/chronik/

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