Bernhard Peter
Historische heraldische Exlibris (70)

Exlibris von Alexander von Dachenhausen:
Das äußerst fein gearbeitete Exlibris für Maria von Sachs hat Alexander von Dachenhausen (1848-1916) im Jahre 1891 angefertigt. Bis auf einen dicken und kunstlosen Rahmen ist das Exlibris schmuckfrei und überzeugt gänzlich durch die herausragende Qualität der Wappenzeichnung. Das Wappen Sachs ist gespalten, rechts in Schwarz über silbernem Gebirge drei (2:1) silberne, golden bebutzte und grün bespitzte Rosen, links in Rot auf grünem Boden (Grund) ein silberner Vogel Strauß unter zwei goldenen, erhöhten Schrägbalken. Auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-silbernen und links rot-goldenen Decken ein wachsender, schwarz mit silbernem Kragen gekleideter, golden gekrönter Jünglingsrumpf, anstelle der Arme zwei silbern-schwarz geteilte Flügel.

Die zeichnerische Darstellung ist ein Meisterwerk der Heraldik, das Wappen an sich nicht. Denn hier hat sich die Familie Sachs aus dem Nassauischen bei einer erloschenen Nürnberger Familie Sachs bedient, bei einem ratsfähigen Geschlecht der Reichsstadt, deren Angehörige als Großkaufleute, Goldschmiede und Montanunternehmer in Erscheinung traten und zu den Genannten des Größeren Rates gehörten, ist jedoch um 1500 erloschen (nach Schöler, dieser bezieht sich bzgl. der Wappendarstellung auf Imhoff und Kiener. Details siehe Fleischmann). Einzelne Angehörige waren in der ersten Hälfte des 15. Jh. Kaufleute, Finanziers und Goldschmiede in Krakau, dann verliert sich die Spur. Diese Nürnberger Familie führte in Schwarz drei (2:1) silberne Rosen, als Helmzier ein gekrönter weiblicher Rumpf, geteilt von Schwarz und Silber, statt der Arme zwei von Silber und Schwarz geteilte Flügel. Davon erkennen wir hier sehr viel wieder.

 

Und dann wurde, wie leider so oft vorkommend, hinsichtlich der Herkunft und des Alters einer namensgleichen anderen Familie Wunschdenken durch obrigkeitliches Mitwirken zur Tatsache: Am 26.2.1701 erfolgte für die nassauische Familie Sachs, der wir dieses Exlibris verdanken, die "Bestätigung des alten Herkommens" durch den Pfalzgrafen Frhr. von Ingelheim unter Wappenvermehrung (Siebmacher Band: Na Seite: 13 Tafel: 14), wobei das aus Rosen und Strauß gespaltene Wappen entstand. Entweder läßt sich die Herkunft beweisen, dann kann das alte Wappen unverändert geführt werden. Oder es läßt sich nichts beweisen, dann dürfen auch nicht 50 % übernommen werden, wenn die Bezugnahme offensichtlich ist. Die Hinzunahme des Vogels Strauß und der Schrägbalken offenbart eigentlich schon recht deutlich, daß hier auch der Hofpfalzgraf wider besseres Wissen handelte, denn sonst hätte man sich ja nicht die "Hintertür offengelassen: "Ein bißchen haben wir ja anders gemacht". Nicht sauber, aber leider gängige Praxis. Am 11.12.1766 gab es den Reichsadelsstand von Kaiser Joseph II. für G. Mathias Rudolph von Sachs, Protonotarius beim wetzlarschen Reichskammergericht. Und auch andere Familienmitglieder waren in Nassau bedienstet.

Das Wappen wird im Siebmacher Band: Na Seite: 13 Tafel: 14 beschrieben, allerdings mit Abweichungen für die Version von 1701, dort steht der Strauß auf einem Dreiberg und überdeckt zwei goldene Schräglinksbalken, und der Felsen rechts ist golden. Die Version von 1766 hat einen silbernen Dreiberg, und die Schrägbalken sind im Schildhaupt. Analog wird es im Siebmacher Band: PrE Seite: 156 Tafel: 135 dargestellt. In beiden Quellen wird die Helmzier als Jungfrau bezeichnet. Bei diesen um die vorletzte Jahrhundertwende entstandenen Blättern wurde offensichtlich "aufgeräumt". In der Sammlung gibt es weiteres Exlibris vom gleichen Künstler für Friedrich von Sachs und ein Exlibris von  Ernst Krahl (1858-1926) für William von Sachs, beide gleichermaßen mit dem Vollwappen.

 

Exlibris von Lorenz Rheude:
Dieses Bücherzeichen ist eine Arbeit von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939); seine LR-Ligatur ist im rechten unteren Eck zu sehen. Das Blatt ist links unten im Druck auf das Jahr 1920 datiert. Am Rand, der eine Bogenarchitektur grob andeutet, ist zu sehen, daß das Blatt im Rasterdruck angefertigt ist. Die unterste Zone ist rechteckig abgetrennt und trägt den Schriftzug "Aus meinem Bücherschrein....." mit Platz zur Eintragung der Regalbezeichnung. Die Verwendung des Wortes "Schrein" illustriert die damalige Wertschätzung der hauseigenen Bibliothek. Über dem Vollwappen, das vor einem künstlertypischen abgedunkelten Hintergrund aus lauter kleinen Kreisen gesetzt ist, ist auf einem dreiteiligen Schriftband die Devise zu lesen: "Gib Acht - Matthaei - halt' Wacht!". Das Wappen ist das der in Hamburg, Bremen, Magdeburg, Colditz in Sachsen und Elmshorn in Holstein vorkommenden Familie Matthaei, das im Genealogischen Handbuch bürgerlicher Familien, Bd. 7, 1900 beschrieben wird: In Blau auf grünem Dreiberg ein silberner Kranich mit erhobenen Flügeln, in der erhobenen Kralle einen silbernen Stein haltend, auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein rechts blauer, links silberner Flug. Ein weiterer Nachweis für dieses Wappen ist im Siebmacher Band: Bg5 Seite: 81 Tafel: 93 zu finden, verzeichnet für Andreas Wilhelm Matthaei (-11.11.1817), der 1790 in Hamburg "Bürger-Capitän" war.

 

Exlibris von Emil Doepler und Carl Leonhard Becker:
Dieses 1893 datierte Exlibris ist, wie die fein gravierten Namen am unteren Bildrand verraten, eine Gemeinschaftsarbeit von Emil Doepler d. J. (29.10.1855-21.12.1922), der die Zeichnung anfertigte, und Carl Leonhard Becker (5.5.1843-6.1.1917), der den Kupferstich anfertigte. Das bei Otto Felsing in Berlin gedruckte Blatt ist für Bücher "Aus der Büchersammlung von Albertine Bachofen von Echt d. Ae." bestimmt, wie das kunstvoll überkreuz gelegte Schriftband unterhalb des Bordes besagt. Dieses Bord, auf dem sich mehrere Bücher in unterschiedlichen Lagen befinden, ist wie an zwei durch Löcher geführten Seilen aufgehängt an den unteren Abschnitten zweier vegetabiler Rahmenelemente, die sich oben zu einem bogenförmigen Rahmen vereinigen und unten Dornen, oben Blätter und Früchte tragen. Die beiden Enden der Ranken sind durch miteinander verschränkte Fingerringe mit Stein geschlungen, welche einen ersten Bezug zur Eheschließung aufbauen, der durch das Nebeneinanderstellen zweier Einzelvollwappen zum Ehewappen fortgesetzt wird. Zwischen den beiden Wappen steht eine Dame mit Federhut, die mit der rechten Hand ein Buch an ihre Brust hält und die Linke auf das Kleinod ihres väterlichen Wappens legt. Ob es sich dabei um Albertine handelt, mag man entscheiden, wenn man die Darstellung mit einem Portraitgemälde von Richard Bitterlich (1862-1940) vergleicht, das sie in späteren Lebensjahren zeigt, zusammen mit ihrem väterlichen Wappen. Dieses Exlibris wirkt besonders edel und plastisch durch den Schattenwurf des Rahmenwerks und der Dame.

Das Wappen der Bachofen von Echt zeigt im goldenen Schild schreitend ein schwarzes Lamm auf grünem Boden, auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken das schwarze Lamm wachsend zwischen einem ebenfalls schwarzen Flug. Im Siebmacher wird ein in diesen Farben tingiertes Wappen unter "Bachoff" und "Bachof" beschrieben in den Bänden Sa, Seite: 7, Tafel: 6, Pr, Seite: 34, Tafel: 39, Pr, Seite: 77, Tafel: 99, und SchwA, Seite: 4, Tafel: 2. Die älteste Linie der Bachofen von Echt mit den Farben schwarz-golden, der auch die Eignerin dieses Blattes angehört, führt seit der preußischen Adelsanerkennung vom 16.2.1830 das Lamm in der Helmzier wachsend und zusätzlich zwischen einem schwarzen Adlerflug, während die jüngste Linie seit dem 27.6.1829 das Lamm nur wachsend und ohne Flug führt.

 

Auf der anderen Seite ist das Wappen Bosch zu sehen, in Gold ein oberhalber, schwarzer Bär, auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein schwarzer Hahnenfederbusch auf einem niedrigen, schwarzen, golden aufgeschlagenen Hut. Dieses Wappen bekam eine Familie am 2.12.1467 von Kaiser Friedrich III. zu Wiener Neustadt verliehen; der Begünstigte war der 1491 in Dinkelsbühl verstorbene Friedrich Bosch. Die hier bei dem Exlibris vertretene, ursprünglich aus Wössingen in Mittelfranken stammende Familie bedient sich dieses Wappens, obwohl ein genealogischer Zusammenhang nicht festgestellt werden konnte. Es handelt sich also vorbehaltlich weiterer genealogischer Forschungsergebnisse um eine Übernahme durch die mittelfränkische, später österreichisch-böhmische Familie, die u. a. auf Altenbuch-Döberney bei Königinhof an der Elbe in Böhmen saß.

Albertine Bosch (2.3.1839-) war die Tochter von Franz Xaver Bosch, dem Besitzer der Nußdorfer Bierbrauerei. Sie heiratete Karl Adolph Bachofen von Echt (Adolph d. Ä., 2.3.1830-22.5.1922), welcher der erste dieser aus dem Limburgischen stammenden Familie war, der in Wien ansässig wurde. Dieser hatte 1848-1853 in Prag Chemie und Ingenieurwissenschaften studiert, arbeitete dann in der Zuckerfabrik seines Bruders Clemens in Libesnitz, zuletzt als Leiter. Albertine Bosch brachte ihren Ehemann zum Brauereiwesen, denn als ihr Vater verstarb, kaufte ihr Mann den Betrieb von den Erben und stieg 1865 beruflich auf das Brauereiwesen um. Die Nußdorfer Brauerei entwickelte sich unter seiner Leitung zu einer der führenden Brauereien Österreichs.

   

Exlibris von Paul Voigt:
Paul Voigt (5.6.1859-16.9.1924) hat im Jahre 1901 dieses Exlibris für Karl Emich Philipp Wilhelm Franz Graf von Leiningen-Westerburg (15.9.1856-28.9.1906) angefertigt. Dieser ließ eine ganze Reihe von Bücherzeichen verschiedenster Künstler anfertigen, so auch Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939), Georg Otto (6.9.1868-17.5.1939), Oskar Roick (28.3.1870-11.12.1926), Adolf M. Hildebrandt (16.6.1844-30.3.1918), Emil Doepler d. J. (29.10.1855-21.12.1922), Heinrich Hinzmann (28.12.1860-1.3.1926), Armin Frhr. von Fölkersam (4.4.1861-20.12.1917), Ernst Krahl (26.10.1858-22.11.1926) und Wilhelm Behrens (16.2.1858-24.10.1904).

Die heraldische Komposition besteht aus zwei Vollwappen mit einem in die Mitte dazwischen gesetzten dritten Helm. Das rechte, nach links gewendete Wappen ist das der Herrschaft Westerburg, in Rot ein durchgehendes goldenes Kreuz, bewinkelt von 20 (4x 5 (2:1:2)) goldenen Kreuzchen, auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein schwarzer Flug, belegt mit einer wie der Schild bezeichneten Scheibe, wobei hier allerdings auf graphischen Gründen die Anzahl der Kreuzchen reduziert wurde. Das heraldisch linke Wappen ist das der Grafschaft Leiningen, in Blau drei (2:1) silberne Adler, auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein grüner, beblätterter Obstbaum, der hier nur aus Blättern besteht, meist aber mit silbernen Blütendargestellt wird. Das Motiv des beblätterten Baumes wird für den Rahmen des Blattes aufgegriffen. Kein Schild oder Feld existiert jedoch für die dritte Komponente, von der wir nur den Helm in der Mitte sehen: Der naturfarbene Pfauenstoß zu blau-goldenen Decken steht für die Herrschaft Schaumburg; ein goldenes Feld mit einem blauen Kreuz suchen wir aber vergebens. Darüber lesen wir die Devise: "GOTT THUT RETTEN" auf einem spiralförmig gefalteten Band. Im unteren Bereich des Blattes bilden eine Kerze im Halter, ein Buch von vorne mit zwei Schließen und eines von hinten mit Blick auf den Rücken, eine Pergamentrolle mit zwei abhängenden Siegeln, ein Tintenfaß mit Feder und ein aufgeschlagenes Buch mit Lesezeichen und schräg über die Seiten gelegter Feder ein Stilleben für sich. Auf der linke Seite des aufgeschlagenen Buches sind die Hobbies des Eigners gelistet: "Heraldik, Hausgeschichte, Ex Libris, Kunstgeschichte". Die rechte Seite deutet eine Abstammungstafel an. Eines der von der Schriftrolle herabhängenden Siegel trägt erkennbar das Schildmotiv der Herren von Westerburg.

 

Karl Emich Philipp Wilhelm Franz Graf von Leiningen-Westerburg wurde in Bamberg geboren, und er starb in München. Er heiratete am 17.5.1890 Magdalena Rogalla von Bieberstein. Er machte eine Offizierskarriere, er trat 1873 beim Militär ein, wurde 1894 Leutnant im 2. Hessischen Husaren-Regiment Nr. 14 in Kassel, stieg dann zum persönlichen Adjutanten des Erbgroßherzogs Karl August von Sachsen-Weimar auf, wurde 1888 Brigade-Adjutant in Breslau, bis er 1890 aus dem aktiven Dienst ausschied und als kgl. Rittmeister a. D. nach Neupasing bei München zog. Seitdem widmete er sich seinen familienkundlichen, heraldischen und exlibriskundlichen Forschungen. Der Eigner war seit 1882 Mitglied im heraldischen Verein Herold, 1898 bis zu seinem Tod sogar Ehrenmitglied. Ebenso war er Ehrenmitglied der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft seit 1898, und im Kleeblatt war er ebenfalls Mitglied. Ebenso war er Ehrenmitglied des Exlibris-Vereins Berlin. Weiterhin war Karl Emich zu Leiningen-Westerburg Mitglied im Verein Roter Löwe zu Leipzig. Sein Hauptwerk ist das 1901 in Stuttgart erschienene Buch "Deutsche und österreichische Bibliothekszeichen".

   

Exlibris von Paul Voigt:
Dieses Exlibris für Ernst Reichardt ist eine Arbeit von Paul Voigt (5.6.1859-16.9.1924); sein Name erscheint auf einer kleinen Tafel, die am untersten Schwung der optisch rechten unteren Helmdeckenpartie angebracht ist. Ein rechteckiger Rahmen besitzt Innenfelder, die mit schuppenartigem Kreismuster dunkler erscheinen. Die beiden oberen Eckstücke sind schwarz, die beiden größeren unteren tragen kleine Schilde mit Zirkel und Winkelmaß, typische Freimaurersymbole. In die gleiche Richtung weisen die beiden oberen Medaillons, ein von einem Strahlenkranz umgebenes Buch, mit Kreuz und "BIBLIA", ein Symbol für die Kenntnis der Schriften und Bücher, und ein dreieckiges Symbol, das einen Dreipaß aus mit den Klingen nach innen gerichteten Degen und die Umschrift "NIE VER GEBENS" trägt. Um das Ganze ist, im kleinmaßstäblichen Druck nur schwer zu erkennen, ein Ouroboros gelegt, eine Schlange, die sich in den Schwanz beißt. Das ist das Symbol der 1765 gegründeten Freimaurerloge "Zu den drei Degen" in Halle, die der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" in Berlin angehörte. Das Bijou hat außen um die oben beschriebenen Elemente noch einen achtspitzigen, in den Lücken dazwischen geflammten Stern, der hier auf dem Exlibris fehlt. Die Loge, eine von dreien in Halle, hatte zeitweise über 500 Mitglieder. Sie bestand bis 1934. 1935 kam es zum Verbot der Freimaurer, und das Logengebäude kam 1937 als Notschenkung an die Stadt. Die beschriebenen Symbole sind in dem erhalten gebliebenen Kultraum im Hauptgebäude der Leopoldina in Halle zu sehen. Das Wappen Reichardt ist nicht in den Standardsammlungen (Siebmacher, DWR, Rietstap) enthalten. Es zeigt in geteiltem Schild einen frontal stehenden Geharnischten, mit federgeschmücktem Helm, mit der Rechten ein Schwert erhebend, mit der Linken einen Pfeil, beide Spitzen zum Helm gerichtet, auf dem gekrönten Helm zwischen zwei Büffelhörnern die Schildfigur wachsend. Hinweise zu Literaturnachweisen und Tinkturen willkommen. Über den Eigner ist mir sonst nichts bekannt; vielleicht eine Spur: Um die vorletzte Jahrhundertwende gab es in Halle einen Architekten des Namens.

 

Exlibris von Adolf Matthias Hildebrandt:
Adolf Matthias Hildebrandt (16.6.1844-30.3.1918) ist der Urheber dieses undatierten Exlibris für Hubert von Gumppenberg; seine AH-Ligatur ist im untersten Schnörkel versteckt. Zentrales Element ist das Vollwappen der Familie von Gumppenberg, in Rot ein silberner, mit drei nach der Figur gelegten, grünen Seeblättern belegter Schrägrechtsbalken, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein Paar silberner Büffelhörner (eigentlich noch mit schwarzen Flecken, manchmal auch Hermelinschwänzchen, fehlen hier) mit roten anhängenden Ohren (siehe Siebmacher Band: Bay Seite: 38 Tafel: 35, Band: Erg Seite: 14 Tafel: 6, Band: Wü Seite: 7 Tafel: 9, Scheiblersches Wappenbuch Folio 278, Wappenbuch des churbayrischen Adels, BSB Cgm 1508, Image 43).Hier ist die klassische Form und Stellung der Seeblätter gewählt worden, kleeblattförmig ausgeschlagen und mit der Spitze nach unten, so wie auch im Scheiblerschen Wappenbuch (BSB Cod. icon. 312 c), aber es gibt auch die umgekehrte Stellung mit der Spitze schräg nach oben, so im Berliner Wappenbuch, bei Conrad Grünenberg (BSB Cgm 9210) und im Churbayrischen Wappenbuch (BSB Cgm 1508).

Die Stellung des Schildes ist geschickt gewählt, denn durch die starke Neigung steht der Schrägbalken genau horizontal. Das Oberwappen ist frontal dem Betrachter zugewendet, so daß insgesamt trotz geneigtem Schild der Eindruck von Symmetrie und Ausgleich erzeugt werden kann. Dieses Wappen ist in eine komplexe Gestaltung eingebettet: Unterste Ebene ist ein Rechteckrahmen mit dunklem Innenfeld. In das Wappen, insbesondere in die Helmzier, eingeflochten ist das Schriftband mit dem Text "Ex libris Huberti de Gumppenberg", das optisch links neben dem Schild beginnt, sich in die Helmzier hocharbeitet und anschließend auf der optisch rechten Seite wieder nach unten geht, um dort nach mehreren Überschlägen über dem Künstlermonogramm zu enden. Das Band ist scheinbar symmetrisch, aber im Detail doch nicht, und es ist nicht logisch beschriftet, weil die Schrift einerseits Vorder- und Rückseite des Bandes benutzt und andererseits der Name in zwei Teile fragmentiert ist, die auf dem Band nicht nebeneinanderstehen. Überhaupt ist es nicht möglich, dieses Schriftband auseinanderzuziehen, ohne Text-Salat zu erhalten, denn auch die Bestandteile würden dadurch permutiert. Hier geht in der Zeichnung eindeutig Kunst vor Logik. In das Ganze ist dann noch eine üppige Ornamentik von Seerosen eingearbeitet, deren beblätterte Ranken das Wappen und den Rahmen umspielen und sich an den vier Ecken kreisförmig eindrehen, um jeweils eine üppige Seerosenblüte einzuschließen. So wird das im Schild heraldisch stilisierte Motiv des Seeblatts spielerisch als wesentliches Gestaltungselement des Umfeldes aufgegriffen.

Die Familie gehört zum bayerischen Uradel. Seit dem 16.1.1571 sind sie im Reichsfreiherrenstand (mit Wappenvermehrung); der Begünstigte war Georg von Gumppenberg. Die von Gumppenberg sind seit 1411 Erbmarschälle in Oberbayern; das Amt wurde bis 1808 ausgeübt. Seit 1279 gehört der Familie die Herrschaft Pöttmes. Der Stammsitz der Familie ist Burg Gumppenberg am Rande des Donaumooses im nordwestlichen Oberbayern, 1680 zum Schloß ausgebaut, das aber 1704 im Spanischen Erbfolgekrieg zerstört wurde und seitdem Ruine ist. Wohnsitz ist seitdem Schloß Pöttmes im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg. Es gibt mehrere Linien, darunter die Linie Gumppenberg-Peuerbach, die Linie Gumppenberg-Pöttmes (Hauptlinie) und die Linie Gumppenberg-Brennberg, bzw. Kombinationen wie Pöttmes-Oberbrennberg-Deining. Mit Namen Hubert von Gumppenberg gab es einen Verwaltungsjuristen, der vom 26.10..1855 bis zum 23.6.1938 lebte, 1897 Regierungsrat bei der Regierung von Unterfranken wurde, 1912 Regierungsdirektor bei der Regierung von Niederbayern und Stellvertreter des Regierungspräsidenten wurde und der 1918-1921 Regierungspräsident der Oberpfalz war; möglicherweise kann ihm das Blatt zugeordnet werden (Hinweise willkommen).

 

Vom gleichen Blatt gibt es noch eine weitere Farbvariante:

Exlibris von Gustav Adolf Closs:
Dieses mit "Ex Libris H. Paul Treiber" bezeichnete Blatt stammt von Gustav Adolf Closs (6.5.1864-3.9.1938); das GAC-Monogramm ist in der linken unteren Ecke eingedruckt. Das undatierte Blatt ist schlicht und übersichtlich mit zwei asymmetrisch an den Enden eingerollten Schriftbändern oben und unten. Das Wappen ist zweifach redend, das "Treiben" wird im Schild durch einen Jagdhund dargestellt, in der Helmzier durch den Mann mit Peitsche, der eine treibt Wild, der andere Pferde. Im Detail sieht das Wappen wie folgt aus: In Blau eine aufgerichtete, rotgezungte silberne Bracke mit goldenem Halsband, oben links und unten rechts begleitet von einer goldenen Pflugschar, auf dem Helm mit rechts blau-goldenen und links blau-silbernen Decken ein wachsender blaugekleideter Mann mit silbernen Aufschlägen, goldenem Gürtel und Kragen sowie blauer Kappe, in der Rechten eine silberne Peitsche mit goldenem Stiel haltend, die Linke in die Hüfte gestützt. Die Familie stammt aus Plankstadt, Rhein-Neckar-Kreis, wo sie um 1640 mit Hans Jörg Treiber erstmalig auftritt. Das Wappen ist eingetragen in der Deutschen Wappenrolle (DWR Band: XLIII Seite: 90) unter der Nummer 8352/85. Der dort verwendete Aufriß ist vom gleichen Künstler, aber im Detail etwas anders (Tartsche, Helmdecke heraldisch rechts unten abgeändert, anderer Helm). Das Wappen wurde 1931 neu angenommen von den Brüdern Karl Fritz Treiber (1902-1945) und Paul Treiber. Beide waren Kaufleute. Der Exlibriseigner lebte in Stuttgart.

 

Exlibris von Bernhard Wenig:
Bernhard Wenig (1871-1940) ist der Zeichner dieses Bucheignerzeichens für Albert Quadt, das links oben im Druck monogrammiert (ein W, das umrahmt wird von einer Linie, die im Bogen vom letzten W-Schenkel ausgeht und am Ende den Anfang mit einem zweiten Bogen zum Buchstaben B kreuzt) und rechts oben auf das Jahr 1915 datiert ist. Der Künstler stammte aus Berchtesgaden und verstarb in München. Er war Maler, Illustrator und Kunstgewerbler. In München besuchte er die Kunstgewerbeschule und Akademie. Zu seinen Lehrern gehörte Franz von Struck. Wenig unterrichtete 1901-1906 an der Zeichenakademie in Hanau. Danach leitete er als Direktor die Fachschule für Holzschnitzerei in Berchtesgaden. Insgesamt hat er mehr als 130 Exlibris geschaffen, hauptsächlich vor 1914. Sein Stil ist vom Jugendstil geprägt, und er kann den Ornamentikern zugerechnet werden. Das Blatt gibt es in verschiedenen Größen. Bei dem Eigentümer handelt es sich um Albert Wilhelm Otto Quadt-Wykradt-Isny (17.7.1864-24.11.1930), Sohn von Graf Friedrich Wilhelm von Quadt-Wykradt-Isny (23.12.1818-24.10.1892) und dessen zweiter Frau, Maria Anna Gräfin von Rechberg-Rothenlöwen (18.12.1834-3.5.1910). Er war 1915-1918 preußischer Gesandter bei den Hansestädten.

Dargestellt wird hier das Wappen der Fürsten von Quadt-Wyckradt zu Isny. Der Schild ist zweimal geteilt mit Schildfuß und mit Herzschild, Feld 1: in Rot ein silberner Adler (Herrschaft Wyckrath = Wickrath, heute Teil des Stadtbezirks West von Mönchengladbach, Adler eigentlich noch mit goldenem lateinischem Buchstaben W auf der Brust), Feld 2: in Silber drei blaue Balken (Herrschaft Wildenborch, Gelderland), Feld 3: in Silber ein roter, golden schräggegitterter Balken (Herrschaft Loenen, Gelderland), Feld 4: in Blau auf grünem Dreiberg ein sitzender silberner Schwan mit angehobenen Flügeln (reichsunmittelbare Herrschaft Schwanenburg), Feld 5: der Schraffur nach hier in Rot ein silberner Adler, Feld 6: in Silber ein rotes Tatzenkreuz, Schildfuß: in Rot zwei goldene, mit einem Ring verbundene Schlüssel balkenweise, mit den Bärten nach oben gelegt (Erbdrosten- und Erbhofmeisterwürde des Fürstentums Geldern und der Grafschaft Zütphen), gekrönter Herzschild: in Rot zwei silberne Wechselzinnenbalken (Stammwappen Quadt).

Die Freiherrenstandsverleihung erfolgte 1664. Im Grafendiplom vom 17.4.1752 erfolgte die Vereinigung des Stammwappens mit jenen der Herrschaften Wickeradt, Wildenborch, Loenen, Schwanenburg und der Grafschaft Zütphen (Zutphen) für Freiherr Wilhelm Otto Friedrich von Quadt. Das fürstliche Wappen ist dasjenige der Grafen von Quadt gemäß Diplom des Jahres 1752, ergänzt um die Felder 5 und 6. Graf Bertram von Quadt zu Wykradt und Isny wurde am 12.3.1901 in den bayerischen Fürstenstand erhoben, der in der Primogenitur weitergegeben wurde. Die Familie lebt auch heute noch in Isny. Graf Ot­to Wil­helm von Quadt bekam 1803 im Reichs­de­pu­ta­ti­onshauptschluß die säkularisierte Reichsabtei St. Georgen mit der ehemals freien Reichsstadt als neue Reichsgrafschaft Isny zur Entschädigung für den Verlust linksrheinischer Gebiete. 1794 hatten die Revolutionstruppen der Franzosen Wickrath und Schwanenburg besetzt. 1801 kamen die Herrschaften endgültig an Frankreich. Feld 5 ist aus dem Wappen der Reichsstadt Isny hervorgegangen, das in Schwarz einen goldenen Adler trägt (zusätzlich belegt mit einem silbernen Brustschild mit einem schwarzen Hufeisen), was die Schraffur im Exlibris fragwürdig erscheinen läßt, Feld 6 aus dem Wappen der Reichsabtei St. Georgen. 1806 schon wurde die Reichsgrafschaft mediatisiert und kam unter württembergische Staatshoheit. 1815 kam die ehemalige Herrschaft Wickrath an Preußen.

Dazu werden drei gekrönte Helme wie beim gräflichen Wappen geführt: Helm 1 (Mitte): zu rot-silbernen Decken ein wachsender silberner Bär zwischen einem roten Flug, beiderseits mit zwei silbernen Wechselzinnenbalken belegt (Stammhelm Quadt, hier ohne Wechselzinnenbalken, Flügel werden auch mal ganz rot dargestellt), Helm 2 (rechts): zu rot-silbernen Decken ein silberner Adler (Herrschaft Wyckrath, Wickrath), Helm 3 (links): zu blau-silbernen Decken ein sitzender silberner Schwan mit angehobenen Flügeln zwischen einem blauen Paar Büffelhörner (Herrschaft Schwanenburg).

An Prunkstücken sehen wir zwei widersehende silberne Bären als Schildhalter. Unter diesen ist auf einem Schriftband die Devise zu lesen "RES NON VERBA", also Taten statt Geschwätz. Die Bären halten jeder eine goldene Lanze mit abflatterndem Fähnchen, rechts rot mit einem silbernen Wechselzinnenbalken (Zitat des Stammwappens, Fehler des Künstlers, eigentlich müßten es zwei sein), links silbern mit zwei blauen Balken (auch hier eine heraldisch unbegründete Reduzierung, das müßten drei für die Herrschaft Wildenborch sein, erneute Schlamperei des Künstlers). Diese Schildhalter mit Fähnchen waren schon Bestandteil des gräflichen Wappens von 1752. Das Ganze wird, und das ist ab 1901 neu, umrahmt von einem aus einem Fürstenhut herabfallenden hermelingefütterten Wappenmantel (wohlgemerkt - der Exlibriseigner war Graf, da nicht aus der fürstlichen Linie). Etliche Formen des Wappens finden wir im Westfälischen Wappenbuch und im Siebmacher Band: Wü Seite: 3 Tafel: 3, Band: Bay Seite: 19 Tafel: 13, Band: Gf Seite: 40 Tafel: 74. Die Darstellung im Siebmacher Supp. II. 3, Nr. 5 und bei Tyroff I. 3, 228 sind nicht ganz korrekt. Die fürstliche Wappenvariante von 1901 fehlt in den genannten Sammlungen.

 

Exlibris von Lorenz Rheude:
Das auf 1921 datierte und dreifarbig gedruckte Bücherzeichen für Dr. Friedrich Hornschuch hat Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) entworfen. Das Wappen ist redend, denn es zerlegt den Namen in die Bestandteile "Horn" und "Schuh": Geteilt, oben in Rot ein silbernes Jagdhorn (Hifthorn) ohne Band, unten in Silber ein roter Schuh, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender silberner Greif mit roter Zunge und mit roten Flügeln, in den Fängen einen runden, roten, am oberen Rand mit drei Aufhängungen versehenen Kessel haltend. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Bg12 Seite: 63 Tafel: 86, Band: Bg14 Seite: 27 Tafel: 11.

Es handelt sich bei dem Exlibrisbesitzer um Dr. phil. Friedrich Hornschuch (9.10.1889-2.10.1947), Archivrat am Stadtarchiv München. Er hat u. a. über die Oberföhringer Geschichte publiziert. ein Werk, das 1939 über die Arbeitsstelle München für Volksforschung und Heimaterziehung erschien. Die Gesamtfamilie führt das Wappen ohne den Kessel, dieser ist ein besonderes Beizeichen des Eigners. Er hat es als weiteres redendes Symbol gewählt, weil er mit einer Arbeit über die Keßler (= Kesselschmiede) promoviert worden war, daher wählte er den Kessel. 1930 erschien bei Kohlhammer "Aufbau und Geschichte der interterritorialen Kesslerkreise in Deutschland". Da das allgemeine Kleinod dieser Hornschuch-Linie der Greif ist, fiel die Adaptation des Kessels gestalterisch leicht. In der linken oberen Ecke des Bücherzeichens befindet sich ein silberner Schild mit einem schwarzen, rot bewehrten Adler, auf der Brust belegt mit dem Buchstaben "W". Dieses Schildchen verweist auf den Geburtsort des Exlibriseigners, Bad Windsheim. Er starb in Landshut.

Das Familienwappen taucht in seiner allerersten Form beim Präzeptor Johann Heinrich Hornschuch (1690-1749) auf, der aus Weilar in der Rhön stammte und im württembergischen Dörzbach starb. Er führte bereits den geteilten Schild, oben Horn, unten Schuh, in den genannten Farben, aber als Helmzier den Lehrer, dessen Beruf er ausübte. Eine andere Variante führte Johann Jakob Hornschuch aus der Linie Wiesenbronn, 1713-1772 Cantor und Gerichtsschreiber, er hatte zum genannten Schild einen wachsenden jungen Mann mit Buch in der Hand, in der Linken einen Stab. Eine nächste Variante begegnet uns bei Pfarrer Johann Kaspar Hornschuch aus der Linie Billingshausen (1737-1794), er führte zum beschriebenen Schild als Kleinod ein Kruzifix. Die Schloßlinie Kitzlingen führte als Kleinod zwei rot-silbern übereck geteilte Büffelhörner. Der wachsende Greif hingegen ist das Kleinod der Linie zu Stuttgart-Schorndorf, und das wurde hier noch einmal variiert.

 

Das Blatt gibt es auch monochrom:

 

Exlibris von Alexander von Dachenhausen:
Dieses filigran-verspielte Exlibris für Ludwig von Buerkel aus dem Jahre 1899 wurde von Alexander von Dachenhausen (5.9.1848-3.11.1916) entworfen; sein Monogramm ist in der Mittelachse unter dem "von" der Eignerbezeichnung zu finden, die Datierung aufgetrennt darüber. Wie so viele Arbeiten dieses Künstlers besticht auch diese durch die unglaublich präzise und ornamentale Ausführung., sowohl des Wappens als auch der ersteres eng einschließenden Rahmenkomposition. Das Wappen ist gespalten, rechts ein Löwe, linke unter einem mit einer Strahlensonne belegten Schildhaupt drei (2:1) Herzen. Dazu werden zwei gekrönte Helme geführt, Helm 1 (rechts): ein wachsender Löwe, Helm 2: ein Flug, der rechte Flügel belegt mit einer goldenen Strahlensonne, der linke Flügel belegt mit den drei (2:1) Herzen.

 

Das Wappen ist nicht in den gängigen Sammlungen (Siebmacher, Rietstap) verzeichnet, weil es zu jung ist, denn Ludwig Bürkel (1841-1903) wurde erst durch Ludwig II. von Bayern geadelt, dem er 1876-1884 als Hofsekretär diente. Das Bayerische Hauptstaatsarchiv (Abt. II, Neuere Bestände) verwahrt unter der Signatur "Adelsmatrikel Ad B 73" einen Akt über die Verleihung des erblichen Adels an Ludwig von Bürkel. Im Entwurf des Adelsdiploms wird das Wappen des Ludwig von Bürkel wie folgt blasoniert: "Ein gespaltener silberner Schild. Vorne ein rothbezungter und rothbewehrter blauer Löwe; hinten unter blauem, mit einer goldenen Sonne belegten Schildeshaupte drei (2.1) rothe Herzen. Auf dem Schilde ruhen zwei offene adelige Turniershelme. Aus der Krone des ersten Helmes wächst der im Schilde beschriebene Löwe, aus jener des zweiten Helmes ein offener blau-weißer Adlersflug hervor, der Adlersflug belegt rechts mit der goldenen Sonne, links mit den drei (2.1) rothen Herzen. Decken rechts: Blau-silber, links: Blau-Gold." Hier fällt natürlich die Dominanz der silbernen und blauen Tinkturen auf, die vermutlich die hohe Wertschätzung des Geehrten durch das bayerische Staatsoberhaupt widerspiegelt. Frau Sabine Frauenreuther vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv schreibt: "Die Unterlagen im Bestand "Adelsmatrikel" bestehen i.d.R. jeweils aus dem Beiakt und dem sog. Matrikelbogen. Im vorliegenden Fall liegt dem Diplomentwurf eine farbige Darstellung des Wappens bei, darüber hinaus enthält der Beiakt eine weitere Skizze des Wappens. Auch auf dem Deckblatt des Matrikelbogens ist das Wappen aufgebracht."

Abb.: Kolorierung nach Diplom, freundlicherweise von Herrn Dieter Linder angefertigt und zur Verfügung gestellt

In Bürkels Amtszeit fallen etliche kostspielige Projekte des Märchenkönigs wie der Bau von Schloß Herrenchiemsee, der Ausbau von Burg Neuschwanstein, die Uraufführung des Parsifal in Bayreuth und zahlreiche Separatvorstellungen in München. Alles mußte irgendwie finanziert werden, und das gehörte zu den Aufgaben Bürkels. Im Jahre 1884 trat er zurück. Nach 1886 (Tod Ludwigs II.) arbeitete er erneut bis 1893 als Hofsekretär in München. Die Bayerische Staatsbibliothek bewahrt nicht nur Bürkels schriftliche Zeugnisse über die Zusammenarbeit mit dem Märchenkönig auf, sondern auch eine Kette mit Orden, die dem Hofsekretär Bürkel verliehen wurden, ein Geschenk von dessen Erben. Ludwig von Bürkel hatte einen gleichnamigen Sohn, der Kunsthistoriker wurde.

 

Literatur, Quellen und Links:
Matthaei: Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien, Bd. 7, 1900.
Bachofen von Echt:
http://www.biographien.ac.at/oebl_1/41.pdf - http://www.biographien.ac.at/oebl_1/42.pdf - http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Adolf_Bachofen_von_Echt
Bachofen von Echt: Monatsblatt des heraldisch-genealogischen Vereins Adler, Wien, Bd. 4.
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Matthieu de Posch aus Brüssel für wertvolle Hinweise
Familie Bosch aus Wössingen in Mittelfranken, in: Deutsches Geschlechterbuch (Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien) Band 70, Starke Verlag Görlitz 1930, hrsg. von Bernhard Körner, S. 127-141
Bachofen von Echt: Wolfgang Mecklenburg, Hans Brendicke, Walter zur Westen: Ex libris: Buchkunst und angewandte Graphik, Band 3, Beilage
Leiningen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Leiningen-Westerburg,
Leiningen:
http://www.deutsche-biographie.de/xsfz50010.html
Herrschaft Westerburg:
http://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Westerburg
Siebmachers Wappenbücher Band Gf, Seite: 20-24, Tafel: 39-52 etc.
Johann Georg Lehmann, Geschichte und Genealogie der Dynasten von Westerburg aus Urkunden und anderen archivalischen Quellen, Verlag Roth, Wiesbaden 1866,
http://books.google.de/books?id=0JVAAAAAcAAJ   
Siebmachers großes Wappenbuch, Sonderband H: Jürgen Arndt: Biographisches Lexikon der der Heraldiker; 1992. XXIV und 664 S. mit zahlr. Wappenabb., Festeinband, Degener Verlag, S. 305
Loge zu den drei Degen:
https://freimaurer-wiki.de/index.php/Zu_den_drei_Degen
Loge zu den drei Degen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zu_den_drei_Degen
Logenhaus Halle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Logenhaus_Halle
Gustav Friedrich Hertzberg: Geschichte der Freimaurerloge &bdquoZu den drei Degen&ldquo im Orient von Halle, Festschrift zum 150jährigen Bestehen der Loge. Halle a. S. 1893
Logenraum in Halle:
https://staedtische-zeitung.de/2018/11/leopoldina-der-seltene-ritualraum-der-freimaurer/
Ludwig Albert Freiherr von Gumppenberg: Geschichte der Familie von Gumppenberg, Friedrich Ernst Thein, Würzburg 1856.https://books.google.co.jp/books?id=K81AAAAAcAAJ -
https://bavarica.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10374072.html
Gumppenberg im Historischen Lexikon Bayerns:
https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Gumppenberg,_Adelsfamilie
Gumppenberg bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gumppenberg_(Adelsgeschlecht)
Hubert von Gumppenberg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_von_Gumppenberg
Joachim Lilla: Hubert Frhr. v. Gumppenberg-Peuerbach, in: Joachim Lilla: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945 -
https://verwaltungshandbuch.bayerische-landesbibliothek-online.de/gumppenberg-hubert
Gumppenberg: Otto Hupp: Münchener Kalender 1912, Buch und Kunstdruckerei AG, München, Regensburg, 1912.
Edgar Krausen: Freiherren von Gumppenberg, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 310
https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016325/images/index.html?seite=324 - https://www.deutsche-biographie.de/gnd118699245.html#ndbcontent
Gumppenberg, Ludwig Albert von: Die Gumppenberger auf Turnieren, Nachtr. zur Geschichte d. Familie von Gumppenberg, Würzburg, 1862 -
http://www.bsb-muenchen-digital.de/web1037/bsb10374073/images/index.html?digID=bsb10374073
Treiber: Deutsche Wappenrolle DWR Band: XLIII Seite: 90 Nummer: 8352/85
Max von Spießen (Hrsg.): Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Zeichnungen von Professor Ad. M. Hildebrandt, 1. Band, Görlitz 1901 - 1903.
Herrschaft Wickrath:
http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/reichsherrschaft-wickrath/DE-2086/lido/57d11b5740b5f9.64461419
Geschichte der Herrschaft Wickrath:
http://www.heimatverein-wickrath.de/Chronik/Wickrather%20Geschichte.htm
Diplom 1752
https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=2719163
Genealogie Quadt:
https://www.geni.com/people/Albert-Wilhelm-Otto-Quadt-Wykradt-Isny/6000000032510296011
Hornschuch:
https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Hornschuch
Wappen des Familienverbandes Hornschuch:
https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Datei:Familienwappen_Hornschuch.jpg
Ludwig von Buerkel (Vater):
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_von_B%C3%BCrkel_(Verwaltungsjurist)
Ludwig von Buerkel (Sohn):
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_von_B%C3%BCrkel_(Kunsthistoriker)
Ludwig von Buerkel (Vater):
https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/ludwigii-ausstellungexponate
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Dieter Linder vom Wappen-Löwen und an Frau Sabine Frauenreuther vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv für die Erforschung der korrekten Tinkturen des Bürkel-Wappens, ein herzliches Dankeschön an Herrn Dieter Linder für die Kolorierung der Vorlage

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