Bernhard
Peter
Historische
heraldische Exlibris (5)
Exlibris
von Paul Voigt:
Ein heraldisches Exlibris aus
dem Jahr 1903, entworfen von Paul Voigt (1859-1924) für Walter von
Zurwesten (Zur Westen). Die Graphik ist ganz unscheinbar
signiert, aber an prominenter Stelle datiert. Das Vollwappen ist
in einem Arrangement mit Schwert, an dem eine Balkenwaage mit
zwei Waagschalen hängt, und einem Spruchband nach heraldisch
links gewendet. Das Wappen zeigt in Blau einen schräglinken
silbernen Fluß (Wellenschräglinksbalken), oben eine ebenfalls
schräglinks gelegte goldene Lilie, unten ein goldener Stern.
Helmzier nach dem Siebmacher, Band Bay Seite: 126, Tafel: 156 ein
Flug in Farben und Figuren des Schildes. Hier abweichend ein
Stern zwischen einem Flug. Helmdecken blau-silbern. Hier ist das
Wappen komplett gewendet. Die Familie wurde geadelt von Kaiser
Franz II 1796. Die beiden gemeinen Figuren des Wappenschildes,
Stern und Lilie, tauchen je einmal auf den Enden des
Schriftbandes und rechts und links der Worte "Ex
libris" noch einmal auf. Der Eigner Walther von Zur Westen
lebte vom 31.12.1871 bis zum 19.4.1948. Er war der Sohn von
Bernhard von Zur Westen und Marianne von Leesen. Gebürtig stammt
er aus Berlin. Er studierte Jurisprudenz und Kunstgeschichte in
Rostock, Breslau und Berlin. Seine berufliche Laufbahn ließ ihn
Richter und Senatspräsident am Reichsversicherungsamt Berlin
werden, dazu geheimer Regierungsrat. Darauf bezieht sich das
dargestellte Schwert mit der Waage, Insignien der Justitia. Er
war Rechtsritter des Johanniterordens. Walther von Zur Westen war
Mitglied des deutschen Vereins für Exlibriskunst und
Gebrauchsgraphik und führte über viele Jahre dort den Vorsitz.
Ab 1910 war er auch Mitglied im Verein für die Geschichte
Berlins. Er war ausgiebig schriftstellerisch tätig mit
Themenschwerpunkt Exlibriskunde.
Exlibris
von Richard Sturtzkopf:
Ein heraldisches Exlibris aus
dem Jahr 1903, entworfen von Richard Sturtzkopf (8.4.1873-19..)
für Edgar Böcking. Richard Sturtzkopf war
Architekt. Unter dem Wappen, das in einen üppig gestalteten
Rahmen aus Säulen und Neo-Renaissance-Ornamentik eingebettet
ist, befinden sich die Signatur und die Datierung in römischen
Ziffern. Davon abgesetzt ist das Eignernamensfeld unten. Das
Wappen Böcking ist im Siebmacher, Band Bg10, Seite: 2, Tafel: 2,
beschrieben: In Gold ein blauer Schräglinksbalken, begleitet
beiderseits von einem naturfarbenen Fisch. Auf dem Helm ein
offener Flug, rechts golden, links blau, Helmdecken blau-golden.
Die Familie hat zwei Zweige, einer in Trarbach (Mosel) und einer
in Kirn (Nahe). Neben dieser Variante lassen sich noch andere
Wappen, ohne den Schrägbalken, mit zwei Fischen nachweisen.
Edgar Böcking wurde 1861 in Verviers als Sohn von Albert
Böcking (1814-1876) aus der Trarbacher Linie geboren. Es gibt
eine familiäre Verbindung mit den Sturtzkopf.
Exlibris
von Richard Sturtzkopf:
Ein heraldisches Exlibris aus
dem Jahr 1902, entworfen von Richard Sturtzkopf (8.4.1873-19..)
für Hellmut von Tautphoeus (vgl. Witte,
Bibliographie 2, 122; Thieme-Becker 32; Gutenberg 43.129). Das
mit üppigen Helmdecken ausgestattete Vollwappen, das rechts und
links der Helmzier von einem Spruchband mit den Worten "MENS
IMMOTA MANET" begleitet wird, der unten inhaltlich
fortgesetzt wird "NUNQUAM RETRORSUM", schwebt über
einer Stadtansicht des historischen Ansbach. Unter der unteren
Inschrift ist das Exlibris signiert und datiert. Das Wappen
Tautphoeus zeigt in Blau zwei silberne, schräggekreuzte (ins
Andreaskreuz gesetzte) Pilgerstäbe, in jedem Winkel von einer
silbernen Jakobsmuschel begleitet (von vier silbernen
Pilgermuscheln bewinkelt). Auf dem gekrönten Helm mit
blau-silbernen Decken ein wachsender, blau gekleideter Pilger mit
Pilgerstab in der Rechten und mit der Linken an der umhängenden
Pilgertasche, mit Pilgermuscheln auf Hutkrempe und Kragen,
zwischen einem silbern-blau übereck geteilten offenen Flug. Das
Wappen ist beschrieben im Siebmacher, Band Bay, Seite: 60, Tafel:
64, PrGfN, Seite: 24, Tafel: 18. Früher hieß die bayrische,
ursprünglich aus Schweden stammende, zu Schlachtegg und
Trugenhofen (Ortsteil von Dischingen) begüterte Familie Jacobi
von Tautphoeus. Sie wurden am 30.12.1714 Reichsritter, am
4.7.1792 unter Kurfürst Karl Theodor Freiherren, was durch
König Maximilian I von Bayern am 26.4.1817 bestätigt wurde.
Hellmut von Tautphoeus war in Ansbach Regierungsrat und
Bezirksamtmann.
Exlibris
von Oskar Roick:
Ein heraldisches Exlibris aus
dem Jahr 1910, entworfen von Oskar Roick (1870-1926), Berlin,
für Freifrau v. Tautphoeus geb. Clanner
v. Engelshofen (100 x 59 mm, Buchdruck, Witte,
Bibliographie 3, 27; Gutenberg 9215). Das Exlibris ist
dreigeteilt; die Zone mit den einander zugewendeten Einzelwappen
beider Eheleute wird unten begleitet von der Schriftzone, die die
Eignerin nennt, und oben von einem dachartigen Aufsatz in
gotisierenden Formen, optisch rechts oben drüber eine Ansicht
von Prag, links eine Ansicht von "Hostacov" = Tachov,
Tachau im westlichen Böhmen. Das Wappen Tautphoeus zeigt in Blau
zwei silberne, schräggekreuzte Pilgerstäbe, von vier silbernen
Pilgermuscheln bewinkelt. Auf dem gekrönten Helm mit
blau-silbernen Decken ein wachsender, blau gekleideter Pilger mit
Pilgerstab in der Rechten und in der Linken eine Pilgerflasche
haltend, mit Pilgermuscheln auf Hutkrempe und Kragen, zwischen
einem silbern-blau übereck geteilten offenen Flug.
Das Wappen der Ritter Clanner von Engelshofen ist von Silber und Blau schräggeteilt (hier nur eine dünne Linie im ansonsten damaszierten Schild) mit einem pfahlweise gestellten, goldenen Pfeil, der eine blaue Spitze und silbernen Flitsch hat. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender Mohr mit von Silber und Blau schräggeteiltem Gewand, in der Rechten einen goldenen Pfeil mit blauer Spitze und silbernem Flitsch haltend. Die Familie kommt aus Bayern und Österreich, vor allem aus dem Raum Salzburg. Das Wappen ist beschrieben im Siebmacher, Band Bay, Seite: 72, Tafel: 80, wo sich aber Text und Abbildung hinsichtlich der Farbabfolge widersprechen. Hier wird die Farbabfolge der Zeichnung gegeben, desgleichen den Angaben der Familie entsprechend (http://www.vonclanner.de/index.shtml). Ferner wird die Teilung im Siebmacher Bayern als schräglinks angegeben und als schrägrechts abgebildet. Hier ist sie eindeutig schrägrechts. Im Siebmacher Bayern wird alternativ der Mohr mit gespaltenem Gewand abgebildet, im vorliegenden Fall unzutreffend. Das Wappen wird ferner unter dem Namen "Klaner" beschrieben im Siebmacher, Band Salz, Seite: 31, Tafel: 12, wo die Farbabfolge von Bild und Text übereinstimmt, die Teilung aber als schräglinks angegeben wird und der Pfeil in verwechselten Farben angegeben wird.
Exlibris
von Lorenz Rheude:
Ein heraldisches Exlibris aus
dem Jahr 1917, entworfen von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1939)
aus München, für Freiin Marietta v. Tautphoeus
(Buchdruck, Witte, Bibliographie 3, 15; Thieme-Becker 28;
Gutenberg 8963). Die Künstlersignatur befindet sich ganz rechts
unten und teilt die Jahreszahl. Das Vollwappen (in Blau zwei
silberne, schräggekreuzte Pilgerstäbe, von vier silbernen
Pilgermuscheln bewinkelt. Auf dem gekrönten Helm mit
blau-silbernen Decken ein wachsender, blau gekleideter Pilger mit
Pilgerstab in der Rechten und der Linken an der Pilgerflasche,
mit Pilgermuscheln auf Hutkrempe und Kragen, zwischen einem
silbern-blau übereck geteilten offenen Flug) ist in einen
Vierpaß eingefügt, was die seitlich angeordneten Helmdecken
breit und kurz werden läßt, um die Form optimal auszufüllen.
Das Wappen ist in den vier verbleibenden Ecken bewinkelt von je
einem Edelweiß-Blütenstand. Diese typischen Alpenblumen passen
zu den Wurzeln der Familie im Salzburgischen.
Exlibris
von Georg Otto:
Ein heraldisches Exlibris aus
dem Jahr 1898, entworfen von Georg Otto (1868-1939) aus Berlin,
für Otto Haak (Buchdruck, rot auf lindgrünem
Papier). Die Künstlersignatur befindet sich ganz rechts unten,
desgleichen die Jahreszahl. Es handelt sich um eine sehr
dynamische Darstellung mit im Halbprofil herausgedrehten, nach
vorne geneigten Helm mit ungezaddelter, tuchartiger, groß
dimensionierter Helmdecke, die beiderseits über die
Randbegrenzungslinien hinausweht. Stechhelm und geschlossenes
Tuch als Helmdecke entsprechen nicht der gewohnten stilistischen
Einheit, sondern sind hier Ausdruck historisierender
künstlerischer Freiheit.
Das Wappen zeigt in Rot ein goldenes Andreaskreuz, nach der Figur mit zwei schwarzen Feuerhaken belegt. Auf dem Helm ein goldener Löwe wachsend zwischen einem roten Flug, einen schwarzen Feuerhaken pfahlweise vor sich haltend. Die Helmdecken werden zuerst rechts rot-golden und links schwarz-golden angegeben, seit 1903 führt der Eigentümer die Decken auf beiden Seiten rot-golden. Hier ist also noch die erste Form zu erwarten. Die Wappenbeschreibung findet sich in Siebmacher, Band Bg5, S. 23, T. 27 sowie Bg7, S. 22.
Von diesem Blatt gibt es auch noch eine Farbvariante, schwarzer Druck auf gelblichem Papier:
Exlibris
von Alexander von Dachenhausen:
Ein heraldisches Exlibris aus
dem Jahr 1902, signiert mit den Initialen "A" und
"D" = Alexander von Dachenhausen (1848-1916), für
Adolf Bachofen von Echt sen. (Gutenberg 19.196).
Die Künstlersignatur befindet sich rechts unten ganz klein im
Schnörkelwerk, die Jahreszahl aufgeteilt rechts und links des
Schildfußes. Oben ist noch die Devise "Respice finem"
- "denk an das Ende" zu lesen. Zum Bügelhelm ist hier
eine stilistisch befremdliche Helmdecke gezeichnet, ein zu beiden
Seiten mantelartig gerafftes Tuch, ein Mischmasch aus Helmdecke
und Wappenmantel, stilistisch überhaupt nicht überzeugend.
Solche Decken waren im klassizistischen Stil Mode, passen hier
aber nicht zum Rest und sollten keineswegs als Vorbild dienen.
Das Wappen der Bachofen von Echt zeigt im goldenen Schild
schreitend ein schwarzes Lamm (manchmal noch auf grünem Boden,
so wie hier), auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken
das schwarze Lamm wachsend zwischen einem ebenfalls schwarzen
Flug. So ähnlich ist das Familienwappen nach dem kaiserlichen
Wappenbrief vom 24.3.1532, mit dem ersten Unterschied, daß das
Lamm schreitend und nicht wachsend dargestellt wird, und mit dem
zweiten Unterschied, daß in der Helmzier kein Flug vorhanden
ist. Die freiherrliche Linie der Familie führte das Wappen nach
einem Diplom vom 12.10.1691 in veränderten Farben, in Blau ein
silbernes, schreitendes Lamm auf grünem Boden, auf dem
gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken das silberne Lamm
wachsend, ebenfalls noch ohne einen Flug. Im Siebmacher wird ein
in diesen Farben tingiertes Wappen unter "Bachoff" und
"Bachof" beschrieben in den Bänden Sa, Seite: 7,
Tafel: 6, Pr, Seite: 34, Tafel: 39, Pr, Seite: 77, Tafel: 99, und
SchwA, Seite: 4, Tafel: 2. Die älteste Linie der Bachofen von
Echt mit den Farben schwarz-golden, der auch der Eigner dieses
Blattes angehört, führt seit der preußischen Adelsanerkennung
vom 16.2.1830 das Lamm in der Helmzier wachsend und zusätzlich
zwischem einem schwarzen Adlerflug, während die jüngste Linie
seit dem 27.6.1829 das Lamm nur wachsend und ohen Flug führt.
Die Familie kam aus dem Limburgischen und wurde in Wien ansässig
mit Karl Adolph Bachofen von Echt (Adolph d. Ä.,
2.3.1830-22.5.1922). Dieser hatte 1848-1853 in Prag Chemie und
Ingenieurwissenschaften studiert. Zuerst war er in einer
Zuckerfabrik in Libesnitz tätig, die seinem Bruder Clemens
gehörte, und die er schließlich leitete. Über seine Frau
Albertine Bosch kam er an die Brauerei, denn deren Vater Franz
Xaver Bosch besaß die Nußdorfer Bierbrauerei. Als der
Schwiegervater verstarb, kaufte Karl Albert Bachofen von Echt den
Betrieb von den Erben und stieg 1865 beruflich auf das
Brauereiwesen um. Die Nußdorfer Brauerei entwickelte sich unter
seiner Leitung zu einer der führenden Brauereien Österreichs.
Karl Albert Bachofen von Echt wurde von Kaiser Franz Joseph I. in
den Freiherrenstand erhoben und begründete den Wohlstand und
Aufstieg der Familie im Habsburgerreich. Nach ihm ist eine Gasse
in Nußdorf (heute zu Wien gehörend) benannt.
Exlibris
von Friedrich Junginger:
Ein heraldisches Exlibris aus
dem Jahr 1901, signiert "F. Junginger, Wien", für Rudolf
Hoefken von Hattingsheim (Gutenberg 27.774). Der
Künstler ist Friedrich (Fritz) Junginger (12.9.1860-14.5.1932).
Er wurde in Peterwardein im damaligen Jugoslawien geboren und war
tätig als akademischer Maler. In Wien wohnte er in der
Wipplingerstr. 13. Nach seinem Tod an Herzschwäche wurde er am
18.5.1932 auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben.
Künstlersignatur und Datum befinden sich ganz unten etwas
abgesetzt.
Soweit zum Künstler, jetzt zum Eigner: Der Zusatz "von Hattingsheim" wurde 1890 Rudolf Hoefken (9.7.1861-13.10.1921) verliehen, Regierungsrat und bekannter Numismatiker in Wien, 1902-1913 Präsident des Clubs der Münz- und Medaillenfreunde bzw. der österreichischen Gesellschaft für Münz- und Medaillenkunde, Gründer und Herausgeber der Archivs für Brakteatenkunde (http://www.biographien.ac.at/oebl_2/353.pdf) und 1912-1922 Vorsitzender der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft. Sein Vater Dr. phil., k.k. Hofrat, k.k. Min.Rat. Gustav Hoefken (14.7.1811-14.7.1889), am 20.6.1867 nobilitiert als Ritter von Hoefken, stammt aus Hattingen und zog nach Wien. Er war verheiratet mit Karolina (Lina) Rappold. Der Sohn Rudolf heiratete Pauline Wottitz. Das Exlibris ist nicht durch Angabe eines Vornamens personalisiert und bietet unter der Wappenzone ein Feld für eigene Einträge. Unter dem zentralen Wappen befindet sich die Devise "Veritas".
Das Wappen (in Blau ein goldener aufrechter Eichenzweig, zwei gekrönte Helme mit blau-goldenen Decken, beide mit einem geschlossenen Flug, rechts von Gold und Blau übereckgeteilt, links von Blau und Gold) wird begleitet von vier Wappenschilden mit einem Familienwappen und drei in der Familiengeschichte wichtigen Städten: Rappold (auch Rappolt, gespalten, vorne rot, hinten in Silber zwei blaue Schrägbalken, Helmzier zwei Büffelhörner wie der Schild, Decken rot-silbern/blau-silbern, für die Familie der Mutter des Eigners), Stadt Hattingen (in Gold - früher, heute Blau - der Hl. Georg in silberner Rüstung mit goldenem Nimbus, auf silbernem, rot gezäumtem Pferd, mit silberner Lanze einen grünen Lindwurm erstechend, im Siebmacher von 1885 noch mit goldenem Feld, 1909/1911 erst offiziell und mit blauem Feld, vgl. http://www.hattingen-pur.de/unser_hattingen/wappen_farben.htm), Stadt Augsburg (in von Rot und Silber gespaltenen Schild eine grüne Zirbelnuß auf einem goldenen, seit 1985 ebenfalls grünem Kapitell) und Stadt Wien (in Rot ein silbernes Kreuz). Die drei Städtewappen zeichnen den Lebensweg des Exlibriseigners nach, der Familienursprung in Hattingen, der Studienort Augsburg und der Geburtsort und Lebensmittelpunkt Wien.
Exlibris
von Adolf M. Hildebrandt:
Ein heraldisches Exlibris aus
dem Jahr 1896 von Prof. Adolf Matthias Hildebrandt (1844-1918)
für Carl G. F. Langenscheidt. Künstlersignatur
rechts unten, ohne Datierung (102 x 70 mm, Witte, Bibliographie
2, 35; Thieme-Becker 17; Gutenberg 25.656; Leiningen-Westerburg
99). Der fünffarbige Buchdruck zeigt das blau-goldene
Familienwappen unter einem Spruchband mit der roten Devise
"Ohn' Fleiß kein Preis" innerhalb einer
schwarz-weißen ornamentalen Umrankung. Das Wappen zeigt in Blau
eine von einem goldenen Strahlenkranz umgebene schwarze, silbern
gradierte Weltkugel, teilweise überdeckt von einem silbernen
Wolkenschildfuß. Auf dem silbern-golden bewulsteten Helm mit
blau-silbernen Decken zwei goldene, beblätterte Zweige mit roten
Früchten. Carl G. F. Langenscheidt lebte 12.1.1870 - 7.6.1952
und ist einer der bekanntesten deutschen Verleger in den
Bereichen Sprachen, Sprachkurse, Wörterbücher, Wissen, Reisen
und Kartographie. Er war der Sohn des Verlagsgründers Gustav
Langenscheidt und übernahm die Leitung des Unternehmens 1895.
Exlibris
von Adolf M. Hildebrandt:
Ein heraldisches Exlibris aus
dem Jahr 1903 von Prof. Adolf Matthias Hildebrandt (1844-1918)
für Max von Johnston. Künstlersignatur rechts
unten im Zentralfeld, Datierung prominent unter dem Eignernamen
(Witte, Bibliographie 2, 35; Thieme-Becker 17; Gutenberg 25.642).
Unter dem Zentralfeld wir der Standort der Bibliothek auf Schloß
Rathen angegeben. Der florale Rahmen ändert seinen Charakter im
oberen Drittel in den zweier Disteln mit je zwei Blüten. Schloß
Rathen - damit ist Niederrathen (polnisch Ratno Dolne) in
Niederschlesien bei Wünschelburg gemeint. Burg bzw. Schloß
Rathen hat eine wechselvolle Besitzgeschichte: von Muschcin
(Moschen), von Pannwitz, von Reichenbach, von Sebottendorf,
Paschasius von Osterberg etc. 1761 kam es an den Kommerzienrat
Leopold Genedel, dessen Erben veräußerten es 1854 an Woldemar
von Johnston, dessen Sohn Maximilian von Johnston der Besitzer
des gezeigten Exlibris ist. Seine Witwe. übertrug Rathen
wiederum an die Familie von Blanckart. Das Wappen, beschrieben im
Siebmacher, Band Bö, Seite: 230, Tafel: 100, OstN, Seite: 85,
Tafel: 55, Pr, Seite: 187, Tafel: 236, zeigt in Silber mit rotem
Schildhaupt mit drei balkenweise gelegten, viereckigen,
bequasteten, goldenen Kissen ein schwarzes Andreaskreuz. Auf dem
gekrönten Helm mit rechts rot-goldenen und links
schwarz-silbernen Decken ein goldener, mit dem Rade aufwärts
gestellter Sporn zwischen einem rechts rot-golden und links
silbern-schwarz geteilten offenen Flug. Die Familie stammt aus
Schottland, daran erinnern die Disteln. Rudolf Sebastian von
Johnston und Kroegeborn (1683-1756), Erbherr auf Peterwitz, wurde
von Kaiser Karl VI am 18.6.1733 in den böhmischen Ritterstand
erhoben.
Literatur,
Quellen und Links:
Elke Schutt-Kehm,
Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, 2. Teil, Band 1: A-K, 720
Seiten, 1685 Abb., Verlag Claus Wittal, Wiesbaden, 1998, ISBN
978-3-922 835-31-8.
Elke Schutt-Kehm, Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, 2.
Teil, Band 2: L-Z, 736 Seiten, 1795 Abb., Verlag Claus Wittal,
Wiesbaden, 1998, ISBN 978-3-922 835-32-5
Claus Wittal, Eignerverzeichnis zum Exlibris-Katalog des
Gutenberg-Museums, Verlag Claus Wittal, 2003, 336 Seiten, 595
Abb., ISBN 978-3-922 835-33-2
Siebmachers Wappenbücher wie angegeben
Siebmachers großes Wappenbuch, Sonderband H: Jürgen Arndt:
Biographisches Lexikon der Heraldiker; 1992. XXIV und 664 S. mit
zahlr. Wappenabb., Festeinband, Degener Verlag, ISBN
3-87947-109-6
Bachofen von Echt: http://www.biographien.ac.at/oebl_1/41.pdf - http://www.biographien.ac.at/oebl_1/42.pdf - http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Adolf_Bachofen_von_Echt
Bachofen von Echt: Monatsblatt des heraldisch-genealogischen
Vereins Adler, Wien, Bd. 4. Ein herzliches Dankeschön an Herrn
Alois Lenz für wertvolle Hinweise.
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Peter Rath aus Wien für
wertvolle Hinweise zum Maler Junginger.
zu Ritter von Hoefken bei: Peter Rath: Sammlerstempel 2: http://www.exlibris.or.at/?page_id=966
zu Hoefken: 100 Jahre Österreichische Numismatische Gesellschaft
1870-1970, Festschrift
Wappen Hoefken: Roland, Archiv für Stamm- & Wappenkunde,
hrsg. von Lorenz M. Rheude, 7. Jahrgang 1906-1907, Verlag Gebr.
Vogt, Roda, 1907, Kunstbeilage und S. 78
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