Bernhard
Peter
Historische
heraldische Exlibris (1)
Exlibris
Nichts ist ärgerlicher als
verliehene Bücher, die man nicht zurückerhält. Ein kleiner
Hinweis auf dem Vorsatzblatt ist da hilfreich, das Buch als
Eigentum zu markieren und den säumigen Entleiher bei jedem
Aufschlagen daran zu erinnern, daß die Geduld des rechtmäßigen
Eigentümers vom Entleiher nicht durch übermäßig langes
Besitzen überspannt werden sollte. Im Grunde genügt ein
einfacher Namenszug, doch das hat weder Stil noch lädt es zum
Verweilen des Auges ein. So hat sich eine eigene Kleinkunst
entwickelt, die Kunst der Exlibris, der Besitzkennzeichen in
Büchern, die zum Teil wahre Meisterwerke der Kupferstecher
wurden. Vielfältige Techniken sind vertreten, Tiefdruckverfahren
(Stahlstich, Kupferstich, Radierung, Aquatinta, Heliogravur
etc.), Hochdruckverfahren (Linolschnitt, Holzschnitt, radierte
Metallplatten im Hochdruck, Klischee etc.) sowie Flachstich
(Zinkflachdruck, Lithographie etc.). Exlibris waren unter
Büchersammlern eine gerne gepflegte Kultur der Besitzsymbolik,
Büchersammler wurden Mäzene der Kupferstecher, eigene
Exlibris-Gesellschaften widmeten und widmen sich dieser Kultur
der Eignerzeichen. Und heute sind Exlibris ein eigenständiges
Sammelgebiet. Insbesondere sind die früheren Exlibris häufig
heraldische Darstellungen, bei denen das Familienwappen durch
Nennung des Besitzers personalisiert wurde, denn ein Exlibris ist
ein nahezu ideales Medium, sein Familienwappen dezent und doch in
erlesener Darstellung zu führen und die Kultur der Heraldik mit
der des Buches zu verbinden. Eine Hochblüte hat das Exlibris im
ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh, einer Zeit, aus der uns
ein außerordentlich umfangreiches grafisches Erbe überkommen
ist. Die Zahl der Exlibris aus diesem Zeitraum ist schier
unübersehbar und korreliert mit der Blüte der Buchkultur.
Namhafte Exlibris-Künstler
|
|
Exlibris
von Adolf M. Hildebrandt:
Ein heraldisches Exlibris für
August F. Ammann, ein Druck von Prof. Adolf M.
Hildebrandt (1844-1918) aus dem Jahre 1906, rechts unten datiert
und signiert. Das Wappen (in Silber ein mit drei balkenweise
gelegten, goldenen, sechsstrahligen Sternen belegter roter
Schildhauptpfahl, Helmzier ein wachsender Rumpf ohne Arme mit
goldenem Haar, dessen Kleid wie der Schild bez. ist) mit
opulenten Helmdecken wird bogenförmig umgeben von Weinreben. In
den unteren beiden Ecken befinden sich zwei weitere
Wappenschilde, her. rechts mit einem schwebenden griechischen
Kreuz (Schweiz), heraldisch links schräggeteilt
(Stadt Zürich). Die Familie Ammann aus Zürich
ist verzeichnet im Siebmacher Band Bg3, S. 57, T. 61. Uli Ammann
wurde 1386 in Zürich als Bürger angenommen. Ludwig Ammann war
1483 Stadtschreiber. Für dieses Blatt gibt es eine Bearbeitung
von Carl Leonhard Becker als Radierung (siehe Exlibris (48)).
Detailausschnitt:
Exlibris
von Adolf M. Hildebrandt:
Ein heraldisches Exlibris für
Graf Karl Emich zu Leiningen-Westerburg,
"des ehem. heiligen römischen Reiches Semperfrei",
betitelt "Hausarchiv", eine Lithographie von Prof.
Adolf M. Hildebrandt (1844-1918) aus dem Jahre 1893, links unten
datiert und rechts unten signiert (Gutenberg 25.657). Das Wappen
ist als Vollwappen mit Wappenzelt und Grafenkrone dargestellt.
Das Wappen ist geviert mit Herzschild:
Dazu gehören drei gekrönte Helme:
Schildhalter zwei ungekrönte goldene Löwen. Wappenzelt mit Krone, Hintergrund mit Westerburger Kreuzchen bestreut.
Die Grafen von Leiningen-Westerburg sind eigentlich vom Stamm her Herren von Westerburg. Diese wiederum sind eine aus der Stammburg im 13. Jh. verdrängte Linie der Herren von Runkel, von denen Siegfried III. von Runkel durch Heirat einer Gräfin von Leiningen die Herrschaft Westerburg und die Vogtei Gemünden erhielt. Diese Linie nannte sich nun nach ihrer neuen Burg im Westerwald erst zusätzlich, dann allein Herren von Westerburg, denn Ende des 13. Jh. trennten sich die Linien zu Runkel und zu Westerburg endgültig voneinander.
Bei den Grafen von Leiningen müssen wir die älteren Grafen und die neueren unterscheiden. Die Alt-Leininger waren seit dem Ende des 11. Jh. nachweisbare fränkische Grafen, die im Wormsgau und im Nahegau ihre Güter hatten. Sie starben um 1220 mit dem in der Manessischen Liederhandschrift abgebildeten Minnesänger Friedrich (Emich) Graf v. Leiningen aus. Danach übernahmen Abkömmlinge der Grafen von Saarbrücken deren Rolle als jüngere Grafen von Leiningen, weil die Schwester und Erbin des genannten Minnesängers, Liutgarde (Lukardis) v. Leiningen (-1239), Simon II. Graf v. Saarbrücken geheiratet hatte. Ihre Kinder sind Simon III. Graf v. Saarbrücken und Friedrich I. Graf v. Leiningen (-1237), Begründer der neuen Grafenlinie zu Leiningen. Diese Linie nahm Namen und Wappen der Leininger an und bekam aus den Saarbrücker Gütern die Herrschaft Hardenburg, und zu Beginn des 13. Jh. erbte man noch die Reichsgrafschaft Dagsburg, ein Lehen des Bischofs von Straßburg. Das Haus Leiningen teilte sich nun in eine ältere Linie Leiningen-Dagsburg und eine jüngere Linie Leiningen-Hardenburg.
Durch Erbheirat kamen die Westerburger im 15. Jh. an Namen und Wappen der Leininger. Reinhard III. von Westerburg (-22.12.1449) war seit 1422 mit Margarethe verheiratet, der Schwester des letzten Grafen Hesso von Leiningen-Dagsburg (-8.3.1467), über welche die Familie den größten Teil des Territoriums der ausgestorbenen Leininger Grafen der älteren Dagsburger Linie erhielt, und danach kombinierte Enkel Reinhard IV. Namen und Wappen und wurde Reinhard I. Graf von Leiningen-Westerburg. Diese Grafen gliederten sich wiederum in die Zweige Leiningen-Leiningen (in seinen drei Unterzweigen erloschen 1635, 1665 und 1705), Leiningen-Westerburg (erloschen 1597) und Leiningen-Schaumburg, welche sich 1695/1705 in Leiningen-Westerburg-Altleiningen (im Mannesstamm erloschen 1929 mit Gustav Friedrich Oskar, gänzlich 1974) und Leiningen-Westerburg-Neuleiningen (erloschen 1956) teilte. Zu der letztgenannten Linie gehört der Eigner des hier vorgestellten Exlibris.
Dagsburg selbst fiel 1467 an die Linie Leiningen-Hardenburg, die 1466 die lothringische Herrschaft Aspremont erworben hatte, und die sich jetzt Leiningen-Dagsburg-Hardenburg (oder -Hardenberg) nannte. Diese teilte sich 1560 in die 1779 gefürstete Linie Leiningen-Hardenburg-Dagsburg mit heutigem Sitz in Amorbach und die im Grafenstand gebliebene Linie Leiningen-Dagsburg-Falkenburg, deren unterschiedliche Zweige 1706, 1766, 1774, 1910 und schließlich 1925 mit Emich Karl Friedrich Wilhelm August Graf zu Leiningen Herr zu Billigheim (24.4.1839 -31.3.1925) als Letztem der ganzen Linie erloschen.
Es gab also parallel zwei Familien mit dem Namen Leiningen, wobei die einen von der Abstammung im Mannesstamm her Herren von Westerburg und ursprünglich von Runkel waren, die anderen ursprünglich Grafen von Saarbrücken.
Interessant ist hier das Auftreten des Namens Gyldenløve-Danneskiold-Laurvig als Wappenkomponente, die eine Abwandlung des norwegischen Löwen darstellt. Es handelt sich hier nicht um das norwegische Adelsgeschlecht Gyldenløve. Gyldenløve (goldener Löwe) war vielmehr ein Name, den außereheliche Kinder bestimmter dänischer Könige erhielten. Deren Nachkommen bekamen wiederum den Namen Danneskiold. Der bekannte General Ulrik Frederik Gyldenløve Graf v. Danneskiold-Laurvig (4.6.1638-17.4.1704), unehelicher Sohn von Frederik III von Dänemark-Norwegen und Margarethe Pape Baronesse Löwendahl (-1683), hatte 1677 in dritter Ehe Gräfin Antoinette Auguste von Aldenburg-Knyphausen geheiratet. Margaretha Christiana Augusta, die in das Haus Leiningen-Westerburg einheiratete, war ihrer beider Tochter. Hinter der dänischen Bezeichnung Laurvig verbirgt sich übrigens das norwegische Larvik.
Wie eng verzahnt die beiden Familien Leiningen und Westerburg sind, zeigt auch die Komponente Schaumburg. Hierbei handelt es sich um eine Burg und Herrschaft in der Nähe von Limburg an der Lahn, südlich von Balduinstein. Sie war im 12. Jh. im Besitz der alten Grafen von Leiningen. Als diese um 1220 erloschen, wurde Schaumburg zwischen Nassau bzw. Virneburg, Diez bzw. Weilnau und Isenburg bzw. Limburg in drei Teile aufgeteilt. Der letztgenannte Teil kam über Kurköln, wo zufällig Siegfried von Westerburg auf dem Bischofsstuhl saß, an das Haus Westerburg, welches nach und nach die anderen Teile dazu erwarb und hier eine Unterlinie aufbaute, aber 1656 Schaumburg wieder verkaufte. Der goldene Herzschild mit dem blauen durchgehenden Kreuz wird für die Herrschaft Schaumburg geführt. Entsprechend wird zu blau-goldenen Decken ein Pfauenstoß als Kleinod verwendet, bisweilen zwischen einem Paar blau-goldener Büffelhörner. Der alte Siebmacher gibt keinen Herzschild an, aber die Helmzier, und deshalb tingiert er die Decken falsch rot-golden, was sich in der Literatur fortpflanzt. Diese Komponente Schaumburg taucht nur bei den Grafen von Leiningen-Westerburg auf und darf nicht mit dem ebenfalls als Herzschild auftretenden silbernen Kreuz auf rotem Feld der Grafen von Leiningen-Dagsburg etc. für Aspremont verwechselt werden.
Exlibris
von Adolf M. Hildebrandt:
Ein heraldisches Exlibris für
Karl Nicolai, eine Graphik von Prof. Adolf M.
Hildebrandt (1844-1918) aus dem Jahre 1900, undatiert, rechts
unten signiert (Gutenberg 25.669). Das Vollwappen wird auf einer
schwarzen Kartusche innerhalb floraler Rahmung dargestellt. Das
Wappen der Berliner Familie Nicolai ist geviert und zeigt in den
Feldern 1 und 4 in Silber einen roten Zinnenturm, in den Feldern
2 und 3 in Grün 4 (2:2) goldene Kreuzchen. Auf dem Helm ein
goldener Stern zwischen einem roten Flug. Helmdecken rot-silbern.
Ein Karl Nicolai war 1905 in Berlin Hauptmann und Mitglied der
Artillerie-Prüfungskommission. Siebmacher Band Bg7, S.: 89, T.:
92.
Exlibris
von Ernst Krahl:
Ein heraldisches Exlibris für
Carl G. Kryspin, eine Druckgraphik (Klischee)
von Ernst Krahl (1858-1926) aus dem Jahre 1894, das Adlerwappen
asymmetrisch in eine Rahmung mit zahlreichen Jagd-Attributen
gesetzt (Gutenberg 29.690). Das Wappen zeigt in golden-blau
geteiltem Schild einen Adler in verwechselten Farben, Helmzier
ein Paar Büffelhörner.
Detailausschnitte:
Exlibris
von Carl Roschet:
Ein heraldisches Exlibris für
A. Schwarz, eine Druckgraphik (Klischee) von
Carl Roschet (1868-1925) ca. um 1920, unten mit den Buchstaben
"C" und "R" signiert, mit dem Spruchband:
"Soll der nyder (Neider) zerplazzen, begib dich diner
frazzen". Das Wappen zeigt in Silber drei (2:1) mit roten
Blumenkränzen bekränzte Mohrenköpfe mit roten Lippen im
Profil, Helmzier ein wachsender Mohrenrumpf in schwarzer, mit
einem silbernen Schräglinksbalken belegter Kleidung mit
farbverwechselten Knöpfen und silbernem Kragen, im Haar einen
Kranz aus roten Blumen. Helmdecken schwarz-silbern. Das Wappen
ist ein redendes, die Mohren stehen bildlich für den Namen
"Schwarz".
Exlibris
von Carl Roschet:
Ein heraldisches Exlibris für
K. E. Reinle, eine Graphik von Carl Roschet
(1868-1925), signiert über dem "R" von Reinle, ein
"R" in einem "C". Das Wappen zeigt über
einem Dreiberg eine gesichtete, strahlende Sonne. Auf dem Helm
ein sitzendes Eichhörnchen mit einer Nuß in den
Vorderpfötchen.
Detailvergrößerungen
Exlibris
von Adolf M. Hildebrandt:
Ein heraldisches Exlibris für
Albert Graf von Schlippenbach, eine Graphik von
Prof. Adolf M. Hildebrandt (1844-1918) aus dem Jahre 1895, unten
datiert, über dem "f" von "Graf" signiert
(91 x 69 mm, Buchdruck, Witte, Bibliographie 2, 35; Thieme-Becker
17; Gutenberg 25.681; Leiningen-Westerburg 94). Das Wappen zeigt
hier in Schwarz eine pfahlweise gestellte, silberne Kette aus 2
halben und 3 ganzen Ringen. Von dem Schlippenbach-Wappen sind im
Siebmacher noch andere Versionen verzeichnet: Von Schwarz über
Silber schrägrechts geteilt, darin entlang der Teilungslinie 2
halbe und 3 ganze Ringe verwechselter Tinktur; von Schwarz über
Silber schräglinks geteilt, darin pfahlweise gestellt, 2 halbe
und 3 ganze goldene (sic) Ringe; von Silber und Schwarz gespalten
mit einer Kette von drei ganzen und zwei halben runden Gliedern
in verwechselten Farben etc., was sich insbesondere in vermehrten
Wappen als Variante wiederfindet. Helmzier hier eine silberne
Kette wie im Schild zwischen einem rechts silbernen, links
schwarzen Flug. Helmdecken schwarz-silbern. Im Westfälischen
Wappenbuch ist das Wappen exakt wie hier tingiert, nur die Kette
ist anders geformt.
Exlibris
von Jean Kauffmann:
Ein heraldisches Exlibris mit
Allianzwappen von Schwedler und von Waldthausen,
eine Radierung von Jean Kauffmann (1866-1924) aus Luzern,
"Luzern 12", zusätzlich oben im Inschriftenband
datiert auf 1912. Das Wappen der von Schwedler
zeigt in Blau einen schrägrechten schmalen goldenen Balken,
darüber einen goldenen Stern und darunter einen silbernen Schwan
auf silbernen Wellen. Hier ist der Schild komplett gewendet.
Helmzier ein goldener Stern zwischen einem Paar blauer
Büffelhörner. Helmdecken blau-golden. Vgl. Siebmacher Band
AnhA, S. 56, T. 32 und Pr, S. 372, T. 421. Das Wappen der von Waldthausen
zeigt einen gespaltenen Schild, vorne eine Burg zwischen zwei
Tannen, überhöht von drei Sternen balkenweise, hinten ein
Löwe, der eine Tanne ausreißt. Auf dem Helm zwischen zwei
Büffelhörnern ein aus der Helmkrone wachsender wilder Mann, ein
mit der Rechten an den Mund geführtes Horn blasend, eine
ausgerissene, schräg über die Schultern gelegte Tanne mit der
linken Hand greifend, die Mündungen der Büffelhörner mit
Tannenreisern besteckt. Hier wird der Name sehr redend umgesetzt
mit der vielfältigen Waldsymbolik. Das Wappen weist allenfalls
nur gewisse Anklänge an das im Siebmacher gegebene Wappen
Walthausen auf (Han, S. 35, T. 36; PrE, S. 179, T. 155). Die
richtigen Tinkturen finden sich im Genealogischen Handbuch des
Adels: Gespalten, rechts in Gold auf grünem Dreiberg ein
gezinntes rotes Haus mit drei spitzen Türmen, von denen der
mittlere höher ist, jede Turmspitze mit einem blauen Knopf
besetzt, und mit rundem Tor, beseitet von zwei natürlichen
Tannen und überhöht von drei balkenweise gestellten blauen
Sternen, links in Blau auf grünem Dreiberg ein goldener Löwe,
in den Pranken eine natürliche Tanne haltend, auf dem Helm mit
rechts rot-goldenen und links blau-goldenen Decken ein
wachsender, um Stirn und Lenden laubbekränzter wilder Mann, mit
der Rechten ein goldenes Horn zum Blasen ansetzend, mit der
Linken einen entwurzelten natürlichen Baum haltend, zwischen
zwei an den Mündungen mit Tannenreisern besteckten
Büffelhörnern, das rechte rot-golden, das linke golden-blau
geteilt.
Bei dieser Familie handelt es sich um Essener Industrieadel, der ursprünglich aus dem Raum Hameln kam und dort zum Stadtpatriziat gehörte. Wollhandel, Kohle und Stahl sowie Bankgeschäfte machten die in der Entwicklung des Wirtschaftslebens im rheinisch-westfälischen Industriegebiet engagierte Familie so wohlhabend, daß sie zu Beginn des 20. Jh., zu den reichsten Familien des Deutschen Kaiserreichs gehörten. Die Familie erfuhr 1556 und 1569 Erhebungen in den Adelsstand. Andere Teile der Familie erlangten am 6.1.1887 und 1904 preußische Adelsbestätigungen. Eine bauplastische Darstellung dieses Wappens befindet sich am Teehaus des Schlosses Bassenheim, weitere an den Gersfelder Schlössern und am Schloß Waldthausen.
Auszug aus der Genealogie der in Bassenheim und Gersfeld ansässigen Familie von Waldthausen, unter Hervorhebung der Exlibriseigner:
Exlibris
von Ernst Krahl:
Ein heraldisches Exlibris für
den Abt von Melk, Amando, Amandus John,
"ex libris bibliothecae mellicensis", aus der
Stiftsbibliothek Melk, eine Graphik von Ernst Krahl (1858-1926).
Über dem Abtswappen in runder Vignette eine Ansicht des Klosters
Melk auf dem Felsen über der Donau (Gutenberg 29.642). Unten
rechts signiert "E. Krahl". Das Wappen ist geviert:
Feld 1 und 4: In Gold ein halber schwarzer Adler am Spalt. Feld
2: Ein schwebendes goldenes Tatzenkreuz in Blau. Feld 3: Ein
goldenes Zahnrad in Blau. Herzschild: zwei in Form eines
Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene
Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk. Dieses
Stiftswappen kommt erstmalig in den Siegeln des Abtes Ottokar von
Streitwiesen 1324-1329 vor. Es bezieht sich auf die
Petrusschlüssel. Die Farben haben sich gewandelt: Erst waren die
Schlüssel silbern in Schwarz, seit etwa 1650 bis zu Abt Ulrich
Hauer (1763-1785) golden in Rot oder in Blau, dann durchgängig
golden in Blau. Die halben Adler am Spalt kamen unter Abt
Berthold von Dietmayer (1700-1739) erstmalig in das Klosterwappen
und bleiben seitdem dort als Felder enthalten. Amandus John wurde
am 5.11.1867 in Kreibitz (Böhmen) geboren, trat 1887 in das
Stift Melk ein, erfuhr 1892 die Priesterweihe, war 1892-1909 in
verschiedenen Pfarreien als Seelsorger tätig, ehe er 1909 Abt
des Klosters wurde. Er starb am 5.7.1942. Er steht für eine
Phase des Umbruchs in schwierigen wirtschaftlichen
Verhältnissen, Modernisierung, Gründung des Juvenats. Auf dem
gekrönten Helm ein schwarzer Adler, hinter dem Schild
schräggekreuzt Inful und Abtsstab.
Detailausschnitte:
Exlibris
von Ernst Krahl:
Ein heraldisches Exlibris für
Georg Baumgartner (Georg III, Propst 1913-1927,
gest. 1927), Propst des Augustiner-Chorherrenstiftes Herzogenburg
(Buchdruck, Witte, Bibliographie 2, 127; Thieme-Becker 21;
Gutenberg 29.648), eine Graphik von Ernst Krahl (1858-1926) von
1917. Über dem Abtswappen ein Galero mit 2x 6 (1:2:3) Fiocchi,
die Schnüre in exquisite Schlingen gelegt. Unten rechts signiert
"E. Krahl". Es handelt sich um das österreichische
Stift Herzogenburg. Das Wappen ist halbgeteilt und gespalten.
Feld 1: in Silber ein schwebendes breitendiges, rotes Kreuz
(Tatzenkreuz, für den Hl. Georg). Feld 2: in Blau der Hl. Georg.
Feld 3: Gespalten, vorne ein Korb, oben von zwei schwebenden
silbernen griechischen Kreuzen begleitet (nach Siebmacher in Rot
ein Blumenkorb für die Propstei Tirnstein, vgl. Siebmacher Band
Klö, S. 51, T. 73), hinten in Rot zwei schräggekreuzte silberne
Äste (lt. Siebmacher Band Klö, S.51, T. 73 Menschenknochen für
die Propstei St. Andrä). Helmzier ein beiderseits mit einem
Tatzenkreuz belegter Flug.
Exlibris
von Ernst Krahl:
Ein heraldisches Exlibris für
die Heraldische Gesellschaft Adler zu Wien,
eine Graphik von Ernst Krahl (1858-1926). Unten rechts signiert
"E. Krahl" (Gutenberg 29.637). Das Wappen zeigt
in Gold einen schwarzen Doppeladler. Helmzier auf gekröntem Helm
ein natürlicher Pfauenstoß. Helmdecken schwarz-golden.
Literatur, Quellen und Links:
Elke Schutt-Kehm,
Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, 2. Teil, Band 1: A-K, 720
Seiten, 1685 Abb., Verlag Claus Wittal, Wiesbaden, 1998, ISBN
978-3-922 835-31-8.
Elke Schutt-Kehm, Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, 2.
Teil, Band 2: L-Z, 736 Seiten, 1795 Abb., Verlag Claus Wittal,
Wiesbaden, 1998, ISBN 978-3-922 835-32-5
Claus Wittal, Eignerverzeichnis zum Exlibris-Katalog des
Gutenberg-Museums, Verlag Claus Wittal, 2003, 336 Seiten, 595
Abb., ISBN 978-3-922 835-33-2
Siebmachers Wappenbücher
Siebmachers großes Wappenbuch, Sonderband H: Jürgen Arndt:
Biographisches Lexikon der Heraldiker; 1992. XXIV und 664 S. mit
zahlr. Wappenabb., Festeinband, Degener Verlag, ISBN
3-87947-109-6
Waldthausen: ein herzliches Dankeschön an Frhr. v. Recum und an
Herrn Rolf Zobel für wertvolle Hinweise
Waldthausen: GHdA (1569, 1887, 1890, 1900, 1901, 1902, 1903,
1904, 1906, 1908, 1909, 1918)
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9;
Genealogien Leiningen-Westerburg: http://genealogy.euweb.cz/runkel/runkel2.html,
GenealogienLeiningen-Westerburg: http://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_des_Hauses_Runkel,
GenealogienLeiningen-Westerburg: http://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_des_Hauses_Leiningen-Westerburg
Leiningen und Westerburg: Gerhard Köbler: Historisches Lexikon
der deutschen Länder - die deutschen Territorien vom Mittelalter
bis zur Gegenwart. C. H. Beck Verlag München 7. Auflage 2007,
ISBN 978-3-406-54986-1, S. 365-369, S. 779
Leiningen: http://de.wikipedia.org/wiki/Leiningen-Westerburg,
Leiningen: http://www.deutsche-biographie.de/xsfz50010.html
Herrschaft Westerburg: http://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Westerburg
Gyldenløve-Danneskiold-Laurvig: http://da.wikipedia.org/wiki/Danneskiold
Laurvig: http://finnholbek.dk/genealogy/showmedia.php?mediaID=1619
Schloß Westerburg: http://www.schlosswesterburg.de/
Leiningen-Westerburg: Siebmachers Wappenbücher Band Gf, Seite:
20-24, Tafel: 39-52 etc.
Johann Georg Lehmann, Geschichte und Genealogie der Dynasten von
Westerburg aus Urkunden und anderen archivalischen Quellen,
Verlag Roth, Wiesbaden 1866, http://books.google.de/books?id=0JVAAAAAcAAJ
Familie von Waldthausen auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Waldthausen
Stammbaum der von Waldthausen: https://www.wellhausen.com/ahnen/sb/von_walthausen.shtml
Exlibris (01) - (02) - (03) - (04)
- (05) - (06) - (07)
- (08) - (09) - (10)
- (11) - (12) - (13)
- (14) - (15) - (16)
- (17) - (18) - (19)
- (20)
Exlibris (21) - (22)
- (23) - (24) - (25)
- (26) - (27) - (28)
- (29) - (30) - (31)
- (32) - (33) - (34)
- (35) - (36) - (37)
- (38) - (39) - (40)
Exlibris (41) - (42)
- (43) - (44) - (45)
- (46) - (47) - (48)
- (49) - (50) - (51)
- (52) - (53) - (54)
- (55) - (56) - (57)
- (58) - (59) - (60)
Exlibris (61) - (62)
- (63) - (64) - (65)
- (66) - (67) - (68)
- (69) - (70) - (71)
- (72) - (73) - (74)
- (75) - (76) - (77)
- (78) - (79) - (80)
Französische Exlibris (1) - (2)
- (3) - (4) - Italienische Exlibris (1) - belgische Exlibris (1) - portugiesische Exlibris (1)
Britische Exlibris (1) - (2)
- (3) - (4) - (5)
- (6) - (7) - (8)
- (9) - (10) - (11)
- (12) - (13) - (14)
- (15) - (16)
spanische Exlibris (1)
Signaturen von Künstlern und Heraldikern
©
Copyright / Urheberrecht am Text und Datenbank: Bernhard Peter
2012
Die Abb. sind selbst angefertigte Scans historischer, aufgrund
ihres Alters gemeinfreier Originale.
Sofern bekannt, ist der Urheber bei der jeweiligen historischen
Graphik angegeben.
Impressum