Bernhard
Peter
Historische
heraldische Exlibris (59)
Exlibris
von unbekanntem Künstler:
Dieses Blatt ist ein Neudruck
des Original-Holzschnitts mit dem aus dem Jahr 1640 stammenden
Exlibris von unbekanntem Künstler für Albrecht Manuel (1611-1650)
aus Bern (vgl. Wegmann 4604). Die Initialen, eine Ligatur AL und
M, stehen rechts und links der Helmzier. Unten befindet sich ein
Schriftband ohne Inhalt zum Eintragen der individuellen
Buchsignatur. Der Schild ist unter einem blauen, mit drei
goldenen Lilien belegten Schildhaupt fünfmal silbern-rot
gespalten. Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit rot-silbernen
Decken bildet ein wachsender, geflügelter, goldener Drachen die
Helmzier. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Bg7
Seite: 88 Tafel: 90, allerdings ohne Tinkturangaben. Ein
Vergleichswappen in Farbe kann man auf einem aus dem Jahr 1631
stammenden Portrait des Albrecht Manuel (1560-1637) sehen (nicht
der Exlibris-Eigner!), ebenso auf einem aus dem Jahr 1553
stammenden Bild des Niklaus Manuel in der Tracht der Reisläufer
im Historischen Museum Bern; nach diesen beiden Bildern die
obigen Farbzuweisungen. Eine weitere Beschreibung ist im Berner
Wappenbuch von 1932 zu finden.
Albrecht Manuel stammt aus einer Berner Patrizierfamilie. Die Familie hieß früher Deutsch oder de Allemannis. Der Maler, Dichter und Staatsmann Niklaus Manuel, Sohn des Emanuel de Allemannis, war es, der den Namen Deutsch wegließ und den Vornamen des Vaters zum neuen Familiennamen abkürzte und so zum Stammvater der Familie Manuel wurde. Der allererste der Familie, der nachweisbar ist, war Jakob Aleman, der um 1450 aus Chieri (bei Turin) über Genf nach Bern einwanderte. Seit 1460 besitzt die Familie das Bürgerrecht in Bern, wo sie der Gesellschaft zu Ober-Gerwern angehört. Unter den Söhnen des erwähnten Niklaus Manuel bildeten sich drei Hauptlinien der Familie heraus. Die Manuel stiegen schnell gesellschaftlich auf, bauten durch Einheiraten in angesehene Familien ihr soziales Netzwerk auf, stellten mehrere Berner Schultheißen, wurden zu den 14 edelsten Geschlechtern gezählt und erwarben mehrere Herrschaften. Der 1620 erloschenen älteren Linie gehörte die Hälfte von Worb, der jüngeren Linie Cronay. Nachfahren der Familie leben noch heute in den USA, wohin sie als Farmer auswanderten.
Albrecht Manuel (18.2.1611-1650), Geleitsherr und Schultheiß zu Burgdorf, war der Sohn von Niklaus Manuel (31.8.1587-1620), Vogt zu Chillon, und Rosina von Wattenwyl (5.9.1595-1611/12), Tochter von Johannes von Wattenwyl und Magdalena Nägeli. Sein Großvater väterlicherseits war Albrecht Manuel (2.11.1560-11.8.1637), der berühmteste Berner Schultheiß aus der Familie, der Politiker, der jahrzehntelang die eidgenössische Politik im Sinne der reformierten Stände prägte, und welcher der Vermittler zwischen Genf und Savoyen war. Seine Großmutter väterlicherseits war Ursula von Graffenried.
Albrecht Manuel (1611-1650) heiratete am 15.11.1630 in Bern Katharina von Bonstetten (30.10.1615-1678), die Tochter von Franz von Bonstetten und Maria von Erlach. Seine Söhne waren Albrecht Manuel (25.3.1632-1685), Vogt zu Yferten und Böspfenniger, Franz Ludwig Manuel (13.10.1633-1684), Grossweibel, Hofmeister zu Königsfelden und Vogt zu Neuß, Niklaus Manuel (20.8.1637-25.9.1675), Schultheiß des äußeren Standes, Hans Rudolf Manuel (29.8.1647-12.6.1673), Major in französischen Diensten, gefallen in Maastricht, und Carl Manuel (27.6.1645-25.10.1700), Oberst und Schultheiß zu Thun.
Exlibris
von unbekanntem Künstler:
Dieses in der zweiten
Hälfte des 17. Jh. entstandene Exlibris wurde von einem
unbekannten Künstler für Johann Heinrich von Ernst (31.12.1654-vor
1686) angefertigt (Holzschnitt, vgl. Wegmann 1868). Oben und
unten sind zwei für die Buchsignatur leergelassene
Schriftbänder. Das Wappen zeigt in Gold über einem grünen
Dreiberg einen oberhalben, schwarzen Widder, auf dem
schwarz-golden bewulsteten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein
schwarzer Widder wachsend. Die Familie lebte in Bern und kam
ehemals von Thun. Nach der Ansiedlung in Bern stieg die Familie
langsam zum Ratsgeschlecht der Stadt auf. Beruflich begannen die
Familienmitglieder als Schreiber, Notare und Pfarrer; erst im 17.
Jh. wurden sie stadtpolitisch aktiv. Ab 1630 begegnen uns
Landvögte aus der Familie; ab 1688 entsandte sie Vertreter in
den Kleinen Rat der Stadt Bern.
Das Wappen wird beschrieben im Berner Wappenbuch von 1932, ferner im Siebmacher Band: Bg7 Seite: 64 Tafel: 64, dort allerdings ohne Tinkturangaben. Ein Wappen für die aus Bern stammende Familie von Ernst (Ernest) findet sich übrigens mit identischem Schildbild im Siebmacher Band: Pr Seite: 124 Tafel: 168, aber mit anderer Helmzier, nämlich drei Straußenfedern, einer schwarzen zwischen zwei goldenen. Die Richtigkeit sei dahingestellt. Korrekt ist hingegen, daß sich Familienmitglieder nach Preußen wandten, und nicht nur das, denn der Familie entstammen nicht nur preußische Offiziere, sondern auch solche in französischen, niederländischen, neapolitanischen und sardinischen Diensten. Im 19. und 20. Jh. gab es zwei Bankhäuser, die 1869 von Vinzenz von Ernst (1837-1916) resp. 1892 von Armand von Ernst (1855-1937) gegründet wurden, aber mangels familieninterner Nachfolger als private Kleinbanken von der HypoVereinsbank resp. der UBS-Bank geschluckt wurden. Die Familie von Ernst gibt es auch heute noch; sie ist in Genf ansässig.
Exlibris
von unbekanntem Künstler:
Dieses um 1760
entstandene Exlibris wurde für Beat Rodolf (Rudolf)
Fischer von Reichenbach aus einer Berner Familie
angefertigt (vgl. Wegmann 2178). Die Familie kam ursprünglich
aus Thun und besitzt seit 1562 mit dem Weißgerber Burkhard Fischer (1538-ca. 1591), später Großrat
und Landvogt, das Bürgerrecht der Stadt Bern. Sie besteht noch
heute und gehört der Gesellschaft zu Ober-Gerwern an. Es gab
mehrere Familienmitglieder dieses Namens im fraglichen Zeitraum:
Der Major in piemontesischen Diensten Beat Rudolf Fischer
(14.11.1763-1782) war der Sohn des Dragonerhauptmannes Beat
Rudolf Fischer (20.12.1733-1798), der am 27.11.1761 mit Susanna
Margaretha Gatschet (27.10.1739-1801) vermählt wurde. Dieser
wiederum war der Sohn des Obersten Beat Rudolf Fischer
(11.9.1706-1759), der seit dem 20.7.1731 mit Anna Fischer
(17.8.1710-1788) vermählt war. Dieser war der Sohn des Gesandten
zum Reichstag nach Regensburg und Herrn zu Reichenbach, Beat
Rudolf Fischer (26.12.1668-13.10.1714), der am 12.11.1697 in
Bremgarten bei Bern Anna Katharina Steiger (25.4.1680-1729)
geheiratet hatte. Erst mit dem Vater des Letztgenannten wird die
Namensfolge durchbrochen, er hieß nur Beat Fischer
(23.5.1641-23.3.1698), genau wie dessen Vater und Großvater. So
schön eine durchgehende Namenstradition auch sein mag, so
langweilig ist sie auch, und läßt den Exlibrissammler rätseln,
welcher Beat Rudolf von den vieren des Namens nun gemeint ist.
Das Blatt zeigt eine ovale Wappenkartusche auf einem Felsen an einem See. Neben dem Wappenfelsen erhebt sich ein Meermann aus den Fluten und bläst ein Muschelhorn. Oben ist die Devise "Nil admirari" zu lesen. Das Wappen ist geviert, Feld 1 und 4: in Rot über einem silbernen Wellenschildfuß ein von einem goldenen, fünfzackigen Stern überhöhter, nach rechts schwimmender, silberner Fisch, Feld 2 und 3: in Blau ein goldenes Posthorn. Hier ist kein Oberwappen abgebildet, das wäre auf gekröntem Helm zu rechts blau-goldenen und links rot-silbernen Decken ein goldenes Posthorn. Das Stammwappen war nur das Motiv aus Feld 1, mit einem das Schildbild tragenden Flug als Kleinod zu rot-goldenen Decken. Eine solche Darstellung ist in der Kirche Nidau als Glasfenster zu sehen. Das Wappen ist nicht im Siebmacher enthalten.
Das Posthorn kam hinzu, weil die Familie eines der wichtigsten Postunternehmen gründete und führte. Beat Fischer von Reichenbach (23.5.1641-23.3.1698) regte die Schaffung des Berner Postregals an, welches er 1675 auf 25 Jahre verpachtet bekam. Er wurde damit zum Gründer der bernischen Post. Er machte durch entsprechende vertragliche Einbindung der anderen eidgenössischen Stände und ausländischer Partner daraus das größte und erfolgreichste schweizerische Postunternehmen und führte einen der schnellsten Postdienste Europas. Seine Post war so erfolgreich, daß er dafür 1680 von Kaiser Leopold I. in den erblichen Reichsritterstand erhoben wurde. Es war eine einträgliche Firma, die ihm ein solches Vermögen einbrachte, daß er davon 1683 die heute zu Zollikofen gehörige Herrschaft Reichenbach erwerben konnte, wo er ein neues Schloß errichten ließ. Die bernische Post wurde bis zur Errichtung der kantonalen Regiepost im Jahr 1832 von Beats Nachkommen betrieben. Weitere Sitze der Familie waren Oberried bei Belp, Bellerive bei Gwatt, Mur-en-Vully am Murtensee und Eichberg bei Uetendorf. Ab 1709 wurde Beats Sohn, der vorgenannte Beat Rudolf Fischer (26.12.1668-13.10.1714), zusammen mit seinen Brüdern Friedrich Heinrich (1676-1725) und Samuel (1673-1720) Oberlandpostmeister in Württemberg. Als dieser Beat Rudolf selbst 1714 starb, führten seine Brüder dieses Amt bis 1715 fort. Erst ab 1842 benutzte die Familie das Adelsprädikat "von", so daß auch hier auf dem Exlibris nur der einfache Nachname zu lesen ist, obwohl sich die Familie bereits im Reichsritterstand befand.
Exlibris
von unbekanntem Künstler:
Dieses in der zweiten Hälfte
des 16. Jh. entstandene Exlibris wurde von einem unbekannten
Künstler für Johannes Steiger (Joannes
Steyger) angefertigt (vgl. Wegmann 1608). Das linksgewendete
Wappen, das im Schild einen aus einem Dreiberg, dessen mittlere
Erhebung hier mit einer eingebogenen Sturzspitze eingeschnitten
ist, wachsenden Steinbock zeigt und auf dem Helm ebendiesen
Steinbock wachsend, wird beschrieben im Siebmacher Band: Bg12
Seite: 32 Tafel: 42, gezeichnet nach diesem Exlibris, allerdings
ohne Tinkturangaben. Dieses Namens gibt es mehrere Berner
Familien, die sog. weißen Steiger und die schwarzen Steiger. Sie
unterscheiden sich nach der Farbe des Steinbocks. Die weißen
Steiger, ehemals von Sitten kommend, führen in Rot auf grünem
Dreiberg einen wachsenden, golden bewehrten, silbernen Steinbock.
Die Steiger, ehemals von Niederneunform kommend, führen in Gold
einen halben, golden bewehrten, schwarzen Steinbock, ebenso als
Helmzier den Steinbock wachsend. Dann gibt es noch die Steiger,
die ehemals von Lichtensteig kamen, diese haben in Silber auf
grünem Spickelfuß einen rot gezungten, schwarzen Steinbock. Die
ehemals von Bleienbach kommenden Steiger führen einen geteilten
Schild, oben in Silber ein aus der Teilung wachsender, rot
gezungter, schwarzer Steinbock, unten ledig und rot. Der Eigner,
Johannes Steiger, gehört zu den weißen Steiger. Diese Berner
Familie hat Stubenrecht zu Obergerbern. Die Familie gehörte zum
Berner Patriziat und stellte Stadtschultheißen. Außerhalb Berns
erwarb die Familie etliche Herrschaften, nach denen sich einzelne
Zweige benannten: In der Waadt besaß die Familie Steiger die
Freiherrschaft Rolle samt Mont-le-Grand und Mont-le-Vieux sowie
die Herrschaften Bière und Begnins, welche über rund 200 Jahre
in der Familie weitervererbt wurden, außerdem besaß sie die
Herrschaft Münsingen mit Niederwichtrach. Wichtige Linien waren
die Linie von Rolle, die von Hans (1573-1621) begründet wurde,
und die Linie von Münsingen, die von Georg Steiger (1575-1611)
gegründet wurde. Das Adelsprädikat "von" führte die
Familie früher nicht, ab 1838 teilweise. Die Familie blüht auch
heute, wenn auch größtenteils in den USA und in Australien.
Rein zahlenmäßig zählt sie heute noch zu den größten Berner
Patriziergeschlechtern.
Es gab mehrere Familienmitglieder des Namens Johannes Steiger. Der erste dieses Namens war der Eigner dieses Exlibrisblattes, Hans (Johannes) Steiger (1518-10.2.1581), zweieinhalb Monate nach seines Vaters Tod geboren. Er war zunächst vermählt mit Barbara Willading und dann mit Magdalena Nägeli. 1532 wurde er auf die Rechtsschule nach Bourges geschickt. Nach seiner Rückkehr aus Frankreich begann er seine Tätigkeit im Staatsdienst. Er wurde 1538 Berner Großrat und Mitglied des Chorgerichts, war Vogt zu Neuß 1539 und 1539-44 Landvogt von Nyon, ab 1545 Ratsherr im Kleinen Rat, 1546-47 Vogt von Nidau, 1547-48 Venner zu Gerbern, 1548-62 Welschseckelmeister (Säckelmeister Welscher Lande) und ab 1562 Schultheiß zu Bern. Er unternahm mehrere diplomatische Missionen. 1569 war er erster Feldoberst. Er war einer der wichtigsten Leute, die je in Bern gelebt haben, und einer der vermögendsten Berner Patrizier seiner Zeit: Ihm gehörten die Freiherrschaft Rolle (1558 gekauft), die Herrschaften Mont-le-Grand (1553 gekauft), Mont-le-Vieux (1558 gekauft), Bièrre, Begnins, Sépey, Rosey, Mollens, Rosazy, Cuarney, Wattenwyl und kurzfristig auch noch Oron (1555 gekauft) und Palézieux. Die Twingherrschaft Münsingen samt Niederwichtrach gehörte ihm seit 1559/61 erst anteilig, später zur Gänze. 1560 erwarb er Beitenwil, 1574 Schloß Allaman bei Rolle.
Johannes Steiger war nicht nur Staatsmann und Militärangehöriger, sondern auch ein Bibliophiler, der nennenswerte eigene Bücherbestände besaß. Von den erhaltenen Büchern lassen sich noch 33 finden, die durch Exlibris, Supralibros, handschriftliche Einträge etc. mit Sicherheit seinem Besitz zugeordnet werden können. Sein als Holzschnitt ausgeführtes Exlibris kommt in zwei Varianten vor, wobei das Wappen in ornamentalem Rahmen einmal mit dem Eigennamen "Joannes Steyger" in kleiner oder in großer Schrift kombiniert werden konnte, je nach Größe des Buches (vgl. Wegner 6808 und 6809). Möglicherweise wurde sein Exlibris von Peter Flötner in Zürich angefertigt, worauf stilistische Ähnlichkeiten hinweisen könnten. Jedenfalls war sein Exlibris das erste persönliche Blatt, das sich ein Berner Bürger schneiden ließ: Vor ihm waren nur das Kloster zum Heiligen Geist um 1500 und die Karthause Thorberg um 1503 auf so eine Idee gekommen (vgl. Wegmann 253 und 7083). Daneben nutzte Johannes Steiger noch ein anderes Exlibris, wobei dieser Holzschnitt das Wappen rechtsgewandt zeigt; der Dreiberg ist korrekt ohne den Einschnitt dargestellt, sicherlich eine Berner Arbeit.
Sein Sohn hieß ebenfalls Johannes Steiger (2.3.1573-20.12.1621). Er war Freiherr von Rolle, Herr zu Bière, Beguien, Bosey, Charney, Sépey, Mollens, 1603 Vogt zu Neuß, 1612 Vogt zu Lausanne, 1611 Ratsherr, Offizier in niederländischen Diensten und Oberst. Er übernahm etliche Gesandtschaften. Er war erst acht Jahre alt, als sein Vater starb. Zunächst kam er als Page des Grafen Moritz von Nassau nach Holland. Von seinem Vater erbte er die Freiherrschaft Rolle, das Berner Säßhaus, das Gut Kalchegg und die Egelbergmatte. Später bekam er noch die Landvogtei Nyon übertragen. Vom Herzog von Savoyen wurde er in den Ritterstand erhoben. Dieser Johannes Steiger heiratete am 12.8.1594 in Bern Margaretha Tscharner, die Tochter von David Tscharner und Barbara Wurstemberger. Auch er starb jung und hinterließ den dritten Johannes Steiger (9.4.1602-1674) minderjährig. Dieser wurde Vogt zu Tscherlitz und Vogt zu Neuß, und er heiratete Johanna Chambrier, die Tochter von Isaak Chambrier und Johanna Manuel.
Exlibris
von unbekanntem Künstler:
Dieses undatierte und
unsignierte Exlibris, das aus dem 17.
Jh. stammt und vermutlich um 1680 entstanden ist, wurde von einem
unbekannten Künstler für Peter Fuessli
("PETER FVESLI") angefertigt. Der Eigner lebte
1632-1684. Das Blatt ist ein 98 x 68 mm messender Kupferstich
(Wegmann 2531; Gerster 823). Peter Füssli war Pfarrer in St.
Peter in Zürich und Professor der Katechetik. Sein Wappen trägt
im Schild eine Glocke, darunter einen liegenden, S-förmigen
Haken und rechts neben der Glocke einen Pfeil mit unten
umgebogenem Ende. Auf dem bewulsteten Helm sind drei
Straußenfedern als Kleinod angebracht.
Das Motiv der Glocke ist zu erklären, weil Peter Fuessli ein Nachkomme des gleichnamigen Glocken- und Stückgießers war. Hinsichtlich der Tinkturen hilft die Darstellung im Neuen historisches Wappenbuch der Stadt Zürich von Jean Egli (1860): In Blau eine silberne Glocke, unten waagrecht ein S-förmig gebogener, roter Haken, rechts pfahlweise ein silberner Pfeil, das untere Ende umgebogen. Auf dem rot-silbern-blau-silbern bewulsteten Helm mit rechts blau-silbernen und links rot-silbernen Decken drei Straußenfedern in den Farben Blau, Silber und Rot. Im Geschlechterbuch der Stadt Zürich von Johannes Grebel und Johann Rudolf Hess wird das Wappen mit anderer Helmzier abgebildet, nämlich einem roten Jerusalemkreuz als Pilgersymbol. Das gleiche Pilgersymbol finden wir auf einem Brustbild des Peter Füssli (1482-1548) mit allen möglichen Pilgerabzeichen am oberen Bildrand; es erinnert an seine Pilgerfahrt ins Heilige Land. Das Wappen wird auf dem vorliegenden Blatt oval umschlossen, rechts, unten und links von einem Blattkranz, oben vom Inschriftenband mit der Eignernennung. In den vier äußeren Zwickeln der rechteckigen Platte sind jeweils nach innen gewendete Vögel zu sehen, die ihre Hälse nach einem Fruchtgebinde strecken.
Die Familie stammte eigentlich aus Feldkirch. Ein ehemaliger Knecht eines dortigen Glockengießers, Conrad Fuessli, wird bereits 1357 erwähnt. Peter Fuessli (-1476) ist der genealogisch gesicherte Stammvater der in Zürich ansässigen Familie, die über Generationen die Glocken- und Stückgießerei Fuessli in Zürich führte. Seit 1642 gehörte die Familie der Gesellschaft der Schildner zum Schneggen an. Erst 1845 wurde die Familienfirma nach dem Tod des letzten Gießers, Wilhelm Konrad Fuessli (1785-1843), aufgelöst. Ein anderer Zweig der Familie begründete eine Buchdruckertradition, eine dritte eine Kaufmannstradition. In allen Zweigen waren die Familienmitglieder politisch aktiv: Ab 1495 entsandte die Familie Mitglieder in den Großen Rat von Zürich. Im Jahr 1571 schaffte es der Glockengießer Hans Fuessli (1530-86) als erster in den Kleinen Rat. Die Glockenhof-Linie stellte bis ins 18. Jh. zwölf Mitglieder des Kleinen Rates, die Wollenhof-Linie vier. Insgesamt waren 21 Familienmitglieder Obervögte, sieben Landvögte. Die Familie ist mit Karl Heinrich Fuessli (1869-1951), Ingenieur in Manchester, erloschen.
Exlibris
von unbekanntem Künstler
Dieses schweizerische Exlibris
von unbekannter Hand ist für die Familie von Meyenburg
(Wegmann 4770). Von seinem Stil her ist das Blatt vor 1800
anzusetzen. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: BraA
Seite: 60 Tafel: 35. Das Wappen ist geviert mit Herzschild,
Feld 1 und 4: in Blau drei (2:1) goldene oberhalbe Löwen, Feld 2
und 3: in Silber eine senkrecht stehende, grüne, golden
gekrönte Schlange, Herzschild: in Rot eine aufrecht stehende
Kriegerin (Minerva?), mit der Rechten einen Speer, mit der linken
einen ovalen Schild auf den Boden stützend. Angaben im
Siebmacher abweichend. Auf dem gekrönten Helm mit hier rechts
blau-goldenen und links rot-grün-silbernen Decken ein wachsender
doppelschwänziger goldener Löwe, der in seinen Vorderpranken
eine senkrecht stehende, grüne, golden gekrönte Schlange hält.
Die Decken besitzen in den Darstellungen eine gewisse
Variationsbreite; die Darstellung in den genealogischen Registern
der Stadt Schaffhausen, angelegt von Johann Ludwig
Bartenschlager, sind sie durchgehend rot-golden, in den
genealogischen Registern der Stadt Schaffhausen, angelegt von
Hans Wilhelm Harder, sind sie rechts blau-golden, links
grün-silbern.
Für welchen Eigner das Blatt geschaffen wurde, ist nicht bekannt. Eigentlich hieß die aus Schaffhausen stammende Familie bürgerlich Meyer, die in der Mitte des 16. Jh. mit den Bürgermeistern Conrad Meyer und Johann Conrad Meyer erstmals nachweislich in Erscheinung tritt. Ein Zweig dieser Familie wurde in Person des Johann Jakob Meyer (13.1.1665-24.11.1717), Sohn des Zunftmeisters Johann Martin Meyer und der Anna Maria Wagner, am 19.12.1706 von Kaiser Josef I. zu Wien in den Reichsritterstand erhoben unter Verbesserung des Namens und des Wappens. Fortan nannte sich besagter, nun geadelter Hofarzt und Reichspostmeister Johann Jakob von Meyenburg. Er wurde nach dem Studium der Medizin in Leipzig und Basel 1699 fürstenbergischer, 1700 württembergischer Rat und Leibarzt und schließlich 1717 erster Leibarzt des Landgrafen von Hessen in Kassel und Direktor des dortigen Collegium Carolinum. Im Jahr 1706 wurde er zunächst Administrator des Reichspostamts in Schaffhausen, dann 1712 Reichspostmeister und österreichischer Postmeister. Außerdem wurde er 1713 wirklicher kaiserlicher Rat. Die Familie spielte in Schaffhausen eine wichtige Rolle, wo die Mitglieder mehrmals das Bürgermeisteramt sowie andere hohe Ämter bekleideten. Die Nachfahren der Geadelten hatten über mehrere Generationen hinweg das Amt des Reichspostmeisters inne. Das Schloß Herblingen befand sich 1779-1833 in Familienbesitz. Die Familie ist auch in Herrliberg ansässig, wo sie seit Ende des 19. Jh. das Weingut Schipf besitzt. Bekannte Familienmitglieder aus neuerer Zeit sind Walter ("Hans") von Meyenburg (1887-1971), Medizinprofessor an der Universität Zürich. Der bürgerlich gebliebene Zweig der Familie Meyer gründete eine Apothekerdynastie in Schaffhausen und brachte bedeutende Ärzte hervor, darunter Johann Martin Meyer (1694-1779), Stadtarzt von Schaffhausen und Leibarzt des Konstanzer Fürstbischofs und Kardinals Franz Konrad Kasimir Ignaz von Rodt in dessen Residenz zu Meersburg.
Exlibris
von unbekanntem Künstler
Dieses undatierte
schweizerische Exlibris von unbekanntem Künstler ist für Dr.
phil. Heinrich Göldlin von Tiefenau (Wegmann 2290). Der
Eignername wurde handschriftlich auf dem den oberen Abschluß
bildenden Schriftband eingetragen, um ein älteres Blatt zu
personalisieren. Das im Siebmacher I, 198, 5 und im Siebmacher
Band: Mä Seite: 37 Tafel: 28 beschriebene Wappen ist silbern-rot
geteilt, oben zwei golden bebutzte, rote Rosen mit grünen
Kelchblättern nebeneinander, unten eine gestürzte silberne
Lilie aus der Teilungslinie nach unten wachsend. Auf dem Helm mit
rot-silbernen Decken eine silberne Lilie, die oben mit einem
schwarzen Hahnenfederbusch besteckt ist.
Die Familie stammte ursprünglich aus Pforzheim und ist seit 1328 dort faßbar. Die namengebende Burg Tiefenau war ein einstiger Ministerialensitz ca. 1,5 km nordwestlich des Sinzheimer Ortsteils Kartung, eine heute vollständig abgegangene Niederungsburg (daher der Name). Nach dieser Burg, die bereits im 13. Jh. als Name in Erscheinung tritt, nannten sich mehrere Familien, erst die von Tiefenau, welche Edelknechte und Lehensleute zuerst der Ebersteiner, dann der Markgrafen von Baden waren, später die Röder von Tiefenau und die Göldlin von Tiefenau. Die Burg wurde ein erstes Mal 1427 oder 1429 anläßlich einer Vergeltungsaktion für ein von den Röder überfallenes Kauffahrteischiff zerstört, aber wieder aufgebaut. Endgültig verlassen und zerstört wurde die Burg entweder im Dreißigjährigen Krieg oder in den Franzosenkriegen. Das Baden-Badener Kloster Lichtental kaufte 1752 das Gelände, wo die Äbtissin ein kleines Barockschloß errichten ließ, das aber auch nicht mehr existiert, denn es wurde 1906 abgebrochen, nachdem im 19. Jh. eine Umgestaltung zu einem Hofgut erfolgt war. Auf dem Grund steht heute ein Bauernhaus. Soweit zur namengebenden Burg.
Anfang des 15. Jh. siedelten die Göldlin nach Zürich über, und von da siedelten sie sich in Luzern an, wo 1507 Ritter Renward Göldlin (auch Göldin oder Göldli) eingebürgert wurde. In beiden Städten erloschen die Göldlin wieder, in Luzern im Jahre 1600, in Zürich am 26.5.1677 mit Beat Rudolf Göldlin. In Sursee und Rapperswil wohnte ein anderer Familienzweig, der sich Göldlin von Tiefenau nannte, und dieser Zweig rückte nach Luzern nach, wo die Familie zur Patrizierschaft gehörte und wo nun der aus Rapperswil stammende Hans Renward Göldlin von Tiefenau 1604 das Bürgerrecht bekam, weil sich seine verwitwete Mutter dorthin erneut verheiratet hatte. Die Familie brachte einige Ratsherren und Truppenführer hervor. Heinrich Ludwig Göldlin von Tiefenau errichtete 1711 einen noch heute bestehenden Fideikommiß, wozu ein Haus mit Bibliothek am Hirschenplatz in Luzern gehört. Um 1900 war der Inhaber des Fideikommisses Dr. Heinrich Göldlin von Tiefenau, Apotheker in Baden bzw. Aarau.
Peter Christoph Göldlin von Tiefenau (1676-1741), kaiserlicher Obristlieutenant, wurde 1723 zum Ritter des Heiligen Römischen Reiches ernannt und als Oberst über ein Regiment zu Fuß von Kaiser Karl VI. zu Wien am 11.3.1732 unter Besserung seines Wappens in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Er wurde 1737 kaiserlich-königlicher Generalfeldmarschall-Leutnant und war 1736 Präsident der Administration des Königreichs Serbien. Er fiel jedoch in der Schlacht bei Mollwitz 1740, weshalb diese Linie mit ihm wieder erlosch. Das freiherrliche, vermehrte Wappen, beschrieben im Siebmacher VI., Supplement, 19, 5 und im Siebmacher Band: Mä Seite: 37 Tafel: 28, ist geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Gold ein schwarzer Adler, Feld 2 und 3: in Blau einwärts ein goldener Löwe, der in der rechten Vorderpranke ein Schwert hält, Herzschild: Stammwappen. Dazu werden drei gekrönte Helme geführt: Helm 1 (Mitte): Stammkleinod, Helm 2 (rechts): auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein schwarzer Adler, Helm 3 (links): auf dem Helm mit blau-goldenen Decken wachsend ein goldener Löwe, der in der rechten Vorderpranke ein Schwert hält. Im Siebmacher werden die mittleren Helmdecken nicht rot-silbern abgesetzt, sondern die Darstellung besitzt einfach rechts schwarz-goldene, links blau-goldene Decken.
Exlibris
von unbekanntem Künstler
Dieses um 1600 entstandene,
schweizerische Exlibris von nicht gekennzeichneter Urheberschaft
ist für die Familie Escher vom Luchs (Wegmann
1924). Das Exlibris besteht nur aus dem hier vollständig
gewendeten Wappen ohne weiteren Schmuck und ohne jede Legende.
Das Wappen ist schrägrechtsgeteilt, oben rot mit schreitendem
goldenen Luchs, unten ledig und golden, auf dem gekrönten Helm
mit rot-goldenen Decken ein wachsender goldener Luchs mit einer
roten Schleife um den Hals mit nach hinten abwehenden Enden. Das
Wappen ist nicht im Neuen Siebmacher enthalten, wird aber im
Berner Wappenbuch von 1932, im Neuen historischen Wappenbuch der
Stadt Zürich von Jean Egli 1860 und im Schweizer Archiv für
Heraldik, 1908, Heft 1/2 beschrieben.
Die Familie Escher stammt ursprünglich aus Kaiserstuhl (Ort, nicht Landschaft!), wo Angehörige der Familie ab Anfang des 13. Jh. das Amt des Schultheißen innehatten. Von da wandte sich die Familie nach Zürich, wo die Brüder Heinrich Escher am 20.7.1385 und Johannes Escher am 4.8.1384 das Bürgerrecht erhielten. Heinrich wurde zum Stammvater der Escher vom Glas, und Johannes wurde zum Stammvater der Escher vom Luchs. Götz Escher vom Luchs wurde 1433 zum Ritter des Heiligen Römischen Reiches geschlagen. In Zürich, wo die Escher zum Luchs der Adligenstube zum Rüden angehörten, entwickelte sich die Familie zu einem bedeutenden und politisch führenden Geschlecht, wo ihre Mitglieder sehr viele Staatsämter innehatten; insgesamt gab es 10 Landvögte in den gemeinen Herrschaften, 22 Landvögte und 45 Obervögte auf der Zürcher Landschaft. Im frühen 19. Jh. gab es zwei Zürcher Bürgermeister aus der Familie. Andere Familienmitglieder dieses äußerst wohlhabenden Junkergeschlechtes spielten eine wichtige Rolle beim Militär. Später saßen die Familienmitglieder in der Gesellschaft der Schildner zum Schneggen. In Zürich gehörte der Familie von 1429 bis 1810 der sog. Brunnenturm. Weitere Besitzungen der Familie waren 1521-1549 die Gerichtsherrschaft Uitikon, 1642-1798 die Gerichtsherrschaft Berg am Irchel und ab 1634 die Gerichtsherrschaft Wülflingen. Auch in Bern kam die Familie vor.
Exlibris
von Lorenz Rheude:
Dieses undatierte
Bücherzeichen wurde von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939)
für die Bibliothek der Stadt Kulmbach
(Landkreis Kulmbach, Regierungsbezirk Oberfranken) gezeichnet.
Den Hintergrund der schlichten Gestaltung bildet ein dezentes
Muster mit den bayerischen Rauten, obwohl das fränkische
Städtchen erst 1806 von den mit Napoléon verbündeten Truppen
besetzt und 1810 Bayern zugesprochen wurde. Seit 1922 führt die
Stadt Kulmbach einen gespaltenen Schild, rechts silbern-schwarz
geviert, links in Blau oben ein herschauender, rotbewehrter,
silberner Löwe, unten ein rotbewehrter, silberner Adler. Damit
setzt sich das Wappen aus den Einzelwappenbildern der
Hohenzollern und der Andechs-Meranier zusammen. Die linke
Schildhälfte erinnert daran, daß der Kulmbacher Landbesitz 1057
nach dem Aussterben der Schweinfurter Grafen, zu dessen
Herrschaftsbereich anfänglich die Kulmbacher Region gehörte, an
den Grafen von Dießen-Andechs gefallen war. Die Grafen von
Andechs begannen den Bau der Plassenburg. Über die Grafen von
Orlamünde kam Kulmbach dann an neue Besitzer: Die rechte
Schildhälfte erinnert daran, daß seit 1340 die Grafen von
Zollern und Burggrafen von Nürnberg über Kulmbach herrschten,
die sich seit 1417 Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach nannten,
nachdem Friedrich von Ansbach-Kulmbach 1415 von König Sigismund
auf dem Reichstag zu Konstanz die Kurwürde und die Mark
Brandenburg bekommen hatte. Kulmbach war 1397-1603 und dann noch
einmal 1605-1642 Residenz, verlor aber diesen Status zugunsten
Bayreuths.
Hier sehen wir jedoch eine ältere Variante des Stadtwappens, wie sie 1834-1922 geführt wurde: Der Schild ist gespalten und halbgeteilt, rechts schwarz-silbern geviert, links oben in Gold ein schwarzer Löwe, links unten in Rot ein silberner Adler. Auf dem oberen Schildrand ruht eine Mauerkrone mit drei Türmen mit Spitzdach. Von den Andechs-Meraniern wurde also nur der Adler in ganz falschen Farben übernommen, während der Löwe an die Grafen von Orlamünde erinnern soll, wobei beide Felder nicht das vollständige Wappen wiedergeben: Oben fehlen die Herzchen, unten der Löwe. Die Hohenzollernkomponente ist ebenfalls unrichtig, denn diese führten einen silbern-schwarz gevierten Schild, nicht schwarz-silbern geviert. Das Stadtwappen hat über die Jahrhunderte viele Varianten und Interpretationen durchlaufen. Im 15. Jh. gab es bereits Siegel, die inhaltlich dem heute verwendeten Wappen entsprechen. Der Adler, der natürlich an die Andechs-Meranier erinnert und silbern auf blauem Grund dargestellt werden muß, wurde zeitweise als brandenburgischer Adler fehlinterpretiert und in einem Wappenbuch von 1605/09 rot in silbernem Feld dargestellt. Der Löwe bildet eigentlich zusammen mit dem Adler das Wappen der Andechs-Meranier, wurde aber durch eine Linie abgetrennt und entfaltete Eigenleben: Er wurde fortan als Orlamünder oder gar Weimarer Löwe fehlgedeutet. Seit dem 16. Jh. ist die Kulmbacher Wappengeschichte eine immer wieder neue und immer schlimmere Fehldeutung. 1819 folgte der grausamste Fehlgriff der Wappengeschichte Kulmbachs: Die Hohenzollernvierung wurde silbern-blau (armes Franken....), der Löwe rot in schwarzem Feld (Farbregelverstoß!), und der Adler wurde silbern in rotem Feld (noch nicht einmal das an sich falsche Brandenburg wurde richtig gemacht). 1834 bekamen die Hohenzollernvierung und der Orlamünder Löwe (auch wenn es eigentlich keiner ist) wieder die korrekten Farben. Otto Hupp korrigierte in seiner Darstellung des Kulmbacher Wappens immerhin den Adler und zeichnete ihn wieder silbern in blauem Feld. Er beließ aber den schwarzen Löwen in goldenem Feld. Und 1922 nahm man Abschied vom Löwen, stellte alles wieder richtig und beschränkte sich auf nur zwei Komponenten, Hohenzollern und Andechs-Meranier, diese aber in korrekter Darstellung.
Exlibris
von Lorenz Rheude:
Dieses Bücherzeichen wurde
von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) im
Jahre 1900 für sich selbst entworfen. Das Blatt enthält ein
schildförmiges, durch den Schriftzug unterbrochenes Zentralfeld,
das im oberen Teil das im Jahre 1892 angenommene Familienwappen
Rheude enthält (im Stützbogen-Kleeblattschnitt 2:1 rot-silbern
geteilt), im unteren Bereich aber das allgemeine Künstlerwappen
(in Rot drei (2:1) silberne Schildchen). Das Familienwappen wird
im Siebmacher Band Bg11, S. 66, T. 8. beschrieben. Die Hinzunahme
des Schriftzuges verbrämt, daß beide Komponenten so nicht
wirklich gelungen vereinigt werden, wenn man einmal davon
absieht, daß nach den Grundsätzen guter heraldischer Gestaltung
grundsätzlich Schrift nichts innerhalb eines Schildes zu suchen
hat. Der gewellte äußere Rand erinnert noch ein wenig an
Jugendstilformen, konterkariert aber die heraldische Form im
Inneren. Hier experimentierte Rheude, von dem wir qualitativ
wesentlich hochwertigere Aufrisse auch seines eigenen Wappens
kennen, mit den seine Person und seinen Beruf kennzeichnenden
Elementen in reduzierter Form, ohne ein wirklich überzeugendes
oder wirkungsvolles Ergebnis zu erzielen.
Literatur,
Quellen und Links:
Elke Schutt-Kehm,
Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, 2. Teil, Band 1: A-K, 720
Seiten, 1685 Abb., Verlag Claus Wittal, Wiesbaden, 1998, ISBN
978-3-922 835-31-8.
Elke Schutt-Kehm, Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, 2.
Teil, Band 2: L-Z, 736 Seiten, 1795 Abb., Verlag Claus Wittal,
Wiesbaden, 1998, ISBN 978-3-922 835-32-5
Claus Wittal, Eignerverzeichnis zum Exlibris-Katalog des
Gutenberg-Museums, Verlag Claus Wittal, 2003, 336 Seiten, 595
Abb., ISBN 978-3-922 835-33-2
Siebmachers Wappenbücher wie angegeben
Portrait des Albrecht Manuel (1560-1637) https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c7/Albrecht_Manuel.jpg
Albrecht Manuel (1560-1637) https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Manuel
Portrait des Niklaus Manuel: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/08/Niklaus_Manuel_1553.jpg
Wappen Manuel: Berner Wappenbuch, 1932. http://www.chgh.net/heraldik/m/ma/manuel.htm
Patrizierfamilie Manuel: https://de.wikipedia.org/wiki/Manuel_(Patrizierfamilie)
Ulrich Moser: Albrecht Manuel, im Historischen Lexikon der
Schweiz: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D16683.php
Hans Christoph von Tavel: Niklaus Manuel, im Historischen Lexikon
der Schweiz: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D10747.php
Hans Braun: Manuel, im Historischen Lexikon der Schweiz: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20894.php
Genealogie Manuel: https://www.genealogieonline.nl/genealogie_manuel/I1094908252.php - http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F18697&main_person=I56372 - http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F8088&main_person=I17404
Wappen von Ernst: Berner
Wappenbuch, 1932, http://chgh.net/heraldik/e/er/ernsta.htm
Barbara Braun-Bucher: von Ernst, im Historischen Lexikon der
Schweiz: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20870.php
Johann Heinrich von Ernst: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F20659&main_person=I74790
Genealogie Fischer: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?id=F22816&main_person=I71422 - http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F24159&main_person=I71254 - http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F21490&main_person=I63811 - http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F19347&main_person=I58056
Wappen Fischer: Die Post in der Schweiz, 1987 - http://chgh.net/heraldik/f/fi/fischerreichenbach.htm
Stammwappen Fischer: http://chgh.net/heraldik/f/fi/fischerae.htm
Barbara Braun-Bucher: Beat Rudolf Fischer, im Historischen
Lexikon der Schweiz http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D16695.php
Hans Braun: Beat Fischer von Reichenbach, im Historischen Lexikon
der Schweiz http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D28607.php
Schloß Reichenbach: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Reichenbach
Familie von Fischer: https://de.wikipedia.org/wiki/Fischer_(Patrizierfamilie)
Hans Braun: von Fischer, im Historischen Lexikon der Schweiz http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20872.php
Genealogie Fischer: Schweizer Geschlechterbuch 2, 182-196; 6,
206-213
La Poste des Fischer 1675-1832: Documents héraldiques, Verlag
Attinger, 1976, 33 Seiten
Hans Braun: Hans Steiger, im
Historischen Lexikon der Schweiz http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D17143.php
Hans Braun: Steiger, im Historischen Lexikon der Schweiz http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20906.php und http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20905.php
C. F. de Steiger: Die Bibliothek des Berner Schultheißen
Johannes Steiger, in: Mitteilungsblatt der Schweizerischen
Bibliophilen-Gesellschaft, Band 10, 1953, Heft 1-2 http://retro.seals.ch/cntmng?pid=lib-005:1953:10::185
Schweizer Geschlechterbuch 2, 545-551; 2, 518-544; 6, 656-675
Genealogie des Geschlechtes von Steiger (weiß) von Bern, 2 Bde.,
1906
Weiße Steiger: Berner Wappenbuch, 1932 http://chgh.net/heraldik/s/ste/steigerf.htm
Weiße Steiger: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz,
Band 6, 1931 http://chgh.net/heraldik/s/ste/steigerv.htm
Schwarze Steiger: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz,
Band 6, 1931 http://chgh.net/heraldik/s/ste/steigerw.htm
Genealogie Steiger: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F235&main_person=I443 - http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F254&main_person=I477 - http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F5298&main_person=I10818
Agnes Wegmann, Schweizer Exlibris, Zürich 1937
Fuessli: Schweizer Geschlechterbuch 1, 141 f.
J. W. Vogel: Die Geschützgießerdynastie Fuessli in Zürich,
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Katja Hürlimann: Füssli im Historischen Lexikon der Schweiz: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D23795.php
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Schweiz: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D22303.php
Beschreibung des Blattes Fuessli: http://www.antiquariat.de/tigross.jsp;jsessionid=94C1A8A3C0820419D8D0EA3A3D5097B4?id=23359521
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von Jean Egli 1860 - http://chgh.net/heraldik/f/fue/fuessli.htm, vgl. auch Abb. im Geschlächter Buch Der Statt
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(1646-1695) - http://chgh.net/heraldik/f/fue/fuesslia.htm
Meyenburg: Familienwappen aus den genealogischen Registern der
Stadt Schaffhausen, angelegt von Johann Ludwig Bartenschlager
(1692-1773) ab 1744, 5. Band (M&ndashN): https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/13/Meyenburg_Wappen_Schaffhausen_B05.jpg
Meyenburg: Familienwappen aus den genealogischen Registern der
Stadt Schaffhausen, angelegt von Hans Wilhelm Harder (1810-1872),
6. Band (M) https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e9/Meyenburg_Wappen_Schaffhausen_H06.jpg
Andrea Franc: von Meyenburg, im Historischen Lexikon der Schweiz http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D49226.php
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Urs Boschung: Johann Jakob von Meyenburg, im Historischen Lexikon
der Schweiz http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D14543.php
H. von Meyenburg: Der Schaffhauser Arzt und Postmeister Johann
Jakob von Meyenburg, 1665-1717, und seine Beziehungen zu den
Grafen Montfort und Schönborn, 1960
Sammlung von Stammtafeln der Luzerner Patriziergeschlechter, 1765
http://chgh.net/heraldik/g/goe/goeldlintiefenauc.htm
Wappen der Bürger von Luzern 1798-1924, von A. am Rhyn, 1934 http://chgh.net/heraldik/g/goe/goeldlintiefenaua.htm
Wappen des Kantons Schwyz, von Martin Styger, 1936 http://chgh.net/heraldik/g/goe/goeldlintiefenaub.htm
Der ausgestorbene Adel von Stadt und Landschaft Zürich, Jean
Egli, 1865 http://chgh.net/heraldik/g/goe/goeldlintiefenau.htm
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der Schweiz http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D22220.php
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K. Messmer, P. Hoppe, Luzerner Patriziat, 1976, 158-164
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Katja Hürlimann: Escher, im Historischen Lexikon der Schweiz http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D23794.php
Werner Ganz: Escher, in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S.
644 f. http://www.deutsche-biographie.de/sfz13720.html
Hans Conrad Escher vom Luchs: http://www.autographenderschweiz.ch/index.php?id=12&agid=457
Geschichte Kulmbachs: http://kulmbach.bayern-online.de/die-stadt/kultur/geschichte/
Wappengeschichte Kulmbachs: http://www.hdbg.eu/gemeinden/web/index.php/detail?rschl=9477128
Stadler, Klemens: Deutsche Wappen, Bd. 4, Bremen 1965, S. 91
Wappen Kulmbach: http://www.ngw.nl/heraldrywiki/index.php?title=Kulmbach
Eugen Schöler: Fränkische Wappen erzählen Geschichte und
Geschichten, Neustadt a. d. Aisch 1992, S. 149, 151
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Copyright / Urheberrecht am Text und Datenbank: Bernhard Peter
2016
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ihres Alters gemeinfreier Originale.
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