Bernhard
Peter
Britische
heraldische Exlibris (10)
Exlibris
von Thomas Shepard
Dieses britische
Bücherzeichen stammt von Thomas Shepard (1860-20.2.1937), seine
Signatur "TS" ist ganz unten in der Mitte zu finden,
sehr unauffällig und winzig. Der Künstler wurde in der Nähe
von Northampton geboren und starb in Richmond, Surrey. Das Blatt
ist für Margaret Vaux of Harrowden und ist
einerseits durch die Rautenform ein typisches Damenwappen,
andererseits durch die Spaltung mit zwei Hälften
unterschiedlichen Inhalts ein typisch britisches Ehewappen.
Baron Vaux of Harrowden ist ein am 27.4.1523 geschaffener Titel, der nacheinander von drei Familien geführt wurde, erst von den Vaux, dann von den Mostyn, schließlich von den Gilbey. Diese Baronie konnte in männlicher und in weiblicher Erbfolge weitergegeben werden. Der erste dieses Titels war Nicholas Vaux, 1st Baron Vaux of Harrowden (-14.5.1523), Sohn von William Vaux von Harrowden und Catherine Peniston. Mit dem Tod des 5. Barons am 26.9.1662 war die Abfolge unterbrochen, und es kam zu einem Familienwechsel. Die Baronie kam an die noch lebende Schwester des letzten Barons, Hon Joyce Vaux, die aber eine Nonne war, sowie an die Erben der beiden bereits verstorbenen Schwestern: Mary hatte Sir George Symeon of Britwell geheiratet, und Catherine hatte Henry Nevill, den zweiten Baron Bergavenny, geheiratet. Der Titel eines Barons Vaux of Harrowden wurde am 12.3.1838 wiederbelebt für George Charles Mostyn (7.3.1804-28.1.1883), den einzigen Sohn von Charles Browne-Mostyn aus Kiddington und dessen Frau Mary Lucinda Butler, die ihrerseits ihre Abstammung auf Sir George Symeon of Britwell und Mary Vaux zurückführen kann. So kam es, daß der Titel für George Charles Mostyn wiederbelebt wurde, nun als 6th Baron Vaux of Harrowden. Er heiratete am 9.7.1828 Caroline Vansittart (-30.9.1883). Ihrer beider Sohn war Hon George Charles Mostyn (3.4.1830-31.5.1879), der aber in der Abfolge übersprungen wurde, weil er vor seinem Vater und Titelinhaber starb. Mit der am 9.8.1859 geehelichten Mary Monk (-17.2.1917) hatte er einen Sohn, und das ist der Mann der Exlibriseignerin: Hubert George Charles Mostyn, 7th Baron Vaux of Harrowden (4.6.1860-25.10.1935). Er war im Diplomatischen Dienst tätig.
Hubert George Charles Mostyn, 7th Baron Vaux of Harrowden hatte dreimal geheiratet, zuerst am 25.8.1886 Eleanor Margaret Matheson (gest. 18.9.1896), die Tochter von Sir Alexander Matheson of Lochalsh und dessen dritter Frau Eleanor Irving Perceval, und in zweiter Ehe dann, und deren Bücherzeichen ist das Blatt, am 15.5.1902 Margaret Annette Hane Chichele Plowden (gest. 8.4.1922), das einzige Kind von Sir William Chichele Plowden KCSI. Und die dritte Ehe führte er seit dem 5.6.1924 mit Mary Winifride Teresa de Trafford, eine geborene Radcliffe, Witwe von Capt. Thomas Cecil de Trafford, Tochter von Sir Joseph Edward Radcliffe, 4th Baronet, of Milnesbridge House.
Das Wappen der Mostyn, Baron Vaux of Harrowden in der heraldisch rechten Spalthälfte ist geviert, Feld 1 und 4: Von Hermelin und Gegenhermelin schräglinksgeteilt, darauf ein goldener Löwe, engl.: per bend sinister Ermine and Ermines a lion rampant Or (Mostyn), Feld 2 und 3: in golden-rot geschachtem Feld ein blauer, mit drei goldenen Rosen belegter Sparren, engl.: checky Or and Gules on a chevron Azure three roses Or (Vaux).
Das Wappen der linken Spalthälfte ist das der Plowden, in Blau ein goldener Zickzackbalken, die beiden oberen Spitzen zu je einer oberhalben goldenen Lilie ausgezogen, engl.: Azure, a fess dancetty, the two upper points terminating in fleurs-de-lis Or. Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre zu blau-goldenen Decken und ebensolchem Wulst auf einem grünen Berg ein schwarzer, rotbewehrter Bock, engl.: Mantling Azure and Or. Crest: On a wreath of the colours, on a mount Vert, a buck trippant Sable, attired Or. Die Devise der Familie Plowden "Quod tibi hoc alteri&rdquo lesen wir auf dem Band, welches den ovalen Lorbeerkranz in der unteren Hälfte umwindet. Die Familie, die sich auch Plowdon, Ploughden, Ploweden etc. schrieb, stammt aus Shropshire und saß auf dem Manor of Plowden. Einige Mitglieder zog es nach Virginia, 1632 Edmund Plowden und Evelin Plowden, 1704 John Plowden, und nach Maryland, wie 1632 Thomas Plowden.
Nach dem Tod von Hubert George Charles Mostyn, 7th Baron Vaux of Harrowden kam es 1935 wieder zu einem Nachfolgeproblem. Die Baronie wurde unter seinen drei Töchtern aus erster Ehe aufgeteilt. Grace Mary Eleanor Mostyn (22.5.1887-11.5.1958) hatte am 15.7.1911 William Gordon Gilbey (-14.2.1965), of The Grove, Denham, geheiratet, Gladys Flora Mostyn hatte George Victor Bellasis Charlton geheiratet, und die dritte Tochter war die unvermählte Dorothy Alice Mostyn. Am 8.7.1938 wurde der Titel eines Baron Vaux of Harrowden zugunsten der ältesten Tochter vergeben, suo jure als 8th Baroness Vaux of Harrowden (die einzige Frau als Titelträgerin!), und somit folgte die Familie Gilbey als Titelträger nach, mit Father Peter Hubert Gordon Gilbey, 9th Baron Vaux of Harrowden, Benediktinermönch in Ampleforth Abbey (1962 im House of Lords, seit 1559 der einzige Mönch im Oberhaus!), dann mit seinem Bruder John Hugh Philip Gilbey, 10th Baron Vaux of Harrowden (4.8.1915-3.8.2002) und Anthony William Gilbey (25.5.1940-), 11th Baron Vaux of Harrowden, dem gegenwärtigen Titelinhaber. Der 12th Baron Vaux of Harrowden wird einmal sein Sohn, Richard Hubert Gordon Gilbey (16.5.1965-).
Wohnhaft ist die Familie in Rusko, Gatehouse of Fleet (Taigh an Rathaid), Kirkcudbrightshire, Dumfries and Galloway. Der Familiensitz der Vaux war Great Harrowden Hall bei Wellingborough in Northamptonshire. 1695 wurde das Herrenhaus verkauft, aber zwei Jahrhunderte später vom 7. Baron im Jahre 1895 zurückgekauft, 1972 aber wieder verkauft. Seit 1975 ist es Eigentum und Sitz eines Golfclubs.
Die Barone Vaux of Harrowden der Familie Gilbey führen heute ein anderes Wappen, nämlich: Quarterly: 1st and 4th, Gules a fess nebuly Or in chief a horse rampant between two estoiles and the like in base all of the last (Gilbey); 2nd and 3rd, per bend sinister Ermine and Ermines a lion rampant Or (Mostyn). Crest: In front of a tower proper issuant from the battlements thereof a dragon's head Gules a fleur-de-lis Or all between two ostrich feathers Argent. Supporters: dexter: a griffin Sable beaked Or the forelegs Or; sinister: a buck Or, each supporter gorged with a torse Argent and Gules pendant therefrom by a ring Gold an escutcheon of the arms of Vaux (checky Or and Gules on a chevron Azure three roses Gold).
Exlibris
von Thomas Shepard
Das kreisrunde Exlibris von
Thomas Shepard (1860-20.2.1937) ist auf dem den oberen
Dreiviertelkreis umfassenden Schriftband mit "Bulkley
Campbell Mackworth Praed" bezeichnet. Das Wappen
ist geviert (quarterly), Feld 1 und 4: in Blau sechs (3:2:1)
fünfzackige silberne Sterne (Azure six mullets Argent, three,
two and one, Praed), Feld 2 und 3: von
Schwarz und Hermelin im Zackenschnitt gespalten, darüber ein
roter Sparren, belegt mit fünf goldenen Tatzenkreuzchen (party
per pale indented Sable and Ermine, on a chevron Gules five
crosses-patée Or, Mackworth). Dazu werden zwei
Helme geführt, Helm 1 (rechts): auf dem mit einer fünfzackigen
Krone gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender
silberner Einhornrumpf mit goldener Mähne und ebensolchem Horn
(out of a five-leaved ducal coronet Or a unicorn's head Argent
maned and horned Or, Praed), Helm 2 (links): auf
dem bewulsteten Helm ein naturfarbener Hahn (crest: a cock
proper, Mackworth).
Die Familie Mackworth-Praed verfügt auch über ein erheblich umfangreicheres mehrfeldriges Wappen, das bei einem anderen Exlibris vorgestellt wurde, und auch dieses hier vorgestellte Wappen ist eine Form, die im Gebrauch abgelöst wurde durch das einfache Mackworth-Wappen, das nur ein Motiv (hier Feld 2 und 3) in modifizierter Form enthält, wie es auch in dem Komplexwappen vorkommt: Per pale indented Sable and Ermine a chevron Gules fretty Or, crest a dexter wing per pale dancetté Sable and Ermine.
Es handelt sich bei dem Eigner dieses Blattes um Arthur Campbell Bulkley Mackworth-Praed (12.9.1846-), den Sohn von Bulkley John Mackworth Praed. Er benutzte gewöhnlich nur seinen mittleren Namen Campbell. Er heiratete am 29.10.1872 in Brisbane, Australien, die spätere Schriftstellerin Rose Caroline Murray-Prior, die Tochter von Hon. Thomas Lodge Murray-Prior und Matilda Harpur. Berühmt ist sein Onkel, der Politiker und Poet Winthrop Mackworth-Praed (28.7.1802-15.7.1839).
Exlibris
von Thomas Shepard
Dieses kreisrunde Exlibris von
Thomas Shepard (1860-20.2.1937) ist laut Umschrift auf dem
mehrfach kunstvoll sich überschiebenden Schriftband für Sir
Arthur Richard de Capell Brooke Baronet of Oakley
(12.10.1869-17.11.1944). Er ist der erstgeborene Sohn und Erbe
von Sir Richard Lewis de Capell Brooke, 4th Baronet, auf Great
Oakley Hall, county Northampton, und dessen Frau, Mary Grace
Trollope, die Tochter des Rt. Rev. Edward Trollope DD,
Suffraganbischof von Nottingham.
Arthur Richard de Capell Brooke wurde später am 4.7.1939 zum 1st Baron Brooke of Oakley erhoben; der Titel erlosch aber schon wieder mit seinem Tod nur fünf Jahre später. Hier wird er noch als Baronet bezeichnet, weil er seinem Vater 1892 als 5th Baronet nachfolgte; das Exlibris entstand also vor dieser Erhebung und nach dem Tod des Vaters. Arthur Richard de Capell Brooke heiratete am 25.2.21897 Fanny Cecil Talbot McNeill, die Tochter des Captains Duncan McNeill auf Oransay Priory, county Argyll, und dessen Frau Fanny Charlotte Emma Talbot. Als der Exlibriseigner starb, erlosch der Baronstitel, während der Baronetstitel an seinen Bruder, Sir Edward Geoffrey de Capell Brooke, ging. Der am 20.6.1803 geschaffene Baronetstitel erlosch am 6.10.1968 mit diesem 6th Baronet. Die Familie saß bzw. sitzt immer noch auf Great Oakley in der county of Northampton, außerdem auf Ahadoe in der county of Cork.
Das Wappen ist geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: erneut geviert, Feld a und d: in Gold ein blauer Balken, der mit drei goldenen Pilgermuscheln belegt ist (Or on a fess Azure three escallops of the field, de Capell, Neu-Brooke), Feld b und c: in Silber drei (2:1) gestürzte rote Handschuhe (Argent three gauntlets Gules, Alt-Brooke, ursprüngliches Brooke-Wappen), Feld 2 und 3: unter einem blauen, balkenweise mit drei goldenen, ovalen Gürtelschnallen belegtem Schildhaupt in Gold ein blauer Stockanker (Or an anchor Azure on a chief of the second three arming buckles of the field, Supple), Herzschild: in Silber eine aufrechte rote rechte Hand (für den Baronetsrang). Dazu werden zwei Helme geführt, Helm 1 (rechts): auf dem blau-golden bewulsteten Helm mit blau-goldenen Decken ein wachsendes silbernes See-Pferd mit goldener Mähne und ebensolchem Rückenkamm (crest: a demi sea horse Argent finned and maned Or), Helm 2 (links): auf dem blau-golden bewulsteten Helm mit blau-goldenen Decken ein wachsender Arm, den Anker aus Feld 2 schräg nach oben haltend. Die Devise der Familie wäre: Spes Mea Deus - Gott ist meine Hoffnung.
Exlibris
von Graham Johnston
Dieses Exlibris wurde von
Graham Johnston (1869-1927) im Jahre 1912 für Edith
Moray angefertigt. Die Künstlersignatur ist beim
optisch rechten Windhund zwischen Schwanz und Hinterbein
untergebracht. Graham Johnston und John Robert Sutherland
verwenden sehr ähnliche Signaturen, beide haben die
häuschenförmige Umrahmung, beide verwenden die Jahreszahl in
zwei Ziffernpaaren rechts und links davon mit dem gleichen
Zahlenduktus. Die Ähnlichkeit ist begründet, weil Sutherland
anfangs für Johnston arbeitete, seine Arbeiten also unter dem
Signet von Graham Johnston auf demn Markt kamen. Deshalb kommt es
oft zu falschen Zuschreibungen. Die Künstlersignatur
unterscheidet sich nur adurch, daß Sutherland im Kästchen ein
klares "S" verwendet, Graham Johnston aber ein langes
"J", auf dessen Schaft ein "G" plaziert ist.
Das scheint auch hier der Fall zu sein. Graham Johnston war
Herald Painter beim Court of the Lord Lyon.
Das Wappen besitzt die Rautenform, wie sie in angelsächsischen Ländern für Frauen üblich ist. Auf der oberen Spitze ist die Krone eines Earls zu sehen. Der einfach klingende Name "Edith Moray" ist bei näherem Hinsehen ein pures Understatement, denn das abgewandelte schottische Königswappen zeigt an, wohin die Reise geht: Schottisches Königshaus, aber gemindert durch den Bord für eine illegitime Abkunft.
Der Schild ist geviert, Feld 1 und 4: innerhalb eines silbern-blau gestückten Bordes in Gold innerhalb eines doppelten, außen und innen mit Lilien besetzten roten Innenbordes ein roter Löwe (Königreich Schottland), Feld 2: in Gold ein in drei Reihen blau-silbern geschachter Balken (Stuart), Feld 3: innerhalb eines doppelten, außen und innen mit Lilien besetzten roten Innenbordes in Gold drei (2:1) rote Kissen (Randolph). Englisch: Quarterly: 1st and 4th, the Royal Arms of Scotland (Or a lion rampant within a double tressure flory counterflory Gules) surrounded with a bordure company Argent and Azure (Moray); 2nd, Or a fess checky Azure and Argent (Stewart of Doune); 3rd, Or three cushions within a double tressure flory counterflory Gules (Randolph, Earl of Moray). Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre ein naturfarbener Pelikan (engl.: a pelican in her piety proper). Das Wappen wird gehalten von zwei silbernen Windhunden mit roten Halsbändern (engl.: on either side a greyhound Argent collared Gules). Die Devise der Familie lautet: Salus per Christum Redemptorem (engl.: Salvation through Christ the Redeemer).
Es handelt sich dabei um das Wappen der Stewart, später Stuart, dann Stuart-Gray und schließlich wieder Stuart, Earl of Moray. Dieser Titel eines Earls of Moray wurde am 30.1.1561/62 geschaffen. Dieses Blatt ist für Edith Douglas Palmer (-17.4.1945), Tochter des Rear-Admiral George Palmer, die am 17.12.1890 Morton Gray, dann Stuart, dann Stuart-Gray und schließlich Stuart, 17th Earl of Moray, geheiratet hatte (16.4.1855-19.4.1930). Der Titel eines Earls of Moray wurde mehrfach verliehen. Erstmalig wurde 1314 Thomas Randolph zum Earl of Moray erhoben. Deshalb finden wir sein Wappen in Feld 3. 1346 erlosch der Titel mit dem 3. Earl, der keine Kinder hatte. Am 5.4.1359 wurde der Titel des Earl of Moray erneut vergeben, an Henry of Grosmont, 1. Duke of Lancaster, Verwandter des englischen Königs Edward III. Er starb 1361 ohne Kinder. Die dritte Verleihung fand am 9.3.1372 statt; der Begünstigte war John Dubar. Diese Linie endete, als Archibald Douglas, Earl of Moray, der Ehemann von Johns Urenkelin, gegen den König rebellierte und 1455 in der Schlacht von Arkinholm getötet wurde. Der Titel wurde erst einmal kassiert und rund 150 Jahre lang nicht mehr vergeben. In vierter Verleihung kam der Titel am 12.6.1501 an James Stewart, den Sohn von König Jakob IV. Als dieser 1544/45 ohne Nachkommen verstarb, erlosch der Titel wieder einmal. Und nun war nach der fünften Verleihung 1549 an George Gordon, 4. Earl of Huntly wieder Hochverrat Schuld am Erlöschen: Ihm wurden 1562 all seine Titel aberkannt.
Erst mit der sechsten Verleihung erreichte man wieder eine stabile Kontinuität: Am 30.1.1562 ging der Titel an James Stewart, den unehelichen Sohn von König Jakob V. Für diese uneheliche Abkunft wurde das schottische Königswappen mit dem Stückbord gemindert. James Stewart wurde auch noch zum Lord Abernethy and Strathearn erhoben, am 24.11.1581 auch noch zum Lord Doune und am 7.3.1611 zum Lord St. Colme gemacht. Der 9. Earl wurde am 4.6.1796 auch zum Baron Stuart of Castle Stuart in the County of Inverness erhoben, womit er neben seinen schottischen auch einen britischen Peerage-Titel hatte. Heute lebt die Familie auf Doune Lodge bei Doune, Stirling. Der gegenwärtige Titelinhaber ist der 1966 geborene John Stuart, 21. Earl of Moray.
Exlibris
von Graham Johnston
Dieses Exlibris wurde
vermutlich von Graham Johnston (1869-1927) für Katharine
Livingston angefertigt. Das oben zur Signatur Gesagte
gilt hier ebenso, wenngleich hier die Künstlersignatur nicht
klar zu erkennen ist. In sehr großer Vergrößerung ist jedoch
der Interpretation als GJ-Ligatur der Vorzug zu geben, so daß
Graham Johnston der wahrscheinlichere Urheber ist, auch wenn
dieses Blatt in der Viner collection in der British Library John
Robert Sutherland zugeschrieben ist. Das kommt wahrscheinlich
dadurch, daß Sutherland in seinen jungen Jahren Assistent bei
Johnston war und einige Arbeiten in den Handel kamen, die zwar
vom Inhaber des Betriebes (Johnson) monogrammiert waren, aber vom
Assistenten (tatsächlich ausführenden Künstler?) zusätzlich
signiert wurden. Vermutlich erfolgte die Zuschreibung des Blattes
in der Viner collection aufgrund einer solchen zweifachen
Signatur. In der mir vorliegenden Variante ist nur der
Monogrammstempel zu sehen.
Das Wappen besitzt die Rautenform, wie sie in angelsächsischen Ländern für Frauen üblich ist. Das Wappen ist geviert, Feld 1 und 4: in Silber innerhalb eines doppelten, grünen, außen und innen mit Lilien besteckten Innenbordes drei (2:1) rote Fünfblätter (Livingston), Feld 2 und 3: in Schwarz ein goldener Schrägbalken zwischen sechs goldenen Schindeln (Callendar). Engl.: Quarterly, 1st and 4th, Argent three cinquefoils Gules within a double tressure flory counterflory Vert (Livingston); 2nd and 3rd, Sable a bend between six billets Or (Callendar).
Dieses Wappen bildet übrigens die Basis für die 1600-1715/16 existierenden Earls of Linlithgow, die aber dem beschriebenen Wappen noch einen Herzschild auflegten: Overall on an escutcheon Azure a tree growing out of the base Or within a bordure Argent charged with eight cinquefoils Gules (Linlithgow). Fox-Davies beschreibt noch mehrere von dieser Grundstruktur (geviert aus Livingston und Callendar) abgeleitete Wappenformen für verschiedene Familienzweige mit Beizeichen, Borden etc. Hier auf dem Exlibris ist die undifferenzierte Grundform zu sehen.
Exlibris
von John R. Sutherland
Dieses Exlibris wurde 1914 von
John Robert Sutherland (13.4.1871-20.2.1933) in Edinburgh für Harry
Vincent Whitelaw entworfen. Der Künstler lebte in
Edinburgh und unterrichtete Heraldik an der Design School der
Universität Edinburgh. Er war der Sohn von James Sutherland,
einem Ladenangestellten und Metzgereiangestellten (die Angaben
variieren), und Barbara Calder und wurde in Lerwick geboren. Um
1880 zog die Familie nach Edinburgh um, wo Sutherland 1891-1903
das Heriot-Watt-College besuchte. Während dieser Zeit erwarb er
zahlreiche Qualifikationen und hatte erste Ausstellungen. Sein
erstes Bücherzeichen kam 1903 heraus. Er wurde 1903 als
heraldischer Künstler zum Court of the Lord Lyon berufen und
blieb dort bis 1911 tätig. Er begann als Assistent bei Graham
Johnston. Als das Edinburgh College of Art 1908 gegründet wurde,
begann er dort mit der Lehre graphischer Techniken und auch von
Heraldik. Sutherland heiratete 1926 Margaret Welsh. 1931 verließ
er Edinburgh, um eine Stelle am Anderson Educational Institute in
Lerwick anzunehmen. Hier sieht man seine Signatur sehr gut, die
Ähnlichkeit mit der von Graham Johnston wurde weiter oben
diskutiert. Hier kann man aber das "S" klar erkennen,
und die Zuschreibung ist eindeutig.
Einem großzügig bemessenen Rahmen mit floralen, verschlungenen Ornamenten ist das Innenfeld mit dem Wappen einbeschrieben. Das Wappen wird bei Fox-Davies wie folgt beschrieben: Sable, on a chevron Or between three boar's heads couped Argent langued Gules, armed Or, an anchor erect, cabled Azure, accompanied by two escallops of the forth - in Schwarz ein goldener Sparren, begleitet von drei (2:1) silbernen, rotgezungten und golden bewehrten Eberköpfen und belegt mit einem aufrechten roten Anker mit blauem Tau zwischen zwei roten Pilgermuscheln. Das Hauptwappen des schottischen Clans Whitelaw besitzt die Differenzierungszeichen auf dem Sparren nicht. Hier handelt es sich aber um die Whitelaw of Ryden. Die zu schwarz-goldenen Helmdecken geführte Helmzier ist eine liegende goldene Mondsichel (engl.: mantling Sable, doubled Or. On a wreath of the colours a crescent Or. Zwei Devisen sind zu lesen, oben "Gradatim plena", unten "For Christ and His Truths".
Harry Vincent Whitelaw, Esq., late Captain 21st. Batt. The Rifle Bde., Wright, Burgess of Glasgow, FSA (Scotland) lebte vom 3.3.1871 bis 1928. Er war der Sohn von James Thomas Whitelaw und Elizabeth Rodgers und wurde in Glasgow geboren. Er heiratete 1905 Margaret Alison, die Tochter von Ernest Alison Hingston of Flax Bourton, Somerset. Harry Vincent Whitelaw war der Familienchronist und schrieb 1928 das Buch "The House of Whitelaw, a short history from A. D. 1400 to A. D. 1900" (verlegt von Jackson, Wylie & Company). 1906 wurde sein Sohn James Charles Graham Whitelaw geboren. Die Familie lebte in Fair Lawn, Southfield Road, Paignton.
Exlibris
von Graham Johnston:
Dieses 11,80 x 9,30 cm
messende Exlibrisblatt wurde 1908 vom Kupferstecher Graham
Johnston (1869-1927, arbeitete bei Scott & Ferguson,
Edinburgh) für Frank Charles Beazley F.S.A. in
Birkenhead angefertigt. Das Wappen zeigt in Rot eine einmastige
Galeasse mit einem gerefften Rahsegel und vier Riemen an der
Seite zwischen drei (2:1) Tatzenkreuzen, alle Figuren golden. Auf
dem rot-golden bewulsteten Helm mit rot-goldenen Decken wird ein
wachsender, natürlicher und naturfarbener Leopard geführt, der
in seiner rechten Vorderpranke eine grün gestielte und ebenso
beblätterte, silberne, natürliche Gartenlilie emporhält und
seine linke Vorderpranke auf eine goldene heraldische Lilie
stützt.
Englischer Blason: Gules a lymphad with sails furled and oars in action between three crosses patée all Or. Mantling Gules and Or. Crest: On a wreath of the colours a demi-leopard Proper, holding in dexter paw a lily Argent, stalked, leaved and slipped Vert, and resting the sinister paw on a fleur-de-lys Or. Die Devise lautet: Steadfast. In identischer Aufmachung gibt es dieses Blatt auch aus dem Jahr 1912 für Arthur Tetley Beazley, abgebildet im Fox-Davies. Frank Charles Beazley (27.6.1856-) war der dritte Sohn von James Beazley, Esq., Justice of Peace (J.P.) für Liverpool, und dessen Frau, Eliza Emma Jessie, Tochter von Thomas Martin Illden Tilby. Er wohnte 4, Arnside, Oxton, Birkenhead und war Fellow der ehrwürdigen Society of Antiquaries in London.
Exlibris
von unbekanntem Künstler:
Das Exlibris gehört zu Robert
Edward Petre, 9th Baron Petre (1742-2.7.1801), dem
erstgeborenen Sohn von Robert James Petre, 8th Baron Petre
(3.6.1713-2.7.1742) und dessen Frau Lady Anne Radclyffe
(-31.3.1760), die einzige Tochter von James Radclyffe, 3rd Earl
of Derwentwater. Der Familienname Petre wird übrigens wie Peter
ausgesprochen. Der Sproß einer stets loyal zum Katholizismus
stehenden Familie, die seit dem 21.7.1603 im Baronsrang steht,
war eine führende Figur in der katholischen
Emanzipationsbewegung in England. Daneben war er Freimaurer und
1772-1777 Großmeister der englischen Freimaurer (Grand Master of
the Premier Grand Lodge of England). Am Familiensitz baute er die
neue Thorndon Hall im palladianischen Stil.
Die Basis der rechten Spalthälfte ist das Wappen Petre. Dieses ist geviert, Feld 1 und 4: in Rot ein goldener Schrägbalken zwischen zwei silbernen Pilgermuscheln (Gules a bend Or between two escallops Argent, Stammwappen Petre), Feld 2 und 3: rot mit einem Schildhaupt von Hermelin mit zwei eigentlich blauen Scheiben (hier schwarz schraffiert, engl. Gules on a chief Ermine 2 hurts, Walmesley). Das Wappen für Walmesley fand hier Eingang, weil der Großvater des Exlibriseigners, Robert Petre (1689-22.3.1712/13), 7th Baron Petre, Catherine Walmesley (4.1.1697-31.1.1785) geheiratet hatte, die Tochter von Bartholomew Walmesley, of Dunkenhalgh, co. Lancaster, und dessen Frau Dorothy Smith. Catherine Walmesley war die Schwester und Erbin von Francis Walmesley, of Dunkenhalgh, co. Lancaster.
Zum Wappen Petre gehören auch die Helmzier und die Schildhalter. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken werden zwei abgerissene Löwenköpfe Nacken an Nacken geführt, der rechte golden mit blauem Halsband, der linke blau mit goldenem Halsband (crest: two lions' heads erased and addorsed, the dexter Or collared Azure, the sinister Azure collared Or). Ungewöhnlich ist, daß beide Löwen also eine einzige Helmzier bilden. Die Schildhalter sind ebenfalls zwei widersehende Löwen, genau der Anordnung in der Helmzier entsprechend, der rechte golden mit blauem Halsband, der linke blau mit goldenem Halsband (supporters: on either side a lion reguardant, the dexter Or collared Azure, the sinister Azure collared Or). Die Devise lautet: Sans Dieu Rien - nothing without God - nichts ohne Gott.
Robert Edward Petre heiratete zweimal, und beides Mal jemand aus der prinzipiell gleichen Familie, aber aus unterschiedlichen Familienzweigen. Das Wappen seiner ersten Frau legte er seinem eigenen Familienwappen als Herzschild auf, zu sehen in der heraldisch rechten Spalthälfte. Das Wappen der zweiten Ehefrau nimmt die linke Spalthälfte ein.
Robert Edward Petre ehelichte am 19.4.1762 Anne Howard (29.8.1742-15.1.1787), die einzige Tochter von Philip Howard of Buckenham, co. Norfolk, und dessen zweiter Frau Henrietta Blount. Philip Howard war der Bruder von Thomas Howard, 8th Duke of Norfolk, und Edward Howard, 9th Duke of Norfolk. Anne Howard war zusammen mit ihrer Halbschwester aus der ersten Ehe ihres Vaters Miterbin der Baronien Howard, Mowbray, Furnivall, Strange of Blackmere, Talbot, Braose of Gower, Segrave, Dacre of Gillsland, Greystock, Ferrers of Wemme, Gifford of Brimpsfield und Vernon. Robert Edward Petre hatte mit Anne Howard drei Kinder, darunter den erstgeborenen Sohn und Nachfolger, Robert Edward Petre (2.9.1763-29.3.1809), den späteren 10th Baron Petre, der seinem Vater 1801 im Titel nachfolgte. Der zweite Sohn war George William Petre, und eine Tochter namens Anne Catherine Petre stammt ebenfalls aus dieser ersten Ehe. Für diese erste Ehe mit Anne Howard steht also das Howard-Wappen im Herzschild der rechten Spalthälfte.
Das Wappen Howard ist geviert, Feld 1: in Rot ein silberner Schrägbalken zwischen sechs widergekreuzten silbernen Steckkreuzchen, der Schrägbalken belegt mit einem schräggestellten goldenen Schildchen, das innerhalb eines außen und innen mit Lilien besteckten roten Zwillingsinnenbordes einen oberhalben roten Löwen trägt, dessen Maul von einem Pfeil durchbohrt wird (Howard, das Schildchen war eine Wappenbesserung, die Thomas Howard, 2nd Duke of Norfolk für seinen Einsatz im Battle of Flodden erhalten hatte, eine Schlacht gegen die Schotten, die mit einem überwältigenden Sieg der Engländer endete, daher der geminderte, halbierte und mit einem Pfeil erschossene schottische Löwe als Motiv), Feld 2: in Rot drei schreitende, hersehende goldene Löwen übereinander mit einem silbernen, dreilätzigen Turnierkragen (Plantagenet of Norfolk, eigentlich Thomas of Brotherton, Sohn von Edward I. Longshanks, von dem alle Dukes of Norfolk abstammen), Feld 3: golden-blau geschacht (Warren Earls of Surrey, ursprünglich Warenne), Feld 4: in Rot ein aufspringender goldener Löwe (Fitzalan Earls of Arundel). Englischer Blason: Quarterly: 1st: Gules a bend between six cross crosslets fitchée Argent, on the bend an escutcheon Or charged with a demi-lion rampant pierced through the mouth by an arrow within a double tressure flory counter-flory of the first (Howard), 2nd: Gules three lions passant guardant in pale Or, in chief a label of three points Argent (Thomas of Brotherton, Plantagenet of Norfolk), 3rd: checky Or and Azure (Warren), 4th: Gules a lion rampant Or (Fitzalan).
Nun zur zweiten Ehefrau des Robert Edward Petre: Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 16.1.1788 die 27 Jahre jüngere Juliana Barbara Howard (25.6.1769-16.4.1833), die zweite Tochter von Henry Howard of Glossop, co. Derby, und dessen Frau Juliana Molyneux. Sie war damit die Schwester von Bernard Edward Howard, 12th Duke of Norfolk. Dieser Familienzweig der Howard of Glossop differenzierte das oben beschriebene Howard-Wappen durch die in der Mitte aufgelegte, liegende schwarze Mondsichel (crescent), und dieses Wappen bildet im Sinne eines klassischen Impalings die linke Spalthälfte des Ehewappens. Mit seiner zweiten Frau hatte Robert Edward Petre drei Kinder, den Sohn Robert Edward Petre und die Töchter Julia Maria Petre und Catherine Anne Petre. Baron wurden die Howard of Glossop aber erst am 9.12.1869 mit Edward George Howard, später Fitzalan-Howard, 1st Baron Howard of Glossop (20.1.1818-1.12.1883). Die eigenständige Linie wurde von den Dukes of Norfolk absorbiert, als Miles Francis Stapleton Fitzalan-Howard (1915-2002), 12th Baron Beaumont, später 4th Baron Howard of Glossop, am 31.1.1975 schließlich der 17th Duke of Norfolk wurde. Dabei wurde natürlich die differenzierende Mondsichel abgelegt. Seitdem wird die Baronie Howard of Glossop von den Dukes of Norfolk gehalten.
Um es noch komplizierter zu machen: Auch
andere Familienmitglieder Petre verheirateten
sich mit einer Howard:
- George William Petre (10.1.1766-22.10.10.1797), heiratete am
6.8.1786 Maria Howard
- Robert Edward Petre, 10th Baron Petre, heiratete am 14.2.1786
Mary Bridget Howard (29.9.1767-30.5.1843), die ältere Schwester
seiner Stiefmutter (s.o.)!
- William Henry Francis Petre, 11th Baron Petre, heiratete in
zweiter Ehe am 14.4.1823 Emma Agnes Howard (5.11.1803-10.2.1861)
- Arthur Charles Augustus Petre of Coptfold, co. Essex
(29.3.1827-4.11.1882) heiratete am 4.7.1855 Lady Katherine Howard
(-27.12.1882)
Das zeigt die enge Verbindung traditionell katholisch gebliebener
Adelsfamilien in England, die sehr stark untereinander durch
Heiraten vernetzt waren.
Die Familie wohnt auf Ingatestone Hall und auf Writtle Park, Highwood, Chelmsford, beide in Essex gelegen. Der gegenwärtige Titelträger ist John Patrick Lionel Petre, 18th Baron Petre (4.8.1942-), seit 2002 Lord Lieutenant of Essex, dem einst sein erstgeborener Sohn nachfolgen wird, Dominic William Petre (9.8.1966-). Eine Besonderheit hat diese Familie: Der Titelträger ist auch ein Graf des Heiligen Römischen Reiches, weil er ein Abkömmling des Thomas Arundell, 1st Baron Arundell of Wardour, ist, den Kaiser Rudolph II. am 14.12.1595 zum Dank für seinen Einsatz in den Türkenkriegen in den Grafenstand erhob, mit dem Zusatz, daß der Titel auf immer für alle seine Abkömmlinge gültig sein soll.
Exlibris
von unbekanntem Künstler:
Dieses Bücherzeichen gehörte
Edward Howard (5.6.1686-1777), 9th Duke
of Norfolk, Sohn von Lord Thomas Howard (-9.11.1689), of
Worksop, co. Nottingham, und dessen Frau, Mary Elizabeth Savile
(-10.12.1732). Edwards Vater war selbst nicht Duke of Norfolk, da
er der jüngere Bruder von Henry Howard, 7th Duke of Norfolk war.
Der hatte zwar keine Nachkommen, aber als sich die Frage der
Sukzession stellte, lebte Edwards Vater schon nicht mehr. Zuerst
kamen aber Edwards ältere Brüder zum Zuge. Der älteste Bruder,
Thomas Howard, wurde 8th Duke of Norfolk. Als sich wegen
Kinderlosigkeit erneut die Frage der Nachfolge stellte, war der
zweitälteste Bruder, Father Henry Howard (-22.11.1720) nicht
mehr am Leben, so daß nun Edward Howard 1732 seinem Bruder als
9th Duke of Norfolk nachfolgte.
Edward Howard heiratete am 26.11.1727 Mary Blount (-27.5.1773), die Tochter von Edward Blount of Blagden in Devon und dessen Frau Anne Guise. Aber auch Edward hatte keine Nachkommen. Als 10th Duke of Norfolk folgte ihm sein Cousin Charles Howard nach, der Sohn von Henry Charles Howard, of Greystock, county of Cumberland. Edwards Baronien Howard, Mowbray, Segrave, Talbot, Strange of Blackmere und Furnivall fielen in eine Art Wartestellung zu Händen seiner Nichten, während die Baronie Howard of Castle Rising und die Grafschaft Norwich mit Edwards Tod erloschen.
Das Wappen ist geviert, Feld 1: in Rot ein silberner Schrägbalken zwischen sechs widergekreuzten silbernen Steckkreuzchen, der Schrägbalken belegt mit einem schräggestellten goldenen Schildchen, das innerhalb eines außen und innen mit Lilien besteckten roten Zwillingsinnenbordes einen oberhalben roten Löwen trägt, dessen Maul von einem Pfeil durchbohrt wird (Howard, das Schildchen war eine Wappenbesserung, die Thomas Howard, 2nd Duke of Norfolk für seinen Einsatz im Battle of Flodden erhalten hatte, eine Schlacht gegen die Schotten, die mit einem überwältigenden Sieg der Engländer endete, daher der geminderte, halbierte und mit einem Pfeil erschossene schottische Löwe als Motiv), Feld 2: in Rot drei schreitende, hersehende goldene Löwen übereinander mit einem silbernen, dreilätzigen Turnierkragen (Plantagenet of Norfolk, eigentlich Thomas of Brotherton), Feld 3: golden-blau geschacht (Warren Earls of Surrey, ursprünglich Warenne), Feld 4: in Rot ein aufspringender goldener, blau bewehrter und ebenso gezungter Löwe (Fitzalan Earls of Arundel). Englischer Blason: Quarterly: 1st: Gules a bend between six cross crosslets fitchée Argent, on the bend an escutcheon Or charged with a demi-lion rampant pierced through the mouth by an arrow within a double tressure flory counter-flory of the first (Howard), 2nd: Gules three lions passant guardant in pale Or, in chief a label of three points Argent (Thomas of Brotherton, Plantagenet of Norfolk), 3rd: checky Or and Azure (Warren), 4th: Gules a lion rampant Or (Fitzalan).
Zu den Hintergründen dieser Kombination beginnen wir mit Feld 2: Thomas of Brotherton (1.6.1300-1338) ist die Schlüsselfigur für dieses Feld. Bevor es die Herzöge von Norfolk gab, hatte die Familie Bigod seit 1141 den Titel eines Earl of Norfolk (zweite Verleihung, davor seit 1070 de Gael). Der 4th Earl of Norfolk bekam 1245 das Amt eines Marshalls von England, das er von dem Earl of Pembroke erbte. Seitdem ist dieses Amt mit den Grafen und Herzögen von Norfolk verbunden. Die Bigod erloschen 1306, als der 5. Earl, Roger Bigod, kinderlos blieb. In dritter Verleihung wurde der Titel am 16.12.1312 neu geschaffen für Thomas Brotherton, den jüngeren Sohn von König Edward I. (17.6.1239-7.7.1307, reg. 1272-1307) aus dem Hause Plantagenet und dessen zweiter Frau, Margaret von Frankreich, Tochter des französischen Königs Philippe III. Auf dem Thron Englands folgte Brothertons älterer Halbbruder nach, der spätere König Edward II. Deshalb sehen wir hier das Plantagenetwappen mit den drei goldenen, schreitenden, hersehenden Löwen der Plantagenets, aber differenziert durch den Turnierkragen.
Thomas Brotherton heiratete in erster Ehe Alice Halys, die Tochter von Sir Roger Halys, of Harwich, und in zweiter Ehe Mary de Cobham, die Witwe von Ralph de Cobham, Baron Cobham, und Tochter von Peter de Braose. Aus der ersten Ehe stammen drei Kinder. Der Sohn Edward verstarb zwar vermählt, doch kinderlos. Die Tochter Margaret Plantagenet wurde jetzt zur Erbin des Titels des Earls of Norfolk, der auch in weiblicher Erbfolge weitergegeben werden konnte. Sie heiratete in erster Ehe um 1337 John de Segrave, 4th Baron Segrave. Sie selbst war suo jure Countess of Norfolk und wurde am 29.9.1397 auf Lebenszeit zur Duchess of Norfolk erhoben. Die Enkelin König Edwards I. starb 1398.
Margaret Plantagenet und John de Segrave hatten eine Tochter und Erbin namens Elizabeth Segrave, suo jure Baroness Segrave, die ca. 1363 John de Mowbray, 4th Baron Mowbray (1326-9.10.1368) heiratete. Dieser erheiratete dadurch die Ansprüche auf die Baronie Segrave und auf Norfolk. Der zweitgeborene Sohn aus dieser Ehe war Thomas de Mowbray (-22.9.1399), 6th Baron Mowbray und 7th Baron Segrave, der später zum 1st Earl of Nottingham erhoben wurde und schließlich am 29.9.1397 zum 1st Duke of Norfolk gemacht wurde (1. Verleihung durch König Richard II.). Eine Zeitlang waren nun Segrave, Mowbray und Norfolk miteinander verbunden. Als jedoch John Mowbray, 5th Duke of Norfolk, 10th Baron Mowbray, 11th Baron Segrave, 1476 verstarb, erlosch das Herzogtum Norfolk, während die Baronien Mowbray und Segrave über des Letztgenannten einzige Tochter erst einmal in eine Art komplizierten Schwebezustand fielen.
Besagter Thomas de Mowbray heiratete zunächst Elizabeth Lestrange (6.12.1373-1383), suo jure Baroness Strange of Blackmere; die Ehe blieb kinderlos. In zweiter Ehe heiratete er im Jahre 1384 Lady Elizabeth, die Tochter von Richard FitzAlan, Earl of Arundel, die mit ihrem Bruder Thomas FitzAlan gemeinsam Erbin war. Hier wird der Bogen zu Feld 4 gespannt, wo das Wappen der Earls of Arundel auftaucht. Lady Elizabeth Fitzalan heiratete insgesamt viermal, zuerst William de Montacut (Montague), dann "unseren" Thomas de Mowbray, dann Robert Goushill und schließlich Gerard Usflete.
Mit Thomas de Mowbray beginnend gab es insgesamt fünf Dukes of Norfolk aus dieser Familie, ehe es einen erneuten Wechsel gab. Zuerst gab es einen Rückschlag, weil am 6.10.1399 das erste von König Henry IV. einberufene Parlament alle vom letzten Parlament Richards II. gefaßten Beschlüsse annullierte, darunter auch die Schaffung des Herzogtums Norfolk. Dann folgte sein erster Sohn, Thomas de Mowbray, der de jure der 2nd Duke of Norfolk, 4th Earl of Norfolk und 2nd Earl of Nottingham geworden war, der wurde aber 1405 in York hingerichtet. Sein jüngerer Bruder, John de Mowbray, folgte ihm am 8.6.1405 als 5th Earl of Norfolk, 3rd Earl of Nottingham, 8th Baron Mowbray und 9th Baron Segrave; als Duke of Norfolk wurde er erst am 30.4.1425 wiedereingesetzt. Es folgte sein Sohn, John de Mowbray, 4th Duke of Norfolk, dann dessen Sohn, John de Mowbray (1444-1476), 1451 zum 1st Earl of Surrey und Warenne erhoben, womit der Bogen zu Feld 3 gespannt ist, später 5th Duke of Norfolk. Als er 1476 kinderlos starb, erloschen das Herzogtum Norfolk und die Grafschaften Nottingham, Surrey und Warenne.
Wir sehen, wie weit man sich mittlerweile vom Mannesstamm des englischen Königshauses entfernt hatte, aber dennoch, und das ist König Richard II. schuld, konnte mit seiner Billigung ein einem nachgeborenen Sohn des englischen Herrscherhauses zugeordnetes Wappenfeld über mehrere Mannesstamm-Wechsel übertragen werden. Im um 1450-1460 entstandenen Berliner Wappenbuch wird das Wappen des Duke of Norfolk einmal mit dem Hauptwappen des Thomas of Brotherton, einem Derivat des englischen Staatswappens, und zwei Beischilden Warenne (golden-blau geschacht) und Mowbray (silberner Löwe in Rot) abgebildet, und das zweite Mal mit vier separaten Einzelschilden für die Komponenten Thomas of Brotherton, Mowbray, Warenne und Segrave (silberner Löwe in Schwarz).
Was die Grafschaft Norfolk und die Baronien Mowbray und Segrave betraf, gingen diese an seine einzige Tochter, Anne Mowbray, Ehefrau von Prinz Richard of Shrewsbury, Duke of York, der zum Earl of Nottingham und kurz darauf 1477 zum Earl of Warenne und dann zum Duke of Norfolk erhoben wurde (zweite Verleihung). All diese Titel täuschen über die Tragik seines Lebens hinweg: Er heiratete noch als Kind, und er war einer der beiden kleinen Prinzen, die Richard III. im Tower of London zur Sicherung seines Thrones durch Mord verschwinden ließ. Mit Annes Tod erlosch der Titel des Herzogs von Norfolk erneut.
Nun mußte man in der Erbfolge auf die Tochter des 1. Duke of Norfolk zurückgreifen: Lady Margaret de Mowbray hatte um 1420 Sir Robert Howard, of Stoke Neyland, geheiratet. Ihr einziger Sohn, John Howard (-22.8.1485), seit dem 15.10.1470 der 1st Baron Howard und schließlich seit dem 28.6.1483 der 1st Duke of Norfolk in der neuen Vergabe (dritte Verleihung), setzte den Titel jetzt mit neuem Familiennamen fort, wodurch Feld 1 des Wappens ins Spiel kommt. John Howard führte ein geviertes Wappen, Feld 1 und 4: Howard, noch ohne Verbesserung, Feld 2: Thomas of Brotherton, Feld 3: Fitzalan. Thomas Howard, 2nd Duke of Norfolk, erhielt die Verbesserung des Howard-Wappens.
Die Howard erlangten so eine ganze Reihe von wichtigen Titeln: Das Herzogtum Norfolk, die Grafschaft Surrey und das Marschallamt (marshalship). 1483 wurde John Howard auch zum Earl Marshal von England. Sein Sohn, Thomas Howard (1443-21.5.1524), wurde am 28.6.1483 zum Earl of Surrey erhoben, wodurch Feld 3 seine Legitimation für diese Familie bekommt. Später wurde er der 2nd Duke of Norfolk, und sein gleichnamiger Sohn (1473-25.8.1554) wurde 1513/14 Earl of Surrey auf Lebenszeit. Ab da wurde der Wappenschild in der für das Exlibris verwendeten Kombination benutzt. Seitdem ist der Titel eines Earls of Surrey fest mit den Herzögen von Norfolk verbunden.
Des Letztgenannten Enkel, Thomas Howard (10.3.1536-2.6.1572), 4th Duke of Norfolk, heiratete Mary Fitzalan (1540-25.8.1557), einzige Tochter und Erbin von Henry Fitzalan, Earl of Arundel, wodurch Feld 4 erneut ins Spiel kommt. Die Herkunft des goldenen, blaubewehrten Löwen in rotem Feld läßt sich übrigens auf die Familie d'Aubigny zurückführen, die Earls of Arundel waren, und so taucht das Wappen im 13. Jh. in der Charles's Roll of Arms für Hugh d'Aubigny, 5th Earl of Arundel. Dieses Wappen wurde von der Familie Fitzalan als Earls of Arundel übernommen. Sowohl die Falkirk Roll als auch die Glover's Roll und das Caerlaverock Poem listen dieses Wappen für Richard Fitzalan, 8th Earl of Arundel (1266-1302). Unter Henry Granville Howard (7.11.1815-25.11.1860), 14th Duke of Norfolk, wurde der Name 1842 zu Fitzalan-Howard erweitert, um die Verbundenheit mit der früheren Besitzerfamilie des Familiensitzes Arundel Castle zu betonen.
Eine Episode muß hier noch erwähnt werden: Henry Howard (1517-1546), Earl of Surrey, kam auf die sehr dumme Idee, das alte Wappen des Thomas of Brotherton und die königliche Verwandtschaft in den Vordergrund zu stellen. Im August des Jahres 1546 war der Earl of Surrey auch noch beim Garter King of Arms aufgetaucht, um dummdreist und rotzefrech die beabsichtigte Benutzung eines Wappens anzuzeigen, das unter andere zusammengesetzt war aus den Einzelwappen des Thomas of Brotherton, St. Edward the Confessor mit Turnierkragen, Anjou, Mowbray etc. Besonders die Aufnahme des Wappens von Edward mit dem Turnierkragen zur Differenzierung wurde als unverzeihlicher Verstoß angesehen. Natürlich war das eine sehr große Dummheit, denn weil gerade Heinrich VIII. dem Tode nahe war, bedeutete das, daß Henry und sein Vater, der damalige Duke of Norfolk, damit Ansprüche auf den englischen Thron geltend machten. Am 8.12.1546 wurden der Herzog und sein Sohn verhaftet. Graf Henry wurde unter anderem vorgeworfen, daß er sich königlicher Attitüden bediente und sich von seinen Dienern sogar "Prinz" anreden ließ. Der König hatte ohnehin ein schwieriges Verhältnis zur Familie Howard, seit er zwei Ehefrauen aus eben dieser Familie enthaupten ließ: Anne Boleyn und Catherine Howard waren beide Nichten von Thomas Howard. Vater und Sohn wurden beide vor Gericht gestellt und verurteilt. Der Sohn, Henry Howard Earl of Surrey, wurde am 19.1. auf dem Tower Hill hingerichtet. Sein Vater, der Duke of Norfolk, hatte einfach nur verdammtes Glück: Er war nicht durch Gerichtsurteil sondern durch Parlamentsbeschluß verurteilt. In der Nacht vor der Urteilsvollstreckung starb der König. Das Parlament sagte daraufhin die Hinrichtung ab, zum einen, weil der Delinquent hinsichtlich seines Besitzes ordentlich zugunsten des Thronfolgers geblutet hatte, zum anderen, weil man erst einmal die Neuordnung der Verhältnisse abwarten wollte.
Die Howard, Earls of Arundel, benutzten auch noch ein sechsfeldriges Wappen, geteilt und zweimal gespalten, Feld 1: Howard, gebessert, Feld 2: Thomas of Brotherton, Feld 3: Warenne, Feld 4: Mowbray, Feld 5: Segrave, Feld 6: Fitzalan. Zwei Kleinode, Thomas of Brotherton und Fitzalan. Ein solches Wappen benutzte beispielsweise Henry Frederick Howard, 22nd Earl of Arundel, 5th Earl of Surrey and 2nd Earl of Norfolk, 15th Baron Mowbray, 16th Baron Segrave (1608-1652).
Die Dukes of Norfolk führen gegenwärtig außerdem noch die nachgeordneten Titel eines Earls of Arundel, Earls of Surrey, Earls of Norfolk, Barons Maltravers, Barons Beaumont und Barons Howard of Glossop. Der jeweils älteste Sohn des Herzogs führt den Titel eines Earls of Arundel. Dessen Erstgeborener ist wiederum der Baron Maltravers. Der gegenwärtige Titelinhaber ist Edward William Fitzalan-Howard (2.12.1956-), 18th Duke of Norfolk. Er heiratete am 27.6.1987 Georgina Susan Gore (30.1.1962-), die zweite Tochter von Capt. John Temple Gore, of Framfield, co. Sussex. Die Liste der Titel des 18th Duke ist lang, denn neben seinem Hauptitel ist er noch Earl of Arundel, Earl of Surrey, Earl of Norfolk, Baron Beaumont, Baron Maltravers, Baron Howard of Glossop, Baron FitzAlan, Clun and Oswaldestre und Earl Marshal and Hereditary Marshal of England.
Zurück zur Wappenkomposition auf diesem Blatt: Als Helmzier wird auf einem roten, hermelingestulpten Turnierhut ein stehender goldener Löwe geführt, mit ausgestrecktem Schwanz und mit einer silbernen Halskrone (engl.: on a chapeau Gules turned up Ermine a lion statant guardant with tail extended Or gorged with a ducal coronet Argent. Diese Helmzier gehört zu Feld 2, ist von der des englischen Königshauses abgeleitet und stammt aus dem Wappen des Thomas of Brotherton. Die Helmdecken sind phantasievoll und ornamental; ihre Herkunft aus einem Tuch ist extrem weit weg, und die Tatsache, daß insgesamt vier kleine Eichenzweige aus ihr hervorwachsen, läßt daran zweifeln, ob dem Zeichner noch bewußt war, daß es sich bei einer Helmdecke um Textil handelt.
Heute wird das herzogliche Wappen mit zwei weiteren Kleinoden geführt: Rechts eine goldene Herzogskrone, aus der ein roter Flug hervorkommt, jeweils mit einem silbernen Schrägbalken zwischen sechs silbernen, widergekreuzten Steckkreuzchen belegt (zu Feld 1, Howard, engl.: issuant from a ducal coronet Or a pair of wings Gules each charged with a bend between six cross-crosslets fitchy Argent), links auf einem rot-silbernen Wulst auf einem grünen Berg ein silbernes, schreitendes Pferd mit einem grünen Eichenbruch mit goldener Eichel im Maul (zu Feld 4, Fitzalan, engl.: on a mount Vert a horse passant Argent holding in the mouth a slip of oak fructed proper).
Unter dem Wappen ist auf einem Schriftband die Devise zu lesen: SOLA VIRTUS INVICTA - virtue alone is unconquered - die Tugend allein ist unbesiegt. Hinter der Schildkartusche sind zwei goldene, an den Enden schwarze Marschallstäbe schräggekreuzt (two batons Or in saltire enamelled at the end Sable), die daran erinnern, daß der Duke of Norfolk traditionell der Erbmarschall von England ist und als Earl Marshall die Oberaufsicht über das College of Arms innehat. Zwei Schildhalter ergänzen die Komposition: Heraldisch rechts ist das ein aufspringender, goldener Löwe mit einer silbernen Herzogskrone um den Hals (dexter: a lion Or gorged with a ducal coronet Argent). Gegenüber ist das ein aufspringendes silbernes Pferd mit einem grünen Eichenbruch mit goldener Eichel im Maul (sinister: a horse Argent holding in the mouth a slip of oak fructed proper). Heute werden als Schildhalter ein silberner Löwe ohne Halskrone und genanntes Pferd geführt (dexter: a lion Argent, sinister: a horse Argent holding in his mouth a slip of oak Vert fructed proper).
Exlibris
von unbekanntem Künstler:
Dieses Bücherzeichen
(Kupferstich, Bildgr. 95mm x 70mm, Blattgröße 105 mm x 75 mm),
das von der Firma "Kirkwood & Son" hergestellt
wurde, ist "Sir Tho(ma)s Livingstone Bar(one)t of that
Ilk" zugeordnet. Der am 20.11.1769 geborene Thomas
Livingstone folgte 1795 als 7th Baronet nach und
verstarb am 1.4.1853 im Alter von 83 Jahren in Westquarter. Seine
Eltern waren Sir Alexander Livingston 6th Baronet, of Westquarter
and Bedlormie, und dessen erste Frau, Anne Atkinson
(-27.12.1778), Tochter von John Atkinson aus London. Thomas war
der dritte, aber der erste überlebende Sohn, weil seine beiden
älteren Brüder, George-Augustas und David, im Kampf gefallen
waren.
Nach anderer Zählung ist Thomas Livingstone der 10th Baronet of Nova Scotia; die Zählung beginnt mit George Livingstone, of Ogleface, county of Linlithgow, der am 30.5.1625 Baronet of Nova Scotia wurde. Auf diesen folgten sein ältester Sohn Sir William, dessen Sohn Sir Alexander, dessen einziger Sohn Sir Alexander, dessen Sohn, ein dritter Sir Alexander, dessen Sohn Sir George, dessen Bruder Sir Alexander, dessen Bruder Sir William und dann dessen Neffe Sir Alexander, welcher der Vater des Exlibriseigners war.
Der Zusatz "of that Ilk" bezeichnet keinen Ort, den man auf der Landkarte finden könnte, sondern ist eine schottische Eigenart, eine Wiederholung des Namens als Ort zu vermeiden: "of that Ilk" heißt einfach, daß jemand an dem selben Ort lebt, nach dem er heißt, im Sinne von "von und zu". Das ist aber nur im schottischen, nicht im englischen Sprachgebrauch geläufig. Thomas Livingstone, der aber entgegen der dadurch entstehenden Erwartung wie schon sein Vater auf Westquarter bei Stirling und Bedlormie bei Linlithgow wohnte, heiratete am 24.8.1809 Janet Stirling (-1831), die Tochter von Sir James Stirling, 1st Baronet, zeitweise Lord Provost of Edinburgh, und Alison of Mansfield. Aber Thomas und Janet hatten keine Kinder.
Thomas Livingstone trat 1782 in die Navy ein. Sein Hauptgegner war das revolutionäre und später napoléonische Frankreich. 1793 nahm er an dem Angriff auf Martinique teil. Er befehligte die "Diadem", ein 1782 gebautes und später zum Truppentransporter umgebautes Linienschiff des dritten Ranges mit 64 Kanonen auf zwei Decks, und er nahm damit im Jahre 1800 an einer Aktion gegen Quiberon und Belleisle under der Leitung von Sir Edward Pellew teil. 1806-1807 war er mit der Navy im Mittelmeerraum aktiv. 1806 kaperte er an der ägyptischen Küste das 18-Kanonen-Schiff "Vigilante". 1838 wurde er Vice-Admiral, 1848 Admiral of the Blue, 1851 Admiral of the White.
Die Livingstone Baronets waren 1600-1715/16 Earls of Linlithgow. Die Familie ging aufgrund des Jacobite Rising 1715 des Titels verlustig. Weil Sir Thomas Livingstone aus einer anderen Linie Erbe der Linlithgow Livingstones war, wurde er von König George III. 1803 lebenslang als Hereditary Keeper of the Palace of Linlithgow und auch von Blackness Castle eingesetzt. Das waren Ämter, die früher vor dem Aufstand seine Verwandten innegehabt hatten. Aufgrund dessen beanspruchte Sir Thomas, als Chief des Clans angesehen zu werden. Mangels Kinder ging er davon aus, der Letzte seiner Familie im Mannesstamm zu sein, und er vermachte testamentarisch seinen Besitz den Nachkommen seiner Schwester. Nach seinem Tod wurde sein Großneffe Thomas Livingston Fenton Livingston Clanoberhaupt.
Das Wappen ist geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Silber innerhalb eines doppelten, grünen, außen und innen mit Lilien besteckten Innenbordes drei (2:1) rote Fünfblätter (Livingston), Feld 2 und 3: in Schwarz ein goldener Schrägbalken zwischen sechs goldenen Schindeln (Callendar), Herzschild: Innerhalb eines silbernen Bordes in Blau aus einem Boden wachsend ein natürlicher Baum. Engl.: Quarterly, 1st and 4th, Argent three cinquefoils Gules within a double tressure flory counterflory Vert (Livingston); 2nd and 3rd, Sable a bend between six billets Or (Callendar), overall on an escutcheon Azure a tree growing out of the base within a bordure Argent. Der Herzschild ist eine leicht fehlerhafte Variante des für Linlithgow geführten Symbols, das aber eigentlich etwas anders beschrieben wird, nämlich: Overall on an escutcheon Azure a tree growing out of the base Or within a bordure Argent charged with eight cinquefoils Gules.
Auf dem mit vier Perlen besetzten Kronreif der Baronets-Rangkrone ist als Helmzier ein oberhalber wilder Mann zu sehen, der in seiner Rechten eine goldene Keule hält und um dessen ausgestreckte Linke sich eine grüne Schlange windet (engl.: a demi Savage proper holding a baton erect Or in his dexter hand and round the sinister arm a serpent twined Vert). Zu beiden Seiten stehen Schildhalter, jeweils ein wilder Mann, um die Hüften und um die Stirn mit grünem Lorbeer umkränzt, in der jeweils äußeren Hand eine auf die Schulter gelegte, goldene Keule haltend (engl: supporters: on either side a savage wreathed about the head and loins with laurel proper and holding in his exterior hand a baton erect Or).
Unten ist auf einem verschlungenen Schriftband die Devise zu lesen: SI JE PUIS (wenn ich das kann/darf). Eine zweite Devise steht im Bogen über dem Wappen, ohne Schriftband: ET DOMI ET FORIS (sowohl drinnen als auch draußen). Um den Schild ist noch ein Band gelegt, von dem ein Anhänger mit der Umschrift "FAX MENTIS HONESTAE GLORIA" (glory is the torch that leads on the honourable mind - Ruhm ist die Leuchte, die den ehrenwerten Geist leitet) herabhängt. Im Zentrum befindet sich ein blauer Schragen, dem als Herzschild ein Wappen des Königreichs Schottland aufgelegt ist (engl.: Argent a saltire Azure, an inescutcheon of the Royal Arms of Scotland). Darüber die Imperial Crown.
Das ist das Wappen von Nova Scotia, das von den Baronets von Nova Scotia als heraldisches Badge an einem orangefarbenen Band um den Hals geführt wurde, die - Ausnahme! - nicht das Baronet's Badge of Ulster (rote Hand auf silbernem Feld) führten. König Charles I. gab dieses Wappen einst 1625 der ersten schottischen Kolonie auf dem kanadischen Festland. Der Hauptschild ist nichts anderes als eine invertierte schottische Flagge mit dem St. Andreas-Kreuz. Die Baronets of Nova Scotia, zu denen der Exlibriseigner gehörte, benutzten das Signet als Badge. Erst danach zogen die englischen Barone nach und wollten auch so ein Ding tragen dürfen, aber erst 1929 erlaubte George V. ein ebensolches Badge zum Umhängen mit der roten Hand und der Imperial Crown darüber für seine Barone.
Literatur,
Links und Quellen:
Herrn Stephen Slater ein
herzliches Dankeschön für wertvolle Hinweise und
Erläuterungen.
Herrn Anthony Pincott ein herzliches Dankeschön für die
Recherche der Lebensdaten von Thomas Shepard.
Baron Vaux of Harrowden: http://www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/vaux1523.htm
Baron Vaux of Harrowden: http://en.wikipedia.org/wiki/Baron_Vaux_of_Harrowden
Great Harrowden Hall: http://en.wikipedia.org/wiki/Great_Harrowden#Great_Harrowden_Hall
Mostyn Baronets: http://en.wikipedia.org/wiki/Mostyn_Baronets
Wellingborough Golf Club: http://www.wellingboroughgolfclub.com/
1. Baron: http://en.wikipedia.org/wiki/Nicholas_Vaux,_1st_Baron_Vaux_of_Harrowden
Vaux of Harrowden: http://www.tudorplace.com.ar/VAUX.htm
Plowden http://www.mocavo.com/Armorial-Families-a-Directory-of-Gentlemen-of-Coat-Armour-1905-Volume-5/980015/1213
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https://en.wikipedia.org/wiki/Winthrop_Mackworth_Praed
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Great Oakley: http://www.greatoakley.co.uk/welcome
Earls of Moray: https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Moray - https://en.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Moray
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Harry Vincent Whitelaw: The House of Whitelaw, a short history
from A.D. 1400 to A.D. 1900, Jackson, Wylie & Company, 1928.
Petre, Baron Petre: www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/petre1603.htm
https://en.wikipedia.org/wiki/Baron_Petre
Robert Petre: https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Petre,_9th_Baron_Petre
Dominic Aidan Bellenger: Robert Edward Petre, Oxford Dictionary
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Übersicht über die Familie Howard: https://en.wikipedia.org/wiki/Howard_family
Howard, Duke of Norfolk: https://de.wikipedia.org/wiki/Duke_of_Norfolk - https://en.wikipedia.org/wiki/Duke_of_Norfolk
Howard, Duke of Norfolk: http://www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/norfolk1483.htm
Ingatestone Hall: https://en.wikipedia.org/wiki/Ingatestone_Hall - http://www.ingatestonehall.com/ - http://www.touruk.co.uk/houses/housesessex_ingatestone.htm
Geschichte des Familiensitzes: http://www.ingatestonehall.com/about_history.php
Portraitgalerie der Barons Petre: http://www.ingatestonehall.com/about_family_tree.php
Bilder des hier relevanten Barons Petre: http://www.ingatestonehall.com/images/tree/lord_petre_09.jpg - https://en.wikipedia.org/wiki/File:George_Romney_-_Robert,_9th_Baron_Petre_demonstrating_the_use_of_an_%C3%A9corch%C3%A9_figure_to_his_son,_Robert_Edward.gif
Großloge von England: https://en.wikipedia.org/wiki/Premier_Grand_Lodge_of_England
Fitzalan Earl of Arundel: https://en.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Arundel
Warren Earl of Surrey: https://en.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Surrey
Howard of Glossop: http://www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/howard1869.htm
Howard of Glossop: https://en.wikipedia.org/wiki/Baron_Howard_of_Glossop
Wappen der Howard, Dukes of Norfolk: http://www.europeanheraldry.org/united-kingdom/families/families-g-l/house-howard/
Die frühen Plantagenets: www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/earlyplantagenet.htm
Baronie Mowbray: www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/mowbray1283.htm
Frühe Dukes of Norfolk: www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/norfolk1397.htm
Earls of Arundel: http://www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/arundel1139.htm
Fitzalan: https://en.wikipedia.org/wiki/FitzAlan
Earl of Surrey: https://en.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Surrey
William de Warenne: https://en.wikipedia.org/wiki/William_de_Warenne,_1st_Earl_of_Surrey
Sources: Debrett's Peerage, Baronetage and Knightage, 1904
Thomas of Brotherton: https://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_of_Brotherton,_1st_Earl_of_Norfolk
Thomas Howard 2nd Duke of Norfolk: https://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_Howard,_2nd_Duke_of_Norfolk
Herzöge von Norfolk: http://www.rotherhamweb.co.uk/h/norfolk.htm
Edward Howard (1686-1777), 9th Duke of Norfolk: https://en.wikipedia.org/wiki/Edward_Howard,_9th_Duke_of_Norfolk
Arundel Castle: http://www.arundelcastle.org/the-castle/history.html
Herzogtum Norfolk: http://www.arundelcastle.org/the-castle/the-dukedom.html
Earl Marshal: https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_Marshal - https://en.wikipedia.org/wiki/Earl_Marshal
Über das Howard-Exlibris: http://bookplate-jvarnoso.blogspot.de/2007/02/howards-dukes-of-norfolk.html
Genealogie: https://www.geni.com/people/Admiral-Sir-Thomas-Livingston-of-Westquarter-7th-Baronet/6000000019215732053
Earls of Linlithgow: http://www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/linlithgow1600.htm
Lord Livingston: http://www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/livingston1458.htm
Earl of Callendar: http://www.cracroftspeerage.co.uk/online/content/callendar1641.htm
Westquarter House: http://collections.falkirk.gov.uk/search.do;jsessionid=5E6A8EE7107B9A01D9AD6D0BE8B69428?id=476929&db=object&page=1&view=detail
Baronet's Badge: https://en.wikipedia.org/wiki/Baronet - https://en.wikipedia.org/wiki/Baronet#Arms_of_Nova_Scotia
Wappen von Nova Scotia: https://en.wikipedia.org/wiki/Coat_of_arms_of_Nova_Scotia
Baronet's Badge: http://www.baronetage.org/a-short-history/the-baronets-badge/
George Edward Cokayne: Complete baronetage, 1904, Bd. IV,
S. 385-386
Bernard Burke: A genealogical and heraldic history of the landed
gentry of Great Britain & Ireland, 6th ed., Harrison , London
1879, Bd. II, S. 971
Livingstone: http://www.electricscotland.com/webclans/htol/livings2.html
ein herzliches Dankeschön für wertvolle Hinweise zu den
Arbeiten von Graham Johnston und John R. Sutherland an Herrn
David J. Critchley
David J. Critchley: The uncommon talent of John R. Sutherland,
in: The New Shetlander, Sommer 1019, S. 27-33
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Copyright / Urheberrecht am Text und Datenbank: Bernhard Peter
2017
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