Bernhard Peter
Historische heraldische Exlibris (81)

Exlibris von Lorenz Rheude:
Dieses mehrfarbig gedruckte Exlibris wurde von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) im Jahr 1909 für die Familie Scheler gestaltet (Farblithographie, Schutt-Kehm 38.202). Das nicht in den Standardsammlungen (Siebmacher, Rietstap) enthaltene Wappen zeigt in Gold einen aus silbernen Wolken im rechten Obereck hervorkommenden, rot gekleideten und linksgerichteten Rechtsarm, der einen silbernen, golden gestielten Hammer über einem links unten plazierten roten Herzen schwingt, auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein silberner Pelikan mit erhobenen Flügeln, der in einem braunen geflochtenen Nestkorb drei Jungen mit dem Blut seiner Brust atzt. Das Blatt wird von einem einfachen Stabrahmen gesäumt, der oben einen mit dem äußeren Rechteck verschmolzenen Bogen bildet, aus dem in den Zwickeln zwei rote Blüten mit grünen Blattranken entspringen.

 

Exlibris von Lorenz Rheude:
Der Künstler Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1.5.1939) hat dieses einfarbige Exlibris im Jahr 1910 für Friedrich Wilhelm von Werneck aus München angefertigt. Für den Namen gibt es die Schreibweisen von Werneck, von Wernecke, von Wernick und von Wernicke. Das nicht in den Standardsammlungen (Siebmacher, Rietstap), aber in den Tyroffschen Wappenbüchern enthaltene Wappen ist gespalten, rechts in Gold ein halber schwarzer, rot bewehrter und ebenso gekrönter Adler am Spalt, links silbern-blau schräggeteilt mit einem roten Herzen, aus dem oben eine grüne Waldkleepflanze mit drei Kleeblättern emporwächst, überdeckt von einem schwarzen Schrägbalken. Schrägteilung und Schrägbalken reichen nur bis oberhalb knapp der Mitte, vermutlich aus künstlerischen Gründen. Das Wappen wird ohne Oberwappen wiedergegeben; ein solches ist von einem anderen Exlibris des gleichen Künstlers bekannt, siehe Sammlung Teil 54. Das Waldkleeblatt wird als Motiv zur Gestaltung der vier inneren Rahmenecken zitiert. Zwei weitere Schilde sind an den Längsseiten des Blattes positioniert, so daß der äußere Rahmen im Bogen nach außen ausweicht, heraldisch das bayerische Wappen mit silbern-blauen Schrägrauten, gegenüber das Münchener Stadtwappen mit dem "Münchener Kindl".

 

Exlibris von Alexander von Dachenhausen:
Das als "Bibliothekszeichen Alexander v. Bothmer, München 1901" bezeichnete Blatt ist eine Arbeit von Alexander von Dachenhausen (5.9.1848-3.11.1916); sein AD-Monogramm ist auf halber Höhe auf der optisch rechten Seite innerhalb des repetitiv mit Eichenlaub und Eicheln besetzten Rahmens zu finden. Das gleiche Blatt gibt es auch mit schlichtem Rechteckrahmen. Ort und Jahr sind mit anderen Typen gesetzt und vermutlich nachträglich eingearbeitet, dafür spricht die unterschiedliche Höhe der Grundlinie. Der in dem für den Künstler typischen akkuraten Stil gezeichnete Aufriß zeigt das Wappen der von Bothmer, in Blau ein silbernes Boot, auf dem blau-silbern bewulsteten Helm mit blau-silbernen Decken ein silbernes Boot vor einer silbernen, blau schräg umwundenen Säule, die oben mit fünf Pfauenfedern besteckt ist (Siebmacher Band: Bad Seite: 32 Tafel: 20, Han Seite: 4 Tafel: 4, Bay Seite: 7 Tafel: 2, Bay Seite: 28 Tafel: 24, Erg Seite: 5, Me Seite: 6 Tafel: 3, PrGfN Seite: 30 Tafel: 23, Westfälisches Wappenbuch, Deutscher Wappenkalender 192, Grote, NWR Nr. 984). Bei diesem Exlibris ist der Umgang mit der perspektivischen Darstellung des Bootes interessant. Eigentlich ist eine solche im Schild verpönt, durch die exakt gleiche Darstellung im Schild und im Oberwappen und die passende Ausrichtung zur Helm-Blickrichtung wird insgesamt eine Harmonie erreicht, die es möglich macht und insgesamt gut aussehen läßt.

 

Exlibris von Hugo Gerard Ströhl:
Dieses undatierte Blatt für die "BIBLIOTHECA COMITUM  ZABEO IN CASTRO FAAL" wurde von Hugo Gerard Ströhl (24.9.1851-7.12.1919) entworfen. Wir sehen einen von einer gräflichen Krone mit neun Perlen überhöhten Wappenschild, von einem ovalen Schmuckrand mit der Inschrift umgeben, auf einem Bücherbord stehend, wobei ein aufgeschlagenes Buch als Feld für die handschriftliche Eintragung der Buchsignatur dient. Das genannte Castello di Faal ist Schloß Faal (slowenisch: Grad Fala) an der Drau, im Ort Maria Rast (slowenisch: Fala pri Ruše, Gemeinde Ruše). Es liegt in der historischen Landschaft Untersteiermark (Spodnja Štajerska). Schloß Faal (Fala) wurde 1245 errichtet und seitdem mehrfach umgebaut. Graf Zabeo erwarb die Herrschaft Fala oder Faal 1875 und betrieb im Ort Maria Rast (Ruše) eine Glasfabrik, früher Benediktental (Benediktov dol). Die Familie der Grafen Zabeo kommt ursprünglich im Bereich Padua vor. Das Wappen wird wie folgt beschrieben: Unter einem silbernen Schildhaupt mit verkürztem rotem Balkenkreuz in Blau auf grünem Boden eine natürliche Wölfin, davor balkenweise ein Schwert. Der italienische Blason wäre: D'azzurro alla lupa coricata (sdraiata, accovacciata) sulla pianura erbosa; questa carica di una spada posta in fascia, il tutto al naturale, col capo d'argento carico d'una croce di rosso scorciata). Die künstlerische Freiheit hat hier aus der Wölfin die Wölfin Roms mit Romulus und Remus gemacht. Die Schraffuren des Blattes sind keine heraldischen Schraffuren, denn im Schildhaupt wird ein Eindruck umgekehrter Tinkturen erweckt, aber das Hauptfeld besitzt ja auch keine Horizontalschraffur für die Farbe Blau. Unter künstlerische Freiheit fällt auch, daß das Balkenkreuz durchgehend gezeichnet wird und nicht an den Horizontalarmen verkürzt wie in anderen Quellen.

 

Exlibris von Roderich von Haken:
Roderich von Haken (8.9.1867-1929) hat dieses auf das Jahr "ANNO DOMINI MCMXVII" = 1917 datierte Exlibris für die Familie Wiese gezeichnet, das im Archiv für Stamm- & Wappenkunde, 20. Jahrgang 1919-1920 publiziert wurde. Der Wappenstifter war Major Wiese, Fabrikbesitzer in Bromberg. Basis der Stiftung war ein Siegel aus der heraldischen Verfallszeit; davon waren im Grunde nur die drei Rosen auf dem Helm verwendbar, alles andere war Mist. Gewünscht war ein Wiesenvogel, daraus wurde als redendes Element die Wiesenweihe (Circus pygargus). Ferner sollte ein Teil des von Berg'schen Wappens wegen familiärer Verwandtschaft übernommen werden, daraus wurde der Kugelkranz aus dem Wappen der von Bergen. Und es sollte eine Anspielung auf das Kriegswesen in das Wappen kommen, weil der Wappenstifter selber Berufsoffizier war, daraus wurde das Schwert. Insgesamt ergibt sich folgende Blasonierung: In Schwarz auf einem goldenen, von einem roten Schwert schrägaufwärts durchstoßenen Kugelkranz fußend eine silberne Wiesenweihe, auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein schwarzer Stiergrind mit Stierhörnern und Ohren, dazwischen drei rote Rosen. Der Stiergrind ist eine Anspielung auf die Stammheimat Mecklenburg und deren Stierkopf im Wappen. Dazu gibt es vier Wappenschilde in den vier Ecken des Blattes, optisch oben links die Stadt Bromberg, heute Bydgoszcz in Polen (in Silber eine rote Mauer mit Zinnen und einem Tore in der Mitte, dessen einer rechter blauer Flügel aufgeschlagen ist. Hinter der Mauer erheben sich drei einstöckige Türme mit einem Fenster und flachen, spitzigen blauen Dächern, von denen der mittlere ein wenig stärker und höher ist als die anderen), oben rechts Mecklenburg (in Gold ein hersehender, goldengekrönter schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem roten Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in sieben Spitzen abgerissenem Halsfell und silbernen Hörnern), unten links die Stadt Danzig (in Rot zwei schwebende silberne Tatzenkreuze übereinander, überhöht von einer goldenen Laubkrone) und unten rechts die Gemeinde Fürstenberg / Havel, früher in Mecklenburg, seit 1950 zum Land Brandenburg (in Rot ein aus dem linken Schildrand wachsenden silberner Frauenarm mit um den Unterarm geschlungenen silbernen Band und einen goldenen Ring in der Hand).

 

Exlibris von Otto Hupp:
Dieses ist ein heraldisches Exlibris für Wilhelm Richard Staehelin (25.1.1892-30.10.1956) aus der Schweiz, eine undatierte Druckgraphik von Otto Hupp (21.5.1859-31.1.1949), im Druck monogrammiert auf einer kleinen Rechtecktafel unten neben dem Schild. Das Blatt ist bis auf die floralen Ornamente in den beiden oberen Zwickeln gänzlich heraldisch; auch die Verwendung von Schrift zur Eignerbezeichnung ist hier minimalistisch auf die Abkürzungen beschränkt. Das Wappen Staehelin zeigt in Blau einen aus dem linken Schildrand hervorkommenden, golden gekleideten Rechtsarm, der eine goldene, mit Spitzen besetzte Hiebwaffe (Morgenstern) schwingt, auf dem Helm mit blau-goldenen Decken wachsend ein blau mit goldenem Aufschlag gekleideter Rechtsarm, der den Morgenstern wie im Schilde schwingt. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band Bg10 Seite: 69 Tafel: 78. In dieser Sammlung wurde in Teil 2 ein weiterer Aufriß von Carl Roschet vorgestellt. Wilhelm Richard Staehelin, der Sohn von Karl Wilhelm Staehelin (14.6.1857-3.1.1931) und Charlotte Franziska Eugenia Freiin von Enzberg (14.4.1868-9.10.1919), war Historiker, Heraldiker, Kunstgeschichtler und Denkmalpfleger, 1926-1933 Leiter der Basler Denkmalpflege. Er ist zutiefst verwurzelt mit der Geschichte und Heraldik der Basler Familien und publizierte 1917 das Wappenbuch der Stadt Basel mit Zeichnungen von Carl Roschet, weiterhin die Basler Wappenkalender 1917-1920 und drei Bände "Basler Portraits". Als Heraldiker war er in der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft seit dem Jahr 1911 Mitglied, dazu seit dem 21.12.1915 im Verein Herold. Er verfaßte neben seinen Büchern rund 80 Artikel für das Schweizer Archiv für Heraldik. Im Alter zog er sich nach Coppet im Kanton Waadt zurück; er verstarb in Nyon.

 

Exlibris von Georg Otto:
Das auf 1908 datierte Exlibris für "HANS FOERSTER" ist eine Arbeit von Georg Otto (6.9.1868-17.5.1939). Es ist ganz schlicht mit nur einem Schriftband und dem Wappen als hellem Umriß vor schwarzem Hintergrund; dafür sind die Helmdecken wie bei diesem Künstler gewohnt opulent, schwungvoll, individuell und durch und durch korrekt. Georg Otto steht mit seiner Kunst dafür, daß alles wirklichkeitsnah dargestellt wird, so daß alles tatsächlich körperlich so existieren kann und nicht nur auf dem Papier. Das Wappen für Hans Foerster zeigt einen schräggegitterten Schild mit einem mit drei aufgerichteten Greifen belegten Balken, auf dem bewulsteten Helm ein Stern zwischen einem Paar Büffelhörner, Tinkturen unbekannt. Das Exlibris wurde im Archiv für Stamm- & Wappenkunde, 20. Jahrgang 1919-1920, publiziert.

 

Exlibris von Fr. Mayer:
Das Schriftband trägt die Bezeichnung "EX BIBLIOTHECA MONASTERII SEITENSTETTENSIS". Das im Mostviertel gelegene und im frühen 12. Jh. gegründete Benediktinerstift Seitenstetten (Abbatia B.M.V. Assumptae apud Seitenstetten) befindet sich am südlichen Rand des Ortes Seitenstetten und besteht aus zwei aus einem Guß entstandenen und entsprechend regelmäßig konzipierten Einheiten dem Stift und dem Stiftsmeierhof, die trotz unterschiedlicher Größe und Funktion erstaunliche Parallelitäten im Grundriß aufweisen. Mit der Melker Klosterreform nahm das Stift einen kulturellen Aufschwung, ausgedehnte Schenkungen sorgten für wirtschaftliche Prosperität. Ein steiermärkisches Kupferbergwerk und eine oberösterreichische Messingindustrie versetzten das Kloster finanziell in die Lage, in der ersten Hälfte des 18. Jh. einen kompletten barocken Neubau zu errichten. Die Klostergebäude bilden ein Rechteck von 165 m Tiefe und 87 m Breite mit der Kirche in der Mitte und vier regelmäßig angeordneten Innenhöfen. Der Stiftsmeierhof mißt immerhin 135 m in der Tiefe und 66 m in der Breite und hat gleichfalls vier Innenhöfe in ähnlicher Anordnung wie beim Kloster selbst. Das vorliegende, undatierte Exlibris ist ein allgemeines mit nur dem Stiftswappen, ohne abtsspezifische Inhalte. Das Blatt ist am linken unteren Rand im Druck mit "Fr. Mayer" signiert. Als Stecher wird "Fr(anz) Schaur Sc(ulpsit) Vien(n)a" am rechten unteren Rand angegeben. Der Kupferstecher Franz Sebastian Schaur (auch Schauer, Schauro) stammte aus Salzburg und arbeitete in Wien. Eigentlich wollte er Hofmaler werden und bewarb sich 1753, wurde aber nicht zugelassen. An weiteren Arbeiten sind neben diesem Exlibris bekannt allegorische Darstellungen, Titelblätter, Zeichnungen des Grafen Franz Laktanz Firmian und im Jahr 1768 ein Jubiläumsblatt der Wallfahrtskirche am Mariahilferberg bei Gutenstein. Das Stiftswappen zeigt in Rot auf einem grünen Dreiberg ein silbernes Astkreuz, das Querholz schrägrechtsgestellt. Hinsichtlich der Aststummel ist die Darstellung variabel, hier sind es am Schaft keine, am Querholz vier Astansätze. Ein Exlibris für Dr. Hugo Springer (9.1.1873-18.6.1920) zeigt fünf Stummel am Schaft und vier am Querholz. Wappen an und in den Gebäuden zeigen weitere Varianten.

 

Exlibris von Georg Otto:
Das auf 1918 datierte Exlibris für Bücher "Aus der Bibliothek von David Homburger" ist eine Arbeit von Georg Otto (6.9.1868-17.5.1939). Für dieses Blatt wurden, wie der Künstler es gerne macht, nur einmal eingeschnittene, aber ansonsten ihre Eigenschaft als ganze Tücher bewahrende Helmdecken verwendet. Das nicht in den Standardsammlungen enthaltene Wappen für David Homburger ist durch eine eingebogene Spitze in drei Felder geteilt, Feld 1 (oben rechts): einwärts ein neunmal geteilter Löwe, der in seiner linken Vorderpranke ein gestieltes Kleeblatt hält, Feld 2 (links oben): ein schräg aufwärts gestellter Fisch (Karpfen), Feld 3 (eingebogene Spitze): ein geflügelter Merkurstab, unten von zwei Schlangen umwunden, auf dem bewulsteten Helm ein Flug, jeder Flügel mit einem dreitürmigen Kastell belegt, Tinkturen unbekannt. Typisch für den der Wirklichkeitsheraldik verpflichteten Künstler ist die perspektivisch in den Raum gedrehte Helmzier, die seine Wappenaufrisse für die Zeit manchmal recht "modern" wirken läßt. Stabwerk bildet den äußeren Rahmen, mit einer graphisch ansprechenden und innovativen Lösung für die oberen Zwickel. Das Exlibris wurde im Archiv für Stamm- & Wappenkunde, 20. Jahrgang 1919-1920, publiziert.

 

Zwei Exlibris von Roderich von Haken:
Diese beiden Blätter stammen aus der Feder von Roderich ("Rodo") von Haken (8.9.1867-1929). Beide sind für Heinrich Theodor von Kohlhagen (30.4.1885-18.4.1918). Wie auch das in der Sammlung 77 vorgestellte Blatt ist auch bei diesen beiden ein für den Künstler typischer Aufbau festzustellen: Das Wappen ist einem kreisrunden Schriftband aufgelegt, dessen Lesbarkeit durch die Überdeckungen leidet. Die Helmdecken bestehen aus zwei großen Teilen, die im Bogen seitlich hochgezogen sind und deren Fortsätze in kleinen Perlen oder Schellen enden. Der Schild des Wappens ist golden-blau gespalten, rechts ein rechtsaufspringender roter Löwe, links ein mit drei roten Rosen belegter silberner Schrägbalken (vgl. Siebmacher Band: Bay Seite: 90 Tafel: 106). Auf dem gekrönten Helm mit rot-goldenen Decken ein wachsender roter Löwe zwischen einem blauen Flug, jeder Flügel mit dem mit drei roten Rosen belegten silbernen Schrägbalken belegt, rechts schräglinks, links schrägrechts, die Schwungfedern abwechselnd blau und silbern. Das erste Blatt ist puristisch und trägt außer dem Wappen und der Markierung als Exlibris keinen weiteren Schmuck. Die Darstellung orientiert sich am spätgotischen Stil und verwendet eine spitz ausgezogene Renntartsche und einen Rosthelm, der einem historischen Original nachgebildet ist.

 

Das zweite Blatt hat einen reich gestalteten Rahmen auf der Basis von Rosenzweigen. Hier wurde als Stil die Frühgotik gewählt, mit Dreieckschild und Topfhelm. Drei weitere Schilde sind oben zu sehen, in der optisch linken oberen Ecke die bayerischen silbern-blauen Schrägrauten, gegenüber der frankische Rechen, rot-silbern mit drei Spitzen geteilt. Der Eigner lebte in Nürnberg und forschte über fränkische Geschichte. Der mittlere kleine Schild zeigt innerhalb eines blauen Bordes in Silber ein rotes Ankerkreuz, das ist das Symbol des Vereines St. Michael (Verein deutscher Edelleute), zu dessen Gründern der Exlibriseigner zählte. Beide Blätter wurden publiziert als Kunstbeilage im Archiv für Stamm- & Wappenkunde, hrsg. von Lorenz M. Rheude, 14. Jahrgang 1913-1914.

 

Des Eigners Vorfahr Theodor Kohlhagen, königlich-bayerischer Landrichter zu Nürnberg, war am 27.4.1825 von König Max I. von Bayern in den Adelsstand erhoben worden. Der Eigner selbst, bekannt als aus Nürnberg stammender Heraldiker, Genealoge und Historiker und Autor zahlreicher Fachpublikationen (vor allem in den heraldisch-genealogischen Blättern des Vereins St. Michael, z. B. über Nürnberger Geschlechterwappen, über die Geschichte der heraldischen Helme, über den Uradel Altbayerns, über die Familie Oelhafen, aber auch über Burgen wie Burg Freyenfels und Schlösser wie Dennenlohe), war der Sohn von Theodor Wilhelm Arnold Philipp von Kohlhagen, königlich-bayerischer Bahn-Ober-Expeditor, und dessen Frau Christine Friederike Therese Oelhafen von und zu Schoellenbach.

Literatur, Quellen und Links:
Siebmachers Wappenbücher wie angegeben
von Bothmer:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bothmer_(Adelsgeschlecht)
Schloß Faal:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Burgen_und_Schl%C3%B6ssern_in_Slowenien#/media/Datei:GradFala1.JPG
Wiese: Roland, Archiv für Stamm- & Wappenkunde, hrsg. von Lorenz M. Rheude, 21. Jahrgang 1920-1921, Verlag Gebr. Vogt, Roda, Beilage und S. 15, Roland, Archiv für Stamm- & Wappenkunde, hrsg. von Lorenz M. Rheude, 20. Jahrgang 1919-1920, Verlag Gebr. Vogt, Roda, S. 69-70
Wilhelm Richard Staehelin im Heraldik-Wiki:
https://www.heraldik-wiki.de/wiki/Wilhelm_Richard_Staehelin
Staehelin: Jürgen Arndt (Bearbeiter): Biographisches Lexikon der Heraldiker, hrsg. vom Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften, J. Siebmachers Großes Wappenbuch Sonderband H, Verlag Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 519
Foerster: Roland, Archiv für Stamm- & Wappenkunde, hrsg. von Lorenz M. Rheude, 20. Jahrgang 1919-1920, Verlag Gebr. Vogt, Roda, S. 11
Stift Seitenstetten auf Google Maps:
https://www.google.de/maps/@48.0351345,14.6546405,17.75z - https://www.google.de/maps/@48.0352037,14.6550609,295m/data=!3m1!1e3
Webseite des Stifts Seitenstetten:
https://www.stift-seitenstetten.at/
Stift Seitenstetten auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Seitenstetten
auf den Seiten des Mostviertels:
https://www.mostviertel.at/alle-ausflugsziele/a-stift-seitenstetten-mit-historischem-hofgarten
Franz Schaur:
https://www.gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/schauer-schaur-schauro.html
Homburger: Roland, Archiv für Stamm- & Wappenkunde, hrsg. von Lorenz M. Rheude, 20. Jahrgang 1919-1920, Verlag Gebr. Vogt, Roda, S. 12
Albert Treier: Heraldische Exlibriskünstler, Teil 4: Georg Otto, in: Roland, Archiv für Stamm- & Wappenkunde, hrsg. von Lorenz M. Rheude, 20. Jahrgang 1919-1920, Verlag Gebr. Vogt, Roda, S. 10-12
Kohlhagen: Roland, Archiv für Stamm- & Wappenkunde, hrsg. von Lorenz M. Rheude, 14. Jahrgang 1913-1914, Verlag Gebr. Vogt, Papiermühle S.A; Kunstbeilage und S. 171-172.
Kohlhagen: Jürgen Arndt (Bearbeiter): Biographisches Lexikon der Heraldiker, hrsg. vom Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften, J. Siebmachers Großes Wappenbuch Sonderband H, Verlag Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 280

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