Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1867
Bischofsstadt Eichstätt

kath. Schutzengelkirche

Die Schutzengelkirche am Leonrodplatz 1 (ehem. Jesuitenplatz), heute die Kirche des bischöflichen Seminars (Studienkirche), wurde als Jesuitenkirche in den Jahren 1617-1620 erbaut, vermutlich von Hans Alberthal aus Roveredo in Graubünden. Es handelt sich um eine der Kirchen, die als Monumente wiedergewonnener Glaubensstärke nach einem Jahrhundert der religiösen Auseinandersetzungen errichtet wurden - geräumig, großartig, triumphal, monumental und selbstherrlich, mit 52 m hohem Turm. Im Jahre 1634, mitten im dreißigjährigen Krieg, wurde die Kirche jedoch zerstört. Der Wiederaufbau danach erfolgte durch Frater Oswald Kaiser. Der geschweifte Fassadengiebel, an dem sich zwei Wappendarstellungen Eichstätter Fürstbischöfe finden lassen, wurde 1661 erneuert, und die Neueinwölbung des Kirchenschiffes (die Kirche ist ein Wandpfeilerbau mit eingezogenem Chor und Tonnengewölbe) ist auch in dieser Zeit erfolgt. 1717-1739 wurde das Innere der Kirche im Stil des Rokoko mit Stuck und Fresken neu gestaltet. Die Kirche wurde 1961-64 einer Gesamterneuerung unterzogen.

Am auf 1620 datierten Hauptportal mit der Inschrift "DEO OPT(IMO) MAX(IMO) IN HONOREM S. S. ANGELORVM" (dem allerhöchsten Gott und zu Ehren der heiligsten Engel) befindet sich im Segmentbogen-Giebel eine aus zwei Einzel-Kartuschen bestehende Wappendarstellung für den Eichstätter Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten (reg. 1612-1636). Dieses Portal überlebte die Zerstörungen im 30jährigen Krieg.

Die heraldisch rechte Kartusche zeigt das Hochstiftswappen von Eichstätt, in Rot ein silberner aufrechter Krummstab (Bischofsstab), und die heraldisch linke Kartusche zeigt das persönliche Familienwappen des Fürstbischofs Johann Christoph von Westerstetten, von Rot, Silber und Blau halbgespalten und geteilt.

Viel weiter oben ist in einer Nische der Giebelwand das Wappen von Fürstbischof Marquard II. Schenk von Castell (reg. 1636-1685, paßt zur Erneuerung de Giebelwand im Jahre 1661) zu sehen, betitelt mit "MARQVARDVS II", geviert mit Herzschild:

Es sind keine Kleinode dargestellt, auf dem Schildrand ruht nur eine Inful auf einem Kissen, und hinter dem Schild sind Krummstab und Schwert schräggekreuzt.

Literatur, Links und Quellen:
Hinweistafel am Gebäude
Siebmachers Wappenbücher, insbesondere Band Bistümer
Baudenkmäler in Eichstätt: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_in_Eichst%C3%A4tt
Schutzengelkirche Eichstätt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzengelkirche_%28Eichst%C3%A4tt%29
Johann Christoph von Westerstetten: http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Christoph_von_Westerstetten
Schutzengel der Kirche:
http://www.himmelsboten.de/Engel/Bibel/Schtzek/Schtzeki.htm
Kirchenführer der Schutzengelkirche Eichstätt

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