Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 571
Bischofsstadt
Eichstätt
Eichstätt: Schönborner Hof
Hier handelt es sich um den ehemaligen Domherrenhof Schönborn. Der rechteckige und dreigeschossige Block unter einem ungebrochenen Walmdach wurde um 1730 von Gabriel de Gabrieli erbaut. Er ist der Hauptbau an der Südseite eines Hofgevierts. Seit 1817 ist es das Bischofshaus. Charakteristisch für die barocke Architektur Eichstätts die beiden Erker an jeder Ecke des Haupthauses, in diesem Fall mal ausnahmsweise rechteckig. Blick vom Leonrodplatz auf den Domherrenhof, im Hintergrund ein Turm des Domes.
Das Palais besitzt zwei Wappen der Familie Schönborn, eines über dem Hauptportal zum Pater-Philip-Jeningen-Platz und eines über dem Portal in der Mauer zur Luitpoldstraße. Erbauer ist der Domherr Marquard Wilhelm von Schönborn (6.12.1683-6.3.1770). Er war Domherr zu Trier und Speyer, Dompropst zu Bamberg, Würzburg und Eichstätt. Zur Genealogie:
Eltern: Großeltern: |
Urgroßeltern: |
Der Bauherr hatte ein paar berühmte Brüder: Johann Philipp Franz von Schönborn (15.2.1673-18.8.1724) war Fürstbischof von Würzburg, Friedrich Carl von Schönborn (3.3.1674-25.7.1746) war Fürstbischof von Bamberg und Würzburg und Damian Hugo Philipp Anton von Schönborn (19.(6/9).1676-20.8.1743) war Kardinal und Fürstbischof von Speyer und Konstanz. Der vierte Bruder, Franz Georg von Schönborn (1682-18.1.1756), war schließlich Fürsterzbischof von Trier. Und in der Verwandtschaft gab es noch mehr Fürstbischöfe.
Das Wappen der Grafen von Schönborn hat einen zweimal gespaltenen und zweimal geteilten Schild, mit Herzschild anstelle von Feld 5. Das Wappen hat damit seine letzte und heute noch gültige Form:
Blick auf den mittleren Teil der dem Pater-Philip-Jeningen-Platz zugewandten Fassade. Das Sockelgeschoß ist mit kräftigen Mauerauflagen quasi "gestreift", die beiden Obergeschosse werden durch pilasterartige Wandauflagen in Kolossalordnung zusammengefaßt, mal mit engerem, mal mit weiterem Abstand. Insgesamt ist die Fassadengliederung eine deutlich rasterartige. Für ein barockes Bauwerk strahlt der Baublock eine erstaunliche Ruhe aus, geschaffen durch die sehr einfache Gliederung, die auch Rücksicht nimmt auf den wenige Jahre zuvor von Engel geschaffenen gegenüberliegenden Ulmer Hof. Einfachheit wird so zu Vornehmheit.
Über diesem Tor zur Luitpoldstraße in dem nach außen fensterlosen Seitenflügel ein zweites Schönbornwappen unter dem markanten Segmentgiebel, in Rocaille-Werk eingepaßt, inhaltsgleich mit dem oben beschriebenen Schönborn-Wappen:
Literatur,
Quellen und Links:
Siebmachers Wappenbücher,
bes. Band Bistümer
Reclams Kunstführer Bayern
Wolfgang Kootz, Willi Sauer: Bischofsstadt Eichstätt im
Naturpark Altmühltal, Stadtführer, 2003 Kraichgau-Verlag, ISBN
3-929228-10-6
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