Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 568
Bischofsstadt Eichstätt

Eichstätt: Westfassade des Domes

Der Dom zu Eichstätt hat eigentlich nur zwei Seiten, an denen er völlig frei steht, nämlich im Norden und im Westen, und beide Seiten haben völlig unterschiedliche Gesichter. Das Hauptportal auf der Nordseite ist auf 1396 datiert und ein typisch gotisches Portal, welches sich in eine kreuzrippengewölbte Vorhalle mit reichem Skulpturenschmuck öffnet. Ganz anders das hier abgebildete Westportal, gesehen aus Richtung der Spitalbrücke: Eine rein barocke Schaufassade, in den Jahren 1716-1718 errichtet unter dem Eichstätter Fürstbischof Johann Anton I. Knebel von Katzenelnbogen (reg. 1705-1725) von Hofbaumeister Gabriel de Gabrieli. Die Errichtung dieser Fassade war auch eine Art Dankmonument für die Verschonung Eichstätts im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714).

Ein die Treppenanlage um ein Vielfaches überragender hoher Sockel, zwei Pilasterpaare, in der Nische noch einmal je ein Pilaster, oben eine Reihe von Kapitellen, darüber ein mächtiger, in der Mitte in Form eines Diademes aufgewölbter Architrav, ein sanftes Vorbiegen des mittleren Teiles nach außen, so daß wir zwei Bogenbewegungen im Raum haben, eine in die Tiefe und eine in die Höhe - das ist barocke, triumphale, majestätische Architektur. Hier auf der Westseite hat der Dom nur ein winziges Stück Außenfläche und nur eine einzige auf ihn zulaufende Straße, um architektonische Wirkung zu konzentrieren. Diese Fassade kann es. Majestät, Festlichkeit, Eleganz, Spannung - das ist römisch inspirierte Barockarchitektur.

Die sieben, in ihrer Anzahl sparsamen, in ihrer Wirkung aber großartigen Statuen stellen unten Petrus (Schlüssel) und Paulus (Buch und Schwert) dar, oben auf der Abschlußattika Maria und die vier Diözesanheiligen: Willibald, sein Vater Richard, seine Geschwister Walburga und Wunibald.

Hinter dieser Fassade aus Jurakalkstein ist gotische Architektur, dahinter befindet sich eine konzeptionelle Eigentümlichkeit des Eichstätter Domes, der Willibaldschor.

Das Wappen des Bauherrn Johann Anton I. Knebel von Katzenelnbogen (reg. als Eichstätter Fürstbischof 1705-1725) ist geviert:

Helme:

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Literatur, Quellen und Links:
Siebmachers Wappenbücher, bes. Band Bistümer
Reclams Kunstführer Bayern
Wolfgang Kootz, Willi Sauer: Bischofsstadt Eichstätt im Naturpark Altmühltal, Stadtführer, 2003 Kraichgau-Verlag, ISBN 3-929228-10-6
Dr. Claudia Grund, Der Dom zu Eichstätt, hrsg. Domkapitel Eichstätt, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg, 2007, ISBN 978-3-89870-293-5

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