Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 540
Bischofsstadt
Eichstätt
Eichstätt: Dom, Bischof von Eyb-Denkmal
In der zweiten Seitennische des nördlichen Querschiffes, von Westen gerechnet, befindet sich das Grabmonument des Eichstätter Fürstbischofs Gabriel von Eyb (1496-1535), des Stifters des Willibalddenkmals. Auch dieses Grabdenkmal stammt aus der Hand des Meisters der Eichstätter Renaissance-Bildhauerkunst, Loy Hering, und es wurde schon zu Lebzeiten des Bischofs angefertigt (1514-1520). Vor einer muschelförmig (zwar typischer Formenkanon seiner Zeit, aber dennoch eine passende Anspielung auf das Familienwappen) geschlossenen Nische befindet sich die freistehende Figur des Bischofs in vollem Ornat.
Das Wappen ist geviert:
Zwei Helme sind auf dem Wappen zu sehen:
Man beachte die Wiederholung des Motivs der Pilgermuschel auf den Kapitellen sowie unter dem Weihwasserbecken.
Die künstlerische Virtuosität der Vollplastik und die individuellen Züge lassen die Statue zu einem Meisterwerk der Eichstätter Renaissance werden.
Eichstätt: Dom, Domherren von Eyb-Denkmal
Im Dom gibt es außer diesem Epitaph noch ein weiteres Denkmal für Mitglieder der Familie von Eyb: An der Nordwand des Querhauses ist ein spätgotischer Epitaph von 1483 für gleich vier Domherren aus diesem Geschlecht. Zwischen den Inschriftenfeldern ist das Stammwappen, in Silber drei (2:1) rote Jakobsmuscheln (Pilgermuscheln), Helmzier ein wachsender Pfau mit goldenem Halsband. Der Pfau kann farblich variieren, meistens ist aber der Rumpf wie hier grün oder blau bzw. "natürlich", die Flügel aber silbern, als wären sie Schwanenflügel. Helmdecken rot-silbern. Die Formensprache ist mit dem Kielbogen, den angedeuteten Maßwerkfenstern im Hintergrund und dem zentralen Wimperg noch eindeutig spätgotisch. Maria mit dem Kinde wird von der Hl. Barbara links und der Hl. Katharina rechts begleitet. In der Zone zwischen der Mariendarstellung und den Inschriften knien die vier Domherren, an die hier erinnert wird.
Aus dieser Familie gab es neben den beiden Eichstätter Fürstbischöfen (Gabriel und Johann Martin) folgende Domherren in Eichstätt:
In Würzburg gab es noch:
Weitere Domherren aus der Familie gab es in Augsburg:
Zur
Übersicht ein Ausschnitt aus der Liste der Eichstätter
Bischöfe:
Gebhard III. Graf von
Graisbach (1324-1327)
Friedrich III. Landgraf von Leuchtenberg (1328-1329)
Heinrich V. Schenk von Reicheneck (1329-1344)
Albrecht I. von Hohenfels (1344-1351)
Berthold von Zollern, Burggraf von Nürnberg (1351-1365)
Rabeno Truchsess von Wilburgstetten (1365-1383)
Friedrich IV. Graf von Oettingen (1383-1415)
Johann II. von Heideck (1415-1429)
Albrecht II. von Hohenrechberg (1429-1445)
Johann III. von Eych (1445-1464)
Wilhelm von Reichenau (1464-1496)
Gabriel von Eyb
(1496-1535)
Christoph Marschall von
Pappenheim (1535-1539)
Moritz von Hutten (1539-1552)
Eberhard II. von Hirnheim (1552-1560)
Martin von Schaumberg (1560-1590)
Kaspar von Seckendorff (1590-1595)
Johann Conrad von Gemmingen (1595-1612)
Johann Christoph von Westerstetten (1612-1636)
Marquard II. Graf Schenk von Castell (1636-1685)
Johann Euchar Graf Schenk von Castell (1685-1697)
Johann Martin von Eyb (1697-1704)
Johann Anton I. Knebel von Katzenelnbogen (1705-1725)
Franz Ludwig Freiherr Schenk von Castell (1725-1736)
Johann Anton II. Freiherr von Freyberg (1736-1757)
Raymund Anton Graf von Strasoldo (1757-1781)
Johann Anton III. Freiherr von Zehmen (1781-1790)
Joseph Graf von Stubenberg (1790-1824)
Literatur
und Links:
Siebmachers Wappenbücher,
bes. Band Bistümer
Eugen Schöler, Historische
Familienwappen in Franken, Verlag Degener 3. Aufl. 1999
Aschaffenburger Wappenbuch
Otto Gruber: Wappen des
mittelrheinisch-moselländischen Adels, Trier 1962-1965, incl.
Nachtrag Trier 1967, ebenfalls veröffentlicht in verschiedenen
Jahrgängen der "landeskundlichen
Vierteljahresblätter".
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und
Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag -
Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher
Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
Dr. Claudia Grund, Der Dom zu Eichstätt, Hrsg. Domkapitel
Eichstätt, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg, 2007, ISBN
978-3-89870-293-5
http://www.bistum-eichstaett.de
Johann Heinrich von Falckenstein: Antiquitates Nordgavienses oder
Nordgauische Alterthümer und Merckwürdigkeiten, aufgesucht in
der Aureatensischen Kirche, oder Hochfürstl. Hochstifft
Eichstett, 2. Teil, Lochner, Frankfurt und Leipzig 1733 - https://books.google.de/books?id=fwZDAAAAcAAJ
Dom (1): Seckendorff - Dom (2): Wirsberg - Dom (3): Gottsmann - Dom (4): Rechenberg - Dom (5): Wolfstein - Dom (6): Eyb - Dom (7): Freyberg - Dom (8): Ulm - Dom (9): Zehmen - Dom (10): Leonrod-Totenschild - Dom (11): Speth - Dom (12): Leonrod-Denkmal - Dom (13): Hirnheim - Dom (14): Knebel-Pforte - Dom (15): Pfeffenhausen/Heideck - Dom (16): Freyberg/Westchor - Dom (17): Knebel-Denkmal
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Veröffentlichung der Innenaufnahmen aus dem Dom mit freundlicher Erlaubnis des Herrn Domkapitular Manfred Winter, Summus Custos, als Vertreter des Bischöflichen Ordinariats Eichstätt, vom 07.05.2007, wofür ihm an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
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Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2007
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