Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 523
Bischofsstadt
Eichstätt
Eichstätt: Das Mortuarium - Teil (2): Deckenfelder 6-11
Gewölbefeld 6:
Die Ahnenprobe paßt zu Johann Christoph von Westerstetten (1563-1637). Seine Eltern waren Wolfgang Rudolf von Westerstetten zu Altenberg, ellwangischer Pfleger zu Wasseralfingen, und Ursula von Riedheim zu Wasseralfingen, seine zweite Ehefrau. Seine Großeltern waren väterlicherseits Wolfgang von Westerstetten und Catharina Margarita von Freyberg sowie mütterlicherseits Christoph von Riedheim und Catharina von Bodman. Johann Christoph von Westerstetten erwarb zuerst ein Kanonikat in Ellwangen, dann 1580 ein weiteres in Eichstätt. Er erhielt 1589 in Augsburg die Priesterweihe. Sein weiteres Leben verbrachte er vorrangig in Eichstätt, wo er 1592 vom Domkapitel zum Dekan gewählt wurde. Dieses Amt bekleidete er zehn Jahre lang. Er war 1603-1612 Fürstpropst von Ellwangen und dann 1612-1636 Fürstbischof von Eichstätt. Johann Christoph von Westerstetten hatte drei Brüder und drei Schwestern. Das Geschlecht erlosch im Mannesstamm mit seinem Bruder Wolfgang, der 1642 ohne männliche Nachkommen starb.
Gewölbefeld 7:
Es handelt sich hierbei um Faust Dietrich von Rechberg, Domherr zu Eichstätt 1583. Er war der Sohn von Hans Konrad von Rechberg zu Konradshofen und Türkheim, Pfandherr zu Schwabegg, kaiserlicher Rat und Landvogt zu Augsburg, und dessen Frau Ursula vom Stain. Seine vier Großeltern waren väterlicherseits Gaudenz II. von Rechberg auf Kronburg, Illerbeuren, Kellmünz, Osterberg und Konradshofen, Pfandherr der Grafschaft Schwabegg und zu Rauchenlechsberg und dessen Frau Magdalena vom Stain zu Jettingen, sowie mütterlicherseits Hans Adam von Stain zu Jettingen und Sibylla von Freyberg.
Gewölbefeld 8:
Es handelt sich um die Ahnenprobe des Eichstätter Domherren Philipp von Adelzhausen (um 1600). (Herrn Karl Lippe ein herzliches Dankeschön für die Erklärung). Der Vater des Domherren hieß ebenfalls Philipp von Adelzhausen, der Großvater väterlicherseits Hans von Adelzhausen. Die Großmutter des Domherren väterlicherseits war Ursula von Roth. Die Mutter des Domherren war Margarethe von Preising, Tochter von Sigmund von Preising. Die Großmutter des Domherren mütterlicherseits war Anna Baumgartner zum Fraunstein. Der Grund, warum hier nicht "Baumgartner", sondern "Fraunstain" geschrieben steht, könnte darin begründet sein, die beiden Gemahlinnen des Sigmund von Preising zu unterscheiden, denn seine erste Gemahlin warAnna Baumgartner zum Fraunstein, das ist die Großmutter des Domherren, seine zweite Gemahlin war Anna Baumgartnerin zum Stubenberg. Noch eine Generation weiter zurück wären die betreffenden Ahnen: Hieronymus von Adelshausen, Barbara Hausnerin, Johann von Roth, Ursula Speth, Thomas von Preising, Brigitta von Schmihen, Peter von Paumgarten und Anna von Trembach (Angaben nach Falckenstein: Antiquitates Nordgavienses).
Gewölbefeld 9:
Bei diesem Domherrn handelt es sich um Gerhard von Löschwitz (ca. 1564-25.8.1598). Die Vorfahren sind nicht namentlich bekannt, die wenigen Angaben bei Braun sind offensichtlich unrichtig, auch bei Biedermann ist nichts Brauchbares zu finden, Hinweise willkommen. Er wurde um 1564 geboren. In Eichstätt wurde er am 2.6.1582 Domherr. Am 7.6.1585 bekam er Studienurlaub, am 12.7.1585 immatrikulierte er sich in Dillingen. Am 27.4.1589 bekam er erneut Studienurlaub, am 4.5.1589 immatrikulierte er sich in Ingolstadt. Er war auch ab dem 7.3.1594 Kanoniker am Ritterstift St. Burkard in Würzburg und auch noch 1587-1592 Domherr in Regensburg. Er wurde am 7.5.1594 Domizellar in Würzburg. Am 17.6.1594 bekam er die Erlaubnis, am Krieg in Ungarn teilzunehmen. Erneut bittet er am 7.3.1595 um Erlaubnis zum Kriegsdienst, da wurde ihm beschieden, er solle erst seine Residenz pflichtgemäß beenden. Am 4.4.1598 wurde er in Eichstätt Kapitelmitglied, am 2.8.1596 Kapitelspfleger. Die letztgenannte Aufgabe wollte er am 31.7.1598 beenden, doch er ließ sich überreden, die Aufgabe noch einmal zu übernehmen. Er liegt im Mortuarium vor dem Bruderschaftsaltar begraben.
Gewölbefeld 10:
Diese Ahnenprobe paßt zu dem späteren Bamberger Fürstbischof Martin von Eyb (amtierte in Bamberg 1580-1583). Er war Domkapitular in Bamberg und in Eichstätt. Seine Eltern (nach Biedermann) waren Georg Ludwig von Eyb und Felicitas von Seckendorff-Gutend. Seine Großeltern (nach Biedermann) waren väterlicherseits Georg Ludwig von Eyb und Catharina Stiebar von Buttenheim sowie mütterlicherseits Hans von Seckendorff und Amalia von Seinsheim.
Gewölbefeld 11:
Diese Ahnenprobe gehört zu Sebastian von Leonrod (1509-2.9.1542). Er war (nach Biedermann) der Sohn von Hans von Leonrod d. J. (1476-1544) zu Dentlein, hochfürstlich-eichstädtischer Rat und Pfleger zu Sandsee, zu Wernfels und zu Arberg, und dessen erster Frau, Margaretha Burggräfin zu Burgau. Die Großeltern waren nach Biedermann Hans von Leonrod d. Ä., Margaretha von Seckendorff, Christoph Burggraf zu Burgau und zu ergänzen eine unbekannte Frau von Freyberg. Nach Braun war die Mutter Margarethe Burggräfin zu Burtenbach, und die beiden Großmütter waren väterlicherseits Anna von Seckendorff und Agnes von Freyberg. Er begann seine Karriere als Kanoniker in Herrieden. Am 7.11.1528 immatrikulierte er sich zum Studium in Ingolstadt. Am 1.6.1532 wude er in Eichstätt Domizellar. Sein Studium setzte er in Tübingen fort, wo er sich am 5.12.1532 immatrikulierte. Am 9.7.1535 wurde er in Eichstätt Kapitelmitglied. Seine Studien setzte er 1538 in Freiburg und 1539 in Orléans fort. Am 17.12.1540 wurde er Custos in Eichstätt. Anscheinend war seine Gesundheit angegriffen, denn er beantragte 1541 einen Kuraufenthalt in einem Wildbad und verweist auf seine Schwachheit. Er starb relativ jung mit ca. 33 Jahren und wurde im Domkreuzgang begraben. Sein Bruder Johann Georg von Leonrod war ebenfalls Domherr in Eichstätt.
Literatur
und Links:
Siebmachers Wappenbücher,
bes. Band Bistümer
Eugen Schöler, Historische
Familienwappen in Franken, Verlag Degener 3. Aufl. 1999
Aschaffenburger Wappenbuch
Herrn Karl Lippe aus Weiden ein herzliches Dankeschön für
wertvolle Hinweise
Otto Gruber: Wappen des
mittelrheinisch-moselländischen Adels, Trier 1962-1965, incl.
Nachtrag Trier 1967, ebenfalls veröffentlicht in verschiedenen
Jahrgängen der "landeskundlichen
Vierteljahresblätter".
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und
Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag -
Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher
Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
Dr. Claudia Grund, Der Dom zu Eichstätt, Hrsg. Domkapitel
Eichstätt, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg, 2007, ISBN
978-3-89870-293-5
http://www.bistum-eichstaett.de
http://www.bistum-eichstaett.de/dom/domfuehrung/mortuarium.htm
Johann Heinrichs von Falckenstein: Antiquitates Nordgavienses
oder Nordgauische Alterthümer und Merckwürdigkeiten, aufgesucht
in der Aureatensischen Kirche, oder Hochfürstl. Hochstifft
Eichstett, 2. Teil, Lochner, Frankfurt und Leipzig 1733 - https://books.google.de/books?id=fwZDAAAAcAAJ
Rechberg: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band
XI, Band 122 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag Limburg, 2000
Rechberg: http://de.wikipedia.org/wiki/Rechberg_%28Adelsgeschlecht%29
Stammbaum der Rechberger: http://genealogy.euweb.cz/german/rechberg1.html - http://genealogy.euweb.cz/german/rechberg2.html - http://genealogy.euweb.cz/german/rechberg3.html - http://genealogy.euweb.cz/german/rechberg4.html - http://genealogy.euweb.cz/german/rechberg5.html
Wenn eine Wappenbeschreibung als "ohne Beleg"
bezeichnet ist, ließ sich bis zum gegebenen Zeitpunkt kein
Literaturbeleg in den mir zur Verfügung stehenden Quellen
finden. Wer hierzu eine Quelle oder einen anderen Nachweis oder
sonstige Hinweise hat, schreibe mir bitte.
Hugo A. Braun: Das Domkapitel zu Eichstätt von der
Reformationszeit bis zur Säkularisation (1535-1806). Verfassung
und Personalgeschichte (Beiträge zur Geschichte der Reichskirche
in der Neuzeit 13), Stuttgart 1991
Ein herzliches Dankeschön an Frau Siglinde Buchner für die
Lösung etlicher Ahnenproben
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Veröffentlichung der Innenaufnahmen aus dem Mortuarium mit freundlicher Erlaubnis des Herrn Domkapitular Manfred Winter, Summus Custos, als Vertreter des Bischöflichen Ordinariats Eichstätt, vom 07.05.2007, wofür ihm an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
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