Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 538
Bischofsstadt
Eichstätt
Eichstätt: Dom, Rechenberg-Denkmal
Das Denkmal für den Domherren Erkinger von Rechenberg (-1540), in der Seitennische zwischen Nordeingang und Querschiff. Das Denkmal stammt gleichfalls von Bildhauer Loy Hering und ist eine sehr gute Arbeit der Renaissance. In einen sehr einfachen Rahmen mit Familienwappen im Dreiecksgiebel und vier Schilden einer Ahnenprobe auf den zwei Pfeilern ist eine hervorragende Reliefplatte eingefügt.
Das Wappen der von Rechenberg taucht in den verschiedensten Tingierungen je nach Quelle, Zeit und Linie auf (St. Gallener Wappenbuch, Grünenberg'sches Wappenbuch, Rumohr'sches Wappenbuch, Cotta'sches Wappenbuch.). Die Farben von Schild und Rechen (rot-silber, silbern-rot, golden-rot) und die Helmzieren (Hahn, Büffelhörner, Rechen zwischen Büffelhörnern, mit Rechen belegte Flügel) können durchaus sehr unterschiedlich wiedergegeben sein. Hier jedenfalls ist es in Rot ein senkrecht gestellter silberner Rechen, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein silberner Rechen zwischen einem Paar roter Büffelhörner, was der Darstellung im Cotta'schen Wappenbuch entspricht.
In der optisch linken oberen Ecke befindet sich erneut der Wappenschild der von Rechenberg, gegenüber derjenige der Truchseß von Baldersheim (in Silber ein sitzender roter Fuchs). Unten ist optisch links der Schild der von Holzingen zu sehen (in Rot ein goldener Löwe), gegenüber derjenige der von Sickingen (in Schwarz fünf (2:1:2) silberne Kugeln). Das sind die ersten vier Wappen der Generation der Ururgroßeltern, von oben nach unten gelesen. Daß diese Wappen gewählt wurden, läßt auf eine 16er-Ahnenprobe schließen. Daß alle anderen Wappen fehlen, deutet darauf hin, daß die Komposition früher umfangreicher war und wir nur ein Teil des ursprünglichen Konzeptes sehen.
Genealogie des Erkinger von Rechenberg (weitgehend nach Franckenstein):
Eltern:
Großeltern:
Urgroßeltern:
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Ururgroßeltern:
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Hier noch einmal die Reliefplatte von Loy Hering, auf der der 1540 mit 61 Jahren Verstorbene kniend eine Gruppe aus Gottvater und Gekreuzigtem anbetet (eine solche Darstellung wird "Gnadenstuhl" genannt).
Literatur
und Links:
Siebmachers Wappenbücher,
bes. Band Bistümer
Eugen Schöler, Historische
Familienwappen in Franken, Verlag Degener 3. Aufl. 1999
Aschaffenburger Wappenbuch
Otto Gruber: Wappen des
mittelrheinisch-moselländischen Adels, Trier 1962-1965, incl.
Nachtrag Trier 1967, ebenfalls veröffentlicht in verschiedenen
Jahrgängen der "landeskundlichen
Vierteljahresblätter".
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und
Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag -
Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher
Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
Dr. Claudia Grund, Der Dom zu Eichstätt, Hrsg. Domkapitel
Eichstätt, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg, 2007, ISBN
978-3-89870-293-5
http://www.bistum-eichstaett.de
Johann Heinrich von Falckenstein: Antiquitates Nordgavienses oder
Nordgauische Alterthümer und Merckwürdigkeiten, aufgesucht in
der Aureatensischen Kirche, oder Hochfürstl. Hochstifft
Eichstett, 2. Teil, Lochner, Frankfurt und Leipzig 1733 - https://books.google.de/books?id=fwZDAAAAcAAJ
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Veröffentlichung der Innenaufnahmen aus dem Dom mit freundlicher Erlaubnis des Herrn Domkapitular Manfred Winter, Summus Custos, als Vertreter des Bischöflichen Ordinariats Eichstätt, vom 07.05.2007, wofür ihm an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
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Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2007
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