Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 3169
Meisenheim (Landkreis Bad Kreuznach)

Die ev. Schloßkirche in Meisenheim: Grabkapelle (Gruftkapelle) der Pfalzgrafen

Im Laufe der Zeit wurden 44 Angehörige des Hauses Wittelsbach in der Meisenheimer Schloßkirche beigesetzt. Die alte Stephansgruft unter dem Mittelschiff reichte längst nicht mehr aus, so daß bereits Ludwig der Schwarze eine neue Gruft anlegen ließ, die nach ihm als Ludwigsgruft bezeichnet wird. Der Zugang zum Gruftgewölbe befindet sich in der Gruftkapelle am östlichen Ende des südlichen Seitenschiffs. Er wird abgedeckt von einer mit eisernen Ringen versehenen Sandsteinplatte, auf der das bronzene Wappen des Hauses Pfalz-Zweibrücken befestigt ist. Dieses Kunstwerk ist relativ jungen Datums, denn es wurde erst 1896 auf Veranlassung Kaiser Wilhelms II. und des bayerischen Prinzregenten Luitpold geschaffen und deckt seitdem den Grufteingang ab.

Der Schild ist gespalten, rechts geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: Pfalzgrafschaft bei Rhein, in Schwarz ein goldener Löwe, rot gekrönt, gezungt und bewehrt, Feld 2 und 3: Herzogtum Bayern, Haus Wittelsbach, silbern-blau schräg gerautet, Herzschild: Grafschaft Veldenz, in Silber ein blauer Löwe, golden bewehrt und golden gekrönt, links geteilt und zweimal gespalten, Feld 1: Herzogtum Jülich, in Gold ein schwarzer Löwe, Feld 2: Herzogtum Kleve, in Rot mit silbernem Herzschild ein goldenes Glevenrad, Feld 3: Herzogtum Berg, in Silber ein roter Löwe, golden bewehrt, blau gekrönt, Feld 4: Grafschaft Mark, in Gold ein silbern-rot geschachter Balken, Feld 5: Grafschaft Ravensberg, in Silber drei rote Sparren, Feld 6: Grafschaft Moers, in Gold ein schwarzer Balken. Wie der Schild, so unterstreichen auch die insgesamt fünf Helme den Erbanspruch auf die Vereinigten Herzogtümer im Kleve-Jülicher Erbfolgestreit: Helm 1 (Mitte): Herzogtum Pfalz-Bayern (1), zwischen einem blau-silbern schräggerauteten Paar Büffelhörner, normalerweise noch an den Seiten und in den Mundlöchern mit goldenen Lindenzweiglein besteckt, ein golden gekrönter und rot bewehrter goldener Pfälzer Löwe, Helm 2 (rechts innen): Herzogtum Jülich, der Rumpf eines wachsenden goldenen Greifen mit schwarzen Flügeln, rot bewehrt, mit rotem Halsband, auf ungekröntem Helm, Helm 3 (links innen): Herzogtum Kleve, ein in den Helmkopf beißender, roter Büffelkopf mit silbernen Hörnern und Krone, Helm 4 (rechts außen): Herzogtum Pfalz-Bayern (2), zwischen einem eigentlich noch mit blau-silbernen schrägen Rauten belegten Adlerflug ein rotbewehrter, rot gekrönter goldener Pfälzer Löwe auf gekröntem Helm, Helm 5 (links außen): Herzogtum Berg, ein natürlicher Pfauenstoß auf gekröntem Helm, Helmdecken rot-silbern.

In der über der Ludwigsgruft gelegenen Grabkapelle sind insgesamt 6 Epitaphien aufgestellt bzw. an der Wand angebracht, davon ein Doppel-Epitaph. Im wesentlichen sind es ein Ehepaar, drei seiner Kinder, ein Urenkel und eine Ururenkelin, an die hier mit exquisiten Grabmonumenten erinnert wird. Alle diese Epitaphien enthalten neben dem oder den Hauptwappen jeweils acht Ahnenwappen. Und alle bilden stilistisch eine Einheit, weil sie in engem zeitlichen Rahmen entstanden sind und größtenteils aus der selben Werkstatt-Tradition stammen, bis auf einen späten Ausreißer, der sich aber harmonisch in den Gesamtkomplex einfügt und kaum von dem vorgegebenen Schema abweicht. Die Zusammenhänge zwischen den Epitaphien bzw. Personen illustriert folgende genealogische Übersicht:

Christine Pfalzgräfin bei Rhein zu Zweibrücken-Neuburg
Das ca. 4 m hohe und 1,90 m breite, aus Kalkstein gehauene Epitaph, eine Arbeit des Bildhauers Conrad Wohlgemuth, befindet sich an der Ostwand der Grabkapelle, auf der linken Seite der Wand. Markant ist die Bekrönung aus drei Obelisken. Vom Typ her handelt es sich um eine mehrzonige Pilasterädikula. Den seitlichen Rand bilden Voluten mit geflügelten Engelsköpfen und Fruchtgehängen. Den unteren Abschluß bildet ein liegender Putto mit Memento mori. Das Grabdenkmal, aus der Werkstatt des Meisters Conrad Wolgemuth aus Simmern kommend, welcher ein Schüler des Bildhauers Johann von Trarbach war, ist sehr gut erhalten und wurde 1896 ein klein wenig restauriert. Es gibt mehrere Inschriften am Epitaph, sämtlich golden auf schwarzen Schiefertafeln ausgeführt:

Übersicht über Genealogie und Abstammung:

   

Zum Verständnis der Ahnenprobe, Eltern:

Großeltern:

Urgroßeltern:

Zentrales Wappen oben: Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, geviert aus Pfalz und Wittelsbach, Herzschild Veldenz, zwei Helme, Löwe zwischen Büffelhörnern und Löwe zwischen Flug.

Wappen der Ahnenprobe:

Carola/Charlotte Friederike Pfalzgräfin bei Rhein zu Zweibrücken
Das Epitaph befindet sich an der Ostwand der Grabkapelle, auf der rechten Seite der Wand. Das ist das späteste Grabdenkmal in der Serie, rund 100 Jahre nach den anderen von einem unbekannten Künstler angefertigt, doch es fügt sich stilistisch gut in die vorgegebene Tradition innerhalb dieser Grabkapelle ein. Von der Heraldik her ist es eines der interessanteren Epitaphien, weil hier besonders viele komplex zusammengesetzte Wappen zu finden sind, was auch am späten Herstellungsjahr liegt, denn zwischenzeitlich sind die Wappen der einschlägigen Fürstenfamilien komplexer geworden. Sämtliche Inschriften am Epitaph sind golden auf schwarzen Schiefertafeln ausgeführt:

Übersicht über Genealogie und Abstammung:

Genealogie des Stifters des Epitaphs, einem Großcousin der Verstorbenen:

Zum Verständnis der Ahnenprobe, Eltern:

Großeltern:

Urgroßeltern:

Hauptwappen oben in der Mitte als Aufsatz: Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, gespalten aus Pfalz-Wittelsbach mit Veldenz als Herzschild rechts und Jülich-Cleve-Berg-Mark-Ravensberg-Moers links, mit allen fünf Kleinoden, wie oben bei der Gruftplatte beschrieben.

Wappen der Ahnenprobe:

Friedrich Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken-Landsberg
Dieses ca. 3 m hohe und 1,90 m breite Epitaph aus gelbgeädertem Kalkstein ist an der Südwand der Grabkapelle links an der Wand angebracht. Vom Typ her ist es eine schlichte Pilasterädikula, die durch üppigen Wappenschmuck beeindruckt. Die beiden bekrönenden Vollwappen werden von zwei sitzenden Putten als Schildhaltern begleitet. Der gestalterische Aufwand überrascht, denn hier wird an einen Säugling erinnert, der nur einen Tag lang lebte. Der unglaubliche Aufwand ist wohl ein Maß für die Enttäuschung und Trauer der frischvermählten Eltern, die sich auf ihren Erstgeborenen gefreut hatten. In der Sockelzone sind Totenkopf und Todeswerkzeuge als Memento mori angebracht. Aufwendige, in Voluten eingespannte Karyatiden bilden die Seitenflanken. Das Epitaph ist vermutlich eine Arbeit von Meister Conrad Wolgemuth aus Simmern, welcher ein Schüler des Bildhauers Johann von Trarbach war. Das Grabdenkmal ist sehr gut erhalten und wurde 1896 ein klein wenig restauriert. Die Inschrift am Epitaph ist golden auf schwarzer Schiefertafel ausgeführt:

Übersicht über Genealogie und Abstammung:

   

Zum Verständnis der Ahnenprobe, Eltern:

Großeltern:

Urgroßeltern:

Das Grabdenkmal trägt zwei elterliche Hauptwappen oben, rechts Herzogtum Pfalz-Zweibrücken gespalten mit Herzschild, rechts Pfalz-Wittelsbach, links Jülich-Cleve-Berg-Marck-Ravensberg-Moers, Herzschild Veldenz, mit fünf Kleinoden, links Fürstentum Nassau-Oranien, geviert und mit drei Kleinoden. Dabei ist besonders interessant, daß das eigentliche Wappen für Nassau-Oranien jeweils in den Feldern 1 und 4 zu finden ist, geviert, Feld 1: Grafschaft Nassau, in blauem und mit goldenen aufrechten Schindeln bestreuten Feld ein goldener Löwe, rot gezungt, ungekrönt und rot bewehrt, Feld 2: Grafschaft Katzenelnbogen, in Gold ein roter, hersehender (leopardisierter) Löwe, blau bewehrt und blau gekrönt, Feld 3: Grafschaft Vianden, in Rot ein silberner Balken, Feld 4: Grafschaft Diez, in Rot zwei goldene, blau bewehrte Leoparden (hersehende, schreitende Löwen) übereinander, Mittelschild geviert, Feld 1 und 4: Châlon, in Rot ein goldener Schrägrechtsbalken, Feld 2 und 3: Fürstentum Oranien, in Gold ein blaues Jagdhorn mit roten Beschlägen und ebensolchen Bändern, Herzschild: Grafschaft Genf, in drei Reihen von Gold und Blau geschacht. Die beiden anderen Viertel des Wappens, Feld 2 und 3, beziehen sich auf die dritte Ehefrau des Wilhelm von Oranien, Charlotte de Bourbon-Montpensier, das ist eine Brisur des französischen Lilienwappens (Bourbonen-Wappens), in Blau drei (2:1) goldene Lilien, im Zentrum ein schrägrechter roter Einbruch. Ihr Vater führte das Wappen noch mit einer kleinen silbernen Mondsichel auf dem Einbruch, französischer Blason: D'azur aux trois fleurs de lys d'or et au baton de gueules chargé d'une lune d'argent au franc-quartier. Hier werden als das großväterliche und das großmütterliche Wappen für die Mutter des Probanden miteinander kombiniert. Es sei hervorgehoben, daß Wilhelm von Oranien dieses Wappen in dieser Form nicht geführt hat. Er wäre auch nicht dazu berechtigt gewesen, denn Charlottes Bruder François (1542-1592) erbte den Titel und wurde der nächste Duc de Monpensier. Das Wappen mit dem Einbruch begegnet uns noch einmal alleine als Teil der Ahnenprobe. Es ist in der Kirche nicht das einzige Beispiel, wo bei "ausländischen" Ehefrauen das väterliche Wappen um das der Mutter ergänzt wird, etwas Ähnliches gab es bei Croy und Lothringen am Gewölbe der Grabkapelle und an den Gewölberippenkonsolen im Chor zu beobachten. Insofern ist dieses Wappen eigentlich das spannendste in der ganzen Grabkapelle, während alle anderen Wappen sich entweder wiederholen oder allgemein vertraut sind.

Wappen der Ahnenprobe:

Anna Pfalzgräfin bei Rhein zu Zweibrücken-Neuburg
Dieses aus Tuffstein gefertigte Epitaph, ca. 4,40 m hoch und 1,75 m breit, ist rechterhand an der Nordwand der Grabkapelle angebracht. Im Aufsatz ist zwischen den beiden elterlichen Wappen in einem Halbkreis die Taufe Christi dargestellt. Es handelt sich um eine Arbeit des Bildhauers Johann von Trarbach, der auch das große Epitaph ihrer Eltern links daneben gestaltet hatte. Das Epitaph wurde Ende des 19. Jh. und noch einmal 1953 ff. restauriert. Es gibt mehrere Inschriften am Epitaph, sämtlich auf schwarzen Schiefertafeln ausgeführt:

   

Übersicht über Genealogie und Abstammung:

Zum Verständnis der Ahnenprobe, Eltern:

Großeltern:

Urgroßeltern:

Zwei Hauptwappen oben für die Eltern: heraldisch rechts Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, geviert aus Pfalz und Wittelsbach, Herzschild Veldenz, ein Helm, Löwe zwischen Büffelhörnern, heraldisch links: Landgrafschaft Hessen, mit nur dem Stammhelm.

Wappen der Ahnenprobe:

Wolfgang Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken Herzog von Bayern und Anna von Hessen
Dieses monumentale und reich verzierte Epitaph mißt 6,70 m in der Höhe und 3,00 m in der Breite. Es ist an der Nordwand der Grabkapelle gleich links hinter der Gittertür angebracht. Die monumentale Pfeilerädikula aus Tuffstein steht auf einem Unterbau aus Sandstein. Es handelt sich um ein Werk des Simmerner Bildhauers Johann von Trarbach, der einer der besten Bildhauer seiner Zeit war und an den linksrheinischen Fürstenhöfen der Renaissancezeit gerne für solche Aufträge engagiert wurde. Das Epitaph, das 1795 von den französischen Revolutionstruppen in Meisenheim durch Beschuß schwerst beschädigt wurde, wurde Ende des 19. Jh. in großen Teilen (die Figur der Spes, die Köpfe, die Hände und die Oberkörper beider Verstorbenen, sämtliche Wappen auf den seitlichen Pilastern, fast die komplette Ornamentik auf den Flächen) ergänzt und noch einmal 1953 restauriert. Es dürfte das am stärksten (und teilweise kunstlos) ergänzte und am wenigsten originale Epitaph der ganzen Sammlung sein. Was jedoch noch original ist, ist exquisite Steinmetzkunst. Es gibt mehrere Inschriften am Epitaph, von oben nach unten gelistet, sämtlich auf Schiefertafeln ausgeführt:

Übersicht über Genealogie und Abstammung:

Herzog Wolfgang führte ein kriegerisches Leben: Zunächst trat er in die Dienste des spanischen Königs. Dann zog er im Auftrag des Kaisers 1566 gegen die Türken, doch als sich nach dem Tod von Sultan Suleiman die türkischen Heere zurückzogen, gab es nicht mehr viel für Wolfgang zu tun, und er kehrte ohne größere Abenteuer oder Erfolge aus Ungarn zurück. 1568 brach der dritte Hugenottenkrieg aus, und daran nahm er wiederum teil. Einzige Schwierigkeit: Jetzt kämpfte er für die Protestanten, also mußte er erst seine vertraglichen Bindungen an Spanien lösen. Nun verbündete er sich mit Prinz Wilhelm von Oranien und den Hugenotten und zog gegen die Franzosen. Dafür stellte er ein Heer von 6000 Reitern und drei Regimentern zu Fuß auf, insgesamt mehr als 17000 Mann, ganz zu schweigen von der nötigen Ausrüstung und Artillerie, und er zahlte das selbst aus eigener Tasche, weil es schließlich in seinen Augen um eine gerechte Sache ging. So viel gab sein Herzogtum nicht her, vielmehr mußte er dafür Schulden aufnehmen. Dafür war er jetzt selbst Kriegsunternehmer und nicht länger Söldner. 1569 nahm Herzog Wolfgang La Charité ein, eine starke Festung. Doch seine Gesundheit war angeschlagen, er hatte sich 1556 einen Beinbruch zugezogen, der schlecht verheilt war, er soff zu viel, und dann erwischte ihn ein Fieber, woran er im Alter von erst 43 Jahren starb. Seine inneren Organe und sein Herz wurden am Ort seines Todes in der Kirche von Nexon bestattet. Der Rest wurde zunächst in einem Bleisarg in der Hugenotten-Kirche von Angoulême beigesetzt. Erst 4 Monate nach seinem Tod erfuhren die Meisenheimer Angehörigen von seinem Tod. Erst 1571 konnte man die sterblichen Überreste über Cognac und La Rochelle auf dem Seeweg mit zahlreichen Schwierigkeiten wie Sturm und Seeräubern nach Lübeck überführen. Den Leichnam hatte man als "Gewehre und Rüstungen" deklariert, damit ihn die abergläubischen Seeleute überhaupt mitnahmen. In Lübeck wurde die wahre Natur des Paketes offenbar, und es gab reichlich Streß deswegen. Dann wurde der Leichnam über Lüneburg, Braunschweig, Kassel und Hofheim nach Meisenheim gebracht, wo er dann endgültig bestattet wurde.

Zum Verständnis der Ahnenprobe, seine Eltern:

Seine Großeltern:

Seine Urgroßeltern:

Ihre Eltern:

Ihre Großeltern:

Ihre Urgroßeltern:

Hauptwappen oben: rechts Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, links Landgrafschaft Hessen

 
Landgrafschaft Hessen   Hessen, Pfalz, Mecklenburg und Polen

Wappen der Ahnenprobe: Im gegenwärtigen Zustand entspricht die Anordnung der Wappen der Ahnenprobe nur zur Hälfte den Erwartungen:

 
Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel   Herzogtum Sachsen

Diese Anordnung ist das Ergebnis einer fehlerhaften Restaurierung, bei der vier Täfelchen an der falschen Stelle angebracht wurden. Korrekt müßte die Abfolge wie folgt sein:

Karl Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken-Birkenfeld Herzog von Bayern
Dieses monumentale Epitaph mißt ca. 8,10 m in der Höhe und 3,00 m in der Breite. Es ist rechterhand an der Südwand der Grabkapelle angebracht, nach der Gittertür zum Seitenschiff gleich rechterhand. der Sockel läuft unten spitz zu und erreicht mit einer Maskenstütze den Boden. Es ist eine Arbeit aus weißgelbem Sandstein vom Typ einer Pilasterädikula, angefertigt von Michell Henckhell aus Bergzabern. Das überaus reich dekorierte Epitaph wird dominiert von einer großen und tiefen Figurennische mit einer freistehenden Plastik des Verstorbenen. Er steht hier breitbeinig, dominant und frei wie ein großer Krieger, was er eigentlich gar nicht war. Doch als die Franzosen ihn während der Besetzung Meisenheims so sahen, hielten sie ihn für einen großen Feldherrn und verschonten das Kunstwerk von ihrem Vandalismus. Tatsächlich war er ein hochgebildeter Herrscher mit starken geistigen, insbesondere theologischen Interessen, der Schloß Birkenfeld ausbaute und mit einer großen Bibliothek versah, dem Grundstock der späteren Bibliotheca Bipontina. Das Epitaph wurde Ende des 19. Jh. restauriert. Es gibt mehrere Inschriften am Epitaph, golden auf schwarz ausgemalten Flächen (diesmal kein echter Schiefer, sondern diesen nur vortäuschend):

Übersicht über Genealogie und Abstammung:

Zum Verständnis der Ahnenprobe, Eltern:

Großeltern:

Urgroßeltern:

Zwei Hauptwappen oben für die Eltern: heraldisch rechts Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, geviert aus Pfalz und Wittelsbach, Herzschild Veldenz, zwei Helme, Löwe zwischen Büffelhörnern und Löwe zwischen Flug, heraldisch links: Landgrafschaft Hessen, mit allen drei Helmen für Hessen, Katzenelnbogen und Ziegenhain.

Wappen der Ahnenprobe:

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@49.7052288,7.671852,19z?entry=ttu - https://www.google.de/maps/@49.7052213,7.671827,72m/data=!3m1!1e3?entry=ttu
Karl-Heinz Drescher und Günther Lenhoff: Die Schloßkirche zu Meisenheim, Rheinische Kunststätten, Heft 465, hrsg. vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln/Neuß, 1. Auflage 2002, ISBN 3-88094-882-8
1504-2004 Schloßkirche Meisenheim, bewegende Geschichte und lebendige Gegenwart eines einzigartigen Bauwerks, hrsg. von der Evangelischen Kirchengemeinde Meisenheim, Meisenheim 2003/2004, ISBN 3-00-011685-0, mit Beiträgen von Günter Anthes, Gustav Adolf Benrath, Otto Böcher, Hans Böker, Klaus Freckmann, Karen Groß, Martin Held, Günther Lenhoff, Karlheinz Nestle, Eberhard Nikitsch, Walter Rödel, Wolfgang Schmid, Werner Schnuchel und Rainer Voss.
Evangelische Johanniter-Kirchengemeinde:
https://nahe-glan.ekir.de/inhalt/johanniter-gemeinde-bva/
evangelische Schloßkirche auf der Webseite der Stadt:
http://www.stadt-meisenheim.de/historie/evangelische-schlosskirche/
Christine Pfalzgräfin bei Rhein zu Zweibrücken-Neuburg: Deutsche Inschriften Bd. 34, Bad Kreuznach, Nr. 496 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0049609 -
https://www.inschriften.net/landkreis-bad-kreuznach/inschrift/nr/di034-0496.html
Friedrich Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken-Landsberg: Deutsche Inschriften Bd. 34, Bad Kreuznach, Nr. 489 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0048904 -
https://www.inschriften.net/landkreis-bad-kreuznach/inschrift/nr/di034-0489.html
Anna Pfalzgräfin bei Rhein zu Zweibrücken-Neuburg: Deutsche Inschriften Bd. 34, Bad Kreuznach, Nr. 341 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0034104 -
https://www.inschriften.net/landkreis-bad-kreuznach/inschrift/nr/di034-0341.html
Wolfgang Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken Herzog von Bayern und Anna von Hessen: Deutsche Inschriften Bd. 34, Bad Kreuznach, Nr. 340 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0034006 -
https://www.inschriften.net/landkreis-bad-kreuznach/inschrift/nr/di034-0340.html
Karl Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken-Birkenfeld Herzog von Bayern: Deutsche Inschriften Bd. 34, Bad Kreuznach, Nr. 438 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0043809 -
https://www.inschriften.net/landkreis-bad-kreuznach/inschrift/nr/di034-0438.html
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Verwendung der Innenaufnahmen mit
freundlicher Erlaubnis von Herrn Richard Held vom 16.1.2025, wofür ihm und dem Presbyterium der Johanniter-Gemeinde an dieser Stelle herzlich gedankt sei.

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