Bernhard
Peter
Monographien:
Die Entwicklung des Wappens der Landgrafen von Hessen
Wappen
1, ca. 1200-1450
Der hessische Löwe geht
eigentlich auf das Wappen der Landgrafen von Thüringen
(Ludowinger) zurück. Diese waren eigentlich sogar eine
mainfränkische Familie, wurden als Burggrafen von Mainz den
Stauferkaisern unentbehrlich und wurden daraufhin um 1030 mit
schnell sich vergrößerndem Besitz in Thüringen als Lehen
ausgestattet. Lothar III hatte das Landgrafenamt in Thüringen
geschaffen, um dort durch einen treuen Landgrafen seiner
Zentralgewalt Geltung zu verschaffen. Durch Heirat (1137) mit der
Erbtochter Hadewig des Grafen Giso IV von Gudensberg kam Landgraf
Ludwig I an den hessischen Besitz.
Diskontinuität: Mit Ludwig IV und seinem
Bruder Heinrich Raspe erlöschen die Ludowinger 1247 im
Mannesstamme. Im Erbstreit zwischen der Erbin Sophia, Frau des
Herzogs Heinrich II von Brabant, dem Erzstift Mainz und dem
Markgraf von Meißen kommt es zu kriegerischen
Auseinandersetzungen, in denen schließlich Sophia Hessen
gewinnt, der Markgraf von Meißen aber Thüringen. Ihr Sohn
Heinrich wird neuer Landgraf von Hessen, Hessen geht als
eigenständige Landgrafschaft aus dem Streit hervor. Der Landgraf
wird in den Reichsfürstenstand erhoben. Landgraf Heinrich I von
Hessen, der Stammvater des gesamten Hauses Hessen, nimmt nie den
Namen oder das Wappen seines Vaters (Herzog von Brabant) an,
sondern führt Namen und Wappen der Landgrafen weiter. Die
Wettiner von Meißen nahmen den Thüringer Löwen ohne Krone in
ihr Wappen auf.
- Landgraf
von Hessen: In Blau ein silbern-rot mehrfach
geteilter aufrechter Löwe, golden gekrönt und golden
bewehrt. Die Anzahl der Streifen des hessischen Löwen
ist unklar und kann nicht mit abschließender Sicherheit
festgelegt werden, fest steht nur, daß es sich um
Teilungen und nicht um Balken handelt, denn die Anzahl
der Teilungsstriche ist immer ungerade, meist 7 oder 9.
Ferner ist er immer von silbern auf rot geteilt, also der
oberste Streifen ist immer Silber und die Anzahl der
Streifen ist immer gerade. Erst in neuerer Zeit wird die
Anzahl der Trennlinien auf 9 fixiert. Der Schweif des
hessischen Löwen ist immer einfach. Spätere
Darstellungen mit Doppelschweif entspringen dem Wunsch
nach Verschönerung, sind aber nicht als korrekte
Wiedergabe des Stammwappens anzusehen.
Oberwappen: Helmzier zwei Büffelhörner, außen
besteckt mit je 7 Lindenzweigen (auch als Kleestengel
bezeichnet). Helmdecken rot-silber. Die Zahl der Kleestengel
variiert je nach Zeit der Darstellung von je 3 bis 7. Als man
später die Büffelhörner mit offenen Mundlöchern darstellte,
wurde auch jedes Mundloch mit einem der sieben Kleestengel
besteckt.
Beispiele: Abb. links: Burg
Spangenberg. Abb. rechts: Schloß Marburg, Südtor.
Otto Hupp, Münchener
Kalender, Jahrgang 1895, Verlagsanstalt, München und Regensburg,
1895
Wappen
2, 1450-1479, Wappen 2 für Ludwig I und Ludwig II
Hessen
wurde mit Ziegenhain und Nidda geviert:
Die
Grafschaften Nidda und Ziegenhain wurden durch Erbheirat ca. 1206
vereinigt, 1258 wieder in zwei Linien geteilt, und 1311 wieder
durch Erbheirat vereinigt. Als die Grafen von
Ziegenhain mit Johann dem Starken (Johann II) 1450 ausstarben,
fiel die Grafschaft (und damit auch die ehemalige Grafschaft
Nidda) an Landgraf Ludwig I von Hessen, seitdem sind die
Besitztitel heraldisch im Schild der Landgrafen vertreten. Das Wappen ist in vier Felder aufgeteilt:
- Feld 1 und 4:
Landgraf von Hessen, in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt.
- Feld 2: Grafen
von Ziegenhain: Schwarz-golden geteilt, oben ein
silberner sechsstrahliger Stern. Variante mit Schildhaupt
statt Teilung möglich.
- Feld 3: Grafen
von Nidda: Schwarz-golden geteilt, oben zwei
achtstrahlige silberne Sterne. Variante
mit Schildhaupt statt Teilung möglich. Die Sterne sind
eigentlich grundsätzlich achtstrahlig, werden aber auch
gerne mal sechsstrahlig abgebildet. Anmerkung: Das Stadtwappen von Nidda ht
jedoch nur einen einzelnen achtstrahligen Stern in sein
wappen aufgenommen. In Treysa gibt es eine Ausnahme: Am
alten Rathaus ist ein siebenstrahliger Stern zu sehen.
Ein Beispiel für ein solches Wappen ist
ein in der Elisabeth-Kirche zu Marburg aufgehängter Schild an
der Abgrenzung zum Landgrafenchor.
Das Wappen hatte nur 29 Jahre Gültigkeit.
Dazu gehören folgende 2 Helme:
- Helm 1: Helmkrone. Helmzier zwei
Büffelhörner, außen besteckt mit je 7 Lindenzweigen
(auch als Kleestengel bezeichnet). Helmdecken rot-silber.
Die Zahl der Kleestengel variiert je nach Zeit der
Darstellung von je 3 bis 7. Als man später die
Büffelhörner mit offenen Mundlöchern darstellte, wurde
auch jedes Mundloch mit einem der sieben Kleestengel
besteckt. Landgraf von
Hessen.
- Helm 2: Helmzier ein springender
Ziegenrumpf zwischen einem wie der Schild tingierten und
mit je einem silbernen sechstrahligen Stern belegten Flug
(auch als ein geflügelter schwarz-gold geteilter
Ziegenbock beschrieben. Cave: der Ziegenbock wird meist
mit Vorderläufen dargestellt, ist also kein reiner
Ziegenadler). Helmdecken schwarz-golden. Grafen
von Ziegenhain.
Nicht dargestellt
wurde die Helmzier von Nidda. Es gibt auch Darstellungen des
Wappens 2 mit nur einem Helm, dabei wird natürlich das hessische
Kleinod gewählt.
Wie genau
kamen Ziegenhain und Nidda zusammen?
Die
Grafschaft Nidda bestand fast 400 Jahre lang; erstmals genannt
werden die Grafen von Nidda 1104, wobei die Vorgeschichte bis in
karolingische Zeit reicht. Aus den Grafen von der Malsburg wurden
die Grafen von Nidda. Sie waren Lehnsleute der Reichsabtei Fulda.
Über das Wappen der älteren Grafen von Nidda aus dem Hause
Malsburg ist nichts bekannt. Die Grafen von Nidda (alte Linie, die echten Niddaer
Grafen) sind ca. zwischen 1194 und 1207 im Mannesstamm mit
Berthold II. von Nidda erloschen, vermutlich um 1206, denn um
1206/07 ist Ludwig Herr zu Nidda, was ohne einen vorherigen
Erbfall unlogisch wäre. Mechthild von Nidda, die Schwester des
letzten Niddaer Grafen, beide Kinder von Berthold I. Graf v.
Nidda und Enkel von Vokold Graf v. Nidda u. v. d. Malsburg sowie
einer Liutgard, war mit Graf Rudolf II von Ziegenhain
verheiratet. Nidda kam also an Ziegenhain über die Erbin
Mechthild.
- Volkold I. Graf v. d.
Malsburg, 1062, verheiratet mit
Friederuna von Bilstein
- Udalrich v. d. Malsburg, starb
kinderlos
- Bernhard v. d. Malsburg, ein
Sohn
- Volkold II. Graf v. d.
Malsburg, 1092 gest.
1127, wird 1104 als erster Graf von Nidda
genannt, verheiratet mit Luitgard v. Nürings
- Dammo (Thammo) v. Nidda
- Gottfried v. Nidda
- Berthold I. Graf v. Nidda,
regierte ca. 1130-1162
- Berthold II.
Graf v. Nidda 1187/91,
gest. ca. 1205/06. Mit ihm
erlosch der ältere Stamm Nidda
aus dem Hause Malsburg.
- Mechthild v.
Nidda, Erbin von Nidda,
vermählt mit Rudolf II.
Graf v. Ziegenhain,
Domvogt von Fulda, erster
Ziegenhainer Graf in Nidda, gest.
1189
- Giso
v. Ziegenhain, Kanoniker zu
Fritzlar
- Gottfried
II. Graf v. Ziegenhain,
1197 Vogt von Fulda,
vermählt mit Heilwig zur
Lippe
- Rudolf
IV. Graf v. Ziegenhain,
gest. 1250
- Rudolf
III. v. Ziegenhain, 1188
Domherr in Hildesheim,
1191-1193 Propst zu St.
Peter in Goslar
- Gozmar
V. Graf v. Ziegenhain
(1214 - 1242)
- Bertold
v. Ziegenhain (1219 -
1229)
- Adelheid
v. Ziegenhain, vermählt
in erster Ehe mit Burchard von
Scharzfeld und Lauterberg
und in zweiter Ehe mit Ulrich
I. Herr v. Münzenberg
(-27.2.1240)
- Mechtild
v. Ziegenhain, vermählt
mit Gerlach II. Herr v.
Büdingen
- Luckard
v. Ziegenhain, Nonne zu St.
Katharina bei Eisenach,
1252 Äbtissin zu
Patershausen
- Ludwig
I. Graf v. Ziegenhain,
1206 Herr zu Nidda,
vermählt mit Gertrud von
Abenberg
- Gottfried
IV. Graf v. Ziegenhain u.
Nidda, gest. 15.11.1250,
gemeinsame Verwaltung der
ungeteilten Grafschaft
mit dem Bruder Berthold,
Teilung wird erst unter
den Söhnen dieser
Brüder vollzogen, und so
wird Gottfried zum
Begründer der Linie zu
Nidda, vermählt mit
Luitgard v. Dürn 1247/76
- Ludwig
II. Graf v.
Ziegenhain-Nidda, 1258
Herr zu Nidda, gest.
17.1.1288/10.3.1294,
vermählt mit Sophia v.
d. Mark
- Engelbert
I. Graf v. Ziegenhain u.
Nidda, gest. 6.6.1330,
vermählt mit Heilwig v.
Isenburg-Büdingen
- Lukardis
(Luitgard) v.
Ziegenhain-Nidda,
Erbin der Niddaer Linie -
Heirat mit Johann
I. Graf v. Ziegenhain siehe
unten. Ende der Linie
Nidda.
- Gottfried
v. Ziegenhain, gest.
26.9.1313, Domherr zu
Mainz
- Elisabeth
v. Ziegenhain, vermählt
mit Philipp IV von
Falkenstein, Herr zu
Münzenberg
- Mechthild
v. Ziegenhain, 1246
vermählt mit Heinrich
III von Isenburg- Arnfels
- Sophie
v. Ziegenhain 1283
- Burkhard
v. Ziegenhain (-1247),
1227 Dekan zu Mainz,
1234-1246 Propst zu St.
Mariengreden in Mainz,
1235 Propst zu St. Peter
in Fritzlar, 1239 Propst
zu St. Marien in Wetzlar,
1246 Kanzler von H.
Raspe, 1247 Erzbischof
von Salzburg
- Berthold
I. Graf v. Ziegenhain u.
Nidda, gest. 6.8.1258,
Vogt von Fulda, vermählt
mit Eilika v. Tecklenburg
(-1286)
- Gottfried
V. Graf v. Ziegenhain,
1258 Graf, Vogt von
Fulda, gest.
11.3.1271/6.10.1273,
vermählt mit Hedwig v.
Castell
- Gottfried
VI. Graf v. Ziegenhain,
1275 Graf, 1292 Vogt von
Fulda, gest. 30.11.1304,
vermählt mit Mathilde
(Mechthild) v. Hessen,
Tochter des Landgrafen
Heinrich I von Hessen
- Johann
I. Graf v. Ziegenhain,
1305 Graf, 1344 Vogt von
Fulda, gest. 15.12.1359,
vermählt in erster Ehe
mit Lukardis v.
Ziegenhain-Nidda,
der Erbin der Linie
Nidda. Es folgte eine
zweite Ehe mit Adelheid
von Arnsburg.
- Gottfried
VII. Graf v. Ziegenhain
u. Nidda, 1327 Domherr
zu Münster, 1359 Graf,
gest. 8.11.1372,
vermählt mit Agnes von
Falkenstein
- Engelbrecht
(Engelbert) II. Graf v.
Ziegenhain (-1342),
vermählt mit Isengard
von Eppstein
- Adelheid
v. Ziegenhain (-1388),
Äbtissin von Kaufungen
- Sophie
v. Ziegenhain, vermählt
mit Albrecht von
Sachsen-Lauenburg
- Konrad
v. Ziegenhain, Kanoniker am
Neumünster in Würzburg
- Otto
v. Ziegenhain, 1315-1319
Pastor in Lich, 1219
Pastor in Bonames und
Langen, 1320 Kanoniker in
Mainz, 1331-1360 Domherr
in Mainz, 1327-1358
Domherr in Köln,
1333-1366 Propst zu St.
Peter in Fritzlar, gest.
31.3.1366
- Adelheid
v. Ziegenhain, vermählt
mit Graf Heinrich II von
Rieneck
- Hedwig
(Mechtild) v. Ziegenhain,
vermählt mit Boppo I
Graf von Eberstein
- Eilika
v. Ziegenhain, Äbtissin
(Meisterin) von Kloster
Altenberg
- Bertha
v. Ziegenhain, vermählt
mit Conrad v.
Hohenlohe-Brauneck gen.
v. Teck
- Jutta
v. Ziegenhain
- Hedwig
v. Ziegenhain
- Bertold
v. Ziegenhain 1258
- Gertrudis
v. Ziegenhain
(-15.1.1279), vermählt
mit Konrad II Schenk von
Erbach
- Eilika
v. Ziegenhain 1248
- Adelheid
v. Ziegenhain, 1229/1232,
vermählt mit Embricho
III. Rheingraf vom Stein
- Gertrud
v. Ziegenhain, 1237
Kanonikerin zu
Quedlinburg
Die Grafschaft wurde im Jahre 1258
durch Erbteilung in zwei Linien aufgespalten. Es entstanden die
Linie zu Ziegenhain und die zu Nidda. Gottfried IV. Graf v.
Ziegenhain u. Nidda, gest. 15.11.1250, und sein Bruder Berthold
I. Graf v. Ziegenhain u. Nidda, gest. 6.8.1258, haben die
ungeteilte Grafschaft gemeinsam verwaltet; die Teilung wird erst
unter den Söhnen dieser Brüder vollzogen, und zwar unter
Vermittlung der beiden Lehnsherren, der Äbte von Fulda und
Hersfeld, und des Erzbischofs von Mainz, Ludwig II. bekam dabei
Nidda, Gottfried V. bekam Ziegenhain, und so wurde Gottfried zum
Begründer der Linie zu Nidda,
Berthold zum Begründer der Linie Ziegenhain. Beide Linien
bestanden nebeneinander bis zum Jahre 1311. Wiedervereinigt
wurden die Linien, als Graf Johann I. von der Ziegenhainer Linie
Lukardis, die Erbtochter aus der Niddaer Linie heiratete. Nidda
fiel somit 1311 wieder an die Linie zu Ziegenhain zurück, und
die Grafschaft war wiedervereint.
Diese Genealogie erklärt auch die
enge Verwandtschaft der Wappen beider Grafschaften. Das Wappen der älteren
Grafen von Nidda aus dem Hause Malsburg ist unbekannt. Die
späteren Linien gehen aber genealogisch auf eine gemeinsame
Wurzel zurück, was die Verwandtschaft der Farben und Motive als
Wappen-Differenzierung erklärt. Das ältere Wappen ist der
einzelne Stern von Ziegenhain, die Differenzierung ist der
doppelte Stern von Nidda. Der frühestmögliche Zeitpunkt dieser
Differenzierung ist die Erbteilung von 1258.
Heraldik
von Ziegenhain und Nidda
Wappen
der Grafen von Ziegenhain: Schwarz-golden
geteilt, oben ein silberner sechsstrahliger Stern. Variante mit
Schildhaupt statt Teilung möglich. Helmzier ein springender
Ziegenrumpf zwischen einem wie der Schild tingierten und mit je
einem silbernen sechstrahligen Stern belegten Flug (auch als ein
geflügelter schwarz-gold geteilter Ziegenbock beschrieben).
Helmdecken schwarz-golden.
Bei Conrad
Grünenberg ist der Stern golden angegeben, die Ziegenbock der
Helmzier ist ohne Flügel. Daneben existiert noch eine zweite
Darstellung mit zwei Helmen, der eine zeigt den Ziegenbock mit
Flügeln, der andere schwarz-golden geteilte Büffelhörner mit
Schnüren dazwischen in verwechselten Farben.
Wappen der Grafen
von Nidda: Schwarz-golden geteilt, oben zwei
achtstrahlige silberne Sterne. Helmzier ein wie der Schild bez.
Flug.
Bei Conrad
Grünenberg sind die Sterne golden angegeben, Helmzier ein
goldener achtstrahliger Stern zwischen zwei schwarzen, gold
getupften Büffelhörnern, Helmdecken schwarz-golden.
Es gibt ein
interessantes Epitaph von Graf Johann II von Ziegenhain
und Nidda (gest. 1450), des letzten Ziegenhainers, das
einen halbgespaltenen und geteilten Schild zeigt, in den Feldern
1 und 2 den sechszackigen, silbernen Ziegenhainer Stern und in
Feld 2 die achtzackigen, silbernen Niddaer Sterne nebeneinander.
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Ziegenhain |
Nidda |
Epitaph
Graf Johann II von
Ziegenhain und Nidda |
Otto v. Ziegenhain
(-13.11.1430),
1419 Erzbischof von Trier |
Otto v. Ziegenhain
(-13.11.1430),
1419 Erzbischof von Trier |
Wappen von Otto
v. Ziegenhain (-13.11.1430), 1419 Erzbischof von Trier,
Variante 1: Gespalten, vorne in Silber ein durchgehendes rotes
Kreuz (Bistum Trier), hinten schwarz-golden geteilt, oben ein
silberner sechsstrahliger Stern (Ziegenhain).
Wappen von Otto
v. Ziegenhain (-13.11.1430), 1419 Erzbischof von Trier,
Variante 2: Geviert, Feld 1 und 4 in Silber ein durchgehendes
rotes Kreuz (Bistum Trier), Feld 2 und 3 schwarz-golden geteilt,
oben ein silberner sechsstrahliger Stern (Ziegenhain).
Wie genau
kamen Ziegenhain und Nidda dann an Hessen?
Die
Genealogie bis zum Aussterben der Grafen von Ziegenhain:
- Johann I.
Graf v. Ziegenhain, 1305 Graf, 1344 Vogt von Fulda, gest.
15.12.1359, vermählt in erster Ehe mit Lukardis v.
Ziegenhain-Nidda, der Erbin der Linie Nidda.
- Gottfried
VII. Graf v. Ziegenhain u. Nidda, 1327 Domherr zu Münster, 1359 Graf,
gest. 8.11.1372, vermählt mit Agnes von
Falkenstein
- Gottfried VIII. Graf v.
Ziegenhain (-1394), vermählt mit Agnes
v. Braunschweig-Göttingen
- Engelbrecht
(Engelbert) II. Graf v.
Ziegenhain u. Nidda (-1401), 1397
Graf
- Johann II.
Graf v. Ziegenhain
(-14.2.1450), 1393-1406 Domherr
in Trier, 1402 Graf, 1403 Domherr
zu Mainz, Resignation aufgrund
des drohenden Aussterbens der
Familie, vermählt am
5.1.1417 mit Elisabeth v.
Waldeck, kinderlos, letzter
Graf von Ziegenhain und Nidda,
2.2.1437 Lehnsauftragung
an den Landgrafen Ludwig v.
Hessen (mit Einwilligung
der Äbte von Fulda und Hersfeld)
gegen eine Geldabfindung.
Die
Grafschaften kamen aufgrund der
Verträge nach seinem Ableben in
landgräflich-hessischen Besitz.
- Gottfried IX. Graf
v. Ziegenhain (-9.3.1425),
1395-1402 Kanoniker in Fritzlar,
1402 Domherr in Mainz, vermählt
mit : Ursula Markgräfin v. Baden
(25.10.1409 - 1429), kinderlos
- Otto v. Ziegenhain
(-13.11.1430), 1405 Propst zu St.
Martin in Worms, 1409 Domherr in
Trier, 1413 Propst zu St. Paulin
in Trier, ca. 1417 Propst zu St.
Florin in Koblenz, 1418 Elekt von
Trier, 1419 Erzbischof von Trier
- Philipp v.
Ziegenhain, geistliche Laufbahn,
kinderlos.
- Elisabeth v.
Ziegenhain (-1.12.1431),
vermählt mit Ulrich V. Herr von
Hanau
- Agnes v. Ziegenhain,
vermählt mit Adolf III Graf von
Waldeck
- Sigmund (?) v.
Ziegenhain, nimmt 1403 an einem
Turnier teil
- Isengard v. Ziegenhain,
vermählt mit Eberhard I von Eppstein
- Agnes v. Ziegenhain,
vermählt mit Kraft IV von Hohenlohe
- Engelbrecht
II. Graf v. Ziegenhain (-1342), vermählt mit
Isengard v. Eppstein
- Adelheid
v. Ziegenhain, Äbtissin zu Kauffungen
- Adelheid
v. Ziegenhain (-1388), vermählt mit Heinrich
Graf v. Truhendingen
- Sophie
v. Ziegenhain?, vermählt mit Albrecht v.
Sachsen-Lauenburg (-1344)
- Konrad
v. Ziegenhain
Der Übergang der
Grafschaft Ziegenhain-Nidda vollzog sich juristisch in mehreren
Stufen: Eigentlich war es ein Lehen von Fulda, doch Johann II.
Graf v. Ziegenhain (-14.2.1450) ließ sich 1420 von Kaiser
Sigismund direkt mit der Grafschaft Nidda, Burg und Stadt, der
Grafschaft Ziegenhain, dazu mit den Zöllen zu Treysa und
Gemünden belehnen, ein geschickter politischer Schachzug, der
Fulda ausbootete. Die Grafschaft war damit neben Hessen und dem
Erzbistum Mainz ein territoriales Schwergewicht, das jetzt
politisch auf gleicher Ebene verhandeln konnte, denn es war neben
den Genannten die drittgrößte Macht im betreffenden Großraum.
Obwohl die beiden letztgenannten auf die Grafschaft
"geierten", als das Aussterben der Familie abzusehen
war, gab Graf Johann den Landgrafen den Vorzug und schloß am 29.6.1428 einen Schutzvertrag mit den Hessen ab,
auch vor dem Hintergrund des militärischen Sieges von Landgraf
Luwig dem Friedfertigen bei Fritzlar und Fulda 1427, gefolgt von
der Auftragung der Grafschaft zu Lehen am 2.2.1437 für den
Todesfall. Die Abteien Fulda und Hersfeld, deren Äbte nominell
Lehnsherren über das Gebiet waren, wurden durch eine finanzielle
Abfindung dazu bewogen, am 2.2.1437 den Kontrakt zu befürworten
und den Weg für den Übergang der Grafschaften an den Landgrafen
zu ebnen. Der Übergang dieser territorialen
"Sahneschnitte" an die Landgrafen blieb nicht
unangefochten, die Grafen von Hohenlohe machten Ansprüche
geltend - und nahmen auch die entsprechenden Elemente in ihr
Wappen auf - vergeblich, denn 1495 wurde der 45 Jahre dauernde
"hessisch-hohenlohische Erbstreit" endgültig zugunsten
der Landgrafen entschieden, wobei
immerhin noch die Landgrafen von Hessen den Hohenloher Grafen das
Niddaer Ziegenhainer Land für 9000 Gulden abgekauft hatten, um
Rechtsfrieden zu haben.
Hessen,
Hessen-Marburg, Wappen 3, 1479-1642/1659
Unter
dem jüngeren Sohn von Landgraf Ludwig I, Heinrich III, kam es zu
einer weiteren Wappenvermehrung. Katzenelnbogen und Dietz kamen
ins Wappen. Die Dynastie der Grafen von
Diez ist bereits 1386 erloschen, der Titel ging erst an die
Grafen von Katzenelnbogen, dann 1479 nach deren Aussterben an die
Landgrafen von Hessen. Einst war Katzenelnbogen mit dem gleichnamigen
Stammsitz eine reichsunmittelbare Grafschaft, die bis 1479
bestand. Der Anspruch der Landgrafen
von Hessen auf den Titel der Grafen von Katzenelnbogen resultiert
aus der Heirat von Anna von Katzenelnbogen, Erbtochter Philipps
des Älteren, mit Landgraf Heinrich III. von Hessen-Marburg im
Jahre 1457. Als ihr Vater Philipp 1479 starb, waren die Grafen
von Katzenelnbogen im Mannesstamme erloschen und kam die
Grafschaft Katzenelnbogen über den Schwiegersohn zu den
Landgrafen von Hessen. Anna war wohl eine der besten Partien der
Spätgotik, die Erbschaft eine der reichsten. Katzenelnbogen,
Dietz, Wiesbaden, Darmstadt, praktisch riesige Gebiete am Rhein
und im heutigen Südhessen. Der Schild wurde geviert mit
Herzschild:
- Herzschild: Landgraf
von Hessen (Stammwappen), in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt.
- Feld 1: Grafen
von Katzenelnbogen: In Gold ein roter Löwe,
blau bewehrt und blau bekrönt. Der Löwe kann hersehen
(gelöwter Leopard, d. h. er wird wie ein Löwe steigend,
nicht schreitend dargestellt, ist aber hersehend wie ein
Leopard). Auf alten Darstellungen an Gebäuden und auf
Siegeln sieht er her, in neuerer Zeit hat man ihn aber
eher wie einen normalen Löwen mit Kopf im Profil
dargestellt.
- Feld 2: Grafen
von Ziegenhain: Schwarz-golden geteilt, oben ein
silberner sechsstrahliger Stern. Variante mit Schildhaupt
statt Teilung möglich.
- Feld 3: Grafen
von Nidda: Schwarz-golden geteilt, oben zwei
achtstrahlige silberne Sterne.
- Feld 4: Grafen
von Diez (Dietz): In Rot zwei goldene, blau
bewehrte schreitende Löwen (gelegentlich hersehend
dargestellt, also Leoparden) übereinander. Man beachte
den interessanten Fall der absoluten Gleichheit mit dem
Schildbild der Herzöge von Braunschweig, ohne jeden
Verwandschaftsbezug.
Dazu gehören folgende 3 Helme:
- Helm 1 (Mitte): Helmkrone. Helmzier
zwei Büffelhörner, außen besteckt mit je 7
Lindenzweigen (auch als Kleestengel bezeichnet).
Helmdecken rot-silber. Die Zahl der Kleestengel variiert
je nach Zeit der Darstellung von je 3 bis 7. Als man
später die Büffelhörner mit offenen Mundlöchern
darstellte, wurde auch jedes Mundloch mit einem der
sieben Kleestengel besteckt. Landgraf
von Hessen.
- Helm 2 (optisch links): Helmzier ein
schwarzer Flug, beiderseits belegt mit einer wie der
Schild tingierten Scheibe. Helmdecken rot-golden. Grafen
von Katzenelnbogen.
- Helm 3 (optisch rechts): Helmzier ein
springender Ziegenrumpf zwischen einem wie der Schild
tingierten und mit je einem silbernen sechstrahligen
Stern belegten Flug (auch als ein geflügelter
schwarz-gold geteilter Ziegenbock beschrieben).
Helmdecken schwarz-golden. Grafen von Ziegenhain.
Beispiel: Marburg,
Rentkammer am Landgrafenschloß, Wappenstein von 1572
Hessen,
Wappen 3a
In der Literatur (Siebmacher)
finden sich Hinweise auf eine einzige Darstellung mit Herzschild
Ziegenhain. Dies ist heraldisch nicht plausibel, denn der
Herzschild ist für das eigentliche Stammwappen der Familie
reserviert, also Hessen. Dennoch kommen solche Darstellungen mehr
als einmal vor und können durch zeitgenössische plastische
Darstellungen belegt werden. Ein solches Beispiel für eine
abweichende Anordnung findet sich in der Elisabethkirche in
Marburg. Dort hängt im Landgrafenchor ein Schild mit 1 Hessen, 2
Katzenelnbogen, 3 Dietz, 4 Nidda, Herzschild Ziegenhain. Ein
weiterer Beleg für diesen Aufbau ist an einer Ahnenprobe an den
Grabmälern in der Marburger Marienkirche zu sehen, ebenfalls mit
Herzschild Ziegenhain.
- Herzschild: Grafen
von Ziegenhain: Schwarz-golden geteilt, oben ein
silberner sechsstrahliger Stern. Variante mit Schildhaupt
statt Teilung möglich.
- Feld 1: Landgraf
von Hessen (Stammwappen), in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt.
- Feld 2: Grafen
von Katzenelnbogen: In Gold ein roter Löwe,
blau bewehrt und blau bekrönt. Der Löwe kann hersehen
(gelöwter Leopard, d. h. er wird wie ein Löwe steigend,
nicht schreitend dargestellt, ist aber hersehend wie ein
Leopard). Auf alten Darstellungen an Gebäuden und auf
Siegeln sieht er her, in neuerer Zeit hat man ihn aber
eher wie einen normalen Löwen mit Kopf im Profil
dargestellt.
- Feld 3: Grafen
von Diez (Dietz): In Rot zwei goldene, blau
bewehrte schreitende Löwen (gelegentlich hersehend
dargestellt, also Leoparden) übereinander. Man beachte
den interessanten Fall der absoluten Gleichheit mit dem
Schildbild der Herzöge von Braunschweig, ohne jeden
Verwandschaftsbezug.
- Feld 4: Grafen
von Nidda: Schwarz-golden geteilt, oben zwei
achtstrahlige silberne Sterne.
Heraldisch mag das nicht
logisch zu sein, aber vielleicht historisch verständlich. Zum
einen war Ziegenhain nicht gerade eine Kleinigkeit, als es an
Hessen fiel, sondern ein großes Territorium, eine richtige
territoriale "Sahneschnitte", die drittgrößte
Regionalmacht nach Hessen und Mainz. Zum anderen bekam man das
Gebiet nicht unangefochten, sondern mußte sich erst in 45 Jahre
dauerndem Erbstreit gegen Hohenlohe durchsetzen, bis man unter
finanziellen Opfern gewann. Dies erklärt historisch, warum die
neue Grafschaft den Landgrafen so wichtig war, daß sie das
Symbol sogar im Herzschild präsentierten.
Genealogie:
Die große Teilung 1567 ff.:
- Wilhelm II. Landgraf v. Hessen
(29.3.1469 - 11.7.1509), vermählt mit Anna v.
Mecklenburg (14.9.1485 - 12.5.1525)
- Philipp I. Landgraf v. Hessen
(13.11.1504 - 31.3.1567), gen. der Großmütige,
vermählt mit Christina v. Sachsen (25.12.1505 -
15.4.1549). Nach seinem Tod wurden die Gebiete
aufgeteilt
- Ludwig IV. Landgraf v.
Hessen-Marburg
(27.5.1537 - 9.10.1604), der Ältere,
1567 zu Marburg, vermählt in erster Ehe
mit Hedwig v. Württemberg (15.1.1547 -
4.3.1590), Tochter von Christoph Herzog
v. Württemberg (12.5.1515 - 28.12.1568)
und Markgräfin Anna Maria v.
Brandenburg-Ansbach (28.12.1526 -
20.5.1589), und in zweiter Ehe mit Maria
v. Mansfeld-Hinterort (geb. 1567),
Tochter von Johannes Graf v.
Mansfeld-Hinterort (- 3.3.1567) und
Margarete v. Braunschweig-Lüneburg (1534
- 24.9.1596), beide Ehen kinderlos. 1604
fällt Marburg an Hessen-Kassel.
- Philipp II. Landgraf
v. Hessen-Rheinfels
(22.4.1541 - 1583)
- Georg I. Landgraf v. Hessen-Darmstadt
(10.9.1547 - 1596)
- Wilhelm IV. Landgraf
v. Hessen-Kassel
(24.6.1532 - 25.8.1592)
Genealogie:
Kassel und Marburg als Residenzen:
Marburg war dreimal
Regierungssitz:
- Heinrich I. Landgraf v. Hessen
(24.6.1244 - 21.12.1308), Begründer des hessischen
Landgrafenhauses, Marburg zum ersten Mal Residenz,
vermählt mit Adelheid v. Braunschweig (- 12.6.1274)
- Otto I. Landgraf v. Hessen (-
17.1.1328), 1308 Verlegung der Residenz
nach Kassel, vermählt mit Adelheid v.
Ravensberg
- Ludwig I. v. Hessen (-
2.2.1345), vermählt mit Elisabeth
Gräfin v. Sponheim-Kreuznach
- Hermann II.
Landgraf v. Hessen (- 10.6.1413),
vermählt mit Margarethe v.
Zollern-Nürnberg (- 15.1.1406)
- Ludwig
II. Landgraf v. Hessen
(1402 - 17.1.1458),
vermählt mit Anna v.
Sachsen (5.6.1420 -
17.9.1462)
- Hermann
v. Hessen, Erzbischof v.
Köln (- 19.10.1508)
- Heinrich
III. Landgraf v. Hessen
(15.10.1440 - 13.1.1483),
residierte in Marburg
(Marburg wird zum
zweiten Mal Residenz),
vermählt mit Anna v.
Katzenelnbogen (5.9.1443
- 16.2.1494)
- Wilhelm
III. Landgraf v. Hessen
(8.9.1471 - 17.2.1500),
1483 Landgraf, residierte
in Marburg, 1489
selbständig, Erbe von
Katzenelnbogen, vermacht
es testamentarisch an
seinen Cousin Wilhelm
II., der damit wieder
alle Landesteile vereinen
konnte, vermählt mit
Elisabeth Pfalzgräfin
bei Rhein (16.11.1483 -
24.6.1522), kinderlos, Linie
erlischt.
- Ludwig
III. Landgraf v. Hessen
(7.9.1438 - 8.11.1471),
vermählt mit Mathilde v.
Württemberg-Urach
(-1495)
- Wilhelm
II. Landgraf v. Hessen
(29.3.1469 - 11.7.1509),
residierte in Kassel,
vermählt mit Anna v.
Mecklenburg (14.9.1485 -
12.5.1525)
- Philipp
I. Landgraf v. Hessen
(13.11.1504 - 31.3.1567),
gen. der Großmütige,
residierte in Kassel,
vermählt mit Christina
v. Sachsen (25.12.1505 -
15.4.1549). Nach seinem
Tod wurden die Gebiete
aufgeteilt
- Ludwig
IV. Landgraf v.
Hessen-Marburg (27.5.1537
- 9.10.1604), residierte
ab 1567 in Marburg (Marburg
wird zum dritten Mal
Residenz),
vermählt in erster Ehe
mit Hedwig v.
Württemberg (15.1.1547 -
4.3.1590), und in zweiter
Ehe mit Maria v.
Mansfeld-Hinterort (geb.
1567). Linie
erlischt, 1604
fällt Marburg an
Hessen-Kassel.
Hessen-Kassel,
Genealogie: Die Entstehung der Rotenburger Quart
Juliana Gräfin v.
Nassau-Siegen (3.9.1587 - 15.2.1643), zweite Ehefrau von Moritz
Landgraf v. Hessen-Kassel (25.5.1572 - 15.3.1632), war die Quelle
einer weiteren Aufsplitterung der hessischen Linien, denn auf sie
geht die sog. Rotenburger Quart zurück. Sie war zwar die zweite
Ehefrau, somit waren ihre Kinder gegenüber den Söhnen aus
erster Ehe in der Erbfolge zurückgesetzt. Gräfin Juliana
verlangte, daß ihre Kinder immerhin ein Viertel von
Hessen-Kassel als Erbe zugestanden wurde (daher
"Quart"). Diese Landgrafen waren nur zum Teil
souverän, denn offiziell unterstanden sie Hessen-Kassel als
Landesherren in reichsrechtlichem Sinne. Drei ihrer Söhne
erreichten das Erwachsenenalter und konnten diese Vereinbarung
zur Gründung von Nebenlinien nutzen, als sich ihr Vater Moritz
1627 gezwungenermaßen aus der Regierung zurückzog. So
entstanden die kurzlebigen Linien Hessen-Rotenburg,
Hessen-Eschwege-Wanfried und die überlebende Linie
Hessen-Rheinfels-Rotenburg, die sich wiederum in die Linien
Hessen-Rheinfels-Rotenburg, Hessen-Rheinfels-Wanfried und
Hessen-Rheinfels-Eschwege aufteilte.
- Wilhelm IV. Landgraf v. Hessen-Kassel
(24.6.1532 - 25.8.1592), vermählt mit Sabina v.
Württemberg (2.7.1549 - 17.8.1581)
- Moritz Landgraf v.
Hessen-Kassel (25.5.1572 - 15.3.1632),
vermählt in erster Ehe 1593 mit Agnes Gräfin zu
Solms-Laubach (7.1.1578 - 1602) und in zweiter
Ehe am 22.5.1603 mit Juliana Gräfin v.
Nassau-Siegen (3.9.1587 - 15.2.1643)
- Otto Erblandgraf v.
Hessen-Kassel (24.12.1594 - 7.8.1617),
aus erster Ehe
- Wilhelm V. Landgraf v.
Hessen (13.2.1602 - 21.9.1637), aus
erster Ehe, 1627 Landgraf, vermählt am
21.11.1619 in Kassel mit Amalie Elisabeth
Gräfin v. Hanau-Münzenberg (29.1.1602 -
18.8.1651)
- Wilhelm VI.
Landgraf v. Hessen-Kassel
(23.5.1629 - 16.7.1663), 1637
Landgraf, vermählt am 9.7.1649
in Cöln a.d.Spree mit
Markgräfin Hedwig Sophia v.
Brandenburg (4.7.1623 -
16.6.1683)
- Wilhelm
VII. Landgraf v.
Hessen-Kassel (21.6.1651
- 21.11.1670), kinderlos
- Carl
Landgraf v. Hessen-Kassel
(3.8.1654 - 23.3.1730),
Hauptlinie Hessen-Kassel!
- Philipp
Landgraf v.
Hessen-Philippsthal
(14.12.1655 - 18.6.1721)
- Georg
Landgraf v. Hessen-Kassel
(20.3.1658 - 4.7.1675),
kinderlos
- Philipp Landgraf v.
Hessen (26.11.1604 - 17.8.1626)
- Hermann Landgraf v. Hessen-Rotenburg
(15.8.1607 - 25.3.1658), vermählt am
31.12.1633 in Waldeck mit Sophia Juliane
Gräfin v. Waldeck-Wildungen (1.4.1607 -
15.9.1637), ohne überlebende Nachkommen
- Moritz Landgraf v.
Hessen (13.6.1614 - 16.2.1633)
- Friedrich Landgraf v. Hessen-Eschwege-Wanfried
(9.5.1617 - 24.9.1655), vermählt am
6.9.1646 in Stockholm mit Eleonore
Katharina Pfalzgräfin v.
Zweibrücken-Kleeburg (17.5.1626 - 1692)
- Christian Landgraf v.
Hessen (5.2.1622 - 14.11.1640), ohne
überlebende männliche Nachkommen
- Ernst Landgraf v. Hessen-Rheinfels-Rotenburg
(1623 - 12.5.1693), vermählt mit Maria
Eleonore Gräfin zu Solms-Hohensolms
(1632 - 1689), beerbte seine Brüder
- Wilhelm
Landgraf v. Hessen-Rheinfels-Rotenburg
(1648 - 20.11.1725), vermählt
1669 in Wertheim mit Maria Anna
Franziska Gräfin v.
Löwenstein-Wertheim-Rochefort
(1652 - 1688)
- Ernst
Leopold Landgraf v.
Hessen-Rheinfels-Rotenburg
(25.6.1684 - 29.11.1749)
- Carl Landgraf
v. Hessen-Wanfried
(1649 - 3.3.1711), vermählt in
erster Ehe am 24.1.1669 in
Bedburg mit Sophia Magdalena
Gräfin v. Salm-Reifferscheidt
(17.10.1649 - 4.5.1675) und am
4.6.1678 in Vöhl in zweiter Ehe
mit Juliane Alexandrine Gräfin
v.
Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim
(21.8.1651 - 19.4.1703)
- Wilhelm
Landgraf v. Hessen-Rheinfels-Wanfried
(16.8.1671 - 1.4.1731),
aus erster Ehe
- Christian
Landgraf v. Hessen-Rheinfels-Eschwege
(17.7.1689 - 21.10.1755),
aus zweiter Ehe
Hessen-Rheinfels,
Wappen 3:
Eine der vier bei der
Erbteilung entstandenen Linien, das Wappen folgt dem allgemeinen
Schema.
Beispiel: Philippsburg bei
Braubach
Hessen-Darmstadt,
Wappen 3:
Der Schild ist geviert mit
Herzschild:
- Herzschild:
Landgraf von Hessen (Stammwappen), in
Blau ein silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe,
golden gekrönt und golden bewehrt.
- Hauptschild:
- Feld
1: Grafen von Katzenelnbogen, in
Gold ein roter Löwe, blau bewehrt und blau
gekrönt.
- Feld
2: Grafen von Ziegenhain,
schwarz-golden geteilt, oben ein silberner
sechsstrahliger Stern.
- Feld
3: Grafen von Nidda,
schwarz-golden geteilt, oben zwei achtstrahlige
silberne Sterne.
- Feld
4: Grafen von Diez (Dietz), in
Rot zwei goldene, blau bewehrte schreitende
Löwen übereinander.
Dazu gehören folgende 3 Helme:
- Helm 1 (Mitte): auf dem gekrönten
Helm mit rot-silbernen Decken zwei Büffelhörner, außen
besteckt mit je 7 Lindenzweigen (auch als Kleestengel
bezeichnet). Landgrafen von Hessen.
- Helm 2 (rechts): auf dem gekrönten
Helm mit rot-goldenen Decken ein schwarzer Flug,
beiderseits belegt mit einer wie der Schild tingierten
Scheibe. Grafen von Katzenelnbogen.
- Helm 3 (links): auf dem Helm mit
schwarz-goldenen Decken ein wachsender Ziegenbock
zwischen einem wie der Schild tingierten und mit je einem
silbernen sechstrahligen Stern belegten Flug (auch als
ein geflügelter schwarz-gold geteilter Ziegenbock
beschrieben). Grafen von Ziegenhain.
Wappen für Georg I.
Landgraf v. Hessen-Darmstadt (10.9.1547 - 1596) an
Schloß Lichtenberg
Hessen-Kassel,
Wappen 4, 1642/1659-1736
Mittlerweile haben sich die
Landgrafen nach dem Tod von Philipp I. dem Großmütigen 1567 in
mehrere Linien aufgespalten: Im so genannten Vierbrüdervergleich
erhielten Wilhelm IV. Hessen-Kassel (ca. die Hälfte des Landes),
Ludwig IV. bekam Hessen-Marburg, Philipp II. erhielt
Hessen-Rheinfels und Georg I. schließlich bekam
Hessen-Darmstadt. Davon hatten nur zweie Bestand:
Hessen-Rheinfels kam 1583 durch Erbschaft an Hessen-Kassel und
Hessen-Darmstadt, desgleichen 1604 Hessen-Marburg. Nur
Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel blieben übrig. Nach dem
30jährigen Krieg kam es zu weiteren Änderungen des hessischen
Wappens. Der genaue Zeitpunkt kann nicht festgelegt werden.
Tatsache ist aber, daß den Landgrafen von Hessen-Kassel als
Ergebnis des Westfälischen Friedens neue Gebiete zugesprochen
werden: Die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schaumburg. 1606 war der letzte Abt
der Abtei Hersfeld gestorben, 1648 fiel Hersfeld an
Hessen-Kassel. Die alte Abtei war zuvor in ein weltliches
Fürstentum umgewandelt worden. Nach dem Tod des letzten Grafen
von Schaumburg wurden dessen Gebiete zwischen Lippe (daraus
entstand dann Schaumburg-Lippe) und Hessen-Kassel aufgeteilt. Das
neue Wappen hat einen Herzschild und einen gespaltenen und
zweimal geteilten Hauptschild:
- Herzschild: Landgraf
von Hessen (Stammwappen), in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt.
- Hauptschild:
gespalten und zweimal geteilt
- Feld
1: Fürsten von Hersfeld, Abtei Hersfeld:
In Silber ein rotes Patriarchenkreuz.
- Feld
2: Grafen von Ziegenhain:
Schwarz-golden geteilt, oben ein silberner
sechsstrahliger Stern. Variante mit Schildhaupt
statt Teilung möglich.
- Feld
3: Grafen von Katzenelnbogen: In
Gold ein roter Löwe, blau bewehrt und blau
bekrönt.
- Feld
4: Grafen von Diez (Dietz): In
Rot zwei goldene, blau bewehrte schreitende
Löwen (gelegentlich hersehend dargestellt, also
Leoparden) übereinander.
- Feld
5: Grafen von Nidda:
Schwarz-golden geteilt, oben zwei achtstrahlige
silberne Sterne.
- Feld
6: Grafen von
Schaumburg: In Rot ein silbernes
genageltes Nesselblatt, belegt mit einem
silbern-rot geteilten Schildchen.
Dazu gehören folgende 5 Helme:
- Helm 1 (Mitte): Helmkrone. Helmzier
zwei Büffelhörner, außen besteckt mit je 7
Lindenzweigen (auch als Kleestengel bezeichnet).
Helmdecken rot-silber. Die Zahl der Kleestengel variiert
je nach Zeit der Darstellung von je 3 bis 7. Als man
später die Büffelhörner mit offenen Mundlöchern
darstellte, wurde auch jedes Mundloch mit einem der
sieben Kleestengel besteckt. Landgraf
von Hessen.
- Helm 2 (optisch links von der Mitte):
Gekrönt. Ein Pfauenfederstoß. Hersfeld.
- Helm 3 (optisch rechts von der Mitte):
Helmzier
ein springender Ziegenrumpf zwischen einem wie der Schild
tingierten und mit je einem silbernen sechstrahligen
Stern belegten Flug (auch als ein geflügelter
schwarz-gold geteilter Ziegenbock beschrieben).
Helmdecken schwarz-golden. Grafen von Ziegenhain.
- Helm 4 (optisch ganz links): Helmzier ein
schwarzer Flug, beiderseits belegt mit einer wie der
Schild tingierten Scheibe. Helmdecken rot-golden. Grafen
von Katzenelnbogen.
- Helm 5 (optisch ganz rechts): Auf
rot-silbernem Wulst fünf goldene Lanzen mit roten
Fähnlein. Jedes Fähnlein trägt das Schildbild, das
Nesselblatt. Auf beiden Seiten der Fähnlein wächst ein
roter Pfeilschaft hervor, oben mit einem Pfauenwedel
verziert. Grafschaft Schaumburg.
Bildbeispiel: Boppard,
Karmeliterkirche, stark verwitterter Wappenstein.
Alle diese Veränderungen
vollzog die Linie Hessen-Philippsthal mit, die ja eine Abspaltung
von Hessen-Kassel war. Das Wappen ist identisch aufgebaut.
Bildbeispiel: Philippsthal,
Schloß, Torbogenbau, Wappen von Landgraf Carl I. von
Hessen-Philippsthal (23.9.1682-8.5.1770)
Analog wurde die Ergänzung
von Hessen-Rheinfels-Rotenburg mitvollzogen. Ein Beispiel ist im
Bayerischen Nationalmuseum in München zu sehen, auf einem
anläßlich der Hochzeit 1731 entstandenen Porzellanservice für
Johann Christian zu Sulzbach (23.1.1700-20.7.1733) und seine
Frau, Eleonore Philippina von Hessen-Rheinfels-Rotenburg
(1712-1759), die Tochter von Landgraf Ernst II. Leopold von
Hessen-Rheinfels-Rotenburg (25.6.1684-29.11.1749) und
Eleonore Maria Anna Gräfin zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort
(1686-1753). Diese Ehe blieb aber kinderlos.
Hessen-Kassel
- als König von Schweden
Von diesem beschriebenen
Wappen der Linie Hessen-Kassel gibt es noch eine Sonderform, denn
Landgraf Friedrich I. von Hessen-Kassel war
über seine Frau König von Schweden geworden.
Er regierte 1720-1751 und war der einzige schwedische König aus
dem landgräflichen Hause. Davor saß übrigens die Linie
Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg auf dem schwedischen Thron, danach
die Linie Holstein-Gottorp. Sein Wappen legt das Hessen-Kasseler
Wappen dem schwedischen Reichswappen auf und ist wie folgt
aufgebaut:
- Hauptschild: Königreich
Schweden, geviert:
- Feld 1 und 4: in Blau drei
(2:1) goldene Kronen (schwedisches
Reichswappen), hier wegen der Ovalform in Feld 1
abweichend 1:2 gestellt
- Feld 2 und 3: in Blau auf drei
silbernen Schräglinkswellenbalken ein roter
(heute golden geführter!), rotgezungter und
-bewehrter, goldengekrönter Löwe (Gotland,
Folkunger-Wappen)
- Mittelschild: gespalten und zweimal
geteilt:
- Feld 1: in Silber
ein rotes Patriarchenkreuz, Fürstentum
Hersfeld, Abtei Hersfeld
- Feld 2: schwarz-golden
geteilt, oben ein silberner, sechsstrahliger
Stern, Grafschaft Ziegenhain
- Feld 3: in Gold ein
roter Löwe, blau bewehrt und blau gekrönt, Grafschaft
Katzenelnbogen
- Feld 4: in Rot zwei
goldene, blau bewehrte schreitende Löwen
übereinander, Grafschaft Diez
- Feld 5: schwarz-golden
geteilt, oben zwei achtstrahlige silberne Sterne,
Grafschaft Nidda
- Feld 6: in Rot ein silbernes
genageltes Nesselblatt, belegt mit einem
silbern-rot geteilten Schildchen, Grafschaft
Schaumburg
- Herzschild: in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt, Landgrafschaft
Hessen (Stammwappen)
Auf dem Schild ruht die schwedische
Königskrone, als Schildhalter dienen zwei goldene, widersehende,
gekrönte Löwen. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band:
SouvAd Seite: 41 Tafel: 98 und im Siebmacher Souv1 Seite: 32
Tafel: 60.
Hessen-Darmstadt,
Wappen 4, 1642/1659-1736
Hessen-Darmstadt,
zwar selbst ohne Landgewinn, zog aber hinsichtlich des Wappens
nach und bildete ebenfalls Hersfeld und Schaumburg im Wappen ab
(Anspruchswappen). Dazu kam eine
Komponente, die Hessen-Kassel nicht hatte: Isenburg-Büdingen.
Georg II von Hessen-Darmstadt hatte 1642 die Anwartschaft auf die
Grafschaft Isenburg erworben, das Recht, Wappen und Titel zu
tragen, eingeschlossen. Auch dieses ist also ein Anspruchswappen,
denn die Grafen von Isenburg-Büdingen erfreuen sich immer noch
bester Gesundheit. Die Isenburger Balken kommen nur bei
Hessen-Darmstadt und Hessen-Homburg als dessen Abspaltung, nicht
aber bei Hessen-Kassel vor. Das neue Wappen hat einen Herzschild und einen
gespaltenen und zweimal geteilten Hauptschild, wobei Feld 5
geteilt ist:
- Herzschild: Landgraf
von Hessen (Stammwappen), in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt.
- Hauptschild:
gespalten und zweimal geteilt
- Feld
1: Fürsten von Hersfeld, Abtei Hersfeld:
In Silber ein rotes Patriarchenkreuz.
- Feld
2: Grafen von Ziegenhain:
Schwarz-golden geteilt, oben ein silberner
sechsstrahliger Stern. Variante mit Schildhaupt
statt Teilung möglich.
- Feld
3: Grafen von Katzenelnbogen: In
Gold ein roter Löwe, blau bewehrt und blau
bekrönt.
- Feld
4: Grafen von Diez (Dietz): In
Rot zwei goldene, blau bewehrte schreitende
Löwen (gelegentlich hersehend dargestellt, also
Leoparden) übereinander.
- Feld
5: geteilt
- oben: Grafen von
Nidda: Schwarz-golden geteilt,
oben zwei achtstrahlige silberne Sterne.
- unten: Grafen von
Isenburg-Büdingen: In Silber
zwei schwarze Balken.
- Feld
6: Grafen von
Schaumburg: In Rot ein silbernes
genageltes Nesselblatt, belegt mit einem
silbern-rot geteilten Schildchen.
Dazu gehören folgende 5 Helme:
- Helm 1 (Mitte): Helmkrone. Helmzier
zwei Büffelhörner, außen besteckt mit je 7
Lindenzweigen (auch als Kleestengel bezeichnet).
Helmdecken rot-silber. Die Zahl der Kleestengel variiert
je nach Zeit der Darstellung von je 3 bis 7. Als man
später die Büffelhörner mit offenen Mundlöchern
darstellte, wurde auch jedes Mundloch mit einem der
sieben Kleestengel besteckt. Landgraf
von Hessen.
- Helm 2 (optisch links von der Mitte):
Gekrönt. Ein Pfauenfederstoß. Hersfeld.
- Helm 3 (optisch rechts von der Mitte):
Helmzier
ein springender Ziegenrumpf zwischen einem wie der Schild
tingierten und mit je einem silbernen sechstrahligen
Stern belegten Flug (auch als ein geflügelter
schwarz-gold geteilter Ziegenbock beschrieben).
Helmdecken schwarz-golden. Grafen von Ziegenhain.
- Helm 4 (optisch ganz links): Helmzier ein
schwarzer Flug, beiderseits belegt mit einer wie der
Schild tingierten Scheibe. Helmdecken rot-golden. Grafen
von Katzenelnbogen.
- Helm 5 (optisch ganz rechts): Auf
rot-silbernem Wulst fünf goldene Lanzen mit roten
Fähnlein. Jedes Fähnlein trägt das Schildbild, das
Nesselblatt. Auf beiden Seiten der Fähnlein wächst ein
roter Pfeilschaft hervor, oben mit einem Pfauenwedel
verziert. Grafschaft Schaumburg.
Abb.: Darmstadt,
Residenzschloß, Glockenbau
Hessen-Darmstadt,
Genealogie
- Philipp I. Landgraf v. Hessen
(13.11.1504 - 31.3.1567), gen. der Großmütige,
vermählt mit Christina v. Sachsen (25.12.1505 -
15.4.1549). Nach seinem Tod wurden die Gebiete aufgeteilt
- Ludwig IV. Landgraf v.
Hessen-Marburg (27.5.1537 - 9.10.1604)
- Philipp II. Landgraf v.
Hessen-Rheinfels (22.4.1541 - 1583)
- Wilhelm IV. Landgraf v.
Hessen-Kassel (24.6.1532 - 25.8.1592)
- Georg I. Landgraf v.
Hessen-Darmstadt (10.9.1547 - 1596),
Georg der Fromme, 1567 zu Darmstadt, vermählt
mit Magdalena Gräfin zur Lippe (24.2.1552 -
1587), wurde zum Begründer der Linie
Hessen-Darmstadt.
- Ludwig V. Landgraf v.
Hessen-Darmstadt (24.9.1577 - 1626),
Ludwig der Standhafte, 1596 Landgraf,
vermählt mit Markgräfin Magdalena v.
Brandenburg (7.1.1582 - 14.5.1616)
- Georg II.
Landgraf v. Hessen-Darmstadt
(17.3.1605 - 11.6.1661), Georg
der Gelehrte, 1626 Landgraf,
29.10.1629 Teilungsvertrag mit
Hohen-Solms, vermählt mit Sophia
Eleonore Herzogin v. Sachsen
(23.11.1609 - 2.6.1671)
- Ludwig
VI. Landgraf v.
Hessen-Darmstadt
(25.1.1630 - 24.4.1678)
Elisabeth Dorothea
Herzogin v.
Sachsen-Gotha-Altenburg
(8.1.1640 - 24.8.1709)
- Ernst
Ludwig Landgraf v.
Hessen-Darmstadt
(15.12.1667 - 12.9.1739),
1678 Landgraf, 1688
selbständig, 1736 Erwerb
von Hanau-Lichtenberg,
vermählt am 1.12.1687 in
erster Ehe mit
Markgräfin Dorothea
Charlotte v.
Brandenburg-Ansbach
(28.11.1661 - 15.11.1705)
und am 20.1.1727 in
zweiter Ehe mit Louise
Sophie v. Spiegel Gräfin
v. Eppstein (30.8.1690 -
12.1.1751)
- Ludwig
VIII. Landgraf v.
Hessen-Darmstadt
(5.4.1691 - 17.10.1768),
1736 Ererbung von
Hanau-Lichtenberg, 1739
Landgraf, 1741 k.k.
Generalfeldmarschall,
Obrister über ein
Regiment Dragoner, 1750
Obrister des
Ober-Rheinischen Kreises,
vermählt am 5.4.1717 in
Philippsruhe mit
Charlotte Christiana
Magdalena Johanna Gräfin
v. Hanau-Lichtenberg
(2.5.1700 - 1726)
- Ludwig
IX. Landgraf v.
Hessen-Darmstadt
(15.12.1719 - 6.4.1790),
1741 Regent der
Grafschaft
Hanau-Lichtenberg, russ.
Generalfeldmarschall,
k.u.k.
Generalfeldzeugmeister,
preußischer
Generalleutnant, Chef
eines
Infanterie-Regimentes,
1768 Landgraf, vermählt
am 12.8.1741 in
Zweibrücken mit Carolina
Henriette Christiana
Luisa Pfalzgräfin bei
Rhein zu
Zweibrücken-Birkenfeld
(9.3.1721 - 30.3.1774)
- Ludwig
I. Großherzog v. Hessen
und bei Rhein (14.6.1753
- 6.4.1830) 1790 Landgraf
Ludwig X., 1801 Verlust
linksrheinischer Gebiete,
1803 Entschädigung durch
Teile von Kurmainz,
Kurpfalz, des Hochstifts
Worms, des Herzogtums
Westfalen, 13.8.1806
Großherzog v. Hessen,
7.7.1816 Großherzog v.
Hessen und bei Rhein,
vermählt am 19.2.1777 in
Darmstadt mit Louise
Henriette Karoline
Prinzessin v.
Hessen-Darmstadt
(15.2.1761 - 24.10.1829)
Hessen-Homburg
Hessen-Homburg spaltete sich
1622 als Nebenlinie von Hessen-Darmstadt ab und wurde 1866, noch
im Jahr des Heimfalls an Hessen-Darmstadt, von Preußen
annektiert. Das Wappen von Hessen-Homburg ist im wesentlichen
identisch mit dem soeben beschriebenen Wappen Hessen-Darmstadt,
Version 4.
Beispiel: Wappen am Nordportal
des Uhrturmflügels am Landgrafenschloß in Bad Homburg vor der
Höhe. Nidda und Isenburg verschmelzen beinahe zu einem Feld.
Dazu gehören folgende 5 Helme:
- Helm 1 (Mitte): Helmkrone. Helmzier
zwei Büffelhörner, außen besteckt mit je 7
Lindenzweigen (auch als Kleestengel bezeichnet, Anzahl
kann variieren). Helmdecken rot-silbern. Die Zahl der
Kleestengel variiert je nach Zeit der Darstellung von je
3 bis 7. Als man später die Büffelhörner mit offenen
Mundlöchern darstellte, wurde auch jedes Mundloch mit
einem der sieben Kleestengel besteckt. Landgraf von Hessen.
- Helm 2 (optisch links von der Mitte):
Gekrönt. Ein Pfauenfederstoß. Hersfeld.
- Helm 3 (optisch rechts von der Mitte):
Helmzier
ein springender Ziegenrumpf zwischen einem wie der Schild
tingierten und mit je einem silbernen sechstrahligen
Stern belegten Flug (auch als ein geflügelter
schwarz-gold geteilter Ziegenbock beschrieben).
Helmdecken schwarz-golden. Grafen von Ziegenhain.
- Helm 4 (optisch ganz links): Helmzier ein
schwarzer Flug, beiderseits belegt mit einer wie der
Schild tingierten Scheibe. Helmdecken rot-golden. Grafen
von Katzenelnbogen.
- Helm 5 (optisch ganz rechts): Auf
rot-silbernem Wulst fünf goldene Lanzen mit roten
Fähnlein. Jedes Fähnlein trägt das Schildbild, das
Nesselblatt. Auf beiden Seiten der Fähnlein wächst ein
roter Pfeilschaft hervor, oben mit einem Pfauenwedel
verziert. Grafschaft Schaumburg.
Beispiel: Wappen am Nordportal des
Uhrturmflügels am Landgrafenschloß in Bad Homburg vor der
Höhe. Die Kleinode sind nicht heraldisch angemessen tingiert,
sondern nur mit Vergoldungen abgesetzt.
Die
Landgrafen von Hessen-Homburg als Erben der Schenken von Limpurg
zu Obersontheim:
Die Landgrafen von
Hessen-Homburg zählen kurzfristig ebenfalls zu den Besitzern
eines Anteils von Limpurg-Sontheim. Sie kamen durch Heirat an den
Anteil, der Christiana Magdalena Juliana Gräfin von
Limpurg (25.6.1683-2.2.1746) und ihren Nacherben
zugefallen war. Der glückliche Ehemann der genannten Erbtochter
war Ludwig Georg Landgraf von Hessen-Homburg
(10.1.1693-1.3.1728), Sohn von Friedrich II. Landgraf von
Hessen-Homburg (30.3.1633-24.1.1708) und dessen dritter Ehefrau,
Sophia Sibylla Gräfin von Leiningen-Westerburg-Oberbronn
(14.7.1656-13.4.1724) und damit in der Erbfolge in Bad Homburg
weit abgeschlagen. Die Freude des landgräflichen Hauses über
die erheirateten Ansprüche währte nur kurz, weil von drei
Töchtern zwei jung starben und die dritte Tochter, Sophia
Maria Friderica Charlotte Landgräfin von Hessen-Homburg
(18.2.1714-2.5.1777), das Erbe durch Heirat (sie wurde im zarten
Alter von 13 Jahren verheiratet) an Carl Philipp Franz
Fürst zu Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein
(17.7.1702-1.3.1763) brachte, dessen Enkel den Limpurger Erbteil
veräußerte (s. u.). Ihr Ehemann war genauso wie dessen Vater
Kammerrichter in Wetzlar, hatte also als Repräsentant des
Kaisers die höchste Position am Reichskammergericht inne, das
unter anderem Fälle wie den Limpurger Erbstreit behandelte.
Deshalb nannte man Landgräfin Sophia Maria Friderica Charlotte
auch "die Kammerrichterin". Als 1774 die Teilung der
Erbmasse beschlossen wurde, fiel ihr der Anteil ihrer Mutter zu.
Gerne hätte sie Obersontheim gehabrt, doch das Los wollte es
anders: Sie bekam die neu gebildete Herrschaft
Limpurg-Sontheim-Gröningen, das Amt Gröningen mit Schloß
Untergröningen, das sie sich zu ihrem Witwensitz ausbaute. Sie
ließ die Schloßkirche in eine katholische Kirche
umwandeln. So richtig genießen konnte sie ihren Besitz aber
nur drei Jahre lang, 1774-1777. Im erstgenannten Jahr erfolgte
nach langem Streit die Erbteilung, im letztgenannten Jahr
verstarb sie.
- Franz Friedrich Schenk v. Limpurg
(27.6.1596-5.12.1651), vermählt mit Magdalena Elisabeth
von Hanau-Münzenberg (1611-26.2.1687)
- Vollrath Schenk und
Graf von Limpurg (12.6.1641-19.8.1713),
1673 in Speckfeld, 1676 in Obersontheim, Letzter
der Linie Obersontheim, vermählt am
1.9.1673 in Speckfeld mit Sophia Eleonora von
Limpurg-Gaildorf (29.9.1655-18.5.1722)
- Christiana
Magdalena Juliana Gräfin von Limpurg
(25.6.1683-2.2.1746),
Miterbin von Limpurg-Sontheim (Amt
Gröningen), vermählt am 28.5.1710 in
Obersontheim mit Ludwig Georg
Landgraf von Hessen-Homburg
(10.1.1693-1.3.1728)
- Friederike
Volradine Sophie Landgräfin von
Hessen-Homburg
(9.4.1711-1.10.1711), starb jung
- Friederike
Sophie Elisabeth Eleonore
Vollrathine Landgräfin von
Hessen-Homburg
(17.3.1713-10.8.1713), starb jung
- Sophia
Maria Friderica Charlotte
Landgräfin von Hessen-Homburg
(18.2.1714-2.5.1777),
Miterbin von Limpurg-Sontheim
(Amt Gröningen), vermählt am
26.5.1727 in Straßburg mit Carl
Philipp Franz Fürst zu
Hohenlohe-Bartenstein
(17.7.1702-1.3.1763),
Kammerrichter in Wetzlar
- Ludwig
Carl Franz Leopold Fürst
zu Hohenlohe-Bartenstein
(15.11.1731-14.6.1799), Miterbe von
Limpurg-Sontheim, 1745
Domherr zu Straßburg,
resignierte, vermählt am
6.5.1757 in
Schillingsfürst mit
Friderica Polyxena
Benedikta Josepha
Philippina Antonia
Gräfin von
Limburg-Styrum
(28.10.1738-26.2.1798),
1764 in Pfedelbach
- Ludwig
Aloys Joachim Franz
Fürst zu
Hohenlohe-Bartenstein-Bartenstein
(1765-31.5.1829), Miterbe von
Limpurg-Sontheim, bis 1804 zu
Gröningen, 1804
Veräußerung des Anteils
an Limpurg-Sontheim an
den Fürsten Colloredo,
1827 Verkauf an
Württemberg, 1803-1814
k.
k.Generalfeldzeugmeister,
Inhaber des
Infanterie-Regiments 26,
Gouverneur von Galizien,
1815 Naturalisation de
France, 1815 kgl.
französ.
Generalleutnant, Chef der
Fremdenlegion, 1816-1822
Generalinspektuer
d'Infanterie, 8.3.1827
Marechal de France,
5.11.1827 Pair de France,
vermählt in erster Ehe
mit Franziska Wilhelmina
Augusta von
Manderscheid-Blankenheim
(13.3.1770-26.7.1789) und
in zweiter Ehe am
19.1.1790 in Bedburg mit
Maria Creszentia Sabina
Raphaela von
Salm-Reifferscheidt-Bedburg
(29.8.1768-4.4.1826),
Nachkommen
Deshalb gibt es eine
kurzfristig gültige Sonderform des landgräflichen Wappens, das
die Limpurger Erbschaft berücksichtigt. Es ist wie folgt
aufgebaut:
- Hauptschild: gespalten und dreimal
geteilt
- Feld 1: in Silber
ein rotes Patriarchenkreuz (Fürstentum
Hersfeld, säkularisierte Abtei
Hersfeld)
- Feld 2: schwarz-golden
geteilt, oben ein silberner sechsstrahliger Stern
(Grafschaft Ziegenhain)
- Feld 3: in Rot zwei
goldene, blau bewehrte schreitende hersehende
Löwen übereinander (Grafschaft Diez)
- Feld 4: in Gold ein
hersehender roter Löwe, blau bewehrt und blau
gekrönt (Grafschaft Katzenelnbogen)
- Feld 5: schwarz-golden
geteilt, oben zwei achtstrahlige silberne Sterne
(Grafschaft Nidda)
- Feld 6: in Rot ein silbernes
genageltes Nesselblatt, belegt mit einem
silbern-rot geteilten Schildchen (Grafschaft
Schaumburg)
- Feld 7: geteilt
- oben: in Silber zwei
schwarze Balken (Grafschaft
Isenburg)
- unten: in Rot vier
aufsteigende silberne Spitzen (Limpurg)
- Feld 8: in Blau 5 (3:2)
aufrechte silberne Heerkolben (Limpurg)
- Herzschild: in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt (Landgrafschaft Hessen,
Stammwappen)
Neben den genannten fünf
Helmen wäre noch ein weiterer Helm für Limpurg möglich. Dieses
Wappen ist am Epitaph für Sophia Maria Friderica Charlotte
Landgräfin von Hessen-Homburg (18.2.1714-2.5.1777) angebracht,
weiterhin ist es auf einer Druckgraphik mit ihrem Portrait als
Teil eines Ehewappens angebracht (Landesarchiv
Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, SB 35 Nr.
26).
Hessen-Darmstadt,
Wappen 5, 1736-1803
Im Jahre 1736 kam es in beiden
regierenden Linien der Landgrafen von Hessen zu einer erneuten
Erweiterung. Bisher war der einzige Unterschied zwischen beider
Wappen das Führen oder Nichtführen der Isenburger Balken. Das
sollte sich jetzt ändern: Quelle aller Neuerungen war die
Grafschaft Hanau (1429 zur Grafschaft erhoben, eines der
ältesten und mächtigsten Geschlechter Deutschlands). Seit 1458
war das Haus Hanau in zwei Linien aufgespalten, in
Hanau-Münzenberg und Hanau-Lichtenberg. 1642 endet das Haus
Hanau-Münzenberg im Mannesstamm. Die Tante des letzten Grafen
von Hanau-Münzenberg ist die Ehefrau von Landgraf Wilhelm V von
Hessen-Kassel. So kommt es zum Streit: Besagte Tante möchte das
Tortenstück haben, aber ebenso gibt es noch Nachkommen der
Grafen von Hanau-Lichtenberg, die das Tortenstück gerne für
sich hätten. So wird schließlich 1643 ein Erbvertrag
geschlossen. Nach sehr komplexen Verwicklungen kam es nach dem
Ableben der letzten Hanauer Erben im Jahre 1736 zu einer
Erbverständigung zwischen beiden hessischen Linien:
Hessen-Kassel erbt den Hanau-Münzenberg'schen Besitz inclusive
der zwischenzeitlich getätigten Erweiterungen (Zukauf eines
Teiles der Grafschaft Rieneck), Hessen-Darmstadt erbt die Gebiete
von Hanau-Lichtenberg, die reichen rechtsrheinisch gelegenen
Besitzungen eingeschlossen. Heraldisch hat das für
Hessen-Darmstadt folgende Konsequenzen: Hanau, Ochsenstein und
Lichtenberg kommen hinzu. Das neue Wappen hat einen Herzschild
und einen Hauptschild, der gespalten und viermal geteilt ist.
- Herzschild: Landgraf
von Hessen (Stammwappen), in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt.
- Hauptschild: gespalten und viermal
geteilt
- Feld 1: Fürsten
von Hersfeld, Abtei Hersfeld: In Silber
ein rotes Patriarchenkreuz.
- Feld 2: Grafen
von Ziegenhain: Schwarz-golden geteilt,
oben ein silberner sechsstrahliger Stern.
Variante mit Schildhaupt statt Teilung möglich.
- Feld 3: Grafen
von Katzenelnbogen: In Gold ein roter
Löwe, blau bewehrt und blau bekrönt.
- Feld 4: Grafen
von Diez (Dietz): In Rot zwei goldene,
blau bewehrte schreitende Löwen (gelegentlich
hersehend dargestellt, also Leoparden)
übereinander.
- Feld 5: Grafen
von Nidda: Schwarz-golden geteilt, oben
zwei achtstrahlige silberne Sterne.
- Feld 6: Grafen von
Hanau: In Gold drei rote Sparren.
- Feld 7: Grafen von
Schaumburg: In Rot ein silbernes
genageltes Nesselblatt, belegt mit einem
silbern-rot geteilten Schildchen.
- Feld 8: Grafen von
Isenburg: In Silber zwei schwarze
Balken.
- Feld 9: Herrschaft
Lichtenberg: Innerhalb eines roten
Stabbordes ein schwarzer Löwe, rot bewehrt und
gezungt.
- Feld 10: Grafschaft
Ochsenstein: In Rot zwei silberne
Balken.
Achtung: Wenn das Wappen ohne Farbe
abgebildet ist, kann es Mißverständnisse hinsichtlich der
Felder 8 und 10 geben. Man hält es leicht für ein Feld und
ordnet es fälschlicherweise der Grafschaft Rieneck zu. Das ist
aber falsch: Rieneck taucht nur bei Hessen-Kassel auf, und hier
besteht das aus zwei separaten Komponenten, nämlich Isenburg und
Ochsenstein übereinander.
Die zusätzlichen Helmzieren wären ein
wachsender silberner Schwan für Hanau, Helmdecken rot-golden,
für Lichtenberg ein silberner Schwanenhals, Helmdecken
rot-silbern, für Ochsenstein ein wachsender männlicher Rumpf,
rot gewandet, auf der Brust zwei silberne Balken, mit einem
roten, silbern gestulpten Hut, Helmdecken rot-silbern.
Beispiel: Nordwestseite des
Königsflügels des Landgrafenschlosses in Bad Homburg vor der
Höhe. Optisch rechts das Wappen der Landgrafen von
Hessen-Darmstadt. Optisch links das Wappen der Landgrafen von
Hessen-Homburg.
Das neue Wappen kommt bei
Hessen-Homburg auch vereinfacht vor, wobei von den neuen Gebieten
nur Hanau gezeigt wird:
- Herzschild: Landgraf
von Hessen (Stammwappen), in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt.
- Hauptschild: gespalten und dreimal
geteilt
- Feld 1: Fürsten
von Hersfeld, Abtei Hersfeld: In Silber
ein rotes Patriarchenkreuz.
- Feld 2: Grafen
von Ziegenhain: Schwarz-golden geteilt,
oben ein silberner sechsstrahliger Stern.
Variante mit Schildhaupt statt Teilung möglich.
- Feld 3: Grafen
von Katzenelnbogen: In Gold ein roter
Löwe, blau bewehrt und blau bekrönt.
- Feld 4: Grafen
von Diez (Dietz): In Rot zwei goldene,
blau bewehrte schreitende Löwen (gelegentlich
hersehend dargestellt, also Leoparden)
übereinander.
- Feld 5: Grafen
von Nidda: Schwarz-golden geteilt, oben
zwei achtstrahlige silberne Sterne.
- Feld 6: Grafen von
Hanau: In Gold drei rote Sparren.
- Feld 7: Grafen von
Schaumburg: In Rot ein silbernes
genageltes Nesselblatt, belegt mit einem
silbern-rot geteilten Schildchen.
- Feld 8: Grafen von
Isenburg: In Silber zwei schwarze
Balken.
Beispiel: Landgrafenschloß
in Bad Homburg vor der Höhe, Gartenseite des Königsflügels,
Landgrafen von Hessen-Homburg
Beispiel: Landgrafenschloß
in Bad Homburg vor der Höhe, am stadtseitigen Parktor
Hessen-Kassel,
Wappen 5, 1736-1803
Heraldisch hat die
Erbauseinandersetzung (siehe oben) mit anschließender
Gebietsaufteilung für Hessen-Kassel folgende Konsequenzen:
Hanau, Rieneck und Münzenberg kommen als neue Komponenten hinzu.
Das neue Wappen ist komplex aufgebaut:
- Herzschild: Landgraf
von Hessen (Stammwappen), in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt.
- Hauptschild: zweimal geteilt, oben und
in der Mitte gespalten, unten zweimal gespalten
- Feld 1: Fürsten
von Hersfeld, Abtei Hersfeld: In Silber
ein rotes Patriarchenkreuz.
- Feld 2: Grafen
von Ziegenhain: Schwarz-golden geteilt,
oben ein silberner sechsstrahliger Stern.
Variante mit Schildhaupt statt Teilung möglich.
- Feld 3: Grafen
von Katzenelnbogen: In Gold ein roter
Löwe, blau bewehrt und blau bekrönt.
- Feld 4: Grafen
von Diez (Dietz): In Rot zwei goldene,
blau bewehrte schreitende Löwen (gelegentlich
hersehend dargestellt, also Leoparden)
übereinander.
- Feld 5: Grafen
von Nidda: Schwarz-golden geteilt, oben
zwei achtstrahlige silberne Sterne.
- Feld 6: geviert mit Herzschild
- Feld 1 und 4: Grafen
von Hanau: In Gold drei rote
Sparren.
- Feld 2 und 3: Grafschaft
Rieneck: In Gold vier rote
Balken (kann variieren, frühere
Darstellungen auch 7x rot-golden geteilt)
- Herzschild: Herrschaft
Münzenberg: Geteilt von Rot und
Gold.
- Feld 7: Grafen von
Schaumburg: In Rot ein silbernes
genageltes Nesselblatt, belegt mit einem
silbern-rot geteilten Schildchen.
Die zusätzlichen Helmzieren wären ein
wachsender silberner Schwan für Hanau, für Münzenberg ein
roter, hermelingestulpter Hut, auf jeder Seite mit einem
rot-silbern geteilten Fähnchen besteckt, dazwischen eine goldene
Kugel, aus der ein Pfauenstoß hervorbricht, Helmdecken
rot-golden, für Rieneck/Reineck ein silberner auffliegender
Schwan, Helmdecken rot-golden.
Dieses Wappen wird auch von
Hessen-Philippsthal, das ja eine Abspaltung von Hessen-Kassel
war, in identischer Form geführt, ehe es dort zu weiteren
Änderungen kam.
Bildbeispiel: Lemgo, Alte Abtei (jetzt
Volkshochschule), Breite Straße 10, Wappen von "Anna
Friderique Wilhelmine Landgrawe zu Hessen Philipsthal",
datiert auf 1768. Leichte Fehler wie die Anzahl der Hanauer
Sparren etc. vorhanden.
Gleich aufgebautes Wappen von
Hessen-Philippsthal in der Schloßkirche Philippsthal.
Hessen-Kassel,
Genealogie:
- Wilhelm II. Landgraf v. Hessen
(29.3.1469 - 11.7.1509), vermählt mit Anna v.
Mecklenburg (14.9.1485 - 12.5.1525)
- Philipp I. Landgraf v. Hessen
(13.11.1504 - 31.3.1567), gen. der Großmütige,
vermählt mit Christina v. Sachsen (25.12.1505 -
15.4.1549). Nach seinem Tod wurden die Gebiete
aufgeteilt
- Ludwig IV. Landgraf v.
Hessen-Marburg (27.5.1537 - 9.10.1604)
- Philipp II. Landgraf
v. Hessen-Rheinfels (22.4.1541 - 1583)
- Georg I. Landgraf v.
Hessen-Darmstadt (10.9.1547 - 1596)
- Wilhelm IV. Landgraf
v. Hessen-Kassel (24.6.1532 - 25.8.1592),
vermählt mit Sabina v. Württemberg
(2.7.1549 - 17.8.1581). Er erhielt bei
der Aufteilung der hessischen Gebiete ca.
die Hälfte Hessens mit Kassel als
Residenz und wurde so zum Begründer
der Linie Hessen-Kassel.
- Moritz
Landgraf v. Hessen-Kassel
(25.5.1572 - 15.3.1632),
vermählt mit Agnes Gräfin zu
Solms-Laubach (7.1.1578 - 1602),
wurde 1604 calvinistisch.
- Wilhelm
V. Landgraf v. Hessen
(13.2.1602 - 21.9.1637),
vermählt mit Amalie
Elisabeth Gräfin v.
Hanau-Münzenberg
(29.1.1602 - 18.8.1651)
- Wilhelm
VI. Landgraf v.
Hessen-Kassel (23.5.1629
- 16.7.1663), vermählt
mit Markgräfin Hedwig
Sophia v. Brandenburg
(4.7.1623 - 16.6.1683)
- Wilhelm
VII. Landgraf v.
Hessen-Kassel (21.6.1651
- 21.11.1670)
- Philipp
Landgraf v.
Hessen-Philippsthal
(14.12.1655 - 18.6.1721)
- Georg
Landgraf v. Hessen-Kassel
(20.3.1658 - 4.7.1675)
- Carl
Landgraf v. Hessen-Kassel
(3.8.1654 - 23.3.1730),
vermählt mit Maria
Amalia Kettler Prinzessin
v. Kurland (1653 -
16.6.1711)
- Friedrich
I. Landgraf v. Hessen
König von Schweden
(8.5.1676 - 5.4.1751)
- Maximilian
Landgraf v. Hessen-Kassel
(28.5.1689 - 8.5.1753)
- Georg
Landgraf v. Hessen-Kassel
(8.1.1691 - 5.3.1755)
- Wilhelm
VIII. Landgraf v.
Hessen-Kassel (10.3.1682
- 1.2.1760), vermählt
mit Dorothea Wilhelmina
Herzogin v. Sachsen-Zeitz
(20.3.1691 - 17.3.1743)
- Friedrich
II. Landgraf v.
Hessen-Kassel (14.8.1720
- 31.10.1785), vermählt
mit Mary Prinzessin von
Großbritannien (5.8.1723
- 14.1.1772)
- Wilhelm
I. Kurfürst v.
Hessen-Kassel (3.6.1743 -
27.2.1821), vermählt mit
Wilhelmina Carolina
Prinzessin von Dänemark
(10.7.1747 - 14.1.1820)
- Wilhelm
II. Kurfürst v. Hessen
(28.7.1777 - 20.11.1847),
vermählt mit Prinzessin
Auguste Christiane
Friederike v. Preussen
(1.5.1780 - 19.2.1841)
Hessen-Philippsthal,
Genealogie:
Auszug aus der Genealogie der
Linie Hessen-Philippsthal, einer Abspaltung der Hauptlinie
Hessen-Kassel:
- Wilhelm VI. Landgraf von Hessen-Kassel
(23.5.1629-16.7.1663), 1637 Landgraf, 1650 selbständig,
14.4.1648 Vertrag mit Hessen-Darmstadt: Erwerb der
niederen Grafschaft Katzenelnbogen, Schmalkalden, Umstadt
und ein Teil von Ober-Hessen mit Marburg, durch den
westfälischen Frieden 1648 Erwerb von Hersfeld,
vermählt mit Markgräfin Hedwig Sophia von Brandenburg
(4.7.1623-16.6.1683)
- Charlotte Amalie Landgräfin
von Hessen-Kassel (27.4.1650-27.3.1714)
- Wilhelm VII. Landgraf von
Hessen-Kassel (21.6.1651-21.11.1670)
- Louise Landgräfin von
Hessen-Kassel (11.9.1652-23.10.1652)
- Carl Landgraf von
Hessen-Kassel (3.8.1654-23.3.1730)
- Philipp Landgraf von
Hessen-Philippsthal
(14.12.1655-18.6.1721), 1685 zu Kreuzburg, erbaut
dort Schloß Philippsthal, Begründer der
Linie zu Philippsthal, vermählt am
16.4.1680 in Kassel mit Catharina Amalia Gräfin
zu Solms-Laubach (26.12.1654-26.4.1736)
- Wilhelmine Hedwig
Prinzessin von Hessen-Philippsthal
(9.10.1681-17.5.1699)
- Carl I.
Landgraf von Hessen-Philippsthal (23.9.1682-8.5.1770),
1721 Landgraf, 1721 französischer
Lieutenant generale, 22.9.1734
kaiserlicher Feldmarschall-Lieutenant,
vermählt am 24.11.1725 in Eisenach mit
Carolina Christina Herzogin von
Sachsen-Eisenach (15.4.1699-25.7.1743)
- Wilhelm
Landgraf von Hessen-Philippsthal
(29.8.1726-8.8.1810), 1770
Landgraf, niederländischer
Generalleutnat der Kavallerie und
Komandant von Hertogenbosch,
vermählt am 22.6.1755 in Tournai
mit Ulrica Eleonore Prinzessin
von Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(27.4.1732-2.2.1795)
- Carl
Erbprinz von
Hessen-Philippsthal
(6.11.1757-2.1.1793),
starb an der am 2.12.1792
erlittenen Verwundung
- Juliana
Wilhelmina Louise Amalia
Sophia Prinzessin von
Hessen-Philippsthal
(8.6.1761-9.11.1799)
- Friedrich
Prinz von
Hessen-Philippsthal
(4.9.1764-6.7.1794)
- Ludwig
Landgraf von
Hessen-Philippsthal
(8.10.1766-16.2.1816),
vermählt am 20.1.1791 in
Süstern mit Maria
Franziska Gräfin Berghe
von Trips
(8.8.1771-30.5.1805)
- Ernst
Konstantin Landgraf von
Hessen-Philippsthal
(8.8.1771-25.12.1849),
vermählt in erster Ehe
am 10.4.1796 in
Rudolstadt mit Christiane
Louise Prinzessin von
Schwarzburg-Rudolstadt
(2.11.1775-25.12.1808)
und in zweiter Ehe am
17.2.1812 in Kassel mit
Karoline Prinzessin von
Hessen-Philippsthal
(10.2.1793-9.2.1869)
- Ferdinand
Prinz von
Hessen-Philippsthal
(15.10.1799-17.5.1837),
aus erster Ehe
- Karl
II. Landgraf von
Hessen-Philippsthal
(22.5.1803-12.2.1868),
aus erster Ehe, vermählt
am 9.10.1845 in
Carlsruhe, Schlesien, mit
Maria Alexandrine Auguste
Luise Eugenie Mathilde
Herzogin von Württemberg
(25.3.1818-10.4.1888)
- Ernst
Eugen Karl August
Bernhard Paul Landgraf
von Hessen-Philippsthal
(20.12.1846-22.12.1925), Letzter
der Linie
Hessen-Philippsthal
- Karl
Prinz von
Hessen-Philippsthal
(3.2.1853-3.9.1916)
- Franz
Prinz von
Hessen-Philippsthal
(26.1.1805-23.6.1861),
aus erster Ehe
- Victoria
Prinzessin von
Hessen-Philippsthal
(28.12.1812-13.8.1837),
aus zweiter Ehe
- Wilhelm
Prinz von
Hessen-Philippsthal
(6.11.1817-27.4.1819),
aus zweiter Ehe
- Karoline
Amalia Prinzessin von
Hessen-Philippsthal
(16.2.1728-18.9.1746)
- Friedrich
Prinz von Hessen-Philippsthal
(12.2.1729-30.5.1751)
- Charlotte
Amalia Prinzessin von
Hessen-Philippsthal
(11.8.1730-7.9.1801)
- Philippine
Prinzessin von
Hessen-Philippsthal
(24.9.1731-11.1.1762)
- Amalia Prinzessin von
Hessen-Philippsthal (22.2.1684-19.3.1754)
- APhilipp Prinz von
Hessen-Philippsthal (31.7.1686-13.5.1717)
- Friderica Henriette
Prinzessin von Hessen-Philippsthal
(16.7.1688-21.12.1761)
- Wilhelm
Landgraf von
Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(1.4.1692-13.5.1761), Begründer
der Seitenlinie zu Barchfeld,
1722 zu Barchfeld, holländischer General
der Kavallerie, Gouverneur von Breda,
vermählt am 31.10.1724 in Hoym mit
Charlotte Wilhelmine Prinzessin von
Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym
(24.11.1704-11.11.1766)
- Friedrich
Landgraf von
Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(13.2.1727-13.11.1777),
holländischer Obrist-Lieutenant,
Rittmeister bei der Garde zu
Pferd, 1761 Landgraf, vermählt
am 15.1.1772 in Grumbach mit
Sophia Henriette Gräfin von
Salm-Grumbach
(14.5.1740-20.2.1800), kinderlos
- Adolph
Landgraf von
Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(29.6.1743-17.7.1803), 1777
Landgraf, vermählt am 18.10.1781
in Meiningen mit Wilhelmina
Louise Christiana Herzogin von
Sachsen-Meiningen
(6.8.1752-3.6.1805)
- Karl
August Philipp Ludwig
Landgraf von
Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(27.6.1784-17.7.1854),
vermählt in erster Ehe
am 19.7.1816 in Öhringen
mit Augusta Charlotte
Friederike Sophie Amalia
Prinzessin zu
Hohenlohe-Ingelfingen
(16.11.1793-8.6.1821) und
in zweiter Ehe am
10.9.1823 in
Burgsteinfurt mit Sophia
Polyxena Karoline
Prinzessin zu Bentheim
und Steinfurt
(16.1.1794-6.5.1873)
- Alexis
Wilhelm Ernst Landgraf
von
Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(13.9.1829-16.8.1905),
aus zweiter Ehe,
preußischer General der
Kavallerie, vermählt am
27.6.1854 in
Berlin-Charlottenburg mit
Prinzessin Marie Louise
Anna von Preußen
(1.3.1829-10.5.1901),
kinderlos
- Wilhelm
Friedrich Ernst Prinz von
Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(3.10.1831-17.1.1890),
aus zweiter Ehe,
vermählt in erster Ehe
am 27.12.1857 in Kassel
mit Marie Auguste
Prinzessin von Ardeck
(22.8.1839-26.3.1917),
geschieden, vermählt in
zweiter Ehe am 16.8.1873
in Burgsteinfurt mit
Juliane Augusta Henriette
Emilie Charlotte
Prinzessin zu Bentheim
und Steinfurt
(5.1.1842-29.4.1878),
vermählt in dritter Ehe
am 23.8.1879 in
Burgsteinfurt mit
Adelheid Wilhelmine
Sophie Prinzessin zu
Bentheim und Steinfurt
(17.5.1840-31.1.1880) und
vermählt in vierter Ehe
am 6.12.1884 auf Schloß
Louisenlund mit Maria
Caroline Augusta Ida
Louise Prinzessin zu
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg
(27.2.1844-16.9.1932)
- Friedrich
Wilhelm Prinz von Ardeck
(2.11.1858-1.4.1902), aus
erster Ehe
- Carl
Wilhelm Prinz von Ardeck
(18.5.1861-18.10.1938),
aus erster Ehe
- Chlodwig
Alexis Ernst Landgraf von
Hessen-Philippsthal
(30.7.1876-17.11.1954),
aus zweiter Ehe, erbte
1925 Philippsthal
- Christian
Ludwig Friedrich Adolf
Alexis Wilhelm Ferdinand
Prinz von
Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(16.6.1887-19.10.1971),
aus vierter Ehe
- Wilhelm
Landgraf von
Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(10.8.1786-30.11.1834),
dänischer Generalmajor,
vermählt am 22.8.1812 in
Kopenhagen mit Juliane
Sophie Prinzessin von
Dänemark
(18.2.1788-9.5.1850),
kinderlos
- Ernst
Landgraf von
Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(28.1.1789-19.4.1850)
- Sophia Prinzessin von
Hessen-Philippsthal (6.4.1695-8.5.1728)
- Georg Landgraf von
Hessen-Kassel (20.3.1658-4.7.1675)
- Elisabetha Henrietta
Landgräfin von Hessen-Kassel
(8.11.1661-7.7.1683)
Hessen-Rotenburg,
Herzöge von Ratibor, Fürsten von Corvey, 1821-1838
Der Begriff Hessen-Rotenburg
bezeichnet mehrere Nebenlinien des Hauses Hessen-Kassel.
Hessen-Rotenburg hatte nur eine teilweise Souveränität und
unterstand der Oberhoheit von Hessen-Kassel. Entstanden ist die
Nebenlinie im frühen 17. Jh., als Landgraf Moritz der Gelehrte
von Hessen-Kassel in einem Hausvertrag vom 12.2.1627 und 1.9.1628
seinen Söhnen Hermann und Friedrich aus zweiter Ehe mit Juliane
von Nassau-Dillenburg eigene Gebiete überließ, immerhin ein
Viertel des Gebietes von Hessen-Kassel, daher auch der Name
"Rotenburger Quart". Teilungen ließen die
Zusammenhänge komplex werden: Es gab neben der Hauptlinie
Hessen-Rotenburg kurzlebige Linien Hessen-Eschwege,
Hessen-Rheinfels, Hessen-Rheinfels-Rotenburg und Hessen-Wanfried.
Territorial umfaßte Hessen-Rotenburg Stadt und Amt Rotenburg,
die Grafschaft Katzenelnbogen, die Städte und Ämter Eschwege,
Wanfried, Sontra, Witzenhausen, die Gerichte Bilstein und
Germerode, einen Teil von Treffurt, Burg und Amt Ludwigstein und
die Herrschaft Plesse sowie das Amt Gleichen - mit diversen
Änderungen, die auszuführen hier zu weit ginge.
Hessen-Rotenburg endete 1834 mit dem Tod des letzten Landgrafen
von Hessen-Rotenburg, Viktor Amadeus, und nach einigen
retardierenden Momenten fiel das Territorium zurück an die
Hauptlinie Hessen-Kassel, mittlerweile Kurfürstentum
Hessen-Kassel geworden.
Das Westfälische Wappenbuch
gibt für die Landgrafen von Hessen-Rotenburg, Herzöge von
Ratibor, Fürsten von Corvey folgendes Wappen an, desgl.
Siebmacher Band SchlA1, S. 84, T. 61, nach einem preußischen
Diplom vom 9.6.1821, publiziert 22.8.1822, für den Landgrafen
Viktor Amadeus von Hessen-Rotenburg, den letzten der Linie
Hessen-Rotenburg (Ratibor und Corvey wurden vom Haus Hohenlohe
geerbt, die die neuen Herzöge und Fürsten stellten):
- Hauptschild: zweimal geteilt, oben
dreimal gespalten, in der Mitte und unten einmal
gespalten
- erste Reihe: dreimal gespalten
- Feld 1:
Fürsten von Hersfeld, Abtei Hersfeld:
In Silber ein rotes Patriarchenkreuz.
- Feld 2: Grafen
von Diez (Dietz): In Rot zwei
goldene, blau bewehrte schreitende Löwen
(gelegentlich hersehend dargestellt, also
Leoparden) übereinander.
- Feld 3: Grafen
von Katzenelnbogen: In Gold ein
roter Löwe, blau bewehrt und blau
bekrönt.
- Feld 4: Grafen
von Ziegenhain: Schwarz-golden
geteilt, oben ein eigentlich silberner
sechsstrahliger Stern. Farbe des Sternes
in der Literatur mit golden angegeben.
- zweite Reihe: gespalten
- vorne: gespalten,
vorne in Blau ein halber goldener Adler
am Spalt, hinten blau, für
Ratibor
- hinten: von Rot und
Gold geviert, für Corvey.
"Für Corvey" heißt, daß es
zwar für Corvey steht, aber nicht das
Wappen der alten Reichabtei ist, denn die
hatte einen von Rot und Gold geteilten
Schild.
- dritte Reihe: gespalten
- vorne: Grafen
von Nidda: Schwarz-golden
geteilt, oben zwei achtstrahlige
eigentlich silberne Sterne. Farbe der
Sterne in der Literatur mit golden
angegeben.
- hinten: Grafen
von Schaumburg: In Rot ein
silbernes genageltes Nesselblatt, belegt
mit einem silbern-rot geteilten
Schildchen.
- Herzschild: Landgrafen
von Hessen (Stammwappen), in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt.
Schildhalter zwei
goldene, nach außen blickende Löwen. Wappenzelt mit Krone.
Kurfürstentum
Hessen 1803-1866
1803 erfuhr die Landgrafschaft
Hessen-Kassel durch den Reichsdeputationshauptschluß die
Aufwertung zum Kurfürstentum Hessen (Kurhessen), Kassel blieb
Residenzstadt und Hauptstadt des Kurfürstentums. Das
Kurfürstentum Hessen hat noch ein paar Komponenten mehr im
Großen Wappen, das auch die Landgrafen führen:
Zuerst fielen 1803 vier
mainzische Ämter unter dem Titel des Fürstentums Fritzlar an
Hessen, durch den Frieden von Luneville erhalten. Das Wappen
(1803-1815 verwendet) ist wie folgt aufgebaut:
- Herzschild: Landgraf
von Hessen (Stammwappen), in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt.
- Hauptschild:
zweimal gespalten und zweimal geteilt:
- Feld
1: Fürsten von Hersfeld, Abtei Hersfeld:
In Silber ein rotes Patriarchenkreuz.
- Feld
2: geteilt
- oben: geviert
- Felder 1 und 4: Grafen von
Hanau: In Gold drei rote
Sparren.
- Felder 2 und 3: Grafschaft
Rieneck: In Gold vier
rote Balken (kann variieren,
frühere Darstellungen auch 7x
rot-golden geteilt)
- unten: Warteschild, leerer
Schild in Erwartung eines Erzamtes des
Heiligen Römischen Reiches. Die
Erwartung wurde nicht erfüllt, deshalb
verschwand der ledige Schild über dem
Herzschild bald wieder.
- Feld
3: Fürstentum
Fritzlar: In Blau ein schwebendes
goldenes lateinisches Kreuz (Hochkreuz)
- Feld
4: Grafen von Ziegenhain:
Schwarz-golden geteilt, oben ein silberner
sechsstrahliger Stern. Variante mit Schildhaupt
statt Teilung möglich.
- Feld
6: Grafen von Nidda:
Schwarz-golden geteilt, oben zwei achtstrahlige
silberne Sterne.
- Feld
7: Grafen von
Schaumburg: In Rot ein silbernes
genageltes Nesselblatt, belegt mit einem
silbern-rot geteilten Schildchen.
- Feld
8: Grafen von Katzenelnbogen: In
Gold ein roter Löwe, blau bewehrt und blau
bekrönt.
- Feld
9: Grafen von Diez (Dietz): In
Rot zwei goldene, blau bewehrte schreitende
Löwen (gelegentlich hersehend dargestellt, also
Leoparden) übereinander.
Intermezzo: Erbprinz
Wilhelm (3.6.1743 - 27.2.1821) war 1760-1806 und 1813-1821 Graf
von Hanau, ab 1764 dort Regent, ab 1785 regierender Landgraf
Wilhelm IX. von Hessen-Kassel, um genau zu sein: 1785-1806 und
1813-1821, denn im Zeitraum vom 1.11.1806 bis zum 21.11.1813 war
Hessen nach Besetzung durch Napoléons Truppen in das Königreich
Westphalen einverleibt, während Wilhelm im Exil in Holstein und
später in Prag weilte. Ab dem 14.9.1802 war er Fürst von
Fritzlar und - Konfusion der Zählungen - ab dem 1.5.1803
Kurfürst Wilhelm I. v. Hessen-Kassel, oder genauer 1803-1806,
denn mit dem Ende des Alten Reiches nur drei Jahre später wurde
der Titel bedeutungslos (kein Heiliges Römisches Reich, kein
Wahlrecht mehr), auch wenn Wilhelm den Titel nach dem Wiener
Kongreß behalten durfte. Am 1.1.1816 wurde der Genannte auch
Großherzog von Fulda, und er blieb dies bis zu seinem Tod 1821.
Interessant ist dabei, daß er sehr früh an die Regierung kam,
das lag daran, daß sein Großvater Landgraf Wilhelm VIII. seinen
Sohn Friedrich II. wegen dessen 1749 erfolgten Übertritts zum
Katholizismus so weit wie möglich kaltstellte, und der Enkel,
Erbprinz Wilhelm, wurde in der vom Stammland separat verwalteten
ehemaligen Grafschaft Hanau-Münzenberg direkt als Nachfolger
eingesetzt (Assekurationsakte von 1754). So kam es, daß der
Enkel 1760 nach dem Tod des Großvaters dort die Regierung
antrat, sogar erst noch bis 1764 unter der Vormundschaft der
Mutter, aber erst später das Stammland erbte. Während der
napoléonischen Besetzung (Hessen war nicht dem Rheinbund
beigetreten) gehörten die südlichen Gebiete, 1806-1810 unter
Militärverwaltung, 1810-1813 zum Großherzogtum Frankfurt. Erst
1813/15 konnte Wilhelm seine Territorien wieder restituieren und
seinen angestammten Platz wieder einnehmen.
Bildbeispiel: Eichenzell bei
Fulda, Schloß Fasanerie, 1827
1815
kam es zu einer weiteren Änderung: Fulda,
das ehemalige Fürstbistum, jetzt als Großherzogtum, wurde am
16.10.1815 von Preußen erhalten. Der Verlust der rheinischen
Niedergrafschaft Katzenelnbogen wurde durch das Großherzogtum
Fulda und Teile Isenburgs kompensiert. Das Wappen (1815-1866) ist
wie folgt aufgebaut:
- Herzschild: Landgraf
von Hessen (Stammwappen), in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt.
- Hauptschild: zweimal gespalten,
zweimal geteilt
- Feld 1: Großherzogtum
Fulda: In Silber ein (manchmal
facettiertes) schwarzes durchgehendes Kreuz.
- Feld 2: geteilt
- oben: geviert mit
Herzschild
- Feld 1 und 4: Grafen
von Hanau: In Gold drei
rote Sparren.
- Feld 2 und 3: Grafschaft
Rieneck: In Gold vier
rote Balken (kann variieren,
frühere Darstellungen auch 7x
rot-golden geteilt)
- Herzschild: Herrschaft
Münzenberg: Geteilt von
Rot und Gold.
- unten: Grafen
von Katzenelnbogen: In Gold ein
roter Löwe, blau bewehrt und blau
bekrönt.
- Feld 3: Fürsten
von Hersfeld, Abtei Hersfeld: In Silber
ein rotes Patriarchenkreuz.
- Feld 4: Grafen
von Ziegenhain: Schwarz-golden geteilt,
oben ein silberner sechsstrahliger Stern.
Variante mit Schildhaupt statt Teilung möglich.
- Feld 6: Grafen
von Nidda: Schwarz-golden geteilt, oben
zwei achtstrahlige silberne Sterne.
- Feld 7: Fürstentum
Fritzlar: In Blau ein schwebendes
goldenes lateinisches Kreuz (Hochkreuz)
- Feld 8: geteilt:
- oben: Grafen
von Diez (Dietz): In Rot zwei
goldene, blau bewehrte schreitende Löwen
(gelegentlich hersehend dargestellt, also
Leoparden) übereinander.
- unten: Grafen
von Schaumburg: In Rot ein
silbernes genageltes Nesselblatt, belegt
mit einem silbern-rot geteilten
Schildchen.
- Feld 9: Grafschaft
bzw. Fürstentum Isenburg: In Silber
zwei schwarze Balken.
Bildbeispiel: Fulda, Palais
von der Tann
Den selben Schild führen die
Landgrafen von Hessen-Philippsthal.
Bildbeispiel: Schloß
Philippsthal, Nordwestflügel, Tor zum Markt hin
Die Landgrafen von
Hessen-Philippsthal führen später noch ein paar Felder mehr:
- Zwischen Ziegenhain und Fritzlar
befindet sich noch die Herrschaft Homburg
(in Rot eine zweitürmige silberne Burg)
- Zwischen Nidda und Isenburg befindet
sich noch die Herrschaft Freusburg (in
Schwarz ein silberner Schräglinksbalken, belegt mit drei
schwarzen Eberköpfen)
Der Grund dafür war, daß man sich
aufgrund der Heirat zwischen Carl I. Landgraf von
Hessen-Philippsthal (23.9.1682-8.5.1770) und Carolina Christina
Herzogin von Sachsen-Eisenach (15.4.1699-25.7.1743) Hoffnungen
auf die Grafschaft Sayn-Altenburg machte, die das Haus
Sachsen-Eisenach nach komplexen Vorgängen in der Grafschaft Sayn
innehatte.
Großherzogtum
Hessen-Darmstadt 1806-1866
Das Großherzogtum Hessen
entstand aus der ehemaligen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Die
Einzelkomponenten des komplex zusammengesetzten Wappens, wie es
vorher geführt wurde, wurden alle entfernt. Endlich wird es
wieder übersichtlich! Der Löwe alleine wird für ganz Hessen
repräsentativ. Übrig blieb allein das Stammwappen, welches aber
gewissen Änderungen unterzogen wurde. Dem Löwen wurde eine
Königskrone aufgesetzt und ihm wurde ein Schwert in die Pranke
gegeben, ferner wurde der Schwanz verdoppelt, was eine nicht
unerhebliche Variation des Stammwappens darstellt.
Das Staatswappen des
Großherzogtums Hessen führt in blau einen königlich
gekrönten, golden bewehrten, von Silber und Rot neunmal
geteilten Löwen mit Doppelschweif, der in der rechten Pranke ein
silbernes Schwert schwingt. Auf dem Schild eine Königskrone.
Abb.: An dem Reiterstandbild
von Großherzog Ludwig IV von Hessen in Darmstadt
So sehr wir auch die
Vereinfachung und die Beschränkung auf das Stammwappen und das
Streben nach Einfachheit begrüßen, so sehr müssen wir
bemängeln, daß durch diese Veränderungen die geschichtliche
Treue verletzt wird, denn gerade die Konstanz eines
unveränderlichen Stammwappens, das sich sonst wie ein roter
Faden durch die Geschichte sämtlicher Veränderungen zieht, wird
hier aufgegeben. Das hohe Gut eines über Generationen
unverändert geführten Stammwappens wird hier empfindlich
beeinträchtigt.
Als Staatswappen sind noch als
Schildhalter zwei goldene, königlich gekrönte, hersehende,
doppelschwänzige Löwen üblich, ferner 3 Ordensketten:
Großherzoglich Hessischer goldener Löwenorden, Großherzoglich
Hessischer Philippsorden, Ludwigsorden.
Abb.: Marburg, Steinweg Nr.
8, Marburger Töpferhaus.
1868 entstand aus dem 1866 von
Preußen besetzten Kurfürstentum Hessen, der Landgrafschaft
Hessen-Homburg, dem Herzogtum Nassau, der Freien Stadt Frankfurt
am Main, einem Teil des Großherzogtums Hessen-Darmstadt die
preußische Provinz Hessen-Nassau.
Abb.: Zeichnung von Otto
Hupp für den Münchener Kalender 1902.
Großherzogtum
Hessen-Darmstadt 1902-1918
1806 war Hessen zwar
Großherzogtum geworden, doch dieses unterlag im Laufe seiner
Geschichte bis zur Auflösung 1918 tiefgreifenden territorialen
und politischen Veränderungen. 1806 schied Hessen aus dem
Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation aus und wurde Mitglied
im Rheinbund. 1815 wurde das Großherzogtum Mitglied im Deutschen
Bund. Durch den Wiener Kongreß bekam Hessen neue Gebiete
zugesprochen: Worms 1814/1816, Mainz 1816, Bingen 1816, Alzey
1816 - das sog. Rheinhessen mit der Hauptstadt Mainz. 1866 verlor
das Großherzogtum essentielle Teile seines Territoriums an
Preußen, gewann aber Bad Nauheim. 1871 wurde das Großherzogtum
Bundesstaat des Deutschen Reiches.
Vom 9.12.1902 datiert eine großherzogliche
Verordnung, die das 1808 eingeführte einfache Wappen wieder
komplizierter machte. Die eingegliederten Herrschaften werden
wieder dargestellt, wovon insbesondere die 1816 einverleibten
Territorien Mainz und Worms herausgestellt werden. Der Schild ist
zweimal gespalten und zweimal geteilt und hat einen Herzschild.
- Hauptschild: zweimal gespalten und
zweimal geteilt
- Feld 1: Landgrafschaft Hessen,
in Blau ein silbern-rot mehrfach
geteilter aufrechter Löwe, golden gekrönt und
golden bewehrt.
- Feld 2: Mainz,
das Wappen des ehemaligen Bistums und geistlichen
Reichsfürstentums, in Rot ein sechsspeichiges
silbernes Rad.
- Feld 3: Worms,
das Wappen des ehemaligen Bistums und geistlichen
Reichsfürstentums, in Schwarz ein
schräggelegter silberner Schlüssel, begleitet
von goldenen Schindeln oder Kreuzchen.
- Feld 4: Grafschaft Ziegenhain,
schwarz-gold geteilt, oben ein
silberner sechsstrahliger Stern.
- Feld 6: Grafschaft Katzenelnbogen,
in Gold ein hersehender, roter
Löwe, blau bewehrt und blau bekrönt.
- Feld 7: Grafen von Isenburg-Büdingen,
in Silber zwei schwarze Balken.
- Feld 8: Grafschaft Hanau,
in Gold drei rote Sparren.
- Feld 9: Grafschaft Nidda,
schwarz-gold geteilt, oben zwei
achtstrahlige silberne Sterne.
- Herzschild: neues
großherzoglich-hessisches Wappen, in Blau ein königlich
gekrönter, golden bewehrter, von Silber und Rot neunmal
geteilter Löwe mit Doppelschweif, der in der rechten
Pranke ein silbernes Schwert schwingt.
Auf dem Schild eine
Königskrone. Zwei gekrönte, widersehende Löwen dienen als
Schildhalter.
Bildbeispiel: Darmstadt,
Hessisches Landesmuseum
Alternativ kann das Wappen mit 5 Helmen
dargestellt werden.
- Helm 1 (Mitte): Landgrafschaft Hessen,
gekrönt, zwei Büffelhörner, außen besteckt mit je
5-7 Lindenzweigen (auch als Kleestengel bezeichnet).
Helmdecken rot-silber.
- Helm 2 (optisch Mitte links): Mainz,
die Helmzier des ehemaligen Bistums, ungekrönt, auf
einem roten, hermelingestulpten Hut ein aufrecht
stehendes, silbernes, sechsspeichiges Rad
- Helm 3 (optisch Mitte rechts):
Grafschaft Katzenelnbogen, gekrönt, ein schwarzer Flug,
beiderseits belegt mit einer wie der Schild tingierten
Scheibe. Helmdecken rot-golden.
- Helm 4 (optisch links außen):
Grafschaft Ziegenhain, ungekrönt, ein springender
Ziegenrumpf zwischen einem wie der Schild tingierten und
mit je einem silbernen sechstrahligen Stern belegten Flug
(auch als ein geflügelter schwarz-gold geteilter
Ziegenbock beschrieben). Helmdecken schwarz-golden.
- Helm 5 (optisch rechts außen):
Grafschaft Hanau, ungekrönt, ein
silberner Schwan
Abb.: Zeichnung von Otto
Hupp für den Münchener Kalender 1907.
Eine
letzte Umgruppierung 1917 für die ehem. Kurlinie
Nachdem 1902 das
großherzoglich hessische Staatswappen wie oben beschrieben
abgeändert wurde, wurde auch 1917 das Wappen der älteren,
ehemals kurfürstlichen Linie einer Revision unterzogen. Diese
Form wird im Münchener Kalender des Jahres 1922 von Otto Hupp
beschrieben. Es wurde keine völlige Neuschöpfung wie das
großherzogliche Wappen, sondern eine Neugruppierung der Inhalte
des letzten Kurfürsten. Lediglich das rot-silbern geteilte
Schildchen im Feld Schaumburg wurde weggelassen, ferner wurde das
Feld Rieneck-Hanau-Münzenberg vereinfacht. Der Hauptschild wird
von einer Königskrone bedeckt. Als Schildhalter dienen zwei
goldene, rotgezungte und ebenso bewehrte, golden gekrönte
Löwen. Das neu gruppierte Wappen ist zweimal gespalten und
zweimal geteilt mit Herzschild:
- Hauptschild: zweimal gespalten und
zweimal geteilt
- Feld 1: Grafschaft Katzenelnbogen,
in Gold ein roter Löwe, blau bewehrt und blau
gekrönt
- Feld 2: Großherzogtum Fulda,
in Silber ein schwarzes durchgehendes Kreuz
- Feld 3: Grafschaft Diez,
in Rot zwei goldene, blau bewehrte schreitende
Löwen übereinander
- Feld 4: Grafschaft Ziegenhain,
schwarz-golden geteilt, oben ein silberner
sechsstrahliger Stern
- Feld 6: Grafschaft Nidda,
schwarz-golden geteilt, oben zwei achtstrahlige
silberne Sterne
- Feld 7: geteilt:
- oben: Grafschaft Schaumburg,
in Rot ein silbernes Nesselblatt
- unten: Grafschaft bzw.
Fürstentum Isenburg, in
Silber zwei schwarze Balken
- Feld 8: gespalten:
- rechts: Fürstentum Hersfeld,
Abtei Hersfeld, in Silber ein rotes
Patriarchenkreuz
- links: Fürstentum Fritzlar,
in Blau ein schwebendes goldenes
lateinisches Kreuz (Hochkreuz)
- Feld 9: gespalten und
halbgeteilt:
- rechts: Grafschaft Hanau,
in Gold drei rote Sparren
- links oben: Herrschaft
Münzenberg, geteilt von
Rot und Gold
- links unten:
Grafschaft Rieneck: 9x
rot-golden geteilt
- Herzschild: Landgrafschaft Hessen,
in Blau ein silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter
Löwe, golden gekrönt und golden bewehrt
Abb.: Zeichnung von Otto
Hupp für den Münchener Kalender 1922.
Ein
landgräflicher Sproß: die Fürsten von Hanau
Friedrich Wilhelm I. v. Hessen
(20.8.1802-6.1.1875), der Kronprinz und spätere Kurfürst, hatte
sich am 26.6.1831 in Rellinghausen äußerst unstandesgemäß
vermählt, mit Gertrud Falkenstein (18.5.1803-9.7.1882), Tochter
von Gottfried Falkenstein und Maria Magdalena Schulz, eine
Bürgerliche aus Bonn. Und noch schlimmer in der damaligen Zeit,
eine geschiedene Lehmann, denn sie hatte in erster Ehe am
29.5.1822 Karl Michael Lehmann (16.6.1787-1882) geheiratet. Die
Scheidung erfolgte im Einvernehmen mit dem zukünftigen Ehemann,
um nicht zu sagen auf dessen Betreiben. Und ihre Söhne aus
erster Ehe, Otto und Eduard, brachte Gertrud auch noch mit. Heute
eine sog. Patchwork-Familie, doch damals konnte das keinesfalls
als standesgemäße Vermählung angesehen werden, und daß der
künftige Landesherr eine Geschiedene zur Frau nahm, war einfach
unmöglich, und so wurde es nur eine morganatische Ehe, wodurch
die Nachkommen nach dem hessischen Hausgesetz von einer
Regierungsnachfolge ausgeschlossen waren. Und die Umstände waren
noch ein bißchen komplizierter, denn die katholische Gertrud
galt nach der Heirat formal als in Bigamie lebend, erst nach
ihrem Übertritt zum evangelischen Glauben konnte 1831 in
Rellinghausen noch einmal "richtig" geheiratet werden.
Was tun mit dem unstandesgemäßen Anhang,
insbesondere nachdem Friedrich Wilhelm am 30.9.1831 Mitregent
geworden war? Durch die morganatische Ehe waren alle Ansprüche
seines Anhangs auf die Regierung in Hessen ausgeschlossen (nicht
aber die Ansprüche auf das Privatvermögen, was zur
Ausplünderung Hessens zugunsten der Privatschatulle führte),
aber nun "versorgte" man den Anhang mit Worthülsen und
wertete ihn durch neue Titel auf: Friedrich Wilhelms Stiefsöhne
Otto und Eduard Lehmann wurden 1835 Otto und Eduard von
Hertingshausen, 1837 Otto und Eduard von Scholley und 1846
kurhessische Freiherren. Seine Frau Gertrud wurde am 10.10.1831
Gräfin von Schaumburg, gültig auch für ihrer beider
Nachkommen. Ein am 1.5.1832 ausgestellter Wappenbrief schuf ein
neues Wappen für seine Gemahlin. Und noch mehr wurde sein Anhang
aufgewertet durch einen am 2.6.1853 zu Kassel ausgestellten
Brief, der sie zu Fürstin von Hanau, Gräfin von Schaumburg
erhob, ihrer beider Nachkommen entsprechend. Diese
Standeserhebung wurde 1855 von Österreich als Fürstin bzw.
Fürsten und Fürstinnen von Hanau und zu Horowitz anerkannt, und
dieser erweiterte Titel wiederum wurde am 10.6.1862 in Kassel
anerkannt, dabei wurde zur Bedingung gemacht, daß sich die
Kinder ihrerseits standesgemäß verheiraten mußten, mindestens
auf gräflicher Ebene. Das wurde wiederum von der
Habsburgermonarchie am 20.1.1877 gegenanerkannt. Anerkennung
erfuhr die Fürstin jedoch weder vom hessischen Adel noch von den
Nachbarregierungen. Doch der kurfürstliche Hof wurde durch die
erbarmungslosen Fakten der Politik aus diesen gesellschaftlichen
Spielchen gerissen, denn Kurfürst Friedrich Wilhelm I. v. Hessen
wurde von Preußen entthront und mußte mit seiner Frau 1867 ins
Exil nach Böhmen (Prag und Horowitz) gehen. Vielleicht war diese
Ehe nicht ganz unschuldig daran, denn Friedrich Wilhelm
entfremdete sich dadurch vom Hof und seinen politischen Nachbarn,
und das wurde außenpolitisch verhängnisvoll, obwohl er
eigentlich durch seine Mutter gute Beziehungen zu Preußen hätte
haben müssen.
- Wilhelm II. Kurfürst v. Hessen
(28.7.1777-20.11.1847), vermählt mit Prinzessin Auguste
Christiane Friederike v. Preußen (1.5.1780-19.2.1841)
- Friedrich Wilhelm I.
Kurfürst v. Hessen
(20.8.1802-6.1.1875), vermählt am 26.6.1831 in
Rellinghausen mit Gertrud Falkenstein
(18.5.1803-9.7.1882), geschiedene Lehmann,
Tochter von Gottfried Falkenstein und Magdalena
Schulz
- Augusta Marie Gertrude
Prinzessin v. Hanau u. Horowitz
(21.9.1829-18.9.1887), vermählt mit
Ferdinand Maximilian Fürst zu Ysenburg
u. Büdingen (-5.6.1903)
- Alexandrine Friederike
Wilhelmine Prinzessin v. Hanau u.
Horowitz (22.12.1830-20.12.1871),
vermählt mit Felix Eugen Wilhelm Ludwig
Albrecht Karl Prinz zu
Hohenlohe-Ingelfingen-Oehringen
(1.3.1818-8.9.1900)
- Friedrich Wilhelm
Prinz v. Hanau Graf v. Schaumburg
(18.11.1832-14.5.1889), vermählt in
erster Ehe Augusta Birnbaum
(9.10.1837-29.6.1862) und in zweiter Ehe
mit Ludovika Bertha Luise Gloede Gräfin
v. Schaumburg (6.5.1840-20.4.1912)
- Friedrich
August Prinz v. Hanau Graf v.
Schaumburg (14.4.1864-26.4.1940)
- Ludwig
Cäcilius Felix Prinz v. Hanau
Graf v. Schaumburg
(19.5.1872-8.1.1940)
- Moritz Philipp
Heinrich 1. Fürst v. Hanau u. zu
Horowitz Graf v. Schaumburg
(4.5.1834-24.3.1889), vermählt am
15.4.187 in Freiburg mit Anna v. Lossberg
(14.8.1829-27.10.1876)
- Wilhelm 2. Fürst v.
Hanau u. Horowitz Graf v. Schaumburg
(19.2.1836-3.6.1902), vermählt in erster
Ehe am 29.1.1866 in Frankfurt a.Main mit
Elisabeth Wilhelmine Auguste Marie
Prinzessin zu Schaumburg-Lippe
(5.3.1841-30.11.1926) und in zweiter Ehe
am 12.5.1890 in Döberkitz mit Elisabeth
Gräfin zur Lippe-Weissenfeld
(1.7.1868-24.10.1952)
- Marie Auguste
Prinzessin v. Ardeck
(22.8.1839-26.3.1917), vermählt mit
Wilhelm Friedrich Ernst Prinz v.
Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(3.10.1831-17.1.1890)
- Karl 3. Fürst v.
Hanau u. zu Horowitz Graf v. Schaumburg
(29.11.1840-27.1.1905), vermählt am
11.11.1882 in Hannover mit Hermine
Gräfin Grote (8.10.1859-31.3.1939)
- Friedrich Wilhelm
Heinrich Ludwig Hermann 4. Fürst v.
Hanau u. zu Horowitz Graf v. Schaumburg
(8.12.1842-15.7.1917), vermählt am
4.6.1917 in Prag mit Martha Riegel
(26.10.1876-10.3.1943)
- Friedrich Wilhelm
Philipp Prinz v. Hanau Graf v. Schaumburg
(29.12.1844-28.8.1914), vermählt am
29.3.1875 in Wien mit Albertine
Hubatschek-Stauber (8.12.1845-11.4.1912)
- Philipp Graf
v. Schaumburg
(17.4.1868-19.9.1890)
- Friedrich Graf
v. Schaumburg
(18.12.1875-26.12.1898)
- Karl August
Friedrich Felix Graf v.
Schaumburg (10.8.1878-2.12.1905)
Der Schild ist wie folgt aufgebaut:
- Hauptschild: geviert:
- Feld 1 und 4: geviert mit
Herzschild:
- Feld a und d: Grafschaft
Hanau, in Gold drei rote
Sparren.
- Feld b und c: Grafschaft
Rieneck, 7x rot-golden geteilt
- Herzschild: Herrschaft
Münzenberg, geteilt von Rot und
Gold
- Feld 2 und 3: Grafschaft
Schaumburg, in Rot ein silbernes
genageltes Nesselblatt, belegt mit einem
silbern-rot geteilten Schildchen
- Herzschild: Landgrafen
von Hessen (Stammwappen), in Blau ein
silbern-rot neunmal geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt
Dazu gehören folgende 3 Helme:
- Helm 1 (Mitte): auf dem gekrönten Helm mit rechts
blau-silbernen, links rot-silbernen Decken zwei silberne
Büffelhörner, außen besteckt mit je 5 grünen
Lindenzweigen (auch als Kleestengel bezeichnet), Landgrafschaft Hessen, aber
modifiziert, weil letztere goldene Kleestengel haben.
- Helm 2 (rechts): auf dem gekrönten
Helm mit rot-goldenen Decken ein wachsender,
auffliegender silberner Schwan (Grafschaft Hanau,
ebenso übrigens Grafschaft Rieneck)
- Helm 3 (links): auf dem mit einer
Dornenkrone umwundenen, in manchen Darstellungen
zusätzlich gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken
fünf goldene Lanzen mit roten Fähnlein, jedes Fähnlein
trägt das silberne Nesselblatt, auf beiden Seiten der
Fähnlein wächst ein roter Schaft hervor, oben mit einem
Pfauenwedel verziert, Grafschaft Schaumburg.
Nach dem Fürstenstandsdiplom vom 2.6.1853
zu Kassel wird der oben beschriebene Schild mit Fürstenhut und
fürstlichem Wappenmantel geführt. Schildhalter: Zwei goldene,
widersehende, fürstlich gekrönte Löwen.
Volksstaat
Hessen (1918/1919-1934)
In Blau ein goldenbewehrter,
rotgezungter und neunmal silbern-rot geteilter Löwe.
Schildhalter zwei hersehende, goldene, rotgezungte und ebenso
bewehrte Löwen.
Abb.: Zeichnung von Otto
Hupp für den Münchener Kalender 1927.
Bundesland
Hessen ab 1948
Hessen kehrt am 4.8.1948
wieder zu dem ursprünglichen Löwen zurück. Der Löwe verliert
Krone und Schwert. Das Wappen des Bundeslandes Hessen zeigt in
Blau einen gold bewehrten neunmal silbern-rot geteilten Löwen
mit einfachem Schweif. Auf dem Schild befindet sich eine Krone
aus goldenem Laubwerk mit blauen Perlen dazwischen.
Bitte
nicht verwechseln mit dem Thüringer Löwen
Das derzeit seit dem 10.1.1991
gültige Thüringer Landeswappen zeigt in Blau einen
goldgekrönten und bewehrten, siebenmal von Rot und Silber
geteilten Löwen, umgeben von acht silbernen Sternen. Auch wenn
entwicklungsgeschichtlich der Löwe von Hessen und der von
Thüringen auf den alten Ludolfinger Löwen zurückgeht, sind
beide Löwen in moderner Form unterschiedlich: Vier wichtige
Unterschiede gibt es:
- Der hessische Löwe ist neunmal
geteilt, der Thüringer Löwe siebenmal.
- Die Streifung im hessischen Löwen
beginnt oben mit Silber, in Thüringen mit Rot.
- Der hessische Löwe ist ungekrönt,
der Thüringer Löwe ist gekrönt.
- Der hessische Löwe ist alleine im
Schild, der Thüringer Löwe ist von Sternen begleitet.
Literatur:
Hugo Gerard Ströhl, Deutsche
Wappenrolle, Reprint von 1897, Komet Verlag Köln, ISBN
3-89836-545-X
Olaf Vieweg, Die Entwicklung des hessischen Wappens bis zur
französischen Revolution, Karfunkel 40, ISSN 0944-2677,
Juni/Juli 2002, S. 61-62
Siebmacher's Wappenbücher, Souveräne 1.1.1. Hessen
Martin Röhling, Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen
von Ziegenhain, Niddaer Geschichtsblätter Heft Nr. 9, 2005,
hrsg. vom Niddaer Heimatmuseum e. V., ISBN 3-9803915-9-0
Hessische Familienkunde Heft Nr. 2/2005
Homepage über die Geschichte der Grafen von Ziegenhain und
Nidda: http://www.grafschaft-ziegenhain.de/ - insbesondere http://www.grafschaft-ziegenhain.de/frame_haupt.html
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Martin Röhling aus Nidda
für wertvolle Hinweise und für Korrektur der Genealogie
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan,
Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag
ISBN 978-3-7686-2515-9, wobei angemerkt werden muß, daß die
angegebenen frühen Genealogien in diesem Werk nicht präzise
sind
Fürsten von Hanau: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Hanau_Schaumburg_Wappen.jpg
Fürsten von Hanau: http://de.wikipedia.org/wiki/Gertrude_von_Hanau
Fürsten von Hanau: http://de.wikipedia.org/wiki/Hanau_%28Adelsgeschlecht%29#Wappen_der_F.C3.BCrsten_von_Hanau
Otto Hupp, Münchener Kalender 1922, Verlagsanstalt
München/Regensburg 1922
Otto Hupp, Münchener Kalender 1902, Verlagsanstalt
München/Regensburg 1902
Otto Hupp, Münchener Kalender 1907, Verlagsanstalt
München/Regensburg 1907
Otto Hupp, Münchener Kalender 1927, Verlagsanstalt
München/Regensburg 1927
Otto Hupp, Münchener Kalender, Jahrgang 1895, Verlagsanstalt,
München und Regensburg, 1895
ein herzliches Dankschön an Herrn Konrad Max Scharinger für den
Hinweis auf das Allianzwappen im Bayerischen Nationalmuseum in
München
Darstellung des Ehewappens https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/W4A75SGRAE7LLEDRPGC6SFHNT45WXW2G - https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/bild_zoom/zoom.php?bestand=23082&id=2774625&gewaehlteSeite=03_0000218746_0001_3-218746-1.png
ein herzliches Dankeschön an Frau Prof. Dr. Barbara Dölemeyer
für wertvolle Hinweise zu dem seltenen Wappen von
Hessen-Homburg-Limpurg
Wappen in morganatischen Ehen
Das Feld für
Münzenberg und seine Verbreitung in deutschen Adelswappen
Ein Erbstreit und
die heraldischen Folgen: das Schicksal des Limpurger Territoriums
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