Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 721
Barockstadt Fulda

Fulda - Stadtschloß: Schloßkapelle

Das Fuldaer Stadtschloß ist eine ausgedehnte Anlage mit weit zurückreichender Geschichte, die ihre heutige Gestalt als Vierflügelanlage mit zwei verlängerten Seitenflügeln, die einen Ehrenhof einfassen, 1708-1714 durch Johann Dientzenhofer im Auftrag des Fürstabtes Adalbert von Schleifras erhielt. Der wuchtige Quertrakt, der zugleich die Rückseite des Ehrenhofes und einen Flügel der Vierflügelanlage bildet, enthält die Schloßkapelle im ersten Obergeschoß. Diese hat zwei Wappendarstellungen, zum einen eine an der Decke, zum anderen am hölzernen Altar. Beidesmal ist es das Wappen des Fürstabtes Adalbert von Schleifras.

Abb.: Ovale Wappenkartusche von der Decke der Schloßkapelle im barocken Stil, überhöht von einer Krone, unter der ein Engelsgesicht hervorlinst.

Das Wappen des Fuldaer Fürstabtes Adalbert I. von Schleifras (1700–1714) ist geviert und wie folgt tingiert:

Abb.: Vollwappen des Fuldaer Fürstabtes Adalbert I. von Schleifras (1700–1714) mit vollständigem Oberwappen.

Über dem oben beschriebenen Schild befinden sich drei Helme, hinter dem Schild Schwert (heraldisch links) und Abts-Pedum (heraldisch rechts):

Der Adler ist der Reichsadler (Reichsunmittelbarkeit), der grüne Lilienstock steht für das Fuldaer Domkapitel und symbolisiert mit seinen drei silbernen Blüten die drei Märtyrer und Schutzpatrone der Stadt Fulda (Simplicius, Faustinus und Beatrix). Bonifatius brachte einst Reliquien dieser drei Heiligen nach Fulda. Der rote Hintergrund steht für den Märtyrertod, den die drei Schutzpatrone gestorben sind.

Übersicht: Die Äbte und Fürstäbte von Fulda
Philipp Georg Schenk zu Schweinsberg (1567–1568), Fürstabt
Wilhelm Hartmann von Klauer zu Wohra (1568–1570), Fürstabt
Balthasar von Dernbach (genannt Grauel) (1570–1576 und 1602–1606), Fürstabt
Johann Friedrich von Schwalbach (1606–1622), Fürstabt
Johann Bernhard Schenk zu Schweinsberg (1623–1632), Fürstabt
Johann Adolf von Hoheneck (1633–1635), Fürstabt
Hermann Georg von Neuhof (genannt Ley) (1635–1644), Fürstabt
Joachim Graf von Gravenegg (1644–1671), Fürstabt
Kardinal Bernhard Gustav Markgraf von Baden-Durlach (1671–1677), Fürstabt
Placidus von Droste (1678–1700), Fürstabt
Adalbert I. von Schleifras (1700–1714), Fürstabt
Konstantin von Buttlar (1714–1726), Fürstabt
Adolf von Dalberg (1726–1737), Fürstabt
Amand von Buseck, (1737–1756), Fürstabt 1737-1752, Fürstbischof ab 1752, am 5.10.1752 wurde die Fürstabtei durch Papst Benedikt XIV. in den Rang eines Bistums erhoben.
Adalbert II. von Walderdorff (1757–1759), Fürstbischof 
Heinrich VIII. von Bibra, (1759–1788), Fürstbischof 
Adalbert III. von Harstall, (1789–1814), Fürstbischof bis 1802, danach Bischof. Im Jahre 1803 wurde mit dem Reichsdeputationshauptschluß das geistliche Fürstentum mit seinen Klöstern aufgelöst.
Johann Adam Rieger (1829–1831), Bischof 

Position der beschriebenen Wappen

Literatur:
Siebmachers Wappenbücher, insbesondere Band Bistümer.
Hinweisschilder und Erklärungen im Museum der historischen Räume des Stadtschlosses Fulda
Kulturamt der Stadt Fulda: http://www.museum-fulda.de
http://museen-in-hessen.de/museum/?id=63
Museumsführer: Stadtschloß - Historische Räume
http://www.tourismus-fulda.de/, www.fulda.de, http://www.tourismus-fulda.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten/index.php
Michael Imhof, Burghard Preusler, Gregor Stasch: Barockkirchen in Fulda und im Fuldaer Land mit dem Geisaer Amt, Dermbach, Hammelburg und Hünfelder Land, mit einem Beitrag von Gerd Weiß, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2020, 496 S., ISBN-10: 3731908050, ISBN-13: 978-3731908050, S. 174-175

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Veröffentlichung der Innenaufnahmen aus dem Stadtschloß Fulda mit freundlicher Erlaubnis vom Magistrat der Stadt Fulda, Pressestelle, Herr Harald Merz, vom 29.10.2007, wofür ihm an dieser Stelle ganz herzlich gedankt sei.

© Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2007
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