Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 735
Barockstadt
Fulda
Fulda: Stadtschloß, südöstliche Fassade
Die stadtseitige Fassade des Fuldaer Stadtschlosses ist sehr langgezogen und in leichtem Bogen gestaltet. Hier befinden sich mehrere Neben-Einfahrten in den zweiten und dritten Schloßhof. Ansonsten ist die Fassade aber eher abweisend geschlossen, denn der repräsentative Hauptzugang ist an der Schmalseite des Schlosses durch den repräsentativen Ehrenhof. Auch hier weisen sämtliche Schlußsteine über den Durchfahrten auf den größten Bauherrn Fuldas hin, Adalbert von Schleifras.
Durchgang zum dritten Schloßhof und zum Park, rechter Torbogen
Das Wappen des Fuldaer Fürstabtes Adalbert I. von Schleifras (reg. 1700-1714) ist geviert und wie folgt tingiert: Feld 1 und 4: in Silber ein schwarzes durchgehendes Kreuz (Fürstabtei Fulda), Feld 2 und 3: von Schleifras, gespalten, rechts in Gold eine rote, aufrecht gestellte Axt, Schneide nach hinten, links in Rot ein schwarzer, höhenverstellbarer Kesselhaken mit Zahnschiene.
Wappenstein am rechten Torbogen
Helme und Kleinode fehlen; hinter dem Schild Schwert (heraldisch links) und Abts-Pedum (heraldisch rechts), über dem Schild ein pausbäckiges Engelsgesicht zwischen zwei etwas in die Lücken hineingequetschten Flügeln und über allem eine Laubkrone.
Hinter dem linken Portal ist heute die Stadtwache (Polizei) untergebracht. Das rechte Portal führt in den dritten Schloßhof und in den Park.
Stadtwachenportal, linkes Portal von den beiden
Wappenstein am linken Torbogen, Stadtwachenportal. Beide Schlußsteine sind auf 1713 datiert.
Position der beschriebenen Wappen am Stadtschloß Fulda
Fassen wir zusammen: Wie viele Wappen dieses Fürstabtes gibt es am Stadtschloß? Im Ehrenhof: 3, zwei am rechten Flügel und eines am Hauptflügel im Giebel, im Durchgang 2 linkerhand, im Marstallhof 6 (Durchgang, beide Seitenflügel, beide Marstallflügel, Dianabrunnen), über diesen beiden Durchgängen hier zur Schloßstraße weitere 2, im Fürstensaal 1 Prachtwappen an der Wand, ein Deckengemälde und eines am Portrait-Bilderrahmen, in der Kapelle eines am Altar und eines an der Decke, das heißt damit sind wir bei mindestens 18 Wappen allein am und im Schloß, wobei mit Sicherheit irgendwo noch mehr sind. Dazu kommen noch 16 innen im Dom (Epitaph, Orgel, Altäre, Kanzel, Rotunde) und 3 außen (Portal und Obelisken), so daß wir mindestens 37 Wappen dieses baufreudigen Fürstabtes auf engstem Raum sehen können.
Übersicht:
Die Äbte und Fürstäbte von Fulda
Philipp Georg Schenk zu
Schweinsberg (1567-1568), Fürstabt
Wilhelm Hartmann von Klauer zu Wohra (1568-1570), Fürstabt
Balthasar von Dernbach (genannt Grauel) (1570-1576 und
1602-1606), Fürstabt
Johann Friedrich von Schwalbach (1606-1622), Fürstabt
Johann Bernhard Schenk zu Schweinsberg (1623-1632), Fürstabt
Johann Adolf von Hoheneck (1633-1635), Fürstabt
Hermann Georg von Neuhof (genannt Ley) (1635-1644), Fürstabt
Joachim Graf von Gravenegg (1644-1671), Fürstabt
Kardinal Bernhard Gustav Markgraf von Baden-Durlach (1671-1677),
Fürstabt
Placidus von Droste
(1678-1700), Fürstabt
Adalbert I. von
Schleifras (1700-1714), Fürstabt
Konstantin von Buttlar
(1714-1726), Fürstabt
Adolf von Dalberg (1726-1737), Fürstabt
Amand von Buseck, (1737-1756), Fürstabt 1737-1752, Fürstbischof
ab 1752, am 5.10.1752 wurde die Fürstabtei durch Papst Benedikt
XIV. in den Rang eines Bistums erhoben.
Adalbert II. von Walderdorff (1757-1759), Fürstbischof
Heinrich VIII. von Bibra, (1759-1788), Fürstbischof
Adalbert III. von Harstall, (1789-1814), Fürstbischof bis 1802,
danach Bischof. Im Jahre 1803 wurde mit dem
Reichsdeputationshauptschluß das geistliche Fürstentum mit
seinen Klöstern aufgelöst.
Literatur:
Siebmachers Wappenbücher,
insbesondere Band Bistümer.
Kulturamt der Stadt Fulda: http://www.museum-fulda.de
http://www.tourismus-fulda.de/, www.fulda.de, http://www.tourismus-fulda.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten/index.php
Michael Imhof, Fulda - Ein Führer durch die Barockstadt, Michael
Imhof Verlag, 3. Auflage 2006, ISBN 3-935590-03-2 und
978-3-935590-03-7
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