Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 846
Kronach (Oberfranken): Bamberger Bischofsfestung

Kronach: Festung Rosenberg
Teil (9): Altes und Neues Zeughaus

Unter Fürstbischof Ernst von Mengersdorf (1583-1591) wurde der untere Hof mit den Zeughäusern ausgebaut, das neue Zeughaus wurde an das schon unter Veit II von Würtzburg erweiterte und umgebaute alte Zeughaus in leichtem Winkel angebaut. Beide Zeughäuser und der Westflügel des Kernbaues bildeten einen schmalen und langen Innenhof hinter dem Zeughaustorbau als Vorburg.

Das alte Zeughaus war mit dem zweiten Bering unter Fürstbischof Philipp von Henneberg (1475-1487) 1477 erbaut worden, damals noch eingeschossig. Das Zeughaus war nicht nur Lager für Waffen und Rüstungen, sondern früher wurde hier auch das bischöfliche Zehntgetreide aufbewahrt, und hier waren auch die Amtsstuben für die Hauptmannschaft Kronach sowie das Amt Fürth am Berg. Im Erdgeschoß waren früher Stallungen.

Abb.: Außenseite des Alten Zeughauses, vom Ansatzpunkt der Kleinen Wallbrücke aus gesehen. Man beachte die vier Aborterker, zu je zwei und leicht gegeneinander versetzt. Links im Bild der Luntenturm, Bestandteil des zweiten Berings.

Nun wurde das Alte Zeughaus unter Fürstbischof Ernst von Mengersdorf (1583-1591) erheblich ausgebaut und um zwei Geschosse aufgestockt. Das Wappen am Alten Zeughaus (Wappen 11) trägt die Jahreszahl 1595 - es wurde erst posthum unter seinem Nachfolger Neidhardt von Thüngen (1591-1598) angebracht, unter dem die endgültige Fertigstellung erfolgte. Die Abkürzung ".E.V.G.G.B.Z.B." steht für "Ernst von Gottes Gnaden Bischof zu Bamberg".

Das neue Zeughaus lehnt sich in nördlicher Fortsetzung des alten Zeughauses an den mittleren Burgbering an. Gegenüber dem alten Zeughaus knickt es hinter dem Luntenturm leicht ab. Es wurde 1588-1591 errichtet. Es diente vor allem zur Aufbewahrung von Angriffs- und Verteidigungswaffen. Im Erdgeschoß war eine große Halle für die Geschütze, Lafetten und Transportwagen. Im oberen Stockwerk lagerten die leichteren Teile wie Handwaffen, Harnische etc. Der Aufgang ins Obergeschoß erfolgt über eine Renaissance-Spindeltreppe in einem Turm genau an der Knickstelle der Bebauung, dem inneren Pendant zum außen befindlichen Luntenturm, nicht der Verteidigung, sondern als Treppenturm dienend. Genau hier stoßen die beiden Gebäudeteile aneinander, zwischen sich einen keilförmigen Zwischenraum lassend, der nur im breiten Teil einen nutzbaren Raum enthält. Baumeister des Neuen Zeughauses ist Daniel Engelhardt. Auch am Neuen Zeughaus ist das Wappen von Fürstbischof Ernst von Mengersdorf (1583-1591) angebracht, gefertigt von Heinrich Hellerstein (Wappen 12).

Das Wappen ist geviert:

Dazu gehören folgende zwei Helmkleinode:

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher, insbesondere die Bände Bayern und Bistümer
Festung Rosenberg:
http://www.festung-kronach.de/
Bernd Wollner, Die Festung Rosenberg, ein Führer und Begleiter durch Kronachs berühmte Wehranlage, Hrsg.: Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach, Kronach 2002, ISBN 3-00-009879-8
Vor Ort aufgestellte Informationstafeln
750 Jahre Festung Rosenberg. Kunst, Kultur und Geschichte in und um Kronachs Wahrzeichen. Hrsg.: Verein "1000 Jahre Kronach". Kronach 1999.
Faltblatt der Tourist-Information Kronach "Rundgang durch die Festungsanlagen"
Tillmann Breuer: Festung Rosenberg über Kronach. München 1990.
Hans Kremer, Festung Rosenberg, Kronach 1974.
Hans Kremer, Helmut Wenig: Wappensteine - Steininschriften in Kronach und auf der Festung Rosenberg, Kronach 1976
Heinz Müller: Die Festung Rosenberg in Kronach. Kurze Einführung in Geschichte und Rundgang. Kronach 1985.

Kronach (Oberfranken): Festung Rosenberg, bis zu G. v. Schaumberg - Ausbau unter P. v. Henneberg - Ausbau unter W. v. Redwitz - Nordostturm - Schmiedsturm - Dicker Turm - Fürstenbau und Spitaltor- Ausbau unter V. v. Würtzburg - Zeughäuser - Südflügel - Zeughaustorbau - Festungstor - Bastion St. Valentin - Bastion St. Kunigunde - Bastion St. Heinrich - Bastion St. Philipp - innere Mauer der Bastion - Bastion St. Lothar - innere Mauer Südkurtine - Artilleriekaserne - Vorwerke

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