Bernhard
Peter
Wappen der
Bamberger Fürstbischöfe
Die
Geschichte der Wappen der Bamberger Fürstbischöfe
Teil (1): AD 1431-1577
Symbol
der Bamberger Fürstbischöfe
Das Wappen des Hochstifts
Bamberg ist: In Gold ein rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer
Löwe, überdeckt von einer silbernen Schrägleiste.
Die Helmzier ist ein
meist rundes oder achteckiges, goldenes Schirmbrett mit einem
rotbewehrten und rotgezungten, schwarzen Löwen, überdeckt von
einer silbernen Schrägleiste, an den freien Ecken
Pfauenfederbüschel. Die Helmdecken sind schwarz und golden.
Das Hochstift Bamberg war
eine kaiserliche Stiftung und geht auf den letzten Kaiser der
Ottonen, Kaiser Heinrich II zurück (Stiftung 1007 AD). Es ist
ein kaiserliches Hochstift, und die späteren Stauferkaiser waren
Schirmvögte des Hochstiftes Bamberg. Wahrscheinlich wurde das
Wappen dem Hochstift unter dem Stauferkaiser Friedrich II um 1235
verliehen, der damalige Bamberger Bischof war Ekbert von
Andechs-Meranien. Dies erklärt das Motiv - der Bamberger Löwe
geht auf einen staufischen Löwen zurück, von diesem
unterschieden durch die silberne Schrägleiste als
differenzierendes Zeichen.
Korrekte
Darstellung
Wir haben hier einen
lagenweisen Aufbau: Zuunterst kommt das goldene Feld, dann der
schwarze Löwe, dann als dritte, oberste Lage die silberne
Schrägleiste. Drei Ebenen übereinander, wobei zwischen erster
und zweiter sowie zwischen zweiter und dritter Ebene ein Wechsel
zwischen Metall und Farbe bzw. zwischen Farbe und Metall
stattfindet, gutem heraldischen Stil entsprechend. Nur in den
beiden äußeren Bereichen, dem rechten Obereck und dem linken
Untereck in Schildrandnähe stößt damit Metall an Metall. Da es
unvermeidbar ist, ist es legitim. Gutem heraldischen Stil
entspricht ebenso, die Figuren, also den Löwen so raumfüllend
wie möglich darzustellen, dadurch werden die besagten Bereiche
minimal, und das Silber der Schrägleiste ist größtenteils vom
Gold des Feldes durch den als Mittelebene dazwischen liegenden
Löwen separiert.
Diesem Lagendenken
entspricht, auch die Schrägleiste wirklich gänzlich über den
Löwen zu legen. Es handelt sich nicht um eine silberne
Schrägleiste in goldenem Feld, auf der kauernd oder reitend sich
ein müder Löwe ausruht, zwei Beine rechts, zwei Beine links der
"Stange" herabhängend. Heraldisch ist das zentrale
Motiv der Löwe, variiert durch die Schrägleiste, daher kommt
die graphisch obendrauf und wird nicht von Teilen des Löwen
überdeckt, sondern geht über Hinterleib, über die Beine, den
Bauch hinweg. Eine Darstellung als "Stangenreiter" ist
nicht korrekt, auch wenn sich genügend historische Beispiele
dafür finden lassen.
Das Hauptmotiv ist der
Löwe, variiert durch die Schrägleiste, nicht umgekehrt. Daher
ist die Schrägleiste als modifizierendes Element auch dünn - es
handelt sich nicht um einen Schrägbalken. Ein Schrägbalken
würde plus minus ca. 2/7 der Schildbreite als Eigenbreite haben,
viel zu breit und dominant für ein modifizierendes Element.
Korrekt ist eine Breite einer Leiste oder eines Fadens, also
maximal plus minus ca. die Hälfte einer Balkenbreite.
Die Ausrichtung des
Löwen ist grundsätzlich rechtsgerichtet. Bei aus zwei
Wappenschilden zusammengestellten Kombinationen kann der Löwe im
optisch linken Schild aus Courtoisie gewendet werden. In
kombinierten Wappen, hauptsächlich gevierten Bischofswappen,
begegnen uns mehrere Möglichkeiten. Zum einen kann das
identische Schildbild unverändert in die beiden schräg
gegenüberliegenden Felder einbeschrieben werden, beidesmal mit
rechtsgerichtetem Löwen und Schrägrechtsleiste. Aus
heraldischer Courtoisie kann aber auch der Löwe in Feld 1
gewendet werden, dann wendet natürlich die Schrägrechtsleiste
mit, so daß im Ergebnis die beiden Löwen in Feld 1 und 4 beide
nach innen gerichtet sind und die beiden Schrägleisten
gegenläufig sind. Dieses Wenden ist bezüglich Feld 1 in
gevierten Wappen eine korrekte Gestaltungsvariante, Feld 4
dagegen ist invariant. Doch keine Regel ohne Ausnahme, es finden
sich nämlich auch historische Beispiele, wo beide Löwen
gewendet sind.
Lambert
von Brunn (1374-1398)
Lambert oder
auch Lamprecht von Brunn war Bischof von Bamberg 1374-1398, zuvor
Bischof von Brixen 1363-1364, Bischof von Speyer 1364-1371 und
Bischof von Straßburg 1371-1374.
Geviert:
- Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter
und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg
- Feld 2 und 3: in Silber eine mit der
Biegung nach oben gestellte, rote Fischangel, Stammwappen
v. Brunn
Bildbeispiel:
Historisches Glasfenster in St. Sebald, Nürnberg,
sog. Bamberger Fenster im Chor.
Kleinode sind oben zwar nicht abgebildet,
doch könnte Lambert von Brunn folgende beanspruchen:
- Helm 1: ein rundes, goldenes, ringsum
pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich der
schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste vom
Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2: eine mit der Biegung nach oben
gestellte, rote Fischangel, Helmdecken rot-silbern,
Stammkleinod v. Brunn
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Bamberger Fenster in St. Sebald,
Nürnberg (geviertes Wappen)
- Forchheim, Kaiserpfalz, Ostflügel
(auf zwei Steine aufgeteilt, Separatwappen)
Anton
von Rotenhan (1431-1459)
Eltern:
Ludwig von Rotenhan, Felicitas von Redwitz, Großeltern nach
Salver: Conrad von Rotenhan, N.N. von Seckendorff, Martin von
Redwitz, Elisabeth von Fuchs. Großeltern nach DI 27: Großeltern
väterlicherseits Konrad II.von Rotenhan zu Rentweinsdorf und
Kunigunde Fuchs, mütterlicherseits Martin von Redwitz und N. N.
von Seckendorff.
Bildbeispiel:
Giechburg, äußeres Tor
1. Variante: als
zusammengestelltes Wappen dargestellt mit zwei separaten,
einander zugeneigten Schilden:
- heraldisch rechts: in Gold ein
rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe,
überdeckt von einer silbernen Schrägleiste, Hochstift
Bamberg
- heraldisch links: in Silber ein
schrägrechter roter Wellenbalken, oben links begleitet
von einem roten (meist fünfstrahligen) Stern,
Stammwappen Rotenhan
2. Variante: als geviertes Wappen (Quelle:
Siebmacher, Bistümer, nach einer Münze):
- Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter
und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg.
- Feld 2 und 3: in Silber ein
schrägrechter roter Wellenbalken, oben links begleitet
von einem roten (meist fünfstrahligen) Stern,
Stammwappen Rotenhan.
Helmzieren sind oben zwar nicht abgebildet,
doch könnte Anton von Rotenhan folgende beanspruchen (bei zwei
Schilden jeweils einzeln):
- Helm 1 (rechts): ein rundes, goldenes,
ringsum pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich
der schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste
vom Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg.
- Helm 2 (links): ein roter Hahn,
Helmdecken rot-silbern, Stammkleinod Rotenhan (redendes
Kleinod)
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Giechburg, äußeres Tor (Variante 1)
Georg
I. von Schaumberg (1459-1475)
Eltern:
Heinrich XVI. von Schaumberg (-1411), Sophie von Giech.
Großeltern: Eberhard VII. von Schaumberg (-1334), N.N. Voit von
Salzburg, N.N. von Giech, N.N.
Bildbeispiel:
Giechburg, äußeres Tor
1. Variante: als
zusammengestelltes Wappen dargestellt mit zwei separaten,
einander zugeneigten Schilden:
- heraldisch rechts: in Gold ein
rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe,
überdeckt von einer silbernen Schrägleiste, Hochstift
Bamberg.
- heraldisch links: von Silber, Rot und
Blau oder wie oben von Rot, Silber und Blau halbgespalten
und geteilt, wobei die Farben der Felder in ihrer
Verteilung wechseln können, von Schaumberg
Bildbeispiel: Kronach,
Festung Rosenberg, am Fürstenbau beim Spitaltor
2. Variante: als geviertes Wappen:
- Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter
und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg.
- Feld 2 und 3: von Silber, Rot und Blau
halbgespalten und geteilt, wobei die Farben der Felder in
ihrer Verteilung wechseln können, von Schaumberg
Bildbeispiel: Kronach,
Festung Rosenberg, am Nordostturm der Kernburg
Zwei Kleinode kann Georg I. von Schaumberg
beanspruchen (bei zwei Schilden jeweils einzeln):
- Helm 1 (rechts): ein rundes, goldenes,
ringsum pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich
der schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste
vom Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2 (links): ein Mannesrumpf
(Heidenrumpf), der Kopf mit einer nach vorn gebogenen
gestulpten Spitzmütze bedeckt, oben mit schwarzen
Hahnenfedern besteckt. Helmdecken
rot-silbern/blau-silbern, Stammkleinod von Schaumberg.
Die Tingierung im Detail ist erheblichen Variationen
unterworfen, detaillierte Diskusssion vgl. Kapitel zu
Strössendorf.
3. Variante: mit zusätzlichen Elementen:
- Feld 1: in Gold ein rotbewehrter und
rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg
- Feld 2: von Silber, Rot und Blau
halbgespalten und geteilt, von Schaumberg
- Feld 3: in Blau ein silberner
Löwe über einem silbernen Adler, Andechs-Meranier
- Feld 4: gespalten, rechts in Gold drei
schwarze, rot bewehrte, schreitende Löwen übereinander,
links in Rot ein silberner Balken, Kärnten
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Bamberg, Burg Altenburg, südliche
Ringmauer
- Bamberg, Epitaph im Bamberger Dom, 3.
Variante in Bronzeguß
- Giechburg, äußeres Tor
- Kronach, Festung Rosenberg,
Schmiedsturm im Nordwesten der Kernburg
- Kronach, Festung Rosenberg,
Nordostturm der Kernburg
- Kronach, Festung Rosenberg, Spitaltor,
östlicher Zugang zur Kernburg
Philipp
von Henneberg (1475-1487)
Eltern: Georg Graf von
Henneberg-Aschach-Römhild, Johanna (Joanetta) von
Nassau-Weilburg-Saarbrücken (-1.2.1481). Großeltern: Friedrich
I. Graf von Henneberg-Römhild (1367-24.9.1422), Elisabeth von
Henneberg-Schleusingen (-14.11.1444), Graf Philipp I. von
Nassau-Weilburg-Saarbrücken (1368-2.7.1429), Anna von
Hohenlohe-Weikersheim (-11.10.1410).
Bildbeispiel: Bamberg, alte
Hofhaltung
Das Wappen ist geviert, die
Felder 1 und 3 sind aus Courtoisie gewendet:
- Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter
und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg.
- Feld 2: in Rot eine goldgekrönte
silberne Säule, Colonna. Das Säulenwappen ist das des
römischen Adelsgeschlechts Colonna, deren Verwandtschaft
die Henneberger sich 1467 durch Papst und Kaiser
bestätigen ließen. Diese beanspruchte Verwandtschaft
bzw. Abstammung ist aber eine reine Erfindung. Später
wurde diese Säule zum Symbol von Römhild.
- Feld 3: in Gold auf grünem Dreiberg
eine schwarze Henne mit rotem Kamm und ebensolchem
Kehllappen, Gefürstete Grafschaft Henneberg. Es handelt
sich nicht um das Ursprungswappen der Grafen von
Henneberg, das war erst ein Adler, dann ein geteilter
Schild, oben in Gold ein wachsender schwarzer
Doppeladler, unten rot-silbern geschacht. Vom Grafen
Poppo VII wird es so 1212 geführt, ebenso vom
Minnesänger Otto von Botenlauben, gest. 1254. Das
Namenswappen (Henne) hat das alte Motiv an die zweite
Stelle gedrängt, und erst später wurde der wachsende
Adler über dem Schach als das Wappen der Burggrafschaft
Würzburg gedeutet, ohne Beweis. Angemessener wäre die
Bezeichnung "Alt-Henneberg". Das redende Wappen
mit der Henne erscheint um 1300 und ist auch schon in der
Züricher Wappenrolle. 1310 wurde die Grafschaft
gefürstet.
Zwei Helmzieren:
- Helm 1 (rechts): ein rundes, goldenes,
ringsum pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich
der schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste
vom Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2 (links): wachsender
Jungfrauenrumpf mit Zopf, Krone, hohem Hut, dessen Spitze
mit einem Federbusch besteckt ist, Kleinod Henneberg
Bildbeispiel: Historisches
Glasfenster in St. Sebald, Nürnberg, sog. Bamberger Fenster im Chor.
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Bamberg, alte Hofhaltung
- Bamberg, Burg Altenburg, südliche
Ringmauer
- Kronach, Festung Rosenberg, Innenseite
der nördlichen Futtermauer (nur das Wappen mit der
Henne)
- Kronach, Festung Rosenberg,
Zeughaustorbau außen
- Neuhaus, Burg Veldenstein, Haupttor
Heinrich
III. Groß von Trockau (1487-1501)
Eltern: N.N. Groß von
Trockau, N.N. von Lichtenstein. Großeltern: N.N. Groß von
Trockau, N.N. von Redwitz, N.N. von Lichtenstein, N.N. von
Künsberg. Die phantasievolle Genealogie bei Biedermann ist ganz
klar unzutreffend; die Vorfahren sind jedoch namentlich nicht
bekannt.
1. Variante: Als
zusammengestelltes Wappen dargestellt mit zwei separaten,
einander zugeneigten Schilden:
- heraldisch rechts: in Gold ein
rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe,
überdeckt von einer silbernen Schrägleiste, Hochstift
Bamberg.
- heraldisch links: silbern-blau
gespalten, darüber ein roter Balken, Stammwappen Groß
von Trockau
Bildbeispiel: Bamberg, Alte
Hofhaltung
2. Variante: das Wappen ist
geviert:
- Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter
und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg
- Feld 2 und 3: silbern-blau gespalten,
darüber ein roter Balken, Stammwappen Groß von Trockau
Zwei Helme:
- Helm 1 (rechts): ein rundes, goldenes,
ringsum pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich
der schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste
vom Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2 (links): zwei Büffelhörner in
den Schildfarben, außen besteckt mit silbernen Federn,
Helmdecken blau-silbern, Stammkleinod der Groß von
Trockau
3. Variante: mit zusätzlichen Elementen:
- Feld 1: in Gold ein rotbewehrter und
rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg, gewendet
- Feld 2: silbern-blau gespalten, darüber ein roter
Balken, Groß von Trockau
- Feld 3: in Blau ein silberner
Löwe über einem silbernen Adler, beide einwärts
gewendet, Andechs-Meranier
- Feld 4: gespalten, rechts in Gold drei
schwarze, rot bewehrte, schreitende Löwen übereinander,
links in Rot ein silberner Balken, Kärnten
Bildbeispiel: Historisches
Glasfenster in St. Sebald, Nürnberg, sog. Bamberger Fenster im Chor.
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Bamberg, Alte Hofhaltung (mehrfach,
die beiden ersten Varianten)
- Bamberg, Burg Altenburg, südliche
Ringmauer
- Nürnberg, St. Sebald, Bamberger
Fenster (dritte Variante)
- Weismain, Tor zum Kastenhof
(zusammengestellte Schilde)
Veit
I. Truchseß von Pommersfelden (1501-1503)
1. Variante: Das Wappen ist
geviert:
- Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter
und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg.
- Feld 2 und 3: in Silber ein blauer
Löwe, gekrönt, belegt mit zwei roten Balken,
Stammwappen der Truchseß von Pommersfelden.
Zwei Helme:
- Helm 1 (rechts): ein rundes, goldenes,
ringsum pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich
der schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste
vom Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2 (links): ein blauer Löwe
wachsend, gekrönt, belegt mit zwei roten Balken,
Helmdecken blau-silbern, Stammkleinod der Truchsessen von
Pommersfelden
2. Variante: mit zusätzlichen Elementen:
- Feld 1: in Gold ein rotbewehrter und
rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg, gewendet
- Feld 2: in Silber ein blauer Löwe,
gekrönt, belegt mit zwei roten Balken, Truchseß von
Pommersfelden
- Feld 3: in Blau ein silberner
Löwe über einem silbernen Adler, beide einwärts
gewendet, Andechs-Meranier
- Feld 4: gespalten, rechts in Gold drei
schwarze, rot bewehrte, schreitende Löwen übereinander,
links in Rot ein silberner Balken, Kärnten
Bildbeispiel: Historisches
Glasfenster in St. Sebald, Nürnberg, sog. Bamberger Fenster im Chor.
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
Georg
II. Marschall von Ebnet (1503-1505)
1. Variante: Als
zusammengestelltes Wappen dargestellt mit zwei separaten,
einander zugeneigten Schilden:
- heraldisch rechts: in Gold ein
rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe,
überdeckt von einer silbernen Schrägleiste, Hochstift
Bamberg.
- heraldisch links: in Blau drei
silberne Balken, belegt mit einem roten schrägrechten
Wellenbalken, Stammwappen der Marschall von Ebnet
Bildbeispiel: Bamberg, Alte
Hofhaltung
2. Variante: das Wappen ist geviert:
- Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter
und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg.
- Feld 2 und 3: in Blau drei silberne
Balken, belegt mit einem roten schrägrechten
Wellenbalken, Stammwappen der Marschall von Ebnet
Dazu gehören folgende mögliche
Helmzieren:
- Helm 1 (rechts): ein rundes, goldenes,
ringsum pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich
der schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste
vom Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2 (links): Kopf und Hals eines
roten Einhorns, Helmdecken rot-silbern, Stammkleinod der
Marschall von Ebnet
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Bamberg, Alte Hofhaltung, Innenhof
(zusammengestelltes Wappen)
Georg
III. Erbschenk von Limpurg (1505-1522)
Eltern: Georg II. Schenk
von Limpurg-Speckfeld (1438-10.5.1475), Herr zu Speckfeld und
Obersontheim, Margarete von Hohenberg-Wildberg (-22.6.1475).
Großeltern: Friedrich V. Schenk von Limpurg (-1474), Susanne
Gräfin von Thierstein, Sigmund von Hohenberg-Nagold-Wildberg,
Hauptmann zu Balingen, Ursula von Räzüns (-17.2.1477).
1. Variante: als
Allianzwappen dargestellt mit zwei separaten, einander
zugeneigten Schilden:
- heraldisch rechts: in Gold ein
rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe,
überdeckt von einer silbernen Schrägleiste, Hochstift
Bamberg.
- heraldisch links: geviert:
- Feld 1 und 4: von Rot und
Silber mit vier aufsteigenden Spitzen geteilt,
Schenk von Limpurg
- Feld 2 und 3: in Blau 5 (3:2)
silberne Heerkolben, Schenk von Limpurg
2. Variante: als geviertes Wappen:
- Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter
und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg.
- Feld 2: von Rot und Silber mit vier
aufsteigenden Spitzen geteilt, Schenk von Limpurg
- Feld 3: in Blau 5 (3:2) silberne
Heerkolben, Schenk von Limpurg
Bildbeispiel: Bamberg, Burg
Altenburg, südliche Ringmauer
Mögliche Helmzieren (alternativ
Bischofsmütze oder Rangkrone, auch Kaiserkrone, die bei diesem
Bischof zuerst auftaucht und in Folge an die Stelle der Inful
tritt. Der Anspruch auf Abbildung der Kaiserkrone bezieht sich
auf den Titel "Kaiserliches Hochstift"):
- Helm 1 (Mitte): ein rundes, goldenes,
ringsum pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich
der schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste
vom Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2 (rechts): im Spitzenschnitt
silbern-rot geteilte Büffelhörner, rot-silberne Decken,
Schenk von Limpurg
- Helm 3 (links): Schenkenbecher
(goldenes Gefäß) und blau-silberne Decken, oder eine
Kombination aus beiden, Schenk von Limpurg
Beispiele für das
Vorkommen dieses Wappens:
- Bamberg, Burg Altenburg, südliche
Ringmauer
- Bamberg, Staatsbibliothek, Abb. im
gedruckten Bamberger Missale von 1507
- Kronach, Melchior-Otto-Platz, Ostseite
der Annakapelle, Wappenstein zwischen den
Schießscharten, 2 Schilde
- Weismain, Turm der Stadtmauer an der
Nordspitze der Altstadt beim Kastenhof
Weigand
von Redwitz (1522-1556)
Eltern: Heinrich von Redwitz zu Theisenort
und Tüschnitz, Agatha von Bibra. Großeltern: Albrecht von
Redwitz zu Hassenberg, Weißenbrunn und Lindenberg, Elisabetha
von Künsberg zu Weidenberg, Hans von und zu Bibra, Kunigunde
Stiebar von Buttenheim.
Das Wappen ist geviert:
- Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter
und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg.
- Feld 2 und 3: in Blau drei silberne
Balken, belegt mit einem roten schrägrechten
Wellenbalken, Stammwappen der von Redwitz
Bildbeispiel: Kronach,
Festung Rosenberg, Nordostturm der Kernburg
Dazu gehören folgende Helmzieren:
- Helm 1 (rechts): ein rundes, goldenes,
ringsum pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich
der schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste
vom Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2 (links): Helmzier Kopf und Hals
eines roten Einhorns, Helmdecken rot-silbern,
Stammkleinod der von Redwitz
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Bamberg, St. Michael, Epitaph
- Forchheim, Magistratsbau, als
Schnitzerei auf der Nordseite, als Relief auf der
Westseite
- Kronach, Festung Rosenberg, dicker
Turm im Südosten der inneren Festung
- Kronach, Festung Rosenberg,
Schmiedsturm im Nordwesten der Kernburg
- Kronach, Festung Rosenberg,
Nordostturm der Kernburg
- Kronach, Festung Rosenberg, Salzturm,
dem Geschützhof zugewandte Innenseite
- Kronach, Festung Rosenberg, Spitaltor,
östlicher Zugang zur Kernburg
Georg
IV. Fuchs von Rügheim (1556-1561)
Eltern (nach Biedermann): Andreas Fuchs von
Rügheim, Barbara Marschall von Ostheim. Großeltern (nach
Biedermann): Hans Fuchs von Rügheim, Elisabeth Zollner von
Halburg, Philipp Marschall von Ostheim, Margaretha Landschad von
Steinach.
Das Wappen ist geviert:
- Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter
und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg
- Feld 2 und 3: in Gold ein springender
roter oder natürlicher Fuchs, Stammwappen der Fuchs von
Rügheim
Dazu gehören folgende mögliche Helmzieren
(alternativ oder zusätzlich die Bischofsmütze oder
Kaiserkrone):
- Helm 1 (rechts): ein rundes, goldenes,
ringsum pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich
der schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste
vom Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2 (links): ein roter oder
natürlicher Fuchs wachsend zwischen einem Flug,
Helmdecken rot-golden, Fuchs von Rügheim
Abb.: Posthum angebrachtes
Wappen an der Bastion St. Veit, Forchheim
Alternativ werden zwei separate Schilde,
rechts das Hochstiftswappen, links das Familienwappen, unter den
Insignien der Bamberger Fürstbischöfe zusammengestellt, wie z.
B. an der sog. Kaiserpfalz in Forchheim.
Abb.: sog. Kaiserpfalz
Forchheim, Alter Schultheißenbau
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Forchheim, sog. Kaiserpfalz, Alter
Schultheißenbau
- Forchheim, Bastion St. Veit
Veit
II. von Würtzburg (1561-1577)
Eltern: Hieronymus von
Würtzburg (1470-1540), Amtmann von Burgkunstadt und Teuschnitz,
Katharina von Redwitz. Großeltern: Konrad XIII. von Würtzburg
(1453-1505), Margarete (Meza) von der Tann, Heinrich von Redwitz,
Agatha von Bibra.
Bildbeispiel: Bamberg, Alte
Hofhaltung, Eingangstor
Das Wappen ist geviert:
- Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter
und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg.
- Feld 2 und 3: in Gold das Brustbild
eines bärtigen Mannes, hier jeweils rechtsgewendet, aber
auch oft linksgewandt vorkommend, schwarz gewandet mit
silbernem Kragenaufschlag, auf dem Kopf eine spitze, nach
hinten umgebogene schwarze Mütze mit silbernem
Aufschlag, an der Spitze ein roter sechszackiger Stern,
Stammwappen von Würtzburg
Dazu gehören folgende mögliche Helmzieren
(alternativ oder zusätzlich die Bischofsmütze oder
Kaiserkrone):
- Helm 1 (rechts): ein rundes, goldenes,
ringsum pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich
der schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste
vom Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2 (links): aus einer Krone ein
Stoß Pfauenfedern, außen je zwei besonders tingierte
umgebogene Hahnenfedern oder Straußenfedern, rechts gold
und schwarz, links schwarz und golden, Helmdecken
schwarz-golden, Kleinod der von Würtzburg
Bildbeispiel: Kronach,
Festung Rosenberg, Treppenturm in der Südwestecke des Innenhofes
der Kernburg
Eine alternative Darstellung ist die mit
zwei separaten, einander zugeneigten, zusammengestellten
Wappenschilden:
- Rechts: in Gold ein rotbewehrter und
rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg. Ggf. gewendet
- Links: in Gold das Brustbild eines
bärtigen Mannes, hier jeweils rechtsgewendet, aber auch
oft linksgewandt vorkommend, schwarz gewandet mit
silbernem Kragenaufschlag, auf dem Kopf eine spitze, nach
hinten umgebogene schwarze Mütze mit silbernem
Aufschlag, an der Spitze ein roter sechszackiger Stern,
Stammwappen der von Würtzburg
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Bamberg, alte Hofhaltung,
Haupteingang, geviertes Wappen
- Bamberg, alte Hofhaltung, Erker,
zusammengestelltes Wappen
- Bamberg, Langheimer Klosterhof, Obere
Karolinenstrße 8, am Treppenturm zusammen mit Abts- und
Klosterwappen
- Forchheim, sog. Kaiserpfalz, im
Innenhof aufgestellter Wappenstein, von den
abgesbrochenen Festungswerken stammend, geviertes Wappen
mit zwei Kleinoden und mit zwei Schildhaltern
- Forchheim, Saltorbastion, geviertes
Wappen
- Forchheim, Am Streckerplatz 1,
zusammengestelltes Wappen
- Kronach, Festung Rosenberg,
Schieferturm, zusammengestelltes Wappen
- Kronach, Festung Rosenberg,
Treppenturm in der Südwestecke des Innenhofes der
Kernburg, zusammengestelltes Wappen
- Kronach, Festung Rosenberg,
Schmiedsturm im Nordwesten der Kernburg,
zusammengestelltes Wappen
- Kronach, Festung Rosenberg,
Nordostturm der Kernburg, geviertes Wappen
- Kronach, Festung Rosenberg, Spitaltor,
östlicher Zugang zur Kernburg, zusammengestelltes Wappen
- Oberscheinfeld, Amtshaus, geviert, mit
Kleinoden
- Scheßlitz, Pfarrkirche, Kirchturm,
geviertes Wappen
- Weismain, Tor zum Kastenhof (zwei
zusammengestellte Schilde)
- Weismain, "Rolands"-Brunnen
oder Stadtbrunnen im Stadtzentrum (zusammengestellte
Schilde, dazu noch Stadtwappen)
Literatur:
Siehe zusätzlich allgemeines
Quellenverzeichnis bzw. die bei den jeweiligen Objekten
angegebenen Quellen.
Eugen Schöler, Historische
Familienwappen in Franken, Verlag Degener 3. Aufl. 1999
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger
Fürstbischöfe. Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde
Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger
Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
Siebmachers Wappenbücher, Band Bistümer
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in
Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien.
Bauer & Raspe Verlag - Die Siebmacherschen Wappenbücher, die
Familienwappen deutscher Landschaften und Regionen, Band 2, 2003,
ISBN 3-87947-113-4
Veröffentlichung der
Innenaufnahmen aus St. Sebald mit freundlicher Erlaubnis von
Herrn Pfarrer Dr. Axel Töllner und Herrn Pfarrer Gerhard Schorr
vom 12.7.2010, wofür ihnen an dieser Stelle ganz herzlich
gedankt sei.
von Schaumberg: http://www.von-schaumberg.net/GeorgBischof.htm
von Schaumberg: ein herzliches
Dankeschön für wertvolle Hinweise an Herrn Martin Knoch
M. Landgraf, Der Dom zu Bamberg mit seinen Denkmälern,
Inschriften, Wappen und Gemälden, 1836
Die Entwicklung der Wappen der
Fürstbischöfe von Bamberg - Teil (1) - Teil (2) - Teil (3) - Teil (4)
Der Bamberger Löwe
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