Bernhard Peter
Wappen der Bamberger Fürstbischöfe

Die Geschichte der Wappen der Bamberger Fürstbischöfe
Teil (4): AD 1746-1808

Johann Philipp Anton Freiherr von Franckenstein (1746-1753)

Eltern: Johann Friederich Adolf Freiherr von und zu Franckenstein, hochfürstlich würzburgischer Oberamtmann, Maria Franziska Margareta Freiin von Eyb. Großeltern: Johann Friedrich von und zu Franckenstein (1618-), Anna Margaretha Voit von Salzburg, Marquard Franz von Eyb, Sophia Catharina Schenk von Stauffenberg.

Bildbeispiel: Gößweinstein, Pfarrhaus

Das Wappen ist zweimal geteilt und zweimal gespalten, an Position 5 liegt ein Herzschild auf:

Es handelt sich bei den Feldern 3/7 und 4/6 um eine verändernde Übernahme des Wappens derer von Sachsenhausen, die einen gevierten Schild führten:

Dieses Wappen ist an einem Epitaph in der Kirche St. Kastor zu Koblenz zu sehen (Doppelgrabmal des Friedrich von Sachsenhausen (gest. 1411, Koblenzer Amtmann) und seiner Frau Sophie Schenk von Liebenstein). Die Angabe im Siebmacherschen Wappenwerk "Feld 2, 3, 4 und 5 zu Sachsenhausen, welche jedoch den Schwan ohne Helm und keine Rosen führten" ist damit widerlegt.

Dazu gehören theoretisch folgende mögliche Helmzieren (alternativ oder zusätzlich die Bischofsmütze, ein Fürstenhut oder die Kaiserkrone):

Meist jedoch wird auf Helme zugunsten der Kaiserkrone oder der fürstbischöflichen Kopfbedeckung verzichtet, hinter dem Schild schräggekreuzt Schwert und Krummstab.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Franz Konrad Graf von Stadion und Thannhausen (1753-1757)

Eltern: Johann Philipp Joseph Graf von Stadion zu Warthausen und Thannhausen (6.10.1652-2.1.1742), Anna Maria Eva Faust von Stromberg (2.8.1661-10.10.1683). Großeltern: Johann Christoph von Stadion (13.9.1610-1666), Maria Magdalena von Ostein (22.10.1610-), Franz Ernst Faust von Stromberg, Maria Susanna Kottwitz von Aulenbach.

Bildbeispiel: Bamberg, altes Rathaus.

Das Wappen ist geteilt und zweimal gespalten, dazu ein Herzschild.

Zu diesem Wappen gehören theoretisch vier Helme mit folgenden Helmzieren:

Meist jedoch wird auf das Oberwappen zugunsten der Bamberger Kaiserkrone oder der fürstbischöflichen Kopfbedeckung verzichtet, hinter dem Schild schräggekreuzt Schwert und Krummstab, oder dieselben auch in phantasievoller Anordnung wie im obigen Bsp.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Adam Friedrich von Seinsheim (1757-1779)

Eltern: Maximilian Franz de Paula Maria Marquard Philipp Graf von Seinsheim (11.11.1681-14.5.1737), kurbayerischer Geheimer Rat und Hofratspräsident, Obrist-Hofmeister des Kurprinzen, 17.9.1705 Reichsgraf, Anna Philippina Maria Gräfin von Schönborn (7.3.1685-14.9.1721). Großeltern: Ferdinand Maria Franz Freiherr von Seinsheim (1651-28.5.1684), Catharina Margaretha Schenk Gräfin von Stauffenberg (1651-5.2.1701), Melchior Friedrich Graf von Schönborn (16.3.1644-19.5.1717), Maria Anna Sophia Johanna Freiin von Boineburg und Lengsfeld (16.10.1652-11.4.1726).

Photobeispiel: Bad Kissingen-Hausen, obere Saline

Von 1755-1757 ist er Bischof nur von Würzburg. Die Personalunion der Hochstifte Würzburg und Bamberg galt 1757-1795. Ab 1757 gibt es von diesem Bischof nur kombinierte Wappen Seinsheim/Würzburg/Bamberg. Das Wappen ist geviert mit wiederum geviertem Herzschild:

Meist wird auf das Oberwappen zugunsten der Kaiserkrone oder der fürstbischöflichen Kopfbedeckung verzichtet, hinter dem Schild schräggekreuzt Schwert und Krummstab. Es gibt aber eine einzige Darstellung mit allen möglichen sechs Helmen:

Dieses Beispiel stammt aus dem Brunnentempel in den Kuranlagen von Bad Bocklet:

Der Hauptschild kommt auch schräggeviert vor, wobei das Feld für Bamberg dann oben und unten zu liegen kommt. Diese Form ist oft zu sehen, so z. B. an St. Jacob in Bamberg und in der St. Jakobus-Kirche in Bad Kissingen im Deckenstuck über dem Chorbogen.

 

Hier wird noch eine Sonderform abgebildet (Pfarrkirche in Sonderhofen), bei der das Feld für Sünching entgegen den üblichen Darstellungen vom Herzschild in den Hauptschild gewechselt ist. Eine Familienkomponente wird hier unter die geistlichen Fürstentümer gemischt. Das Wappen ist mit einer horizontalen Teilung sowie einer schrägrechten und einer schräglinken Teilung in sechs Felder unterteilt und mit einem gekrönten Herzschild belegt, der allein das Stammwappen enthält:

Auf der Wappenkartusche ruht der mit Hermelin aufgeschlagene Fürstenhut.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Franz Ludwig von Erthal (1779-1795)

Eltern: Philipp Christoph von Erthal (1689-1748), resignierter Domherr von Mainz und Würzburg, kurmainzischer Geheimer Rat und Gesandter, Oberhofmarschall und Vizepräsident, Maria Eva von Bettendorf (1694-1738). Großeltern: Philipp Valentin von Erthal (1662-26.4.1707), würzburgischer Geheimer Rat, Oberamtmann zu Trimberg, Assessor des Landgerichts in Franken, Ritterrat, Katharina Barbara Freiin von Aufseß (1663-1720), Adolf Johann Karl Freiherr von Bettendorf (1641-1706), kurmainzischer Geheimer Rat, Burggraf zu Friedberg, Ritterhauptmann am Mittelrhein, Anna Maria Freiin von Dalberg.

Bildbeispiel: Pfarrkirche in Hollfeld (Oberfranken, Landkreis Bayreuth)

Er war gleichzeitig Bischof von Würzburg und Bamberg (Personalunion der Hochstifte Würzburg und Bamberg 1757-1795), deshalb gibt es von ihm nur Wappen mit beiden Bistümern gleichzeitig: Das Wappen ist geviert mit wiederum geviertem Herzschild:

Die Helmzier des Stammwappens auf dem gekrönten Helm wäre ein in den Schildfarben tingiertes Paar Büffelhörner, die Helmdecken wären rot und silbern.

Meist jedoch wird auf das Oberwappen zugunsten der fürstbischöflichen Kopfbedeckung verzichtet, hinter dem Schild schräggekreuzt Schwert und Krummstab.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Christoph Franz von Buseck 1795-1802

Eltern: Ernst Johann Philipp Hartmann von Buseck (24.8.1686-24.10.1754), Oberamtmann zu Jagstberg, würzburgischer Hofrat und Kämmerer, Vicedom von Fulda, Maria Anna Felicitis Kunigunde Antonie Josepha von Buttlar (1701-1773). Großeltern: Philipp Franz Edmund Freiherr von Buseck Herr zu Eppelborn (20.8.1700-7.5.1684), Maria Antonia Amalia von Fechenbach zu Sommerau (26.9.1654-2.2.1693), Johann Christoph von Buttlar (-1705), Generalmajor des Rheinischen Kreises, Maria Agathe Agnes Roll von Bernau.

Das Wappen ist geviert:

Dazu gehören theoretisch folgende mögliche Helmzieren:

Tatsächlich wird das Wappen mit Kaiserkrone, Vortragekreuz, Schwert und Krummstab geführt.

Bildbeispiel: Kronach, Salzbau, Fronveste

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Georg Karl von Fechenbach 1805-1808

Eltern: Christoph Hartmann von Fechenbach (22.12.1709-15.11.1779), kurmainzischer Kammerherr, Hof- und Regierungsrat, Oberamtmann zu Amorbach, Administrator zu Miltenberg und Steinheim, Sophia Leopoldi(n)a Charlotta von Buseck (19.3.1723-1.12.1797). Großeltern: Johann Reinhold von Fechenbach, würzburgischer Geheimer Rat, Feldmarschall-Lieutenant, Josepha von Eyb, Ernst Johann Philipp Hartmann von Buseck, Maria Anna von Buttlar.

Aufhebung der Personalunion der Hochstifte Würzburg und Bamberg 1795. 1802 Niederlegung der Würzburger Ämter. 1805 Wahl zum Bischof von Bamberg als Nachfolger seines Onkels: Das Wappen ist 1805-1808 geviert mit Herzschild:

Bildbeispiel: Epitaph im Würzburger Kiliansdom

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Literatur:
Siehe zusätzlich allgemeines Quellenverzeichnis bzw. die bei den jeweiligen Objekten angegebenen Quellen.
Eugen Schöler, Historische Familienwappen in Franken, Verlag Degener 3. Aufl. 1999
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger Fürstbischöfe. Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
Siebmachers Wappenbücher, Band Bistümer
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag - Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
Die Wappen der Hochstifte, Bistümer und Diözesanbischöfe im Heiligen Römischen Reich 1648-1803, hrsg. von Erwin Gatz, von Clemens Brodkorb, Reinhard Heydenreuter und Heribert Staufer, Schnell & Steiner Verlag 2007, ISBN 978-3-7954-1637-9

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