Bernhard
Peter
Wappen der
Bamberger Fürstbischöfe
Die
Geschichte der Wappen der Bamberger Fürstbischöfe
Teil (4): AD 1746-1808
Johann
Philipp Anton Freiherr von Franckenstein (1746-1753)
Eltern: Johann Friederich
Adolf Freiherr von und zu Franckenstein, hochfürstlich
würzburgischer Oberamtmann, Maria Franziska Margareta Freiin von
Eyb. Großeltern: Johann Friedrich von und zu Franckenstein
(1618-), Anna Margaretha Voit von Salzburg, Marquard Franz von
Eyb, Sophia Catharina Schenk von Stauffenberg.
Bildbeispiel:
Gößweinstein, Pfarrhaus
Das Wappen ist zweimal geteilt und zweimal
gespalten, an Position 5 liegt ein Herzschild auf:
- Hauptschild: zweimal geteilt und
zweimal gespalten
- Feld 1 und 9: in Gold drei mit
den Stielen dreipaßförmig zusammengestellte
Kleeblätter oder herzförmige Blätter, das ist
das Wappen des erloschenen Geschlechtes von Klee
(von Clee, von Cleen)
- Feld 2 und 8: in Gold ein
rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe,
überdeckt von einer silbernen Schrägleiste,
Hochstift Bamberg
- Feld 3 und 7: in Blau ein
silberner - hier goldener - Helm, Helmzier ein
silberner Schwan mit ausgebreiteten Flügeln, die
jeweils mit einer zweisprossigen schwarzen Leiter
belegt sind, alternativ rote Flügel, mit zwei
schwarzen Pfählen belegt, diese von zwei
goldenen Balken bedeckt, hier ganz silbern
- Feld 4 und 6: in Gold ein
roter Balken, oben von drei roten Rosen mit
goldenem Butzen begleitet
- Herzschild: in Gold ein
schräggestelltes rotes Beileisen mit quergestellter
Stielöffnung, aber ohne Stiel (auch als Schabeisen
bezeichnet oder nur als Axt, dann stünde die
Grifföffnung aber falsch; im Grunde wäre es eine
Queraxt ohne Stiel), Stammwappen der Herren von
Franckenstein
Es handelt sich bei den Feldern 3/7 und 4/6
um eine verändernde Übernahme des Wappens derer von
Sachsenhausen, die einen gevierten Schild führten:
- Feld 1 und 4: in Blau ein Helm,
Helmzier ein wachsender silberner Schwan mit erhobenen
Flügeln
- Feld 2 und 3: in Gold ein roter
Balken, oben von einem grünen Rosenbusch mit drei roten
Rosen und grünen Blättern begleitet
Dieses Wappen ist an einem Epitaph in der
Kirche St. Kastor zu Koblenz zu sehen (Doppelgrabmal des
Friedrich von Sachsenhausen (gest. 1411, Koblenzer Amtmann) und
seiner Frau Sophie Schenk von Liebenstein). Die Angabe im
Siebmacherschen Wappenwerk "Feld 2, 3, 4 und 5 zu
Sachsenhausen, welche jedoch den Schwan ohne Helm und keine Rosen
führten" ist damit widerlegt.
Dazu gehören theoretisch folgende
mögliche Helmzieren (alternativ oder zusätzlich die
Bischofsmütze, ein Fürstenhut oder die Kaiserkrone):
- Helm 1: ein rundes, goldenes, ringsum
pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich der
schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste vom
Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2: ein Flug, beiderseits mit
einem schräggestellten roten Beileisen mit
quergestellter Stielöffnung belegt, mit den Klingen
einander zugeneigt, Helmdecken rot-golden, Stammkleinod
von Franckenstein.
- Helm 3: ein Flug, von Schwarz und Gold
geteilt, oben mit silbernen Kleeblättern bestreut, unten
mit drei mit den Stielen dreipaßförmig
zusammengestellten Kleeblättern oder herzförmigen
Blättern belegt, davor ein blauer Pfauenkopf und -Hals,
Kleinod von Clee
- Helm 4: ein silberner Schwan mit
ausgebreiteten Flügeln, die jeweils mit einer
zweisprossigen schwarzen Leiter belegt sind, alternativ
rote Flügel, mit zwei schwarzen Pfählen belegt, diese
von zwei goldenen Balken bedeckt, oder auch ganz silbern
gestrichen unter Vernachlässigung dieser Details,
Helmdecken blau-silbern, Kleinod von Sachsenhausen
Meist jedoch wird auf Helme zugunsten der
Kaiserkrone oder der fürstbischöflichen Kopfbedeckung
verzichtet, hinter dem Schild schräggekreuzt Schwert und
Krummstab.
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Forchheim, ehemalige Kommandatur
- Gößweinstein, Pfarrhaus
- Kronach, Melchior-Otto-Platz 9, an der
Westseite des Katholischen Pfarrhofs
- Memmelsdorf, Schloß Seehof,
Gärtnerwohnung
- Memmelsdorf, Schloß Seehof, Sockel
von zwei Figurengruppen im Schloßpark
- Oberscheinfeld, Amtshaus, 2x
- Ullstadt, Schloß, beide Seitenflügel
und am Toreingang, insgesamt 10 Darstellungen
Franz
Konrad Graf von Stadion und Thannhausen (1753-1757)
Eltern: Johann Philipp Joseph
Graf von Stadion zu Warthausen und Thannhausen
(6.10.1652-2.1.1742), Anna Maria Eva Faust von Stromberg
(2.8.1661-10.10.1683). Großeltern: Johann Christoph von Stadion
(13.9.1610-1666), Maria Magdalena von Ostein (22.10.1610-), Franz
Ernst Faust von Stromberg, Maria Susanna Kottwitz von Aulenbach.
Bildbeispiel: Bamberg, altes
Rathaus.
Das Wappen ist geteilt und zweimal
gespalten, dazu ein Herzschild.
- Hauptschild: geteilt und zweimal
gespalten
- Feld 1 und 6: in Schwarz 3
(2:1) goldene Tannenzapfen, Thannhausen
- Feld 2 und 5: in Gold ein
rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe,
überdeckt von einer silbernen Schrägleiste,
Hochstift Bamberg
- Feld 3 und 4: in Silber ein
rotes Kreuz
- Herzschild: in Schwarz drei goldene
Wolfsangeln (Wolfsanker) mit der Öse nach unten und
übereinander gestellt, Stammwappen der Grafen von
Stadion
Zu diesem Wappen gehören theoretisch vier
Helme mit folgenden Helmzieren:
- Helm 1: ein rundes, goldenes, ringsum
pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich der
schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste vom
Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2: ein schwarzes, golden
gestreiftes oder schwarz-golden gewecktes Kissen, darauf
eine goldene Wolfsangel (ein goldener Wolfsanker), mit
dem Ring aufwärts, in dem ein Pfauenstoß steckt,
Helmdecken schwarz-golden, von Stadion
- Helm 3: goldener Tannenzapfen,
Helmdecken schwarz-golden, von Thannhausen
- Helm 4: ein schwarzer Adlerflug,
Helmdecken rot-silbern
Meist jedoch wird auf das Oberwappen
zugunsten der Bamberger Kaiserkrone oder der fürstbischöflichen
Kopfbedeckung verzichtet, hinter dem Schild schräggekreuzt
Schwert und Krummstab, oder dieselben auch in phantasievoller
Anordnung wie im obigen Bsp.
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Bamberg, Altes Rathaus
- Buttenheim, Pfarrkirche St.
Bartholomäus
- Schlüsselau,
ehem. Kloster Schlüsselau
Adam
Friedrich von Seinsheim (1757-1779)
Eltern: Maximilian Franz de
Paula Maria Marquard Philipp Graf von Seinsheim
(11.11.1681-14.5.1737), kurbayerischer Geheimer Rat und
Hofratspräsident, Obrist-Hofmeister des Kurprinzen, 17.9.1705
Reichsgraf, Anna Philippina Maria Gräfin von Schönborn
(7.3.1685-14.9.1721). Großeltern: Ferdinand Maria Franz Freiherr
von Seinsheim (1651-28.5.1684), Catharina Margaretha Schenk
Gräfin von Stauffenberg (1651-5.2.1701), Melchior Friedrich Graf
von Schönborn (16.3.1644-19.5.1717), Maria Anna Sophia Johanna
Freiin von Boineburg und Lengsfeld (16.10.1652-11.4.1726).
Photobeispiel: Bad
Kissingen-Hausen, obere Saline
Von 1755-1757 ist er Bischof
nur von Würzburg. Die Personalunion der Hochstifte Würzburg und
Bamberg galt 1757-1795. Ab 1757 gibt es von diesem Bischof nur
kombinierte Wappen Seinsheim/Würzburg/Bamberg. Das Wappen ist
geviert mit wiederum geviertem Herzschild:
- Hauptschild:
- Feld 1 und 4: in Gold ein
rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe,
überdeckt von einer silbernen Schrägleiste,
Hochstift Bamberg.
- Feld 2: "Fränkischer
Rechen" = von Rot und Silber mit drei
aufsteigenden Spitzen geteilt, Herzogtum zu
Franken
- Feld 3: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte
schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg
- Herzschild: Stammwappen von
Seinsheim
- Feld 1 und 4: 5x silbern-blau gespalten, aber
auch als 6x, 7x, 8x, 9x gespalten beschrieben,
man hat wohl von einer erheblichen Toleranzbreite
auszugehen, Stammwappen Seinsheim
- Feld 2 und 3: in Gold eine golden gekrönte
schwarze springende Wildsau, Wappen der
erloschenen von Sünching. Das um das Wappen von
Sünching vermehrte Wappen wurde ab dem
Freiherrendiplom vom 2.3.1580 geführt.
Meist wird auf das Oberwappen zugunsten der
Kaiserkrone oder der fürstbischöflichen Kopfbedeckung
verzichtet, hinter dem Schild schräggekreuzt Schwert und
Krummstab. Es gibt aber eine einzige Darstellung mit allen
möglichen sechs Helmen:
Dieses Beispiel stammt aus dem
Brunnentempel in den Kuranlagen von Bad Bocklet:
- Helm 1 (Mitte rechts): auf dem Helm
mit schwarz-goldenen Decken auf einem Kissen eine Inful
oder die Kaiserkrone des Hochstifts Bamberg
- Helm 2 (Mitte links): auf dem Helm mit
schwarz-goldenen Decken ein rundes, goldenes, ringsum
pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich der
schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste vom
Schildbild wiederholt, Hochstift Bamberg
- Helm 3 (innen rechts): auf dem
gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein Paar
Büffelhörner, jeweils im Spitzenschnitt rot-silbern
geteilt, Herzogtum zu Franken
- Helm 4 (innen links): auf dem mit
einem Fürstenhut gekrönten Helm mit rot-silbernen
Decken drei Straußenfedern in den Farben Silber, Rot und
Blau zwischen zwei rot-silbern gevierten Standarten mit
goldenem Schaft, Hochstift Würzburg
- Helm 5 (außen rechts): auf dem
gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender
bärtiger Männerrumpf, rot gewandet mit silbernem
Kragen, auf dem Kopf ein roter Spitzhut mit silbernem
Stulp und goldener Troddel, Stammhelm Seinsheim
- Helm 6 (außen links): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken die gekrönte
schwarze Wildsau springend, von Sünching.
Der Hauptschild kommt auch schräggeviert
vor, wobei das Feld für Bamberg dann oben und unten zu liegen
kommt. Diese Form ist oft zu sehen, so z. B. an St. Jacob in
Bamberg und in der St. Jakobus-Kirche in Bad Kissingen im
Deckenstuck über dem Chorbogen.
Hier wird noch eine Sonderform abgebildet
(Pfarrkirche in Sonderhofen), bei der das Feld für Sünching
entgegen den üblichen Darstellungen vom Herzschild in den
Hauptschild gewechselt ist. Eine Familienkomponente wird hier
unter die geistlichen Fürstentümer gemischt. Das Wappen ist mit
einer horizontalen Teilung sowie einer schrägrechten und einer
schräglinken Teilung in sechs Felder unterteilt und mit einem
gekrönten Herzschild belegt, der allein das Stammwappen
enthält:
- Hauptschild:
- Feld 1 und 5: in Gold ein
rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe,
überdeckt von einer silbernen Schrägleiste,
Hochstift Bamberg.
- Feld 2: "Fränkischer
Rechen" = von Rot und Silber mit drei
aufsteigenden Spitzen geteilt, Herzogtum zu
Franken
- Feld 3 und 4: in Gold
schwarze, aufspringende, gekrönte Wildsau,
Wappen der erloschenen von Sünching
- Feld 6: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte,
schräglinksgestellte und an den beiden
senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte
Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg
- gekrönter Herzschild:
Stammwappen von Seinsheim
- 5x blau-silbern gespalten,
Stammwappen Seinsheim
Auf der Wappenkartusche ruht der mit
Hermelin aufgeschlagene Fürstenhut.
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Bad Bocklet, Kurpark, Brunnenhaus, mit
6 Helmen
- Bad Kissingen, obere Saline (gevierter
Hauptschild)
- Bad Kissingen, St. Jakobus-Kirche, im
Deckenstuck über dem Chorbogen (schräggevierter
Hauptschild)
- Bamberg, St. Jacob, über dem Portal
(schräggevierter Hauptschild)
- Bamberg, Hauptwache, Hauptwachstraße
16 (schräggevierter Hauptschild)
- Bamberg, Gönningerkapelle,
Siechenstraße 86
- Bamberg, an der Fassade der
Hof-Apotheke, Karolinenstraße 20 (gemalt)
- Ebenhausen (zu Oerlenbach), Rathaus
(gevierter Hauptschild)
- Fuchsstadt (Landkreis Bad Kissingen),
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, über dem Portal
(gevierter Hauptschild)
- Hollfeld, Rathaus (gevierter
Hauptschild)
- Kirchehrenbach, Pfarrkirche
(Hauptschild durch zwei Bögen schräggeviert)
- Lauda, Marienkirche, Schlußstein des
Chorbogens (gevierter Hauptschild)
- Memmelsdorf, Schloß Seehof:
Haupteingang (Hauptschild durch zwei Bögen
schräggeviert) und Kaskade (Hauptschild durch zwei
Bögen schräggeviert)
- Pottenstein, St. Kunigund (durch zwei
Bögen schräggeviert)
- Prölsdorf, St. Sebastian
- Prosselsheim, Würzburger Amtskellerei
(gevierter Hauptschild, gevierter Herzschild)
- Scheßlitz, Pfarrhaus (Hauptschild
durch zwei Bögen schräggeviert)
- Sonderhofen (Landkreis Würzburg),
Pfarrkirche, über dem Portal (Hauptschild mit 6 Feldern,
Herzschild nur Stammwappen)
- Veitshöchheim, links der Gartentreppe
zum Schloß (gevierter Hauptschild)
- Werneck, Zeuzleben, Katholische
Pfarrkirche St. Bartholomäus, am Chorscheitel
- Würzburg, Alter Kranen
- Würzburg, Vierröhrenbrunnen,
Nordseite des Obelisken
- Würzburg, Grabplatte in der
fürstbischöflichen Grablege in der Marienkirche auf der
Festung Marienberg, Bischofswappen und vier Ahnenwappen
- Würzburg, Dom, Epitaph an der
südlichen Seitenschiffswand
Franz
Ludwig von Erthal (1779-1795)
Eltern: Philipp Christoph von
Erthal (1689-1748), resignierter Domherr von Mainz und Würzburg,
kurmainzischer Geheimer Rat und Gesandter, Oberhofmarschall und
Vizepräsident, Maria Eva von Bettendorf (1694-1738).
Großeltern: Philipp Valentin von Erthal (1662-26.4.1707),
würzburgischer Geheimer Rat, Oberamtmann zu Trimberg, Assessor
des Landgerichts in Franken, Ritterrat, Katharina Barbara Freiin
von Aufseß (1663-1720), Adolf Johann Karl Freiherr von
Bettendorf (1641-1706), kurmainzischer Geheimer Rat, Burggraf zu
Friedberg, Ritterhauptmann am Mittelrhein, Anna Maria Freiin von
Dalberg.
Bildbeispiel: Pfarrkirche in
Hollfeld (Oberfranken, Landkreis Bayreuth)
Er war gleichzeitig Bischof
von Würzburg und Bamberg (Personalunion der Hochstifte Würzburg
und Bamberg 1757-1795), deshalb gibt es von ihm nur Wappen mit
beiden Bistümern gleichzeitig: Das Wappen ist geviert mit
wiederum geviertem Herzschild:
- Hauptschild:
- Feld 1 und 4: in Gold ein
rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe,
überdeckt von einer silbernen Schrägleiste,
Hochstift Bamberg.
- Feld 2: "Fränkischer
Rechen" = von Rot und Silber mit drei
aufsteigenden Spitzen geteilt, Herzogtum zu
Franken
- Feld 3: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte
schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg
- Herzschild: Stammwappen von
Erthal.
- Feld 1 und 4: in Rot zwei silberne Balken
- Feld 2 und 3: ledig und blau tingiert
Die Helmzier des Stammwappens auf dem
gekrönten Helm wäre ein in den Schildfarben tingiertes Paar
Büffelhörner, die Helmdecken wären rot und silbern.
Meist jedoch wird auf das Oberwappen
zugunsten der fürstbischöflichen Kopfbedeckung verzichtet,
hinter dem Schild schräggekreuzt Schwert und Krummstab.
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Absberg, ehem. Schloßkirche, heutige
Pfarrkirche St. Ottilien, am Hochaltar
- Forchheim, ehem. Schüttspeicher,
heute Nebenstelle des Amtsgerichts
- Hollfeld, Pfarrkirche
- Memmelsdorf, Schloß Seehof,
Schweitzerei
- Scheßlitz, Pfarrhaus
- Wipfeld, Bautafel an der Pfarrkirche
St. Johannes der Täufer
- Würzburg, Epitaph im Seitenschiff des
Kiliansdomes
- Würzburg, Erthal-Brunnen im Ringpark,
Klein-Nizza
Christoph
Franz von Buseck 1795-1802
Eltern: Ernst Johann Philipp Hartmann von
Buseck (24.8.1686-24.10.1754), Oberamtmann zu Jagstberg,
würzburgischer Hofrat und Kämmerer, Vicedom von Fulda, Maria
Anna Felicitis Kunigunde Antonie Josepha von Buttlar (1701-1773).
Großeltern: Philipp Franz Edmund Freiherr von Buseck Herr zu
Eppelborn (20.8.1700-7.5.1684), Maria Antonia Amalia von
Fechenbach zu Sommerau (26.9.1654-2.2.1693), Johann Christoph von
Buttlar (-1705), Generalmajor des Rheinischen Kreises, Maria
Agathe Agnes Roll von Bernau.
Das Wappen ist geviert:
- Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter
und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer
silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg.
- Feld 2 und 3: in Gold ein schwarzer
Widderkopf, z. T. mit roten oder goldenen Hörnern und
Zunge dargestellt, manchmal als "abgerissen"
bezeichnet, Stammwappen der von Buseck
Dazu gehören theoretisch folgende
mögliche Helmzieren:
- Helm 1: ein rundes, goldenes, ringsum
pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich der
schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste vom
Schildbild wiederholt, Helmdecken schwarz-golden,
Hochstift Bamberg
- Helm 2: ein schwarzer Widderkopf, z.
T. mit roten oder goldenen Hörnern und Zunge
dargestellt, zwischen einem offenen roten Flug, dessen
jeder Teil von einem schwarz-silbern geschachten Balken
und darüber schwebendem dreilätzigen Turnierkragen
belegt ist, Helmdecken schwarz-golden, Kleinod der von
Buseck
Tatsächlich wird das Wappen mit
Kaiserkrone, Vortragekreuz, Schwert und Krummstab geführt.
Bildbeispiel: Kronach,
Salzbau, Fronveste
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
Georg
Karl von Fechenbach 1805-1808
Eltern: Christoph Hartmann von
Fechenbach (22.12.1709-15.11.1779), kurmainzischer Kammerherr,
Hof- und Regierungsrat, Oberamtmann zu Amorbach, Administrator zu
Miltenberg und Steinheim, Sophia Leopoldi(n)a Charlotta von
Buseck (19.3.1723-1.12.1797). Großeltern: Johann Reinhold von
Fechenbach, würzburgischer Geheimer Rat,
Feldmarschall-Lieutenant, Josepha von Eyb, Ernst Johann Philipp
Hartmann von Buseck, Maria Anna von Buttlar.
Aufhebung der Personalunion
der Hochstifte Würzburg und Bamberg 1795. 1802 Niederlegung der
Würzburger Ämter. 1805 Wahl zum Bischof von Bamberg als
Nachfolger seines Onkels: Das Wappen ist 1805-1808 geviert mit
Herzschild:
- Hauptschild:
- Feld 1 und 4: in Gold ein
rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe,
überdeckt von einer silbernen Schrägleiste,
Hochstift Bamberg.
- Feld 2: "Fränkischer
Rechen" = von Rot und Silber mit drei
aufsteigenden Spitzen geteilt, Herzogtum zu
Franken
- Feld 3: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte
schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg
- Herzschild: in Silber ein
schwarzes Steinbockshorn, Stammwappen der von Fechenbach
Bildbeispiel: Epitaph im Würzburger Kiliansdom
Beispiele für das
Vorkommen dieses Wappens:
- Epitaph im Würzburger
Kiliansdom
Literatur:
Siehe zusätzlich allgemeines
Quellenverzeichnis bzw. die bei den jeweiligen Objekten
angegebenen Quellen.
Eugen Schöler, Historische
Familienwappen in Franken, Verlag Degener 3. Aufl. 1999
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger
Fürstbischöfe. Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde
Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger
Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
Siebmachers Wappenbücher, Band Bistümer
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in
Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien.
Bauer & Raspe Verlag - Die Siebmacherschen Wappenbücher, die
Familienwappen deutscher Landschaften und Regionen, Band 2, 2003,
ISBN 3-87947-113-4
Die Wappen der Hochstifte,
Bistümer und Diözesanbischöfe im Heiligen Römischen Reich
1648-1803, hrsg. von Erwin Gatz, von Clemens Brodkorb, Reinhard
Heydenreuter und Heribert Staufer, Schnell & Steiner Verlag
2007, ISBN 978-3-7954-1637-9
Die Entwicklung der Wappen der
Fürstbischöfe von Bamberg - Teil (1) - Teil (2) - Teil (3) - Teil (4)
Der Fränkische Rechen - Das Rennfähnlein - Der Bamberger Löwe
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