Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 840
Kronach (Oberfranken): Bamberger Bischofsfestung

Kronach: Festung Rosenberg
Teil (3): Ausbau unter Weigand von Redwitz

Fürstbischof Weigand von Redwitz (1522-1556) kümmerte sich vor allem um den Ausbau der Kernburg, weiterhin fanden während seiner Regierungszeit der Bauernkrieg 1525 und der Markgräflerkrieg 1552-1555 statt, die beide reichlich Anlaß zu fortifikatorischer Aktualisierung boten. Im Bauernkrieg machte der bischöfliche Steuereinnehmer, Kunz Dietmann, gemeinsame Sache mit den Bauern, vereinbarte aber Schonung der Festung vor Zerstörung, und die Aufständischen nahmen die Festung Rosenberg kurzerhand ein. Weigand von Redwitz ließ vier der Anführer hinrichten und sich mit 2000 fl. seitens der Stadt entschädigen, Kunz Dietmann entkam knapp und gegen Zahlung von 800 fl. einer Hinrichtung. Weigand von Redwitz hatte eine besondere Beziehung zu Kronach, weil er aus der Gegend stammte. Entsprechend kümmerte er sich um den Ausbau der Festung und so sind seine fünf Wappensteine auch an zwei Rundtürmen der Kernburg und am Spitaltor, dem älteren Eingang an der Ostseite, sowie an einem Turm des neuen Berings und am Dicken Turm zu finden.

Position der Wappen des Fürstbischofs Weigand von Redwitz (1522-1556)

Salzturm
Zu diesem zweiten Bering gehört auch der Salzturm, weit in den inneren Wallgraben eingerückt, neben der später errichteten Großen Wallbrücke. Der Turm wurde vielleicht schon im frühen 15. Jh. erbaut, spätestens unter Philipp von Henneberg, im 16. Jh. aber ummantelt und um ein weiteres Geschoß aufgestockt. Von dieser Aufstockphase kündet das auf 1552 datierte Redwitz-Wappen auf der dem Geschützhof zugekehrten Seite (Wappen Nr. 18).

Das Wappen des Weigand von Redwitz (1522-1556) ist geviert:

Dazu gehören folgende mögliche Helmzieren:

Der Turm diente als Lagerraum für Dinge, die nicht feucht werden durften (Salz, Schießpulver) und hatte ein ausgeklügeltes Belüftungssystem, damit das Innere stets gute Lagerbedingungen erfüllte. Im Obergeschoß war bis zur Mitte des 18. Jh. die Wohnung des Zeugschlossers eingerichtet.

Abb.: Der Salzturm mit der Großen Wallbrücke im Hintergrund, vom inneren Wallgraben aus bei Morgensonne gesehen. Das Wappen befindet sich links auf der Rückseite.

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher, insbesondere die Bände Bayern und Bistümer
Festung Rosenberg:
http://www.festung-kronach.de/
Bernd Wollner, Die Festung Rosenberg, ein Führer und Begleiter durch Kronachs berühmte Wehranlage, Hrsg.: Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach, Kronach 2002, ISBN 3-00-009879-8
Vor Ort aufgestellte Informationstafeln
750 Jahre Festung Rosenberg. Kunst, Kultur und Geschichte in und um Kronachs Wahrzeichen. Hrsg.: Verein "1000 Jahre Kronach". Kronach 1999.
Faltblatt der Tourist-Information Kronach "Rundgang durch die Festungsanlagen"
Tillmann Breuer: Festung Rosenberg über Kronach. München 1990.
Hans Kremer, Festung Rosenberg, Kronach 1974.
Hans Kremer, Helmut Wenig: Wappensteine - Steininschriften in Kronach und auf der Festung Rosenberg, Kronach 1976
Heinz Müller: Die Festung Rosenberg in Kronach. Kurze Einführung in Geschichte und Rundgang. Kronach 1985.

Kronach (Oberfranken): Festung Rosenberg, bis zu G. v. Schaumberg - Ausbau unter P. v. Henneberg - Ausbau unter W. v. Redwitz - Nordostturm - Schmiedsturm - Dicker Turm - Fürstenbau und Spitaltor- Ausbau unter V. v. Würtzburg - Zeughäuser - Südflügel - Zeughaustorbau - Festungstor - Bastion St. Valentin - Bastion St. Kunigunde - Bastion St. Heinrich - Bastion St. Philipp - innere Mauer der Bastion - Bastion St. Lothar - innere Mauer Südkurtine - Artilleriekaserne - Vorwerke

Die Wappen der Fürstbischöfe von Bamberg - Teil (1) - Teil (2) - Teil (3) - Teil (4)
Der Bamberger Löwe

Ortsregister Photos von Wappen - Namensregister
Zurück zur Übersicht Heraldik

Home

© Copyright / Urheberrecht an Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2008, 2009
Impressum