Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 808
"Schönborn-Barock":
Schloß Bruchsal - Teil (11)
Schloß Bruchsal, Wappen 10: Damianstor
Den nördlichen Abschluß des städtebaulichen Ensembles bildet das Damianstor, zugleich Fluchtpunkt der zweiten Symmetrieachse, die entlang der Schönbornstraße verläuft. Zwei mehrachsige, eingeschossige Flügelbauten flankieren den zentralen, mehrstöckigen Torturm. Das Tor wurde 1724-1725 als Teil der Bruchsaler Stadtbefestigung erbaut, auf Rechnung der Stadt Bruchsal, aber nach Plänen des Fürstbischofs, der auch das Baumaterial zur Verfügung gestellt hatte. Im Jahre 1727 wurde es erweitert und mit einem Vorwerk ausgestattet. In den seitlichen Torgewölben waren Gefängnisse eingerichtet. Das heutige Gefängnis der Stadt Bruchsal mit der charakteristischen kreuzweisen Anordnung der Flügel liegt übrigens nur einen Steinwurf entfernt im Nordosten des Tores, in der Ausdehnung fast so groß wie der gesamte Schloßkomplex.
Wie man unschwer erkennt, stammen die beiden seitlichen Durchbrüche in Rechteckform für Fußgänger nicht aus der Erbauungszeit. sie wurden in großherzoglich-badischer Zeit gebrochen. In dieser Zeit wurden im Gebäude Wohnungen eingerichtet. Auf der linken Seite der auf das Tor zuführenden Straße war hier früher der mittlerweile abgebrochene Marstall. Auf der rechten Seite befindet sich etwas zurückgesetzt die nördliche Remise. Hoch oben in der Giebelaussparung befindet sich das Wappen des Bauherrn. Ein analoges Wappen befindet sich auf der Feldseite (Rückseite, hier nicht abgebildet).
Bestes Licht für's Photographieren: spätvormittags bis mittags.
Das
Prunkwappen am Damianstor:
Auf schlichtem, unregelmäßig
geformten, weiß gestrichenen Untergrund werden auf einem roten,
hermelingefütterten Wappenmantel unter einem roten Kardinalshut
mit verschlungenen Schnüren und beiderseits angeordneten roten
Fiocchi drei einzelne Wappenschilde zusammengestellt, die beiden
äußeren stark asymmetrisch verzogen, der untere fast
roßstirnschildförmig, alle in opulent gearbeiteten Rahmen,
hinter den Schilden ein Vortragekreuz und ein Krummstab auf den
geistlichen Rang und ein Schwert auf die Landesherrschaft
verweisend. Oberhalb der Schilde, aber unterhalb des
Kardinalshutes ist ein roter, hermelinverbrämter Fürstenhut zu
sehen. Hinter den Schilden und dem Vortragekreuz liegt außerdem
als unterste Ebene über dem Wappenmantel noch ein riesiges
schwarzes, silbern bordiertes Tatzenkreuz des Deutschen Ordens,
das aber nur durch seine vier äußersten Enden in Erscheinung
tritt.
Abb.: Das Wappen im Giebel des Torturmes
Abb.: Grundriß der Gesamtanlage mit Position des besprochenen Wappens.
Literatur,
Quellen und Links:
Siebmachers Wappenbücher
(insbesondere Band Bistümer)
Kurt Lupp: Schloß Bruchsal, Bau, Zerstörung und Wiederaufbau,
Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt
Bruchsal, Band 21, Verlag Regionalkultur, 2003, ISBN
3-89735-263-X
Informationstafeln an den Gebäuden
http://www.schloss-bruchsal.de/de/schloss-bruchsal
http://www.schloesser-magazin.de/de/saekularisation/Schloss-Bruchsal/236276.html
http://www.belle-alliance.com/bruchsal/bruchsal.html
Hans Huth: Schloss Bruchsal. Die ehemalige Residenz der
Fürstbischöfe von Speyer (Langewiesche-Bücherei). 3. Auflage.
Langewiesche, Königstein 1990, ISBN 3-7845-0311-X
Hajo Rheinstädter: Schloß Bruchsal. Führer. Verwaltung der
Staatlichen Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg/Staatsanzeiger für
Baden-Württemberg/Brausdruck, Heidelberg 1996, ISBN
3-932489-02-0
Artur Hassler: Der Wiederaufbau des Bruchsaler Schlosses -
Sonderbeilage der BNN 28.2.1975 zur Schloßeinweihung
Thomas Moos: Bruchsal, ein Rundgang durch Geschichte und
Gegenwart, Verlag Regionalkultur, ISBN 3-89735-202-8
Hans Huth: Der Wiederaufbau des Schlosses in Bruchsal -
Denkmalpflege in Baden-Württemberg 4/1975, S. 143-148
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