Bernhard
Peter
Die Wappen der
Grafen von Schönborn
Entwicklung
des Familienwappens des Hauses Schönborn:
1.
Stammwappen:
In Rot auf drei silbernen
Spitzen ein schreitender goldener Löwe mit blauer Krone.
Helmzier der Löwe mit blauer Krone und aufgeschwungenem Schweife
sitzend zwischen zwei rot-silber geteilten oder var. ganz roten
Büffelhörnern. Helmdecken rot-golden (auch rot-silbern). Beleg
z. B. Stroß von Schönborn, Wigand von Schönborn 1407
(Staatsarchiv Koblenz).
Bildbeispiel: Mainz,
Schönborner Hof
Abb.: Zeichnung des
Schömnborn-Stammwappens von Otto Hupp für den Münchener
Kalender 1898.
2. Wappen:
Die reichsständische
Herrschaft Reichelsberg wurde 1671 von den Grafen von Schönborn
vom Bistum Würzburg erworben. Damit waren Sitz und Stimme im
Fränkischen Grafenkollegium verbunden. Das Wappen ist nun
geviert:
- Feld 1 und 4: In Rot auf drei
silbernen Spitzen ein schreitender goldener Löwe mit
blauer Krone. Stammwappen der Grafen von Schönborn.
- Feld 2 und 3: In Rot drei (2:1)
silberne Schildchen. Reichsständische Herrschaft
Reichelsberg.
Bildbeispiele: Abb. links:
Aschaffenburg, Schönborner Hof, Abb. rechts: Würzburg, St.
Burkard, Chorgestühl, Kleinode z. T. farblich abweichend.
Zwei Kleinode:
- Helmzier der goldene und blau oder
später golden gekrönte Löwe sitzend zwischen zwei
rot-silber im Spitzenschnitt geteilten Büffelhörnern.
Helmdecken rot-golden oder rot-silbern (Schönborn)
- Die Reichelsbergische Helmzier ist auf
dem gekrönten Helm zwischen zwei gestürzten Salmen eine
dieselben haltende wachsende Jungfrau in von Silber und
Rot gespaltenem Kleide, die Hauptkrone mit einem
Pfauenstoß besteckt. Helmdecken meist rot-silbern (Abb.
oben rechts abweichend blau-silbern).
3.
Freiherrliches Wappen:
Die Familie von Heppenheim
genannt von Saal erlischt in direkter Linie im Jahre 1684 und
fällt an die verwandten Grafen von Schönborn. Das Wappen ist
nun geviert:
- Feld 1 und 4: In Rot auf drei
silbernen Spitzen ein schreitender goldener Löwe mit
blauer Krone. Stammwappen der Grafen von Schönborn.
- Feld 2: In Rot drei (2:1) silberne
Schildchen. Reichsständische Herrschaft Reichelsberg.
- Feld 3: In Blau ein silberner Balken,
begleitet von 3 (2:1) silbernen Rauten. Herrschaft
Heppenheim, von Heppenheim genannt von Saal.
Drei Helmzieren:
- Die Reichelsbergische Helmzier ist auf
dem gekrönten Helm zwischen zwei gestürzten Salmen eine
dieselben haltende wachsende Jungfrau in von Silber und
Rot gespaltenem Kleide, die Hauptkrone mit einem
Pfauenstoß besteckt. Helmdecken rot-silbern.
- Auf ungekröntem Helm der goldene und
blau oder später golden gekrönte Löwe sitzend zwischen
zwei rot-silber geteilten Büffelhörnern. Die Hörner
außen mit je drei goldenen Äpfeln besteckt. Helmdecken
rot-golden oder rot-silbern (Schönborn)
- Auf ungekröntem Helm ein Paar wie
Feld 3 bez. Büffelhörner, blau und jeweils mit einem
silbernen Balken belegt, jeweils begleitet von 3 (2:1)
silbernen Rauten. Helmdecken blau-silbern (Heppenheim)
4.
Gräfliches Wappen:
Wie oben, aber alle Elemente
in anderer Weise zusammengestellt. Das Wappen ist nun geviert mit
Herzschild
- Hauptschild:
- Feld 1 und 4: In Rot drei
(2:1) silberne Schildchen. Reichsständische
Herrschaft Reichelsberg.
- Feld 2 und 3: In Blau ein
silberner Balken, begleitet von 3 (2:1) silbernen
Rauten. Herrschaft Heppenheim, von Heppenheim
genannt von Saal.
- Herzschild: In Rot auf drei silbernen
Spitzen ein schreitender goldener Löwe mit blauer Krone.
Stammwappen der Grafen von Schönborn.
Bildbeispiel: Schloß
Gaibach in Unterfranken
Drei Helmzieren:
- Die Reichelsbergische Helmzier ist auf
dem gekrönten Helm zwischen zwei gestürzten Salmen eine
dieselben haltende wachsende Jungfrau in von Silber und
Rot gespaltenem Kleide, die Hauptkrone mit einem
Pfauenstoß besteckt. Helmdecken rot-silbern.
- Auf gekröntem Helm der goldene und
golden gekrönte Löwe sitzend zwischen zwei rot-silber
geteilten Büffelhörnern. Die Hörner außen mit drei
goldenen Granatäpfeln besteckt. Helmdecken rot-golden
oder rot-silbern (Schönborn)
- Auf gekröntem Helm ein Paar wie Feld
3 bez. Büffelhörner, blau und belegt mit einem
silbernen Balken, jeweils begleitet von 3 (2:1) silbernen
Rauten. Helmdecken blau-silbern (Heppenheim)
5.
Gräfliches Wappen:
Das Wappen erhält nun viele
neue Elemente: Insbesondere kommen Elemente aus dem
Buchheim'schen Wappen ins Spiel. Die Güter derer von Buchheim
kamen im Jahre 1711 zur Familie der Grafen von Schönborn, sie
befinden sich in Österreich. Damit verbunden sind zum einen die
Korngarben, zum andern der Reichsapfel auf dem Kissen. Ferner
wird das Wappen um die Grafschaft Wolfsthal bereichert. Deren
Familie erlosch, und im Jahre 1717 erbten die Schönborns
Besitzungen und Titel und vermehrten ihr Wappen um den Wolf. Die
nächste Zutat ist das Wappen der Truchsess von Pommersfelden
(nicht zu verwechseln mit dem Erb-Truchsessen-Amt in
Österreich). Im Jahre 1710 fielen die Besitztümer und Titel der
Truchsess von Pommersfelden an die Grafen von Schönborn. Der
Schild wird nun schräg geviert mit "gräflich"
gekröntem Herzschild. Die Anordnung der einzelnen Felder ist
hier nach Siebmacher angegeben, kann aber in der Realität
variieren.
- Herzschild: In Rot auf drei silbernen
Spitzen ein schreitender goldener Löwe mit blauer Krone.
Stammwappen der Grafen von Schönborn. Darüber:
Reichsständische Grafenkrone. Die Grafen von Schönborn
waren reichsunmittelbar.
- Feld 1: golden, belegt mit einem den
Hauptrand überhöhenden Ovalschild, darin der
kaiserliche golden nimbierte schwarze Doppeladler, im
rechten Fang Szepter und Schwert, im linken Fang den
Reichsapfel haltend. Wurde mit der Verleihung der
Reichsgrafenwürde als Gnadenzeichen angenommen.
- Feld 2: geteilt
- oben: In Rot drei (2:1)
silberne Schildchen. Reichsständische Herrschaft
Reichelsberg.
- unten: In Schwarz 3 (2:1)
goldene aufrechte Getreidegarben, aus dem Wappen
derer von Buchheim.
- Feld 3: geteilt
- oben: In Blau ein silberner
Balken, begleitet von 3 (2:1) silbernen Rauten.
Herrschaft Heppenheim, von Heppenheim genannt von
Saal.
- unten: In Gold ein schwarzer
Wolf. Grafen von Wolfsthal.
- Feld 4: gespalten
- vorne: In Hermelin auf einem
roten und mit goldenen Quasten verzierten Kissen
ein goldener Reichsapfel mit goldenem Kreuz.
Erbtruchsessen-Amt in den österreichischen
Landen ob und unter der Enns, Anspruch ab 1712.
- hinten: In Silber ein blauer
Löwe, belegt mit zwei roten Balken. Wappen der
Truchsess von Pommersfelden
- Der Spalt mit dem
östereichischen Bindenschild belegt, dieser
unter dem Erzherzogshut mit Fürstenmantel.
Dieses Element enthält das Wappen des
Erzherzogtums Österreich auf einem kleinen
Schild: In Rot ein silberner Balken. Es handelt
sich hierbei um ein besonderes Gnadenzeichen, das
zusammen mit dem Titel der von Buchheim von den
Schönborns übernommen wurde
Photobeispiel: Schloß
Weißenstein in Pommersfelden, mit etwas veränderter Anordnung
Zur Problematik des Buchheimer (auch
"Puchheim" im Siebmacher geschrieben) Wappens: Das
Stammwappen derer von Buchheim ist in Silber ein roter Balken,
was die Buchheims auch als Herzschild in ihrem vermehrten Wappen
führten. Da die Buchheims aber nicht mit den Schönborns
verwandt sind, ist es korrekt, daß nicht das Stammwappen
Buchheim Eingang in das Schönborn-Wappen fand, sondern die
goldenen Garben in Schwarz, die im vermehrten Buchheim-Wappen im
gevierten Schild die Felder 1 und 4 einnahmen. Denn dieses
Element steht für das Erbtruchsessenamt, das die Buchheims
innehatten. Der Garbenschild ist nicht das Stammwappen derer von
Buchheim, sie wurden nur auf dem Ehrenplatz 1 im vermehrten
Wappen geführt. Das Buchheimer Wappen hatte noch in den Feldern
2 und 3 des Hauptschildes in Rot einen gekrönten silbernen
Löwen, die drei Helmzieren waren 1.) die goldene Garbe, Decken
schwarz-golden (zum Erbtruchsessenamt), 2.) ein geharnischter
Schwertarm, Decken rot-silbern (zum Löwen), 3.) ein silberner
Flug, beiderseits mit rotem Balken belegt, Helmdecken rot-silbern
(Stammwappen).
Zu diesem Wappen gehören jetzt sieben
Helme, die allerdings selten dargestellt werden, von optisch
links außen nach rechts durchgezählt:
- Helm 1: Siebenperlige Krone (sic,
Regel-Verstoß), auf einem roten und mit goldenen Quasten
verzierten Kissen ein goldener Reichsapfel mit goldenem
Kreuz. Helmdecke rot-golden. Erbtruchsessen-Amt in den
österreichischen Landen ob und unter der Enns, Anspruch
ab 1712.
- Helm 2: Siebenperlige Krone (sic,
Regel-Verstoß), eine goldene Getreidegarbe, Helmdecken
wären korrekt schwarz-golden (Siebmacher: rot-golden,
sic!), von Buchheim bzw. deren Erbtruchsessenamt.
- Helm 3: Laubkrone, zwischen zwei
gestürzten Salmen eine dieselben haltende wachsende
Jungfrau in von Silber und Rot gespaltenem Kleide, die
Hauptkrone mit einem Pfauenstoß besteckt. Helmdecken
wären korrekt rot-silbern (Siebmacher: rot-golden,
sic!). Reichelsberg.
- Helm 4: Siebenperlige Krone (sic,
Regel-Verstoß), der goldene und golden gekrönte Löwe
sitzend zwischen zwei rot-silbern im Spitzenschnitt
geteilten Büffelhörnern. Die Hörner außen mit drei
goldenen Granatäpfeln besteckt. Helmdecken rechts
rot-golden, links blau-silbern (Stamm-Helmzier von
Schönborn)
- Helm 5: Laubkrone, ein Paar blauer
Büffelhörner, belegt mit einem silbernen Balken,
begleitet von 3 (2:1) silbernen Rauten. Helmdecken
blau-silbern (Heppenheim)
- Helm 6: Laubkrone, ein schreitender
schwarzer Wolf, Helmdecken korrekterweise schwarz-golden
(Siebmacher: blau-silbern, sic!), Grafen von Wolfsthal.
- Helm 7: Laubkrone, ein blauer Löwe,
belegt mit zwei roten Balken. Helmdecken blau-silbern.
Truchsess von Pommersfelden
Bei den Decken fällt auf, daß lt.
Siebmacher, Band Grafen, nicht die eigentlich korrekten Decken
angegeben werden, sondern pauschal rechts rot-golden und links
blau-silbern. Das Aschaffenburger Wappenbuch gibt für jeden Helm
die historisch korrekten Decken an.
Schildhalter: Zwei widersehende, gekrönte
goldene Löwen, in den hinteren Vorderpranken an goldenen Stangen
jeweils eine golden befranste Standarte haltend, rechts golden
mit dem schwarzen Reichsadler, links rot mit silbernem Balken
(Österreich).
Später wurde das Wappen geringfügig
vereinfacht, indem der Reichsadler aus dem ersten Feld direkt ins
Feld gesetzt wurde und der Ovalschild herausgeworfen wurde.
6.
Gräfliches Wappen:
Die Elemente blieben im
wesentlichen die gleichen, nur die Anordnung änderte sich. Man
nahm Abstand von der etwas unglücklichen Schrägteilung, und man
ging zum zweimal gespaltenen und zweimal geteilten Schild über,
anstelle von Feld 5 der Herzschild. Neue Komponenten kamen nicht
hinzu. Die Anordnung der einzelnen Felder ist hier nach
Siebmacher angegeben, kann aber in der Realität variieren. Somit
präsentiert sich das Wappen in seiner letzten und heute noch
gültigen Form:
- Herzschild: In Rot auf drei silbernen
Spitzen ein schreitender goldener Löwe mit blauer Krone.
Stammwappen der Grafen von Schönborn. Darüber:
Reichsständische Grafenkrone.
- Hauptschild:
- Feld 1: In Rot drei (2:1)
silberne Schildchen. Reichsständische Herrschaft
Reichelsberg.
- Feld 2: In Gold der
kaiserliche golden nimbierte schwarze
Doppeladler, im rechten Fang Szepter und Schwert,
im linken Fang den Reichsapfel haltend.
- Feld 3: In Blau ein silberner
Balken, begleitet von 3 (2:1) silbernen Rauten.
Herrschaft Heppenheim, von Heppenheim genannt von
Saal.
- Feld 4: In Hermelin auf einem
roten und mit goldenen Quasten verzierten Kissen
ein goldener Reichsapfel mit goldenem Kreuz.
Erbtruchsessen-Amt in den österreichischen
Landen ob und unter der Enns, Anspruch ab 1712.
- Feld 6: In Schwarz 3 (2:1)
goldene aufrechte Getreidegarben, aus dem Wappen
derer von Buchheim.
- Feld 7: In Gold ein schwarzer
Wolf.
- Feld 8: Erzherzogtum
Österreich auf einem kleinen Schild unter dem
Erzherzogshut mit Fürstenmantel: In Rot ein
silberner Balken. Es handelt sich hierbei um ein
besonderes Gnadenzeichen, das zusammen mit dem
Titel der von Buchheim von den Schönborns
übernommen wurde
- Feld 9: In Silber ein blauer
Löwe, belegt mit zwei roten Balken. Truchsess
von Pommersfelden
Photobeispiel: Kirche in
Wiesentheid (Unterfranken), Felder 4 und 6 ausgetauscht
Zu diesem Wappen gehören immer noch die
oben beschriebenen sieben Helme, die allerdings selten
dargestellt werden, und in anderer Reihenfolge dargestellt
werden, hier von optisch links außen nach optisch rechts
durchgezählt:
- Helm 1: ein wachsender (!) schwarzer
oder natürlicher Wolf, Helmdecken blau-silbern (korrekt
wäre schwarz-golden), Grafen von Wolfsthal.
- Helm 2: auf einem roten und mit
goldenen Quasten verzierten Kissen ein goldener
Reichsapfel mit goldenem Kreuz. Helmdecke rot-golden.
Erbtruchsessen-Amt in den österreichischen Landen ob und
unter der Enns, Anspruch ab 1712.
- Helm 3: zwischen zwei gestürzten
Salmen eine dieselben haltende wachsende Jungfrau in von
Silber und Rot gespaltenem Kleide, die Hauptkrone mit
einem Pfauenstoß besteckt. Helmdecken rot-golden (sic,
korrekt wäre rot-silbern). Reichelsberg.
- Helm 4: der goldene und golden
gekrönte Löwe sitzend zwischen zwei rot-silbern im
Spitzenschnitt geteilten Büffelhörnern. Die Hörner
außen mit drei goldenen Granatäpfeln besteckt.
Helmdecken rot-golden oder rot-silbern (Stamm-Helmzier
von Schönborn)
- Helm 5: ein Paar blauer
Büffelhörner, belegt mit einem silbernen Balken,
begleitet von 3 (2:1) silbernen Rauten. Helmdecken
blau-silbern (Heppenheim)
- Helm 6: eine goldene Getreidegarbe,
Helmdecken schwarz-golden, von Buchheim bzw. deren
Erbtruchsessenamt.
- Helm 7: ein blauer Löwe, belegt mit
zwei roten Balken. Helmdecken blau-silbern. Truchsess von
Pommersfelden
Zu den Helmdecken vgl. das oben Gesagte.
Schildhalter bleiben wie oben beschrieben: Zwei widersehende,
gekrönte goldene Löwen, in den hinteren Vorderpranken an
goldenen Stangen jeweils eine golden befranste Standarte haltend,
rechts golden mit dem schwarzen Reichsadler, links rot mit
silbernem Balken (Österreich).
Die
Stammfolge der Grafen von Schönborn - Teil 1: Der Aufstieg
Der Aufstieg der Familie
Schönborn ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Einst ein
reichsritterschaftliches Geschlecht aus dem Taunus und dem
Westerwald, Burgleute und Amtmänner, schafften sie es in
bedeutende Regierungspositionen und an die Spitzen bedeutender
geistlicher Fürstentümer und prägten ihre Zeit nachhaltig. Man
ist direkt geneigt, von einer Schönbornzeit zu sprechen, denn
rund ein halbes Jahrhundert prägen die Schönborns die
Geschichte des Reiches, der katholischen Kirche und der Kunst
maßgeblich.
- H(einrich) von Schönborn, urkundlich
nach 1275, vermählt mit Gisela von Tiefenbach (?)
- Giselbrecht von Schönborn,
urkundlich 1330-1339, vermählt mit Sylia von
Cramberg
- Gilbrecht von
Schönborn, urkundlich 1351-1383,
vermählt mit Else von Westert
- Heinrich von
Schönborn, urkundlich 1364-1394,
vermählt mit N. von Irmtraut (?)
- Gerhard
von Schönborn,
urkundlich 1387-1411,
Vogt in Westerburg,
Amtmann in Kronberg,
vermählt mit Heilwich
von Haiger, urkundlich
1415-1455
- Johann
von Schönborn,
urkundlich 1439-1489,
1467-1471 Vogt und
Amtmann in Weilburg,
vermählt mit Iliane von
Winneburg
- Johann
von Schönborn,
urkundlich ab 1466, gest.
1529, 1507-1526 Amtmann
in Weilburg, vermählt
mit Katharina Weyer von
Nickenich
- Georg
von Schönborn, gest.
1560, Amtmann in
Weilburg, nassauischer
Rat, Oberamtmann der
Grafschaft
Nassau-Dillenburg,
vermählt mit Margarete
von Mudersbach (gest.
8.7.1551)
- Philipp
von Schönborn, gest.
1589, Amtmann in
Beilstein und Runkel,
vermählt mit Agatha
Donner von Lohrheim
(gest. 12.9.1599)
- Georg
von Schönborn, 1574 -
16.4.1613, Amtmann der
Grafschaft Runkel im
Dienste der Grafen von
Wied, vermählt mit Maria
Barbara von der Leyen
(gest. 1631)
- Johann
Philipp von Schönborn (6.8.1605 -
12.2.1673), konvertiert
zum Katholizismus, 1642
zum Fürstbischof von
Würzburg gewählt, 1647
Erzbischof und Kurfürst
von Mainz, 1663
Fürstbischof von Worms
- Agatha
Maria von Schönborn,
vermählt mit Georg Anton
Waldbott von Bassenheim
- Philipp
Erwein Reichsfreiherr von
Schönborn (1607 -
4.11.1668), konvertiert
zum Katholizismus,
kurmainzischer Geheimrat,
Mainzer Oberamtmann in
Steinbach, vermählt mit
Maria Ursula von
Greiffenclau zu Vollrads
(15.7.1612 - 28.8.1682).
Erwirbt 1650 Herrschaft
Gaibach und 1661 die
Herrschaft Heusenstamm.
Wurde in den
Reichsfreiherrenstand
erhoben. Begründer des
Schönborn'schen
Familienvermögens.
Erhielt 1668 die
reichsständische
Herrschaft Reichelsberg.
Die
Stammfolge der Grafen von Schönborn - Teil 2: Das
Schönborn-Zeitalter
Beginnen wir neu mit dem
letzten der obigen Reihe, dem Stammvater der
"mega-erfolgreichen" Schönborns. Faszinierend an
diesen verwandtschaftlichen Verflechtungen ist nicht nur, daß
hier sechs Kirchenfürsten aus der gleichen Familie engstens
zusammenkommen, daß zeitweise Reichskanzler und
Reichsvizekanzler aus der selben Familie kamen, sondern daß auch
vier Brüder Kirchenfürsten wurden und drei deren Schwestern
Mütter von drei weiteren Fürstbischöfen (Seinsheim, Ostein,
Limburg-Styrum) wurden, abgesehen von weiteren hohen und
höchsten Ämtern in der Familie:
- Philipp Erwein Reichsfreiherr von
Schönborn (1607-1668), kurmainzischer Geheimrat,
Oberamtmann in Steinbach, vermählt mit Maria Ursula von
Greiffenclau zu Vollrads (1612-1682), 12 Kinder, 5
weitere starben jung
- Franz Georg von Schönborn
(6.1.1639 - 16.7.1674), geistliche Laufbahn,
Domkustos von Mainz
- Lothar
Franz von Schönborn (4.10.1655 - 1729), 1693
Fürstbischof von Bamberg, 1695 Fürsterzbischof
von Mainz
- Johann Philipp von Schönborn
(1642 - 1.4.1703) Ritter des Johanniterordens,
Johanniterkomtur in Würzburg, Großprior von
Dacien, kurmainzer Geheimer Rat, Oberst,
Gouverneur von Mainz, kaiserlicher Reichshofrat,
1701 Graf
- Johann Erwein (13.7.1654 -
29.11.1705), Herr von Reichelsberg und
Heusenstamm, vermählt mit Maria Anna Waldbott
von Bassenheim, kinderlos
- Maria Ursula von Schönborn
(27.9.1636 - 1677), vermählt mit Friedrich
Wambold vom Umstadt
- Anna Margaretha von Schönborn
(10.11.1637 - 1668), vermählt mit Wolfgang
Theodor von Metternich-Burscheid
- Maria Clara von Schönborn
(26.9.1647 - 1716), vermählt mit Friedrich
Dietrich von Dalberg
- Anna Barbara von Schönborn
(18.12.1648 - 6.3.1721), vermählt mit Ludwig
Gustav von Hohenlohe-Schillingsfürst
- Eva Rosina von Schönborn
(16.4.1650 - 1715), vermählt mit Wolfgang
Dietrich Truchsess von Wetzhausen
- Katharina Elisabeth von
Schönborn (1.5.1652 - 1707), vermählt mit
Heinrich von Hatzfeld-Gleichen
- Eva Katharina von Schönborn
(11.11.1641 - 1689), Nonne im Kloster Marienberg
- Melchior
Friedrich Graf von Schönborn, kaiserlicher Geheimrat und
Kämmerer, kurmainzischer Staatsminister und
Vicedomus in Aschaffenburg, Obermarschall von
Mainz und Würzburg (16.3.1644 - 19.5.1717),
Erbschenk von Mainz, Erbtruchseß von Würzburg,
5.8.1701 Reichsgraf, 19.2.1711 von
Schönborn-Buchheim, 1.7.1709 böhmischer
Inkolat, 22.1.1710 Inkolat in Niederösterreich,
27.4.1711 Inkolat in Oberösterreich, 1720
Inkolat in Steiermark und Kärnten, 19.2.1711
Alter Herrenstand, vermählt mit Maria Anna
Sophia Johanna Freiin von Boineburg und Lengsfeld
(16.10.1652 - 11.4.1726), 14 Kinder (4 weitere
starben jung)
- Johann
Philipp Franz von Schönborn (15.2.1673 - 18.8.1724),
1719 Fürstbischof von Würzburg
- Maria Anna von
Schönborn (11.7.1669 - 26.11.1703),
vermählt mit Johann Philipp von Stadion
- Maria Sophia von
Schönborn (11.9.1670 - 16.9.1742),
vermählt mit Karl Kaspar Freiherr von
der Leyen
- Anna Carolina Maria v.
Schönborn (3.10.1671 - 7.2.1716),
vermählt mit Johann Franz Sebastian
Freiherr v. Ostein (4.11.1652 -
24.6.1718)
- Johann
Friedrich Karl von Ostein (6.7.1689 -
4.6.1763), 1743-1763
Fürsterzbischof von Mainz, und
1756-1763 Fürstbischof von Worms
- Friedrich
Carl von Schönborn (3.3.1674 - 25.7.1746),
Dompropst von Würzburg, 1705-1734
Reichsvizekanzler, Habsburger
Parteigänger, bekam österreichische
Lehen, darunter Buchheim, 1729
Fürstbischof von Würzburg und Bamberg
- Damian
Hugo Philipp Anton von Schönborn (1676 - 20.8.1743),
zweifacher Landkomtur, 1719 Fürstbischof
von Speyer und 1740 von Konstanz, 1715
Kardinal
- Franz
Georg von Schönborn (1682 - 18.1.1756), Domherr
in Trier, 1723 Dompropst, 1729 Erzbischof
und Kurfürst von Trier, Fürstabt von
Prüm, 1732 auch Fürstbischof von Worms
und Fürstpropst von Ellwangen
- Rudolf Franz Erwein
Graf von Schönborn-Wiesentheid, erst
Domherr in Trier, trat dann wieder in den
Laienstand ein, Herr zu Pommersfelden,
Weyer, Kronbach, Heusenstamm und Gaibach,
kurmainzischer Vicedomus zu
Aschaffenburg, Gesandter in Dresden,
kaiserlicher Geheimrat und Kämmerer
(1677 - 22.9.1754), seit 1701 Graf,
vermählt mit Maria Eleonora Charlotte
Gräfin von Gleichen und Hatzfeld
verwitwete von Dernbach (1679-1718).
- Anselm Franz von
Schönborn (1681-1726), militärische
Karriere, kaiserlicher General.
Begründer der 1801 erloschenen Linie
Schönborn zu Heusenstamm. Vermählt mit
Maria Theresia von Montfort (gest. 1751)
- Eugen Franz
Erwein von Schönborn
(1727-1801),
kaiserlich-königlicher Geheimrat
und Kämmerer
- Marquard Wilhelm von
Schönborn (6.12.1683 - 6.3.1770),
Domherr zu Trier, Speyer und Würzburg,
Dompropst von Bamberg und Eichstätt
- Anna Maria Philippine
von Schönborn (7.3.1685-14.9.1721),
vermählt mit Maximilian Franz Graf von
Seinsheim (11.11.1681 - 14.5.1737)
- Adam
Friedrich August Anton Joseph
Maria v. Seinsheim (16.2.1708 -
18.2.1779), Bischof von Würzburg
(1755-1779) und Bamberg
(1757-1779)
- Amalia Elisabetha von
Schönborn (7.4.1686-12.9.1737),
vermählt mit Leopold von Limburg-Styrum
- Damian
August Philipp Karl Graf von
Limburg-Styrum (16.3.1721 -
26.2.1797), Bischof von Speyer
(1770 - 1797)
- Johanna Eleonora von
Schönborn (2.7.1688 - 12.2.1763),
vermählt mit Kraft Anton Wilhelm von
Oettingen-Baldern (8.10.1684 - 25.4.1751)
- Katharina Elisabetha
von Schönborn (17.3.1692-26.2.1777),
vermählt mit Wenzeslaus von
Nostitz-Rieneck
Die
Stammfolge der Grafen von Schönborn - Teil 3: Drei Linien
Beginnen wir neu mit Rudolf
Franz Erwein Graf von Schönborn-Wiesentheid, dem Stammvater der
drei Linien, die sich bildeten:
- Rudolf Franz Erwein Graf von
Schönborn-Wiesentheid, erst Domherr in Trier, trat dann
wieder in den Laienstand ein, Herr zu Pommersfelden,
Weyer, Kronbach, Heusenstamm und Gaibach, kurmainzischer
Vicedomus zu Aschaffenburg, Gesandter in Dresden,
kaiserlicher Geheimrat und Kämmerer (1677 - 22.9.1754),
seit 1701 Graf, vermählt mit Maria Eleonora Charlotte
Gräfin von Gleichen und Hatzfeld verwitwete von Dernbach
(6.9.1679-1718).
- Melchior Friedrich von
Schönborn (1711-1754), Domkustos von Mainz,
Propst zu St. Alban und Rektor der Universität
Mainz, Domherr zu Bamberg und Würzburg,
königlich-kaiserlicher, mainzischer und
trierischer Geheimrat
- Anna Catharina Maria Sophia
Caroline Gräfin v. Schönborn zu
Wiesentheid-Buchheim u. Wolfsthal (30.7.1702 -
5.11.1760)
- Maria Anna Catharina Elisabeth
v. Schönborn (1703 - 11.6.1743)
- Maria Carolina Theresia
Catharina v. Schönborn (24.10.1705 - 1739)
- Eva Theresia Amalia Philippina
Isabella v. Schönborn (4.3.1707 - 14.11.1794)
- Maria Anna Johanna v.
Schönborn (1712 - 14.11.1788)
- Franz Josef Bonaventura Kilian
Graf von Schönborn-Wiesentheid (8.7.1708 -
27.1.1772), kaiserlich-königlicher Kämmerer,
kurmainzischer Geheimrat, Vicedomus in
Aschaffenburg, Oberamtmann in Kitzingen,
vermählt mit Bernhardina Maria Sophia Theresia
Gräfin von Plettenberg-Nordkirchen (6.9.1719 -
13.4.1769)
- Bernhardina Maria
Theresia Charlotte Theodora Walpurga
Gräfin v. Schönborn (1737 - 7.4.1780)
- Hugo Damian Friedrich
Karl Franz Erwein Graf von
Schönborn-Wiesentheid (1738 -
29.3.1817), kaiserlich-königlicher
Geheimrat und Kämmerer, vermählt mit
Maria Anna Theresia Walpurga Phillipina
Gräfin von Stadion-Thannhausen (1746 -
15.11.1813)
- Friedrich Karl
Graf von Schönborn
(2.8.1781-24.3.1849), vermählt
mit Anna Maria von Kerpen
(13.11.1784 - 8.10.1862),
Begründer der Prager
Linie (Böhmische Linie)
- Erwein
Damian Hugo Graf von
Schönborn (117.5.1812 -
12.1.1881), vermählt mit
Christine Gräfin von
Brühl (28.3.1817 -
23.10.1902)
- Karl
Graf von Schönborn
(10.4.1840 - 29.5.1908),
vermählt mit Johanna
Prinzessin von Lobkowicz
und Zdenka Gräfin von
Sternberg
- Johann
Graf von Schönborn
(3.4.1864 - 7.6.1912),
aus erster Ehe, vermählt
mit Anna von
Wurmbrand-Stuppach
(23.4.1868 - 2.3.1938)
- Karl
Johann Graf von
Schönborn (28.11.1890 -
31.8.1952), vermählt mit
Elisabeth von
Nostitz-Rieneck, Vera von
Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst-Kaunitz,
Alexandra Völcker und
Gabriele von
Seydlitz-Kurzbach
- Hugo
Damian Graf von
Schönborn (22.9.1916 -
6.3.1979), aus erster
Ehe, vermählt mit
Eleonore Freiin von
Doblhoff (geb. 14.4.1920)
- Johann
Philipp Graf von
Schönborn (geb.
27.1.1943), vermählt mit
Adelheid von Buchwaldt
- Christoph
Graf von Schönborn (geb.
22.1.1945), Eintritt in
den Dominikanerordern,
Professor für Dogmatik
in Fribourg, Mitverfasser
und Redaktionssekretär
des Weltkatechismus, 1995
Koadjutor zu Wien, 1996
Erzbischof von Wien,
Kardinal.
- Franz de
Paula Graf von Schönborn (24.1.1844-25.6.1899),
Bischof von Budweis,
Erzbischof von Prag,
Kardinal
- Franz Philipp
Joseph Graf von
Schönborn-Buchheim
(14.9.1768-18.8.1841), Begründer
der Wiener Linie
(österreichische Linie), vermählt mit
Maria Sophia Antonie von der
Leyen (23.7.1769 - 18.1.1834)
- Karl
Franz Eduard Graf von
Schönborn-Buchheim
(2.5.1803 - 24.4.1854),
vermählt mit Anna
Gräfin Bolza (4.8.1806 -
8.4.1876)
- Erwein
Graf von Schönborn (1842
- 20.1.1903), vermählt
mit Franziska von
Trauttmannsdorff-Weinsberg
(1844 - 10.2.898)
- Friedrich
Karl Graf von Schönborn
(23.2.1869 - 2.3.1932),
vermählt mit Donna
Teresa Dentice und Donna
Sofia Dentice
- Georg
Graf von Schönborn
(5.3.1906 - 27.1.1989),
vermählt mit Elisabeth
Orssich de Slavetich
(3.6.1902 - 17.4.1967)
- Sophia
Theresia Gräfin von Schönborn
(1772-1810), vermählt mit
Philipp Fürst von der Leyen und
Hohengeroldseck
- Franz Erwein
Damian Josef Graf von Schönborn-Wiesentheid
(7.4.1776 -
5.2.1840),
kaiserlich-königlicher
Kämmerer, vermählt mit
Ferdinanda Isabella Gräfin von
Westphalen zu Fürstenberg
(1781-1813)
- Hugo
Damian Erwein Graf v.
Schönborn-Wiesentheid
(1805 - 29.4.1865)
- Maria
Anna Carolina Friderica
v. Schönborn-Wiesentheid
(31.1.1809 - 26.6.1856)
- Franz
Philipp Damian Graf v.
Schönborn-Wiesentheid
(27.7.1813 - 8.4.1844)
- Klemens
August Emmerich Graf von
Schönborn-Wiesentheid
(8.10.1810 - 24.8.1877),
vermählt mit Irene
Gräfin Batthyáni de
Német-Újvár (1811 -
25.4.1891)
- Arthur
Franz Maximilian Graf von
Schönborn-Wiesentheid
(30.1.1846 - 29.9.1915),
vermählt mit Stephanie
Prinzessin zu
Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst
(6.7.1851 - 18.3.1882)
- Erwein
Klemens Chlodwig Karl
Maria Graf von
Schönborn-Wiesentheid
(6.10.1877 - 12.11.1942),
vermählt mit Donna
Ernestina Ruffo
(18.10.1880 - 19.8.1965)
- Friedrich
Karl Anton Graf von
Schönborn-Wiesentheid
(14.10.1916 - 15.9.1998),
vermählt mit Donna
Graziela Alvares Pereira
de Melo (1929-1998)
- Paul
Anton Graf von
Schönborn-Wiesentheid
(geb. 15.5.1962),
Bankkaufmann, vermählt
mit Contessa Damiana
Lovatelli (geb.
31.3.1961), derzeitiger
Chef des Hauses
Schönborn
Literatur
und Links:
Siebmachers
Wappenbücher
Stephan Mauelshagen, Ordensritter -
Landesherr - Kirchenfürst: Damian Hugo von Schönborn,
Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt
Bruchsal, Band 18, Verlag Regionalkultur, 2001, ISBN
3-89735-173-0
Hartmut Platte: Das Haus Schönborn, Grafen, Fürstbischöfe und
Mäzene, Börde-Verlag Werl, 2006, Reihe Deutsche Fürstenhäuser
Heft 13, ISBN 3-980 9107-3-3
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Ausstellungskatalog "Die Grafen von Schönborn.
Kirchenfürsten, Sammler, Mäzene", Verlag des Germanischen
Nationalmuseums, Nürnberg 1989
Das Haus Schönborn: http://www.schoenborn.de/
Otto Hupp, Münchener Kalender, Jahrgang 1898, Verlagsanstalt,
München und Regensburg, 1898
Weitere
Monographien - Zurück
zur Übersicht Heraldik
Home
©
Copyright Text, Graphik und Photos - sofern nicht anders
angegeben: Bernhard Peter 2007, 2008
Die Abb. historischer Zeichnungen sind selbst angefertige Scans
historischer Originale.
Sofern bekannt, ist der Urheber bei der jeweiligen historischen
Graphik angegeben.
Impressum