Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 7
Würzburg - ein heraldischer Leckerbissen

Dom zu Würzburg, Sepultur, Metall-Epitaph für Friedrich Johann Georg und Franz Peter von Sickingen

In der Sepultur hängt seitlich in einer der östlichen Kapellenräume ein barockes Metall-Epitaph für Friedrich Johann Georg von Sickingen zu Hohenburg (12.3.1668-29.8.1719), der 1677 Domherr in Bamberg und Würzburg wurde, der im Jahre 1700 Regierungspräsident in Würzburg wurde und außerdem noch Domherr in Mainz war, sowie für Franz Peter von Sickingen zu Hohenburg (21.6.1669-12.1.1736), welcher am 23.8.1678 seine ihm von seinem Onkel Johann Kasimir von Sickingen abgetretene Präbende als Domherr in Würzburg in Besitz nahm und am 18.7.1693 zu Kapitel ging, der dazu noch seit dem 4.3.1686 Domherr in Bamberg war und außerdem Propst zu Wechterswinkel und Propst zu St. Gangolph in Bamberg sowie Obereinnahmspräsident in Bamberg.

 

Wie die Inschrift bezeugt, wurde den beiden genannten Brüdern dieses Epitaph von zwei weiteren Brüdern gestiftet, nämlich von Kasimir Anton Heinrich von Sickingen zu Hohenburg (14.6.1684-30.8.1750), 1699 Domherr in Mainz, Domherr in Konstanz, 1743-1750 Fürstbischof von Konstanz, und Ferdinand Hartmann Freiherr von Sickingen zu Hohenburg (1673-29.8.1743), kaiserlicher geheimer Rat und Statthalter in Freiburg und Präsident der vorderösterreichischen Ritterschaft.

Zum Verständnis der entlang der beiden Seiten des Epitaphs angeordneten Ahnenprobe hier die genealogischen Zusammenhänge als Übersicht:

Die Geschwister:

Eltern:

Großeltern:

Urgroßeltern:

 

Die Ahnenprobe beginnt heraldisch rechts oben mit dem Wappenschild der Freiherren von Sickingen, innerhalb eines roten Bordes in Schwarz fünf (2:1:2) silberne Kugeln (Abb. oben links). Der Schild steht für den Vater der Brüder, Franz Ferdinand Freiherr von Sickingen zu Hohenburg (20.10.1638-12.10.1687), den Großvater väterlicherseits, Friedrich Franz Freiherr von Sickingen zu Hohenburg (6.1.1606-8.3.1659), sowie für dessen Vater, Johann Jakob von Sickingen zu Hohenburg (25.11.1571-1611). Darunter ist der Wappenschild der Freiherren von Ostein, in Blau ein aufspringender goldener Windhund mit rotem Halsband, hier aus Courtoisie einwärts gewendet (Abb. oben rechts). Der Schild steht für die Großmutter mütterlicherseits, Maria Esther von Ostein (-7.5.1690), sowie für deren Vater, Johann Georg von Ostein (-1635), österreichischer Statthalter zu Ensisheim im Breisgau, Sohn von Johann Jakob I. von Ostein und Apollonia von Hallweil.

 

Das dritte Wappen auf der Schwertseite zeigt den Wappenschild der von Reinach, in Gold ein roter, blau bewehrter, rotgezungter Löwe mit blauem Kopf, hier aus Courtoisie einwärts gewendet (Abb. oben links). Der Schild steht für die Urgroßmutter Susanna von Reinach (-1.3.1637), Tochter von Edmund von Reinach und Margarethe zu Rhein. Der vierte und letzte Wappenschild auf dieser heraldisch rechten Seite zeigt das Wappenbild der Faust von Stromberg, golden-rot geschacht mit einem schwarzen Stern im goldenen rechten Obereck (Abb. oben rechts). Der Schild steht für die Urgroßmutter Agnes Faust von Stromberg, Tochter von Salentin Faust von Stromberg und Magdalena von Schönau.

 

Die Ahnenprobe auf der Spindelseite beginnt mit dem Wappenschild der Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, geviert, Feld 1 und 4: unter einem mit drei Spitzen abgeteilten goldenen Schildhaupt in Blau 6 (3:2:1) silberne Lilien, Feld 2 und 3: in Gold ein schwarzes Ankerkreuz. Hier steht der Schild für die Mutter der beiden Kleriker, Anna Maria Franziska Katharina Kämmerer von Worms gen. von Dalberg (-19.1.1697), sowie für den Großvater mütterlicherseits, Wolfgang Hartmann Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, kurmainzischer Rat und Oberamtmann zu Höchst, und dessen Vater, Wolf Dietrich Freiherr Kämmerer von Worms gen. von Dalberg (-1.7.1618). Darunter folgt als nächstes der Wappenschild der Echter von Mespelbrunn, in Blau ein silberner, mit drei blauen Ringen belegter Schrägbalken. Er steht für die Großmutter mütterlicherseits, Maria Echter von Mespelbrunn (1621-1663), und ihren Vater, Johann Dietrich Freiherr Echter von Mespelbrunn (1580-1629).

 

Der dritte Schild auf der Spindelseite zeigt das Wappen der von Cronberg und ist geviert, Feld 1: in Rot eine goldene Krone, Feld 2 und 3: in Silber 4 (2:2) blaue Eisenhütlein (silbern-blauer pfahlförmig angeordneter Eisenhutfeh), Feld 4: ledig und rot. Hier steht das Wappen für die Urgroßmutter Magdalena von Cronberg (-29.8.1616) aus dem Kronenstamm, Tochter von Hartmut XIV. von Cronberg (1550-21.6.1606), kurmainzischer Rat, Oberamtmann in Hofheim und Höchst, Lohr und Rieneck, und Margarete Brendel von Homburg. Und als letztes Wappen in dieser Reihe sehen wir noch ein zweites Mal das oben bereits beschriebene Wappen der Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, hier steht es jedoch für die Urgroßmutter Ursula Katharina von Dalberg.

Literatur, Links und Quellen:
Bistum Würzburg: http://www.bistum-wuerzburg.de/
Bistum Würzburg bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bistum_W%C3%BCrzburg
St. Kilians-Dom:
http://www.dom-wuerzburg.de/index.php?r=t/
Der Dom zu Würzburg, Schnell Kunstführer Nr. 232, 11. Auflage 1997, Verlag Schnell & Steiner GmbH Regensburg, ISBN 3-7954-4194-3.
Beschreibung dieses Epitaphs in: Joh. Octavian Salver, Proben des hohen deutschen Reichs Adels oder Sammlungen alter Denkmäler http://books.google.de/books?id=ZONWAAAAcAAJ S. 640-643

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Wappen der Herren von Cronberg - Kronenstamm

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