Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 3140
Saarbrücken

Die ev. Stiftskirche St. Arnual - Philipp von Neuß

Die Grabplatte für Philipp von Neuß (-7.7.1597) ist deutlich in drei Zonen geteilt, die mittlere für das Ehewappen, die obere für die biographischen Daten und die untere für einen segensreichen Text aus der Bibel. Die obere Inschriftenzone enthält folgenden Text: "GEPREISSET SEY DER NAME / GOTTES EWIGLICH / ANNO 1597 DEN 7 IVLII IST / DER E(H)R(E)NVEST PHILIP(P)S VON NEVS/SE ETC ZV FORBACH IN DEM HER(R)N / C(H)RISTO SELIGLICH ENTSCHLAF/FEN VND LIEGT HIE(R) BEGRABEN". Die obere Inschriftenzone enthält ein Bibelzitat: "PSALM 3 / ICH LIEGE VND SCHLAFFE / GANTZ MIT FRIEDEN / DEN(N) ALLEIN DV HERR / HIELFST MIR DAS(S) / ICH SICHER / WOHNE". Philipp von Neuß war der Sohn von Georg von Neuß, Saarbrücker Schultheiß und Rentmeister, und Else gen. Pfennwert von Hermannshausen.

 

Die mittlere Zone enthält innerhalb eines kreisrunden Laubkranzes das Allianzwappen aus zwei Vollwappen. Heraldisch rechts sehen wir das Wappen des Ehemannes, das der Saarbrücker Familie von Neuß, im Schild ein Sattel zwischen je einem Stern oben und unten, auf dem Helm ein Flug, beiderseits belegt mit dem Sattel zwischen den beiden Sternen wie im Schild. Die Tinkturen sind nicht bekannt. Die Familie erscheint nur mit drei Personen, allesamt hier in St. Arnual begraben, 1.) dieser Philipp von Neuß, 2.) Katharina von Neuß und 3.) Georg von Neuß, Vater des Philipp. Im Siebmacher erscheint die Familie im Band Lothringen, Briefadel S. 51, T. 33, allerdings nur mit einem Stern im Schild, was durch den Befund in St. Arnual widerlegt ist.

Heraldisch links sehen wir das Wappen der Ehefrau, Anna Nimbsgern von Lungfelden (-1622), die Tochter von Peter Nimbsgern von Lungfelden (1515-1561), Saarbrücker Rat und Sekretär, und seiner ersten Ehefrau, Margaretha Leiß (-25.5.1554). Der Vater wurde in Longeville-lès-Saint-Avold (Moselle, Frankreich) geboren, die Mutter in Horchheim. Das Wappen der Nimbsgern von Lungfelden zeigt einen Eichenast mit einem nach oben gerichteten Zweig, der beidseitig ein Eichenblatt und dazwischen drei Eicheln trägt, auf dem Helm vier mit Eicheln belegte Straußenfedern. Die Tinkturen sind nicht bekannt. Der Vater Peter Nimbsgern heiratete in zweiter Ehe Anna Wölflin, und aus dieser Ehe entsprossen Anna Halbbrüder Philipp, Heinrich und Bernhard. Für dieses Wappen gibt es auch noch spätere Belege durch Siegelführung aus dem Jahr 1629 für den Hofgerichtsprokurator, Kanzleiregistrator und kaiserlichen Notar Johann Rupprecht Nimbsgern.

Abb.: Nur in der Detailvergrößerung sieht man die aufrechten Eicheln, die als Reihe jeder der vier Straußenfedern aufliegen.

Abb.: die obere Inschrift mit den biographischen Angaben

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@49.2174854,7.0178719,19z?entry=ttu - https://www.google.de/maps/@49.2174384,7.0179076,73m/data=!3m1!1e3?entry=ttu
Stift St. Arnual auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Sankt_Arnual
Webseite des Stifts St. Arnual:
https://ev-stift-st-arnual.de/
Stiftskirche St. Arnual:
https://ev-stift-st-arnual.de/stiftskirche/stiftskirche-st-arnual/
Ev. Kirchengemeinde St. Arnual:
https://evangelische-kirche-st-arnual.de/
Geschichte der Stiftskirche auf den Seiten der ev. Kirchengemeinde:
https://evangelische-kirche-st-arnual.de/gottesdienste-2/
Verwendung der Innenaufnahmen mit
freundlicher Erlaubnis von Herrn Prof. Dr. Joachim Conrad vom 27.10.2024, wofür ihm an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Rolf Heintz für wertvolle Informationen zu den Saarbrücker Familien und großzügige Zurverfügungstellung von Daten
Unsere Saar 1933/34
Genealogische Daten auf
http://www.familie-altmeier.de

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