Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 66
Würzburg
(Unterfranken)
Dom zu Würzburg, Schönborn-Kapelle
Die
Schönborn-Kapelle
1721-1736 baute Balthasar
Neumann an die Nordwand des Querhauses die Grabkapelle für die
Bischöfe aus dem Hause Schönborn im barocken Stil an, unter
Ersatz einer älteren Kapelle. Johann Philipp Franz von
Schönborn hatte schon als Dompropst eine solche Kapelle erbauen
wollen, doch im Kapitel gab es dafür wenig Unterstützung. Erst
nach seiner Wahl zum Fürstbischof konnte er das Projekt wieder
aufgreifen und endlich realisieren. Bis 1724 war der Rohbau
fertig. Dann kam es unter dem Nachfolger zum Baustopp, weil der
Nachfolger Christoph Franz von Hutten wenig Interesse an der
Apotheose einer anderen Familie hatte. Ein weiteres Problem war
die Finanzierung, denn der Bauherr hatte zwar sein hinterlassenes
Vermögen als Sicherheit für die Baufortführung eingesetzt,
doch leider waren das mehr passive Posten, und so entstand Streit
um die Bezahlung der entlassenen Handwerker. Tatsächlich hatte
der prunkliebende Schönborn-Bischof sowohl das Hochstift als
auch sich selbst in Schulden gestürzt. Also stritten Handwerker
und Nachfolger, Hochstift und Familie miteinander um Übernahme
der Schulden, ohne Einigung, bis alles im Sande verlief.
Natürlich wurde auch nicht weitergebaut, die Handwerker waren ja
nicht nur nicht bezahlt, sondern auch entlassen worden. Man
versuchte aus dem Nachlaß des Bauherrn so viel wie möglich zu
Geld zu machen, um die hinterlassenen Schulden zu mindern.
Erst als wieder ein Schönborn auf dem Würzburger Bischofsthron saß, ging es 1729 weiter, und 1736 konnte die Kapelle geweiht werden. Die Ausstattung erfolgte 1733-1738. Mit ihrer spätbarocken Kuppel mit Laterne kontrastiert sie mit dem dahinter liegenden romanischen Querhaus. Dem Herrschaftsverständnis des barocken Fürstbischofs entspricht es, daß er vom stadtseitigen Balkon seiner Residenz auf die Grablege blicken konnte. Der Bau fand unter Mitwirkung von Maximilian von Welsch statt, einem Mainzer Barockbaumeister, der den ersten Entwurf angefertigt hatte. Neumann variierte den Entwurf und erfand das großartige Raumkonzept. Innen begleiten zwei ovale Seitenräume die von Wandsäulen getragene Mittelkuppel, eine gemessen am zur Verfügung stehenden Platz sehr aufwendige Grundrißgestaltung. Der Grundriß mit Rotunde und zwei diese durchdringenden ovalen Annexen ist maximale Komplexität auf kleinstem Raum. Maximilian von Welsch hatte noch ein bis zur Kuppel rechteckiges Grundkonzept entworfen, erst Balthasar Neumann hatte die Idee der Kurvatur des Raumes mit sich durchdringenden Oval- und Kreisformen und so einen der schönsten und interessantesten Räume des späten Barocks erschaffen.
Die vergoldeten Stukkaturen stammen von Antonio Giuseppe Bossi. Der Hofmaler Rudolf Byss fertigte 1733-1734 die Fresken im Mittelgewölbe (Auferstehung und Weltgericht) und über dem Hauptaltar (Auferstehung Christi) an. Innen herrscht schwarzer Marmor vor, düsterer Stein für eine Grablege und ein Kontrast zur lichten Höhe. Claude Curé fertigte Grabdenkmäler, Seitenaltäre und eine Pietà an. Insgesamt sind hier drei Altäre und vier Grabdenkmäler. Sechs Statuen aus weißem Carrara-Marmor für die Seitenaltäre und den Hauptaltar entstanden nach Entwürfen von Johann Wolfgang van der Auwera. Die ersten Altarblätter malte der Venezianer Federico Bencovich, doch 1752 ersetzte man sie durch Gemälde von Tiepolo, die ersteren gingen verloren.
Bei den verheerenden Kriegszerstörungen am 16.3.1945 kam die Schönbornkapelle glimpflich davon: Der Baukörper blieb weitgehend erhalten, nur die Kupferverkleidung der Kuppel hatte Schaden genommen, und das Kuppelfresko war beschädigt, ca. 1 m2 war heruntergefallen. Es war dennoch eine aufwendige Restaurierung notwendig, weil durch die Schäden an der Außenhaut Regen eindringen konnte. Außerdem waren die Fensterscheiben kaputt gegangen, und die Tauben schädigten mit ihrem Ätz-Kot den Stuck. Der Kreuzaltar der Schönbornkapelle aus dem Jahr 1736 war zerstört. Erst einmal wurde ein Notdach errichtet. Walter Scheidemantel, ein Kunstmaler aus Parsberg, wurde mit der Wiederherstellung des Deckengemäldes beauftragt. Weil aber der Raum ansonsten intakt war, diente er nach 1945 als Notkapelle für die Dompfarrei für die Gottesdienste, außerdem als Werkstätte, insbesondere nach dem Einsturz der nördlichen Seitenschiffswand des Domes. Erst 1947 konnte die Kapelle neu verglast werden, und die letzten Schäden am Dach und Laterne wurden 1953 mit Schiefer und Kupfer repariert. 1956 bekam die Schönbornkapelle durch die Freilegung des Portals ihr Äußeres zurück. Die Wandkerzenhalter fehlen, sie wurden in der Nachkriegszeit gestohlen. Doch insgesamt hat die Kapelle im Wesentlichen den Krieg überstanden und gilt daher auch heute noch als originaler Kirchenbau Balthasar Neumanns. Nur die Fresken kann man aufgrund der vielfachen Überarbeitung nicht mehr als original bezeichnen.
Die Gruft wurde 1960 geöffnet, weil die in den Boden eingelassenen Deckplatten gerissen waren und einzustürzen drohten. Neben den beiden Schönborn-Fürstbischöfen Friedrich Carl von Schönborn und Johann Philipp Franz von Schönborn, also den beiden Bauherren, war hier auch Prinzessin Theodolinde von Bayern (1816-1817), eine Tochter des Kronprinzen Ludwig I., der zu der Zeit in Würzburg residierte, bestattet worden. Neben den Seitenaltären erinnern vier sandsteinerne, bronzeartig getönte und teilvergoldete Inschriftentafeln des Hofbildhauers Claude Curé an vier Schönborn-Fürstbischöfe:
Über den beiden Eingängen, den Durchgängen zum Dom, befindet sich jeweils eine prächtige Kartusche mit dem Schönborn-Wappen:
Die
Einzelbestandteile des Wappens
Das Wappen des Grafen und
Fürstbischofs von Schönborn hat insgesamt 14 Elemente. Es
handelt sich um das Familienwappen der Grafen von Schönborn, wie
es seit dem frühen 18. Jh. geführt wurde, mit 10 Elementen,
bereichert um 4 Elemente der kirchlichen Würden und Ämter. Im
einzelnen sind das:
Feld 1 | Feld 2 | Feld 3 |
Feld 4 | Herzschild | Feld 6 |
Feld 7 | Feld 8 | Feld 9 |
Die von
Schönborn
Schönborn - wer
hätte da nicht sofort die Assoziation zu glanzvoller Hofhaltung
des Barocks, zu Schlössern und Prachtentfaltung, zu Trier,
Mainz, Bamberg, Wien, Pommersfelden und Bruchsal, zu Geisenheim,
Gaibach und Heusenstamm. Ein Geschlecht des rheinischen Uradels
stieg auf zu einer der bedeutendsten Familien, die wichtige und
wichtigste Ämter an den Schaltstellen der Macht und der Kirche
besetzte, und die, was noch bedeutender für uns heute ist, durch
ihr beispielloses Mäzenatentum zur Schaffung einiger der
bedeutendsten Kunstwerke der Architektur beitrugen. Barock und
Schönborn - in Süddeutschland eine fast untrennbar zu nennende
Einheit. Auch in Würzburg und Franken steht der Name Schönborn
für eine Zeit des Friedens, des Wohlstandes und der Blüte der
Kunst. Seit 1633 waren die von Schönborn Reichsfreiherren, 1701
wurden sie in den Reichsgrafenstand erhoben.
Johann Philipp von
Schönborn (1605-1673)
Geb. 6.8.1605 in Eschbach im
Westerwald, Vater: Georg von Schönborn (kurmainzischer Amtmann),
Mutter: Barbara von der Leyen
1619 niedere Weihen in Mainz
1621 Domizellar in Würzburg
1625 Domizellar in Mainz
1629 Domkapitular in Würzburg
1630 Domkapitular in Worms
1631-1634 Aufenthalt in Köln, Bekanntschaft mit Friedrich Spee
16.8.1642 Wahl zum Fürstbischof von Würzburg, Politik der
Friedenssicherung, der Toleranz und des Ausgleichs, war mit
seinen Gedanken zu einer katholisch-protestantischen
Glaubensunion seiner Zeit weit voraus. Beendigung der
Hexenverfolgungen.
1647 Wahl zum Erzbischof und Kurfürst von Mainz
1648 maßgeblich am Westfälischen Frieden beteiligt
1663 Wahl zum Bischof von Worms
gest. 18.2.1673
Johann
Philipp Franz von Schönborn (1673-1724)
Geb. 15.2.1673 in Würzburg,
Vater: Melchior Friedrich von Schönborn, kurmainzischer
Oberhofmeister, Staatsminister und kaiserlicher Geheimrat,
Mutter: Maria Sophia von Boineburg
Ab 1681 Jesuitengymnasium in Aschaffenburg
1682 Domizellar in Würzburg
1687 Domizellar in Bamberg
1687-1690 Studium in Würzburg und Mainz
1690-1693 Studium am Collegium Germanicum in Rom
1694 Kanonikat im Bamberger Domkapitel
1696 niedere Weihen
1699 Kanonikat im Würzburger Domkapitel
1699 Propst am Sankt Bartholomäus-Stift in Frankfurt
1714 Wahl zum Dompropst in Mainz
18.9.1719 Wahl zum Fürstbischof von Würzburg
22. und 25.Juli 1720 Diakonats- und Priesterweihe
10.11.1720 Bischofsweihe durch seinen Großonkel Lothar Franz von
Schönborn
1720 Einführung einer neuen Handwerksordnung
1720 Grundsteinlegung für die Würzburger Residenz
1721 Beginn der Schönbornkapelle am St. Kilians-Dom
Bedeutung: Großzügiger Förderer der Künste und der
Architektur, rigorose Durchsetzung von Reformideen,
Steuererhöhungen und erhöhter Verteidigungsetat, dadurch
Erzeugung erheblichen Widerstandes gegen seine Regierung.
Förderer der Wirtschaft.
Gest. 18.8.1724
Friedrich
Carl von Schönborn (1674-1746)
Geb. 3.3.1674 in Mainz, Vater:
Melchior Friedrich von Schönborn, kurmainzischer Oberhofmeister,
Staatsminister und kaiserlicher Geheimrat, Mutter: Maria Sophia
von Boineburg
Ab 1681 Jesuitengymnasium in Aschaffenburg
1683 Domizellar in Würzburg
1685 Domizellar in Bamberg
1687-1690 Studium in Würzburg und Mainz
1690-1693 Studium am Collegium Germanicum in Rom
1701 niedere Weihen in Frankfurt
1704 Mitglied im Würzburger Domkapitel
1705 Mitglied im Bamberger Domkapitel
diplomatische Tätigkeiten, Reichsvizekanzler, Vermittlung
zwischen Kaiser und Papst im Spanischen Erbfolgekrieg, 1714
Schaffung des Friedens von Rastatt und Baden, Beilegung der
Differenzen zwischen Kaiser und Papst
1727 Dompropst zu Würzburg
1729 Fürstbischof von Bamberg
18.5.1729 Fürstbischof von Würzburg. Unter seiner Regierung
wirtschaftliche Blüte, kultureller Höhepunkt. Bau und
Renovierung von rund 100 Kirchen allein im Bistum Würzburg.
Neuordnung des Theologiestudiums. Reformen in Justiz, Verwaltung
und Wirtschaft. Einer der bedeutendsten Fürstbischöfe
Würzburgs.
26.7.1746 gestorben.
Zur
Übersicht ein Ausschnitt aus der Liste der Würzburger
Fürstbischöfe:
Julius Echter von Mespelbrunn
1573-1617
Johann Gottfried von Aschhausen 1617-1622
Philipp Adolf von Ehrenberg 1623-1631
Franz von Hatzfeld 1631-1642
Johann Philipp
von Schönborn (desgl. Erzbischof von Mainz) 1642-1673
Johann Hartmann von Rosenbach
1673-1675
Peter Philipp von Dernbach (desgl. Bischof von Bamberg) 1675-1683
Konrad Wilhelm von Wernau 1683-1684
Johann Gottfried von Guttenberg 1684-1698
Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths 1699-1719
Johann Philipp
Franz von Schönborn 1719-1724
Christoph Franz von Hutten
1724-1729
Friedrich Carl
von Schönborn (desgl. Bischof von Bamberg) 1729-1746
Anselm Franz von Ingelheim
1746-1749
Karl Philipp von Greiffenclau-Vollraths 1749-1754
Adam Friedrich von Seinsheim (desgl. Bischof von Bamberg)
1755-1779
Franz Ludwig von Erthal 1779-1795
Herzogshut und Kaiserkrone übereinander | Bischofsstab |
Oben sieht man übereinander Herzogshut und Kaiserkrone, ersterer für das Hochstift Würzburg, letzterer für das Hochstift Bamberg, eine kaiserliche Stiftung. Diese beiden Würden hatte nur Friedrich Carl von Schönborn inne, deshalb verweisen diese Wappen auf ihn, und unter ihm wurde auch die Ausstattung angefertigt.
Die
Stammfolge der Grafen von Schönborn - Teil 1: Der Aufstieg
Der Aufstieg der Familie
Schönborn ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Einst ein
reichsritterschaftliches Geschlecht aus dem Taunus und dem
Westerwald, Burgleute und Amtmänner, schafften sie es in
bedeutende Regierungspositionen und an die Spitzen bedeutender
geistlicher Fürstentümer und prägten ihre Zeit nachhaltig. Man
ist direkt geneigt, von einer Schönbornzeit zu sprechen, denn
rund ein halbes Jahrhundert prägen die Schönborns die
Geschichte des Reiches, der katholischen Kirche und der Kunst
maßgeblich.
Die
Stammfolge der Grafen von Schönborn - Teil 2: Das
Schönborn-Zeitalter
Beginnen wir neu mit dem
letzten der obigen Reihe, dem Stammvater der
"mega-erfolgreichen" Schönborns. Faszinierend an
diesen verwandtschaftlichen Verflechtungen ist nicht nur, daß
hier sechs Kirchenfürsten aus der gleichen Familie engstens
zusammenkommen, daß zeitweise Reichskanzler und
Reichsvizekanzler aus der selben Familie kamen, sondern daß auch
vier Brüder Kirchenfürsten wurden und drei von deren Schwestern
Mütter von drei weiteren Fürstbischöfen (Seinsheim, Ostein,
Limburg-Styrum) wurden, abgesehen von weiteren hohen und
höchsten Ämtern in der Familie:
Die
Stammfolge der Grafen von Schönborn - Teil 3: Drei Linien
Beginnen wir neu mit Rudolf
Franz Erwein Graf von Schönborn-Wiesentheid, dem Stammvater der
drei Linien, die sich bildeten:
Die beiden Durchgänge zwischen der Schönbornkapelle und dem Dom sind mit 1734-1735 entstandenen Gittertüren von Hofschlosser Johann Georg Oegg verschlossen. Beide Türen tragen im Zentrum erneut das Stammwappen der Grafen von Schönborn. Unten sieht man jeweils einen Totenschädel als Memento mori eingearbeitet. Oben sieht man übereinander Herzogshut und Kaiserkrone, ersterer für das Hochstift Würzburg, letzterer für das Hochstift Bamberg, eine kaiserliche Stiftung. Diese beiden Würden hatte nur Friedrich Carl von Schönborn inne, deshalb verweisen diese Wappen auf ihn, und unter ihm wurde auch die Ausstattung angefertigt.
Außenfassade der Schönbornkapelle
Im Prinzip erhebt sich die Kapelle auf einem rechteckigen
Grundriß mit stark abgerundeten Kanten. Der Mittelteil mit
Portal und ovalem Oberlicht tritt risalitartig hervor. Die
holzgeschnitzten Rokoko-Türen des Hauptportals besitzen
schmiedeeisernes Gitterwerk von Johann Georg Oegg, 1735
angefertigt. Jedes Seitenteil der Nordfassade und jede
Seitenfläche im Westen und im Osten besitzt ein einzelnes
Fenster. Zwei verzwillingte Dreiviertelsäulen auf hohen Sockeln
mit üppigen, eigenwilligen Kompositkapitellen tragen den großen
Dreiecksgiebel, der bis in die Attika reicht. Das reich
profilierte Portal wird von zwei freistehenden Säulen mit
kurzen, nach innen offenen Stücken eines Volutengiebels darüber
flankiert. Als Memento mori lagern auf den Giebelschenkeln zwei
Gerippe in faltigen Leichentüchern, das eine mit Sanduhr, das
andere trug einmal eine heute verloren gegangene Sichel, iin der
Linken hält es einen Herzogshut. Das eine hat das Tuch über den
Schädel gezogen, das andere trägt um den Schädel einen
Laubkranz. Über dem Portalscheitel steht über einem von
Fledermausflügeln eingefaßten Totenschädel in einer von einer
Laubkrone überhöhten Kartusche die Inschrift zu lesen:
"BEATI MORTVI QVI IN DOMINO MORIVNTUR - selig sind die
Toten, die im Herrn sterben. Auch die Fensterbrüstungen tragen
Reliefs mit Totenkopfmotiven und Knochen; an den Scheiteln sind
große, geflügelte Engelsköpfe angebracht. Auch am ovalen
Oberlicht des Portals, das von Voluten, Girlanden, und Zweigen
eingerahmt wird, sind unten zwei Engelsköpfe und oben ein
Totenkopf zu sehen. Selbst die vier großen, giebeltragenden
Säulen haben Totenschädel mit Fledermausflügeln und über den
Kopf gezogenen Tüchern in die Kapitelle integriert. So wird beim
näheren Hinsehen der ganze Fassadenschmuck zu einem großen
Memento mori. Über dem Oberlicht sitzt ein Engel, flankiert von
zwei symmetrischen Henkelvasen, aus denen oben Feuer lodert. Die
beiden Seitenschenkel des verkröpften Dreiecksgiebels tragen
Allegorien der Spes und der Caritas, erstere atypisch mit Buch im
Arm, letztere mit zwei Kinder in den Armen. Im Giebelfeld selbst
befindet sich ein großes Schönbornwappen wie
beschrieben, herzoglich gekrönt und von zwei stehenden Löwen
gehalten. Auf der Spitze des Giebels halten zwei Putten das
vergoldete Kreuz als Sinnbild des Glaubens. Die Attika trägt
insgesamt zehn Vasen, davon zwei auf dem Portalvorbau über den
beiden Allegorien. Die gesamte Außenplastik wurde 1723-1724 von
Claude Curé angefertigt.
Die verwitterten Originale wurden mittlerweile durch Kopien ersetzt. Aktuell (2021) besteht wieder Sanierungsbedarf an der Fassade, nachdem sich einzelne Fassadenelemente gelöst hatten. Aktueller Stand ist die seit Juli 2020 bestehende Einkleidung in ein Schutzgerüst, während man auf Möglichkeiten zur Finanzierung wartet, denn derzeit können aufgrund eines Baumoratoriums nur Notmaßnahmen finanziert werden.
Kurzgefaßte Geschichte des Würzburger Domes
Literatur,
Quellen und Links:
Siebmachers
Wappenbücher
Der Dom zu Würzburg, Schnell Kunstführer Nr. 232, 11. Auflage
1997, Verlag Schnell & Steiner GmbH Regensburg, ISBN
3-7954-4194-3.
St. Kilians-Dom: http://www.dom-wuerzburg.de/index.php?r=t/
Stephan Mauelshagen, Ordensritter - Landesherr - Kirchenfürst:
Damian Hugo von Schönborn, Veröffentlichungen der Historischen
Kommission der Stadt Bruchsal, Band 18, Verlag Regionalkultur,
2001, ISBN 3-89735-173-0
Hartmut Platte: Das Haus Schönborn, Grafen, Fürstbischöfe und
Mäzene, Börde-Verlag Werl, 2006, Reihe Deutsche Fürstenhäuser
Heft 13, ISBN 3-980 9107-3-3
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Hermann Maué, Sonja Brink (Hrsg.), Ausstellungskatalog "Die
Grafen von Schönborn. Kirchenfürsten, Sammler, Mäzene",
Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg vom 18.
Februar bis 23. April 1989
Das Haus Schönborn: http://www.schoenborn.de/
Bistum Würzburg: http://www.bistum-wuerzburg.de/
Bistum Würzburg bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bistum_W%C3%BCrzburg
Aschaffenburger Wappenbuch
Eugen Schöler, Fränkische Wappen erzählen Geschichte und
Geschichten. Verlag Degener 1992.
Werner Dettelbacher, Franken, DuMont
Kunstreiseführer, 9. Auflage Köln 1980, ISBN 3-7701-0746-2
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger Fürstbischöfe.
Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde Mainfränkischer
Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger
Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
Georg Stippler: Der Würzburger Sankt
Kiliansdom, der Wiederaufbau von der Zerstörung 1945 bis zur
Wiedereinweihung 1967, Dissertation, Universität Würzburg 2012
- https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/6528/Dissertation_Georg_Stippler_2.pdf
Schönbornkapelle in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schönbornkapelle_(Würzburg)
Schönbornkapelle im Würzburg-Wiki: https://wuerzburgwiki.de/wiki/Schönbornkapelle
Christian Rümelin: Die Schönbornkapelle Balthasar Neumanns,
Grundrißgenese und Plankonstruktion, in: Jahrbuch für
fränkische Landesforschung 56, 1996, ISSN 0446-3943, S. 307-339
Die Schönbornkapelle am Würzburger Dom als Exempel systematisch
kurvierter Architektur: http://www.projekte.kunstgeschichte.uni-muenchen.de/arch_complete_vers/40-ren-barock-architektur/studieneinheiten/lektion_9/IX_2_05.htm
Würzburger Dom im Historischen Lexikon Bayerns: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Würzburg,_Dom
Veröffentlichung der Photos
aus dem Innenraum mit freundlicher Erlaubnis des Bischöflichen
Ordinariates, Presse- und Informationsstelle, Domerschulstraße
2, 97070 Würzburg, vom 24.01.2007.
Dom, Johann Philipp Echter von Mespelbrunn - Dom, Sebastian Echter von Mespelbrunn - Dom, Bernhard von Solms - Dom, Schlußsteine der Seitenschiffe - Dom, Dechantaltar und Propstaltar
Die Wappen der Fürstbischöfe von
Würzburg - Teil (1) - Teil (2) - Teil
(3) - Teil
(4)
Die Wappen der Fürstbischöfe von
Bamberg - Teil (1)
- Teil (2) - Teil
(3) - Teil
(4)
Der Fränkische Rechen - Das
Rennfähnlein
- Der Bamberger Löwe
Die Entwicklung des Wappens der von
Schönborn
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