Bernhard
Peter
Wappen der
Würzburger Fürstbischöfe
Die
Geschichte der Wappen der Würzburger Fürstbischöfe
Teil (3): AD 1683 - 1729
Konrad
Wilhelm von Wernau 1683-1684
Eltern: Georg Ludwig von
Wernau, Veronica Ursula Schenk von Stauffenberg. Großeltern:
Konrad von Wernau, Margarete von Aschhausen, Wilhelm Schenk von
Stauffenberg, Margarete von Stadion.
Photobeispiel: Stift Haug,
Würzburg
Das Wappen ist geviert:
- Feld 1: "Fränkischer
Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden
Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken
- Feld 2 und 3: in Silber ein schwarzer Schrägbalken,
belegt mit drei goldenen Kugeln, Stammwappen von Wernau.
- Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine (von der Stange aus gesehen)
rot-silbern gevierte, schräggestellte und an den beiden
senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte Standarte mit
goldenem Schaft,
Hochstift Würzburg
Beispiele für das
Vorkommen dieses Wappens:
- Hardheim, Schüttungsbau beim Schloß
- Münnerstadt, Amtskellerei
- Würzburg, Stift Haug, Eingangsportal
Johann
Gottfried von Guttenberg 1684-1698
Eltern: Gottfried Wilhelm von
Guttenberg (1623-1683), zu Steinenhausen und Leuzenhof,
bambergischer Rat und Oberamtmann, Maria Kunigunda Ursula von
Guttenberg (1623-1681). Großeltern: Wolf Achaz von Guttenberg
(1591-1644), bambergischer Rat, Amtmann und Pfleger, Anna Maria
von Wernau, Johann Gottfried von Guttenberg (-1669), zu
Kirchlauter, Anna Elisabeth von Eltz.
Photobeispiel: Stift Haug,
Würzburg
Das Wappen ist geviert:
- Feld 1: "Fränkischer
Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden
Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken
- Feld 2 und 3: in Blau eine goldene Rose mit doppelter
Blattlage und mit goldenem Butzen, Stammwappen von
Guttenberg
- Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine (von der Stange aus gesehen)
rot-silbern gevierte, an den beiden senkrechten Seiten je
zweimal eingekerbte, schräggestellte Standarte mit
goldenem Schaft,
Hochstift Würzburg
Über der barocken Wappenkartusche
der Fürstenhut, hinter dem Schild schräggekreuzt Schwert und
Krummstab. Seltener ist eine Darstellung mit drei Helmen und
Schwert und Krummstab zusätzlich:
- Helm 1 (Mitte): auf dem Helm mit
rot-silbernen Decken ein
hermelingestulpter roter Hut, aus dem fünf rotbraune
(natürliche) Rohrkolben wachsen, Stammkleinod Guttenberg
- Helm 2 (rechts): auf dem
gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein Paar
Büffelhörner, jeweils im Spitzenschnitt rot-silbern
geteilt, Herzogtum zu Franken
- Helm 3 (links): auf dem mit
einem Fürstenhut gekrönten Helm mit rot-silbernen
Decken drei Straußenfedern in den Farben Silber, Rot und
Blau zwischen zwei rot-silbern
gevierten Standarten mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg
Beispiele für das
Vorkommen dieses Wappens:
- Bamberg, links neben dem Anwesen
Hinterer Bach 3, Hofmauer mit einem Durchgang, darüber
befindet sich das Wappen
- Bergrheinfeld (Landkreis Schweinfurt),
kath. Pfarrkirche Mater Dolorosa
- Binsfeld (Arnstein, Unterfranken),
Portal der Pfarrkirche
- Birnfeld (zu Stadtlauringen), Schloß
Birnfeld, linker Seitenflügel
- Bischofsheim an der Rhön (Landkreis
Rhön-Grabfeld, Unterfranken), Kloster Kreuzberg,
Klosterkirche
- Burkardroth, Ortsteil Frauenroth,
Klosterkirche, innen am Chorbogen, 1686
- Comburg bei Schwäbisch Hall,
Stiftskirche St. Nikolaus, Orgelgehäuse
- Gamburg (Werbach, Main-Tauber-Kreis), als Teil des Wappensteins der
Juliusspitalstiftung, Spolie über dem Burgtor
- Garstadt (Gemeinde Bergheinfeld,
Landkreis Schweinfurt) kath. Kirche St. Michael,
Kirchsteig 6
- Höchberg
(Landkreis Würzburg) katholische Pfarrkirche
"Mariä Geburt", über dem Südportal
(Seitenportal)
- Karlstadt im Main-Spessart-Kreis,
katholische Pfarrkirche St. Andreas, an Orgelempore
- Lauda, Stadtpfarrkirche St.
Jakobus d. Ä., am Fuß des Taufsteines links vom
Choreingang
- Mainberg, Gemeinde Schonungen
(Landkreis Schweinfurt), katholische Kuratiekirche St.
Michael, Mainleite 8, sekundär außen vermauert
- Münnerstadt, Augustinerkloster
- Nordheim vor der Rhön, Landkreis
Rhön-Grabfeld, Pfarrkirche St. Johannes der Täufer
- Poppenlauer, Schrimpfsches Schloß,
über dem südlichen Eingang und an der westlichen
Schmalseite
- Püssensheim (zu
Prosselsheim, Landkeis Würzburg): Kuratiekirche
Allerheiligen in Püssensheim
- Reichmannshausen, Gemeinde Schonungen
(Landkreis Schweinfurt), katholische Kirche St. Georg,
Herrenseestraße 20
- Veitshöchheim, Pfarrkirche St. Vitus,
über dem Nordportal und über dem Hochaltar
- Veitshöchheim, kath. Pfarramt St.
Vitus in der Herrnstraße 1
- Veitshöchheim, an einer Mauer rechts
neben dem Rathaus
- Würzburg, Stift Haug, Eingangsportal
- Würzburg, Festung Marienberg, inneres
Höchberger Tor, Giebelfeld der äußeren Torblende, und
am inneren Tor (stark verwittert)
- Würzburg, Mainkai südlich der alten
Mainbrücke, linkes Ufer, Nähe Saalgasse
- Würzburg, Leonhard-Frank-Promenade
190 m nördlich der Alten Mainbrücke, Mainbastion,
Bastion St. Joachim, linkes Ufer
- Würzburg, Grafeneckart (mit drei
Helmen)
- Würzburg, Kiliansdom, am
Vierungs-Gurtbogen (mit drei Helmen)
- Würzburg, Grabplatte in der
fürstbischöflichen Grablege in der Marienkirche auf der
Festung Marienberg, Bischofswappen und vier Ahnenwappen
Wappen
des Würzburger Fürstbischofs Johann Philipp von
Greiffenclau-Vollraths (1699-1719)
Eltern: Georg Philipp von
Greiffenclau zu Vollraths (20.8.1620-6.7.1689), kurmainzer
Geheimrat, Oberamtmann der Grafschaft Königstein, 7.5.1664
Reichsfreiherr, Rosina von Oberstein (1623-20.5.1658).
Großeltern: Heinrich Freiherr von Greiffenclau zu Vollraths
(30.10.1577-29.5.1638), kurmainzischer Geheimrat, Oberamtmann zu
Bischofsheim an der Tauber, Orb, Hausen und Altzenau, später zu
Steinheim, Vicedom im Rheingau, Anna Maria Gräfin zu Eltz
(1575-27.1.1640), Jörg (Georg) Rudolf von Oberstein, Maria
Barbara Vogt von Hunolstein.
Photobeispiel: Pfarrkirche
in Rannungen, Unterfranken
Das Wappen ist geviert:
- Feld 1: "Fränkischer
Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden
Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken
- Feld 2 und 3: von
Greiffenclau-Vollraths, geviert:
- Feld 1 und 4: silbern-blau
geteilt, darüber ein goldenes Glevenrad,
Stammwappen von Greiffenclau-Vollraths
- Feld 2 und 3: in Schwarz ein
silberner Schräglinksbalken, Ippelbrunn
- Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine (von der Stange aus gesehen)
rot-silbern gevierte, schräggestellte und an den beiden
senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte Standarte mit
goldenem Schaft,
Hochstift Würzburg
Das Wappen wird mit hinter dem
Schild schräggekreuztem Krummstab und Schwert geführt, dazu
entweder mit Fürstenhut (siehe oben) oder alternativ mit drei
Helmen und Schwert und Krummstab zusätzlich (siehe unten)
abgebildet:
- Helm 1 (Mitte): auf dem Helm
mit blau-silbernen Decken eine
goldene Greifenklaue mit silbern-blauer Befiederung,
Stammwappen von Greiffenclau.
- Helm 2 (rechts): auf dem
gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein Paar
Büffelhörner, jeweils im Spitzenschnitt rot-silbern
geteilt, Herzogtum zu Franken.
- Helm 3 (links): auf dem mit
einem Fürstenhut gekrönten Helm mit rot-silbernen
Decken drei Straußenfedern in den Farben Silber, Rot und
Blau zwischen zwei rot-silbern
gevierten Standarten mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg (Reihenfolge
der Farben kann bei den Federn variieren)
Bildbeispiel: Karlstadt am
Main, Landratsamt.
Bildbeispiel: Aura im Sinngrund,
Grundschule. Das Wappen wird hier in einer besonders opulenten
Form geführt mit vollständigem, aus drei Helmen bestehenden
Oberwappen und mit zwei widersehenden Greifen als Schildhaltern,
hinter denen noch die fürstbischöflichen Insignien zu sehen
sind, schrägrechts der Krummstab, schräglinks das Schwert.
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Arnstein, Pfründnerspital
- Aura im Sinngrund, Grundschule,
ehemaliges Amtshaus
- Birnfeld (zu Stadtlauringen), Schloß
Birnfeld
- Bischofsheim an der Rhön (Landkreis
Rhön-Grabfeld, Unterfranken), Kloster Kreuzberg,
Klosterschenke
- Böttigheim (zu Neubrunn, Landkreis
Würzburg), Pfarrkirche, westliche Giebelfassade
- Boxberg, Stadtkirche
- Comburg bei Schwäbisch Hall,
Stiftskirche St. Nikolaus, 2x, je am Nordportal und am
Hochaltar
- Ebenhausen (zu Oerlenbach), Portal des
Schlosses Ebenhausen
- Haßfurt, barockes Amtshaus und
jetztiges Rathaus
- Hausen (zu Bad Kissingen),
Klosterkirche, 2x, Chorbogenscheitel und Außenportal
- Hofheim in Unterfranken, Stadttor in
der NO-Ecke der Altstadt, Kapellen- oder Weth-Tor
- Iphofen, Rathaus
- Karlstadt am Main, Landratsamt
- Kist, Gasthaus Grüner Baum, außen am
Fachwerkhaus
- Lengfurt, Pfarrkirche St. Jakobus d.
Ä., im Türscheitel an der Westwand und innen am
Chorbogen
- Mainberg (zu Schonungen, Landkreis
Schweinfurt), Würzburger Amtskellerei, über dem Portal
und im Deckenstuck des Saals
- Neubrunn (Landkreis Würzburg), Kirche
- Neustadt/Saale, Amtshaus
- Münnerstadt, Zehnscheune
- Oestrich-Winkel, Schloß Volrads, 2x, im Galeriegang des Herrenhauses und
am Zwerchgiebel des Westflügels
- Ostheim (zu Hofheim in Unterfranken),
Zehnthaus, aus Holz geschnitzt
- Rannungen, Pfarrkirche
- Röttingen, Rathaus
- Schallfeld (zu Lülsfeld),
Seiteneingang der Pfarrkirche St. Ägidius
- Schwarzach-Stadtschwarzach (Landkreis
Kitzingen), Marktplatz 1, Rathaus, Portal
- Seßlach, Luitpoldstraße 7,
fürstbischöfliches Amtsmagazin von 1714
- Veitshöchheim, am Portalbogen vom
Westeingang zum Hofgarten
- Würzburg, Don Bosco-Kirche
(Schottenkirche, Kirche St. Jakob), Portal
- Würzburg, letzter Rest der
Train-Kaserne in der Dreikronenstraße
- Würzburg, Juliusspital, Fürstenbau,
über der Durchfahrt in der Mittelachse, jeweils
Südseite und Nordseite
- Würzburg, Juliusspital,
Vierströmebrunnen im Park
- Würzburg, Juliusspital, Alte Anatomie
= Gartenpavillon, über dem Eingang und im Innenraum
- Würzburg, Neumünster
- Würzburg, St. Peter
- Würzburg, Priesterseminar
- Würzburg, Hausfigur Gerberstraße
7/9, Madonnennische
- Würzburg, Giebel des Rückermainhofes
in der Karmelitenstraße
- Würzburg, Grabplatte in der
fürstbischöflichen Grablege in der Marienkirche auf der
Festung Marienberg, Bischofswappen und vier Ahnenwappen
- Würzburg, ehemals am Brückentor am
Westende der Alten Mainbrücke, jetzt über dem
Fußgängertunnel zwischen der Burkarderstraße und dem
Uferweg
- Würzburg, Festung Marienberg:
Marienkirche, Rotunde, vier Seitenaltäre in den
mittleren und östlichen Konchennischen: je 1x
- Würzburg, Festung Marienberg: Neues
Zeughaus, außen und innen
am Gewölbeansatz in der Südwestecke im Erdgeschoß
(Mainfränkisches Museum)
- Würzburg, Festung Marienberg:
Greiffenclau-Tor
- Würzburg, Festung Marienberg:
Husarenkeller
- Würzburg, Festung Marienberg:
Orangerie
- Würzburg, Festung Marienberg:
äußeres Höchberger Tor, Giebel und zwei
kanonenrohrförmige Säulen
- Würzburg, Festung Marienberg:
Futtermauer gegenüber Werk Teutschland, Futtermauer in
der Nähe der Teufelsschanze
- Würzburg, Festung Marienberg: Paramentensaal, Kasel um 1715 und
Pluvialschließe mit graviertem Wappen
- Würzburg, Hof Emeringen,
Martinstraße 5
Wappen
des Würzburger Fürstbischofs Johann Philipp Franz von
Schönborn (1719-1724)
Eltern: Melchior Friedrich von
Schönborn (16.3.1644-19.5.1717), Reichshofrat, kurmainzischer
Geheimer Rat und Obermarschall, 5.8.1701 Reichsgraf, Maria Anna
Sophia Johanna Freiin von Boineburg und Lengsfeld
(16.10.1652-11.4.1726). Großeltern: Philipp Erwein Freiherr von
Schönborn (1607-4.11.1668), Reichshofrat, kurmainzischer
Geheimer Rat, Maria Ursula Freiin von Greiffenclau-Vollraths
(15.7.1612-28.8.1682), Johann Christian Freiherr von Boineburg
(1622-1672), Anna Christina Schütz von Holzhausen.
Photobeispiel:
Pfründnerspital in Arnstein, Unterfranken
Das einfache Wappen von Johann
Philipp Franz von Schönborn (1719-1724) ist geviert:
- Feld 1: "Fränkischer
Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden
Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken
- Feld 2 und 3: in Rot auf drei
silbernen Spitzen ein schreitender goldener Löwe mit
blauer Krone, Stammwappen der Grafen von Schönborn.
- Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte, schräggestellte
und an den beiden senkrechten Seiten je zweimal
eingekerbte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Arnstein, Pfründnerspital
Bildbeispiel:
Würzburg, Kirche St. Peter
Das komplexe Wappen von Johann Philipp Franz von Schönborn (1719-1724) hat wesentlich mehr Elemente:
- Herzschild: in Rot auf drei silbernen
Spitzen ein schreitender, goldener, gekrönter Löwe,
Stammwappen der Grafen von Schönborn.
- Feld 1: in Gold ein schwarzer
Doppeladler, oben begleitet von einer goldenen Krone,
kaiserlicher Doppeladler, wurde mit der Verleihung der
Reichsgrafenwürde als Gnadenzeichen angenommen.
- Feld 2: "Fränkischer
Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden
Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken
- Feld 3: Erzherzogtum Österreich auf
einem kleinen Schild: in Rot ein silberner Balken. Die
Darstellung variiert, manchmal ist es von einem
Hermelin-Wappenmantel umgeben oder von einer Rangkrone
überhöht. Es handelt sich hierbei um ein besonderes
Gnadenzeichen, das zusammen mit dem Titel der von
Buchheim von den Schönborns übernommen wurde.
- Feld 4: in Rot drei (2:1) silberne
Schildchen, reichsständische Herrschaft Reichelsberg.
Diese wurde 1671 vom Hochstift Würzburg erworben. Damit
waren Sitz und Stimme im Fränkischen Grafenkollegium
verbunden.
- Feld 6: in Blau ein silberner Balken,
begleitet von 3 (2:1) silbernen Rauten, Herrschaft
Heppenheim, von Heppenheim genannt von Saal. Selbige
Familie erlosch in direkter Linie im Jahre 1684 und fiel
an die Verwandtschaft namens Grafen von Schönborn.
- Feld 7: in Schwarz 3 (2:1) goldene
aufrechte Getreidegarben, von Buchheim. Die Güter derer
von Buchheim kamen im Jahre 1711 zur Familie der Grafen
von Schönborn, sie befinden sich in Österreich.
- Feld 9: in Hermelin auf einem roten
und mit goldenen Troddeln verzierten Kissen ein goldener
Reichsapfel mit goldenem Kreuz, Erbtruchsessen-Amt in den
österreichischen Landen ob und unter der Enns, Anspruch
ab 1712.
- Feld 10: in Gold ein schwarzer Wolf,
Grafen von Wolfsthal. Die Familie erlosch, und im Jahre
1717 erbten die von Schönborn Besitzungen und Titel und
vermehrten ihr Wappen um den Wolf.
- Feld 11: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte, schräggestellte
und an den beiden senkrechten Seiten je zweimal
eingekerbte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg
- Feld 12: in Silber ein blauer Löwe,
belegt mit zwei roten Balken, Wappen der Truchsess von
Pommersfelden (nicht zu verwechseln mit dem
Truchsessen-Amt in Feld 6). Im Jahre 1710 fielen die
Besitztümer und Titel der Truchsess von Pommersfelden an
die Grafen von Schönborn.
Eine Darstellung mit Helmen ist selten,
aber es gibt eine solche in der Würzburger Peterskirche mit 9
Helmen:
- Helm 1 (Mitte): eine Inful
- Helm 2 (innen rechts): von Schönborn,
auf dem gekrönten Helm mit rot-goldenen oder
rot-silbernen Decken ein goldener und golden gekrönter
Löwe sitzend zwischen zwei rot-silbern im Spitzenschnitt
geteilten Büffelhörnern
- Helm 3 (innen links): Herrschaft
Reichelsberg, auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen
Decken zwischen zwei gestürzten Salmen eine dieselben
haltende wachsende, gekrönte Jungfrau
- Helm 4 (innere Mitte rechts): zum
Fränkischen Rechen, ein
Paar Büffelhörner, jeweils im Spitzenschnitt
rot-silbern geteilt, Helmdecken rot-silbern, Herzogtum zu
Franken
- Helm 5 (innere Mitte links) zum
Rennfähnchen, auf
einem Fürstenhut drei Straußenfedern in den Farben
Silber, Rot und Blau (Reihenfolge kann variieren)
zwischen zwei rot-silbern
gevierten Standarten mit goldenem Schaft, Helmdecken rot-silbern, Hochstift
Würzburg
- Helm 6 (äußere Mitte rechts): von
Buchheim, auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen
Decken eine goldene Getreidegarbe
- Helm 7 (äußere Mitte links): das
Erbtruchsessenamt, auf dem Helm mit rot-goldenen Decken
auf einem roten und mit goldenen Quasten verzierten
Kissen ein goldener Reichsapfel mit goldenem Kreuz
- Helm 8 (außen rechts): von Wolfsthal,
auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein
aufrechter oder wachsender schwarzer oder natürlicher
Wolf
- Helm 9 (außen links): Truchseß von
Pommersfelden, auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen
Decken ein blauer Löwe, belegt mit zwei roten Balken
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Birnfeld (zu Stadtlauringen), Schloß
Birnfeld
- Grettstadt (Landkreis Schweinfurt),
Rathaus
- Haßfurt, barockes Amtshaus und
jetztiges Rathaus
- Hausen (zu Bad Kissingen),
Klosterkirche, 2x, am Außenportal und über dem Altar
- Neustadt/Saale, Amtshaus
- Würzburg, St. Peter: 1x an der
Westfassade, 1 x am Verbindungsbogen im Inneren zwischen
den beiden Türmen, mit insgesamt 9 Helmen
- Würzburg, Grabplatte in der
fürstbischöflichen Grablege in der Marienkirche auf der
Festung Marienberg, Hochstiftswappen und vier Ahnenwappen
- Würzburg, Festung Marienberg: Werk
Frankenland, Postentürmchen
- Würzburg, Festung Marienberg: Paramentensaal, zwei Dalmatiken, um
1715
Wappen
des Würzburger Fürstbischofs Christoph Franz von Hutten
(1724-1729)
Eltern: Johann von Hutten zu
Stolzenberg (17.10.1629-19.5.1690), Anna Maria von Hagen zur
Motten und Büschfeld (1649-18.1.1698). Großeltern: Friedrich
von Hutten, Anna Maria Amalia von Diemantstein, Johann Adam von
Hagen zur Motten, Anna Catharina Ursula Ulner von Dieburg.
Photobeispiel:
Pfründnerspital in Arnstein, Unterfranken
Das Wappen ist geviert:
- Feld 1: "Fränkischer
Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden
Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken
- Feld 2 und 3: in Rot zwei goldene
Schrägbalken, Stammwappen der Hutten von Stolzenberg und
Frankenberg
- Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte, schräggestellte
und an den beiden senkrechten Seiten je zweimal
eingekerbte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg
Das Wappen wird mit hinter dem
Schild schräggekreuztem Krummstab und Schwert geführt, dazu
entweder mit Fürstenhut (siehe oben) oder alternativ mit drei
Helmen (siehe unten) abgebildet:
- Helm 1 (Mitte): ein wachsender bärtiger Männerrumpf, rot
gekleidet mit goldenen Aufschlägen, auf dem Kopf eine
mit drei Hahnenfederbüschen an der Spitze und im Stulp
geschmückte Spitzmütze mit Aufschlag, Helmdecken
rot-golden, Stammwappen der von Hutten.
- Helm 2 (rechts): ein Paar
Büffelhörner, jeweils im Spitzenschnitt rot-silbern
geteilt, Helmdecken rot-silbern, Herzogtum zu Franken.
- Helm 3 (links): drei
Straußenfedern in den Farben Silber, Rot und Blau
(Reihenfolge kann variieren) zwischen zwei rot-silbern gevierten Standarten mit
goldenem Schaft,
Helmdecken rot-silbern, Hochstift Würzburg
Bildbeispiel: Gemünden am
Main, Huttenschloß. Cave: Feld 4 ist falsch tingiert.
Beispiele
für das Vorkommen dieses Wappens:
- Arnstein, Pfründnerspital
- Bad Kissingen, Altes Rathaus
- Bischofsheim an der Rhön (Landkreis
Rhön-Grabfeld, Unterfranken), Kloster Kreuzberg,
seitlich an der Klosterkirche
- Gaukönigshofen, Schutzengelkirche,
über dem Hauptportal
- Gemünden am Main, Huttenschloß
- Lohr-Steinbach, katholische
Pfarrkirche St. Josef , oben am Orgelgehäuse
- Prosselsheim, Würzburger Straße 18
- Schlüsselfeld, Marienkapelle,
Nordportal
- Würzburg, alte Mainbrücke
- Würzburg, Epitaph im Kiliansdom
- Würzburg, Grabplatte in der
fürstbischöflichen Grablege in der Marienkirche auf der
Festung Marienberg, Bischofswappen und vier Ahnenwappen
- Würzburg, Festung Marienberg,
Maschikuli-Turm
- Würzburg, Hutten-Denkmal im Ringpark,
westliches Sanderglacis
Literatur:
Siehe zusätzlich allgemeines
Quellenverzeichnis bzw. die bei den jeweiligen Objekten
angegebenen Quellen.
Eugen Schöler, Historische
Familienwappen in Franken, Verlag Degener 3. Aufl. 1999
Siebmachers Wappenbücher, Band Bistümer
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in
Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien.
Bauer & Raspe Verlag - Die Siebmacherschen Wappenbücher, die
Familienwappen deutscher Landschaften und Regionen, Band 2, 2003,
ISBN 3-87947-113-4
Die Wappen der Hochstifte,
Bistümer und Diözesanbischöfe im Heiligen Römischen Reich
1648-1803, hrsg. von Erwin Gatz, von Clemens Brodkorb, Reinhard
Heydenreuter und Heribert Staufer, Schnell & Steiner Verlag
2007, ISBN 978-3-7954-1637-9
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger
Fürstbischöfe. Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde
Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger
Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
Herrn Peter Kolb ein herzliches Dankeschön für wertvolle
Hinweise.
Herrn Fabian König ein herzliches Dankeschön für wertvolle
Hinweise.
Die Entwicklung der Wappen der
Fürstbischöfe von Würzburg - Teil (1) - Teil (2) - Teil (3) - Teil (4)
Der Fränkische Rechen - Das Rennfähnlein
Die Entwicklung des Wappens der von
Schönborn
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