Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1990
Sonderhofen (Landkreis Würzburg)

Die kath. Pfarrkirche St. Johann Baptist in Sonderhofen

In Sonderhofen, seit der Schenkung Karlmanns zum Hochstift Würzburg gehörend, finden wir mit der katholischen Pfarrkirche St. Johann Baptist eine barocke Kirchengestaltung, die in den Jahren 1757-70 von dem Würzburger Hofarchitekten Johann Michael Fischer erschaffen wurde. Bei dem barocken Bau wurde auf einen Altbau Rücksicht genommen, dem ein neues Langhaus vorgebaut wurde. Es handelt sich um einen Saalbau mit eingezogenem Chor und einem mittig angeordneten Turm am Ende des Chores, wobei der Turm, der schon 1749 als baufällig bemängelt und lediglich ausgebessert wurde, 1779 einstürzte und neu aufgebaut wurde, schließlich in den 1840er Jahren wieder erneuert werden mußte und erst 1869 im Historismus sein Kuppeldach mit Laterne bekam. Die Kirchenfassade wurde vom Bildhauer Johann Georg Auvera mit Figurenschmuck gestaltet. Hoch über dem fürstbischöflichen Wappen über dem Portal ist in einer Nische die Figur der "S. VIRGO SINE MACVLA"- Heilige Maria ohne Makel (Darstellung der Unbefleckten Empfängnis) zu sehen, darunter geht die Inschrift weiter: "SIS A NOBIS BENEDICTA" - seiest du von uns gepriesen.

 

Das Wappen, dessen oberer Teil das Hauptgesims durchbricht, gehört zu Adam Friedrich von Seinsheim. Er war 1755-1779 Fürstbischof von Würzburg und 1757-1779 in Personalunion auch Fürstbischof von Bamberg. Das Wappen begegnet uns hier in einer Sonderform, weil das Feld für Sünching entgegen den üblichen Darstellungen vom Herzschild in den Hauptschild gewechselt ist. Eine Familienkomponente wird hier unter die geistlichen Fürstentümer gemischt. Das Wappen ist mit einer horizontalen Teilung sowie einer schrägrechten und einer schräglinken Teilung in sechs Felder unterteilt und mit einem gekrönten Herzschild belegt, der allein das Stammwappen enthält:

Auf der Wappenkartusche ruht der mit Hermelin aufgeschlagene Fürstenhut.

 

Literatur, Links und Quellen:
Pfarrer Klaus König, Kirchenführer St. Johannes der Täufer in Sonderhofen, hrsg. vom kath. Pfarramt Hl. Schutzengel Gaukönigshofen 2012
Sonderhofen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sonderhofen und http://www.sonderhofen.de/?menu=kirche - http://www.sonderhofen.de/?menu=kirche-pfarrkirche
Baudenkmäler:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_in_Sonderhofen
Die Wappen der Hochstifte, Bistümer und Diözesanbischöfe im Heiligen Römischen Reich 1648-1803, hrsg. von Erwin Gatz, von Clemens Brodkorb, Reinhard Heydenreuter und Heribert Staufer, Schnell & Steiner Verlag 2007, ISBN 978-3-7954-1637-9
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger Fürstbischöfe. Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.

Die Wappen der Fürstbischöfe von Würzburg - Teil (1) - Teil (2) - Teil (3) - Teil (4)
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