Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 46
Würzburg
- ein heraldischer Leckerbissen
St. Burkard in Würzburg - Wappen an der Arkade unter der Westempore
Oben in der Mitte das Wappen des Würzburger Fürstbischofs Peter Philipp von Dernbach (reg. 1675-1683), unten heraldisch rechts das Stiftswappen, unten heraldisch links das Wappen des Stiftskanonikers Franz Theobald von Reinach, seit 1663 Kantor, gest. 1681. Die 2 Joch tiefe Empore mit ihren zwei Arkaden stammt aus dem Jahre 1677.
Das Wappen des Fürstbischofs Peter Philipp von Dernbach (reg. 1675-1683) besteht aus folgenden Bestandteilen: Feld 2: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken, Feld 3: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte, an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte, schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg. Der Fürstbischof war auch Bischof von Bamberg. Feld 1 und 4: In Gold ein rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg.
Der Herzschild zeigt das Wappen der Grafen von Dernbach: In Blau drei deichselförmig zusammengestellte goldene Seeblätter, begleitet von goldenen Schindeln (Aschaffenburger Wappenbuch). Das Schildbild wird auch als "Kleeblatt ohne Stiel" oder "mit den Spitzen ins Schächerkreuz gestellte Seeblätter" oder "Drei Herzen im Dreipaß gestellt, mit den Spitzen aneinanderstoßend" angesprochen.
Es gibt verschiedene Linien und Wappen der von Dernbach:
von Dernbach genannt Graul: In Blau drei goldene deichselförmig zusammengestellte Seeblätter. Helmzier ein blauer Flug mit dem Schildbild belegt, Decken blau-golden.
Grafen von Dernbach: In Blau drei deichselförmig zusammengestellte goldene Seeblätter, begleitet von goldenen Schindeln. Helmzier ein blauer Flug mit dem Schildbild belegt, Decken blau-golden.
Grafen von Dernbach: In Gold drei schwarze deichselförmig zusammengestellte Seeblätter. Helmzier rechts ein silberner Schwanenrumpf (Kopf und Hals) zwischen zwei goldenen Fähnlein, jedes mit einer schwarzen Lilie, seltener mit einem schwarzen Herz belegt. Helmzier links ein silbern gestulpter schwarzer Turnierhut, in dessen Stulp zwei Pfauenstöße stecken. Helmdecken schwarz-golden.
Das Stiftswappen von St. Burkard ist ursprünglich in Blau eine goldene Lilie, ist aber in der Kirche mehrfach aufgrund von falscher Restaurierung als blaue Lilie in silbernem Feld tingiert.
Das Wappen der von Reinach zeigt in Gold einen roten Löwen mit blauer Mähne. Meist wird der Löwe jedoch mit gänzlich blauem Kopf dargestellt oder mit einer blauen Kapuze. Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre zu rot-goldenen Decken ein wachsender, goldener, blau bewehrter und rotgezungter Löwe mit einem roten Rückenkamm, dessen Spitzen mit natürlichen Pfauenspiegeln besetzt sind. Das Wappen wird beschrieben im Wappenbuch der Stadt Basel und im Siebmacher Band: Els Seite: 18 Tafel: 22, in Band: Bad Seite: 70 Tafel: 42 und in Band: Bay Seite: 53 Tafel: 55.
St. Burkard in Würzburg - Konsole im nördlichen Seitenschiff
Diese Figurenkonsole an der Westwand des nördlichen Seitenschiffes ist durch eine umlaufende Inschrift namentlich zugeordnet: "IOANNES CARL V FRANCENSTEIN SCHOLASTicus".
Es handelt sich hierbei um den auch bei den Schlußsteinen des Chorgewölbes vertretenen Johannes Carolus von Franckenstein (1610-29.9.1691), Sohn von Johann Eustachius von Franckenstein (-1632) und Anna Margaretha Brendel von Homburg. Im Chorgewölbe (siehe dort) wird er als Kapitular bezeichnet, hier als Scholaster, damit datiert diese Konsole später, denn er versah dieses Amt vom 15.10.1667 bis 1683.
Das Wappen ist geviert, Feld 1 und 4: Stammwappen, in Gold ein schräglinks gestelltes rotes Axteisen, Feld 2 und 3: in Gold drei mit den Stielen dreipaßförmig zusammengestellte Kleeblätter oder herzförmige Blätter, Wappen des erloschenen Geschlechtes von Klee (von Cleen).
Literatur:
Anton P. Rahrbach,
Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte
fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag - Die
Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher
Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
St. Burkard Würzburg, Schnell
Kunstführer Nr. 251, 2. Auflage 1989, Verlag Schnell &
Steiner GmbH Regensburg.
Aschaffenburger Wappenbuch
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger
Fürstbischöfe. Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde
Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger
Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
Veröffentlichung der Photos
aus dem Innenraum mit freundlicher Genehmigung von Herrn Pfarrer
Ernst Bach, Kath. Pfarramt St. Burkard, Burkarderstraße 40,
97082 Würzburg, vom 15.02.2007
Links: http://www.st-burkard.de/
Die Wappen der Fürstbischöfe von
Würzburg - Teil (1) - Teil (2) - Teil
(3) - Teil
(4)
Die Wappen der Fürstbischöfe von
Bamberg - Teil (1)
- Teil (2) - Teil
(3) - Teil
(4)
Der Fränkische Rechen - Das
Rennfähnlein
- Der Bamberger Löwe
Die Entwicklung des Wappens der von
Franckenstein
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