Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 911
Bamberg - Bischofstadt und Bürgerstadt

Burg Altenburg über Bamberg: Spolien

An der sog. E.T.A. Hoffmann-Klause befindet sich der Rest eines fürstbischöflichen Wappens, mit Kaiserkrone und schräggekreuztem Vortragekreuz und Krummstab. Die Herkunft ist ungewiß, eine Zuordnung kann nicht getroffen werden.

An der sog. Amalienklause außen eingemauert befindet sich ein beschädigtes Wappen, dessen ganzer unterer Teil fehlt, welches aus der Aufseßgasse in Bamberg stammt und ein zentrales Wappen der Familie von Werdenstein abbildet, beiderseits im Bogen von einer Ahnenprobe umgeben. In der Aurifodina Bambergensis von Johann Sebastian Schramm, das erste Werk zur Bamberger Denkmalpflege aus dem 18. Jh., ist der Wappenstein noch komplett abgebildet. Das Wappen von Werdenstein ist 3x von Rot auf Silber sparrenweise geteilt. Im Schöler auch als in Rot zwei silberne Sparren beschrieben. Helmzier auf einem roten Kissen sitzend ein silberner Hase (nicht erhalten). Helmdecken rot-silbern.

Von der Ahnenprobe aus 2x 8 Wappenschilden (12 vorhanden, 4 fehlen, da im verlorenen unteren Drittel der Platte) ist zu erkennen (von optisch links unten im Bogen nach optisch rechts unten gelistet):

An der sog. E.T.A. Hoffmann-Klause ist ein stark beschädigtes Grabmal angebracht. Hier wird an Leypold Truchseß von Wetzhausen auf Dachsbach (- 19.11.1516) erinnert. Ein Engel spannt ein dreizeiliges Inschriftenband auf, seine Flügel reichen bis auf die angebrachten Wappen zu beiden Seiten. Das Wappen der Truchsessen von Wetzhausen zeigt in Gold zwei in zwei Reihen silbern-rot geschachte Balken, Helmzier zwei wie der Schild bez. Büffelhörner (Balken als Spangen), dazwischen ein Jungfrauenrumpf in roter Gewandung mit goldenem Zopf und ebensolcher Krone. Helmdecken rot-golden.

Das optisch rechte Wappen zeigt einen geteilten Schild, oben drei Wecken. Leypold Truchseß von Wetzhausen war der Sohn von Jacob Truchseß von Wetzhausen zu Dachsbach und dessen Ehefrau Susanna von Wilhelmsdorff (Wilhermsdorf), welche das Wappen in folgenden Tinkturen führte: Geteilt von Gold und Blau, oben drei rote Rauten nebeneinander, auf dem Helm ein wachsender, blau gekleideter Mannesrumpf mit einer blauen Mütze mit goldenem, mit drei roten Rauten belegtem Stulp, die Mütze an der Spitze mit drei Straußenfedern in den Farben gold-rot-blau besteckt (Siebmacher Band: BayA1 Seite: 62 Tafel: 63, Scheiblersches Wappenbuch Folio 358, Wappenbuch des churbayrischen Adels Band 1 BSB Cgm 1508 Image 38). Biedermann gibt für Leypold allerdings schon 1501 als Jahr des Ablebens an. Leypold verstarb ohne Leibeserben.

Burg Altenburg über Bamberg: Torhaus

Blick auf die vorzüglich restaurierte Westmauer mit vorspringendem Torhaus, rechts daran im 19. Jh. angebauter Kapelle und der auf zwei Steinpfeilern gelagerten Brücke über den Wallgraben.

Im Torhaus zu erkennen die eingelassenen hölzernen Blöcke mit Rollen für den Zugmechanismus der Zugbrücke. Das Dach über den Konsolsteinen erfüllt natürlich keinen Zweck mehr, ursprünglich muß hier ein Wurferker angenommen werden. Neu ist der Schild mit dem Bamberger Löwen, in Gold ein schwarzer Löwe, überdeckt von einer silbernen Schrägrechtsleiste.

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher wie angegeben
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag - Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
Schlösser und Burgen in Oberfranken, von Ruth Bach-Damaskinos, Peter Borowitz. Hofmann Verlag Nürnberg, ISBN 3-87191-212-3
Reclams Kunstführer Bayern
ein herzliches Dankeschön an Herrn Rainer Loesch für wertvolle Hinweise zu Leypold Truchseß von Wetzhausen
Biedermann: Geschlechtsregister Der Reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken Löblichen Orts Baunach
http://books.google.de/books?id=ayZRAAAAcAAJ
Wappenbuch des churbayrischen Adels (Kopie eines Originals von 1560 aus dem 18. Jh.), Band 1 – Bayerische Staatsbibliothek, BSB Cgm 1508, Image 38
Scheiblersches Wappenbuch (Bayerische Staatsbibliothek Cod. icon. 312 c), Folio 358

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