Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 429
Bamberg (Oberfranken)

Curia Sanctae Elisabethae (Meranierhof)

Die aus dem 14. bis 16. Jh. stammende Curia Sanctae Elisabethae befindet sich in der Domstraße 7 im Eck zwischen der rechts angrenzenden Curia Stm. Johannis et Pauli (Domstraße 9) und der links angrenzenden Curia Sti. Lamperti (Domstraße 5). Die Kurie wird auch Meranierhof genannt. Hier soll der Legende nach Landgräfin Elisabeth von Thüringen beim Bamberger Bischof Ekbert von Andechs-Meranien, ihrem Onkel, Zuflucht gesucht haben, bevor sie weiter nach Marburg ging. Ein dritter Name für diese Kurie ist "Jungkindshof". Die Gartenhalle ist auf 1566 datiert, ein Wappenstein am Torbau auf 1580.

 

Der Torbau der Kurie besitzt eine große Wagendurchfahrt und links daneben eine kleinere Fußgängerpforte. Darüber sind zwei Wappensteine angebracht, der kleinere direkt über der Fußgängerpforte, der größere etwas nach links versetzt zwischen beiden Toren. Der auf 1580 datierte Wappenstein trägt die Inschrift "WOLFF ALBRECHT VON WIRTZPERG / TVMBHER CANTOR VND CELLARIVS / ZV BAMBERG THVMHER ZV / WIRTZPVRG". Wolf Albrecht von Würtzburg (27.6.1546-24.3.1610) zu Mitwitz war nicht nur, wie in der Inschrift erwähnt, Domherr, Cantor und Cellarius in Bamberg sowie Domherr in Würzburg, sondern auch noch später in beiden Stiften Dompropst und 1595-1610 zehnter Propst des Ritterstifts Comburg, außerdem kaiserlicher Rat. Er war der Sohn von Oswald von Würtzburg (1522-30.7.1576) zu Mitwitz und Barbara von Etzdorf (-1567).

 

Das Wappen der Freiherren von Würtzburg zeigt in Gold das Brustbild eines bärtigen Mannes, hier gewendet, weil es sich links an einer Mauer in einer Ecke befindet und nicht in die angrenzende Wand blicken soll, sondern auf das rechterhand angrenzende Tor, schwarz gewandet mit silbernem Kragenaufschlag, auf dem Kopf eine spitze, nach hinten umgebogene schwarze Mütze mit silbernem Aufschlag, an der Spitze ein roter sechszackiger Stern. Als Helmzier wird zu schwarz-goldenen Decken ein aus einer Krone hervorkommender Stoß Pfauenfedern geführt, außen je zwei besonders tingierte umgebogene Hahnenfedern oder Straußenfedern: rechts gold und schwarz, links schwarz und golden. Das Grabmal des Wolf Albrecht von Würtzburg befindet sich im linken südlichens Querschiff des Bamberger Domes und wurde von dem Rotgießer Jakob Weinmann (27.9.1570-25.11.1632) in Nürnberg gegossen.

Der zweite Wappenstein zeigt im Schild einen Schrägbalken, auf dem Helm ein Flug, beiderseits mit dem Schrägbalken bezeichnet, rechts schräglinks, links schrägrechts. Die Zuordnung ist mangels Inschrift offen, weil das Motiv nicht singulär ist (Hinweise willkommen). Im Fränkischen taucht das Motiv beispielsweise bei den Stein von Ostheim (schwarzer Schrägbalken in Silber) oder den von Raueneck (dito) auf. Im Rahrbach Abb. 217 wird dieser Wappenstein den Stein von Ostheim zugeordnet.

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@49.8907297,10.8810225,19.73z - https://www.google.de/maps/@49.890685,10.8809362,42m/data=!3m1!1e3
Dr. Wilhelm Hotzelt, Familiengeschichte der Würtzburg,
http://www.von-wuertzburg.de/
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag - Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4

Ortsregister Photos von Wappen - Namensregister
Zurück zur Übersicht Heraldik

Home

© Copyright bzw. Urheberrecht an Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2018
Impressum