Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 226
Ellingen - Stadt des fränkischen Barocks und des Deutschen Ordens

Ellingen (Teil 8)
Brauerei des Deutschordens-Schlosses in Ellingen

Als Baumeister des Brauereigebäudes, das übrigens noch heute bestimmungsgemäß in Betrieb ist, gilt Franz Keller, folglich sind die Gebäude vor 1724 zu datieren. Es handelt sich um eine Dreiflügelanlage um einen Hof mit riesigen alten Kastanienbäumen. Die Brauerei ist ein typischer Bestandteil des Hornsteinschen Gesamtkonzeptes. Unter dem späteren großen Bauherrn Landkomtur von Eyb sollte nach dem Idealplan von 1750 die Brauerei wieder abgebrochen werden und den Ehrenhof auf ein im Süden liegendes Gartenparterre öffnen. Zur Realisierung dieser Pläne kam es jedoch nie.

Das Wappen von Carl Heinrich Freiherr von Hornstein, Landkomtur der Ballei Franken, über der Hauptdurchfahrt des mittleren Gebäudes: Es zeigt einen gevierten Schild, Feld 1 und 4 in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz (Deutschordenskreuz), Felder 2 und 3: In Blau über einer goldenen Krone eine halbkreisförmig gebogene silberne Hirschstange. Dieser Schild ist zusätzlich von einem zweiten Schild mit dem schwarzen Deutschordenskreuz in Silber unterlegt. Interessant ist die Gestaltung der Helmzier, die hier aus einer dünnen geschmiedeten metallenen gebogenen und vergoldeten Hirschstange besteht, also ein Vollwappen in Komposit-Technik.

Blick von der Brauerei auf den gegenüber liegenden Süd- und Hauptflügel des Schlosses. Durch die korrespondierende Anlage beider Bauten wird eine Art Ehrenhof zwischen beiden Gebäuden aufgespannt, durchzogen von der parallel zur Fassade verlaufenden Hauptachse. Bemerkenswert an diesem baulichen Konzept ist, daß der Ehrenhof nicht wie in der französischen Schloßarchitektur des Barocks vom Schloßgebäude aufgespannt wird, sondern von den dreiflügelig angeordneten nachgeordneten Nebengebäuden. Die Seitenflügel des Schlosses reichen dagegen nach hinten, nach rückwärts.

Literatur:
Die Hochmeister der Residenz Mergentheim, Heft 15 der Schriftenreihe der Vereinigung zur Förderung der wissenschaftlichen Erforschung der Geschichte des Deutschen Ordens e.V. und der Historischen Deutschordens-Compagnie Bad Mergentheim e.V., 1997
http://www.heraldique-europeenne.org/Armoriaux/Teutonique/index.html
http://www.people.freenet.de/heckmann.werder/Wappen.htm
Eugen Schöler, Historische Familienwappen in Franken, Verlag Degener 3. Aufl. 1999
Harald Bodenschatz und Johannes Geisenhof, Deutschordensresidenz Ellingen: Visionen, Pläne und Bauten einer barocken Schloßlandschaft, Schriftenreihe "Stadterneuerung" der Stadt Ellingen, Heft 3, Verlag Buchdruckerei W. Lühker GmbH, Weißenburg in Bayern, Ellingen/Weißenburg 1990, ISBN 3-921-354-22-6
Residenz Ellingen, amtlicher Führer, bearbeitet von Christoph Graf Pfeil, Hrsg. Bayerische Schlösserverwaltung, 8. Auflage, München 2005, ISBN 3-932982-59-2
http://www.barockverein.de, http://www.barockverein.de/Denkmaehler/index.htm

Pleinfelder Tor - Schloß, Hauptfassade - Schloß, Nordflügel - Reithalle - Ökonomiegebäude - Mariahilfkapelle - Pfarrkirche St. Georg - Rathaus - Brauerei - Schloßkirche außen - Tor zum Rosental - Mühltor

Wappen des Deutschen Ordens - Hochmeister des Deutschen Ordens

Ortsregister Photos von Wappen - Namensregister
Zurück zur Übersicht Heraldik

Home

© Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2006
Impressum