Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 181
Trier: Im
Schatten der glanzvollen Kurfürsten
Kurie Eltz in Trier, Große Eulenpfütz 1
Die Kurie Eltz in der Eulenpfütz 1 wurde 1726 errichtet. Vorher stand an dieser Stelle ein Renaissance-Bau namens "domus altaris ss. Cosmae et Damiani", errichtet 1588. Der heutige Bau ist eine von einer hohen Mauer umgebene Kurie, bei der nur das Haupthaus den Bering zur Straße hin durchbricht. Es ist ein doppelgeschossiger Bau mit Mansardwalmdach und Sandsteingliederung, heute nach altem Befund leuchtend rosa gestrichen.
Das Wappen von Eltz in einem von teilvergoldeten Voluten gerahmten Feld über dem Hauptportal, gehalten von zwei Löwen als Schildhaltern: Rot-silbern geteilt, oben wachsend ein goldener Löwe, Helmzier wäre ein hermelingestulpter roter Turnierhut, darauf der Löwe wachsend zwischen einem mit silbernen (auch als golden beschrieben) Lindenblättern (oder Herzen) bestreuten roten Flug. Helmdecken rot-golden (resp. rot-silbern). Hier ist stattdessen eine neunzinkige Rangkrone abgebildet (Grafenkrone). Unter dem Wappen das Baujahr 1726.
Stammsitz der Familie ist Burg Eltz bei Münstermaifeld. Zuerst erscheint urkundlich ein Rudolfus de Eltz im Jahre 1157. Bereits im 13. Jh. spaltete sich die Familie in zwei Linien, die Linie Eltz-Kempenich und Eltz-Rübenach. Die Linie Eltz-Kempenich führt den Löwen golden und heißt daher auch Eltz vom goldenen Löwen. Die Linie Eltz-Rübenach führt den Löwen silbern (auch in der Helmzier). Seit 1575 besitzt die Familie das Erbmarschallamt im Bistum Trier. Am 19.6.1646 wurde dem uradeligen Geschlecht der alte Herrenstand vom Kaiser bestätigt. Am 4.11.1733 erhielt die Familie den Reichsgrafenstand. Am 19.12.1738 wurde ihr erlaubt, Namen und Wappen der Faust von Stromberg mit dem ihrigen zu vereinigen. Die anderen Linien erloschen, und es blieb nur die gräfliche Linie Eltz-Kempenich übrig, die sich in die Unterlinien Kempenich und Vukovar scheidet. Von der Linie zu Rübenach blieb nur ein freiherrlicher Zweig auf Schloß Wahn bei Köln.
Rechts vom Haupthaus befindet sich eine große spätbarocke Tordurchfahrt mit gesprengtem Giebel, in dem zwei Löwen als Schildhalter ebenfalls das Wapen von Eltz präsentieren, darüber ebenfalls eine Rangkrone mit großzügig bemessener Zinkenanzahl.
Auch hier ist die Jahreszahl 1726 in den Schlußstein des Portalbogens eingehauen. Das Anwesen wurde im 2. Weltkrieg erheblich in Mitleidenschaft gezogen, aber um 1950 nach völliger Entkernung wiederhergestellt, zuletzt 1987 saniert.
Ein dritter Wappenstein ist ganz links an der Mauer am Anfang der Straße "Große Eulenpfütz" über einer in den Garten führenden Hintertür eingemauert (Abb. unten). Dieses barocke Wappen ist sehr stark beschädigt und zeigt im ungeteilten Schild einen Löwen. Auf dem Schild ruht eine Laubkrone, und der Schild mit eingerollten Kartuschenrändern wird von palmzweigartigem Schmuck eingefaßt. Es handelt sich jedenfalls nicht um ein Eltz-Wappen, vermutlich um ein hier sekundär eingemauertes Warsberg-Wappen.
Literatur:
Denkmaltopographie
Bundesrepublik Deutschand, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz,
Band 17.1, Hrsg. im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft,
Weiterbildung, Forschung und Kultur vom Landesamt für
Denkmalpflege: Stadt Trier, Altstadt, bearbeitet von Patrick
Ostermann, Wernersche Verlagsgesellschaft Worms, 2001, ISBN
3-88462-171-8
Siebmachers Wappenbücher
Trier: Deutschordenskommende (1) - Deutschordenskommende (2) - Dompropstei - Kurie von der Leyen - Umbscheiden-Haus am Stockplatz - Palais Kesselstatt - Haus Venedig - Kurie Eltz - Hauptwache - Zunfthaus Faßbinder und Küfer - Vogtsburg bzw. Eulenburg - Petersburgportal
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