Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 111
Bad Mergentheim und der Deutsche Orden

Habsburger-Wappen am inneren Tor des Deutschordensschlosses in Bad Mergentheim

Das Hochschloß ist rings um den inneren Schloßhof gebaut und von unregelmäßiger Gestalt. Nach Westen hin, zur Stadt und zur Münzgasse bzw. Kapuzinerstraße hin, befindet sich ein gerader Trakt mit einem Rundturm am nordwestlichen Eck und zwei polygonalen Treppentürmen in den beiden inneren Hofecken. In etwas spitzem Winkel stößt der ebenfalls gerade Südostflügel mit der neuen Fürstenwohnung abknickend an den Westflügel. Im Osten, dem Westflügel genau gegenüber, steht die Schloßkirche, zum Hof hin in die Gebäudeflucht integriert und mit der Fassade sogar in leichtem Boden zurückspringend, doch im Osten weit in den äußeren Schloßhof hineinragend.

Den nördlichen Teil des inneren Schlosses bildet eine viertelkreisförmiger Trakt mit der alten Fürstenwohnung. Zwischen diesem gebogenen Trakt und der Schloßkirche befindet sich der nach außen vorspringender Torturm im Stil der Renaissance, der den Besucher durch eine lange Torhalle vom äußeren in den inneren Schloßhof führt.

 

Über der Tordurchfahrt zum inneren Schloßhof (1586 erbaut) ist ein monumentales Exemplar eines Wappens des Habsburger-Hochmeisters Maximilian von Österreich angebracht (Lebenslauf siehe Hinteres Tor).

Das Wappen ist geviert durch ein schwarzes durchgehendes Kreuz, belegt mit einem goldenen Glevenkreuz (Lilienkreuz), das Ganze in der Mitte belegt mit einem Herzschild, der in Gold den schwarzen Reichsadler zeigt (Hochmeisterkreuz),

Zu dem Wappen gehören drei Helmzieren: Ein silberner Flug, belegt mit einem durchgehenden schwarzen Kreuz für die Mitgliedschaft im Deutschen Orden, Helmdecken schwarz-silbern, auf einem Kissen ein silbernes achteckiges Schirmbrett, belegt mit dem Hochmeisterkreuz, eigentlich an den Spitzen besteckt mit 7 goldenen hahnenfederbesteckten Kugeln, hier hier verloren gegangen sind, Helmdecken schwarz-silbern, und ein hier in drei Etagen aufgebauter Pfauenfederstoß in der Mitte, zum Erzherzogtum Österreich gehörig, Helmdecken rot-silbern.

Das Eigentümliche an dieser Wappendarstellung ist, daß die beiden Schildhalter ihre Greifenköpfe in die beiden äußeren Deutschordenshelme stecken, und auch der mittlere Helm ist nicht leer, sondern enthält einen grimmig dreinblickenden Löwenkopf.

Literatur:
Hans-Georg Boehm: Hochmeisterwappen des Deutschen Ordens 1198-1618, Frankonia Buch 1990, Fränkische Nachrichten Druck- und Verlags-GmbH, Tauberbischofsheim, ISBN 3-924780-15-3
Die Hochmeister der Residenz Mergentheim, Heft 15 der Schriftenreihe der Vereinigung zur Förderung der wissenschaftlichen Erforschung der Geschichte des Deutschen Ordens e.V. und der Historischen Deutschordens-Compagnie Bad Mergentheim e.V., 1997
http://www.heraldique-europeenne.org/Armoriaux/Teutonique/index.html

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