Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 976
Coburg, St.
Moriz
Bronzewappen
in der St. Moriz-Kirche in Coburg (17a)
Elisabeth Pfalzgräfin bei Rhein, 1. Teil, Übersicht
Die dritte bronzene Grabplatte im Ostchor von St. Moriz zu Coburg ist die für Elisabeth Pfalzgräfin bei Rhein (30.6.1540 - 8.2.1594), vermählt mit Johann Friedrich II. Herzog v. Sachsen-Coburg-Eisenach (8.1.1529 - 9.5.1595), seine zweite Frau. Es handelt sich um eine 205 cm hohe und 115 cm breite Platte aus Bronzeguß, das zentrale Feld geteilt, oben eine Reliefdarstellung der Verstorbenen, unten ein Inschriftenfeld, vom Aufbau her genau wie die Bronzeplatte ihres Gemahls gestaltet. Der Rahmen enthält zu beiden Seiten je 7 Wappenschilde der Vorfahren, unten weitere zwei, also insgesamt 16 Wappenschilde für ihre 16 Ururgroßeltern, alle mit kleinen Schriftkartuschen zugeordnet und beschriftet. Der obere Teil des Rahmens enthält die Inschrift "Die Durchlauchtige Hochgeborene Fürstin und Fraw Fraw Elisabeth Hertzogin zu Sachssen Geborne Pfaltzgreuin bey Rhein u(nd) Landgreuin zu Düringen und Marggreuin zu Meißen". Hersteller der Bronzeplatte ist wie bei der für ihren Mann ebenfalls Benedikt Wurtzelbauer.
Die untere Inschrift im rechteckigen, von einem Rollwerkrahmen umgebenen Feld ist auf Deutsch und lautet wie folgt: "Ward Geborn Im Schloß Birck(en)feld ANNO 1540 den 30. Juny. Hielt Ihr Ehlich beylager zu Weymar mit Hertzog Johan Fridrich zu Sachssen, dem Andern ANNO 1558 den 13. Juny. Lebt bey Im Im Eh(e)stand 35 Ja(h)r 7 Monden 18 Tage. Gebar Im Vier Herren (= Söhne), War ein sonderlich Exempel Ehlicher Liebe und Trew, gegen Ihrem Eh(e)gemahl Welchem sie ins Elend nachfolgete und Hülfs Im tragen und Lindern, 26 Ja(h)r 9 Monden 25 Tage, Starb Selig In I(h)res Herren Custodia zur (Wiener) Newstad (Neustadt), In Oster(r)eich Anno 1594 den 8. February, gegen Abend I(h)res Alters Im Ja(h)r 53 Sieben Monden und 9 Tage. Die Leiche Kam Zu Coburg an, den 15. December, und ward Den 30. desselbigen, Fürstlich Zur Erde bestetigt, ANNO EODEM. Welcher Seele In der Hand Gottes bewahrt wird. I(h)r Leib aber ruhet alhie, Vnd Warttet einer Frölichen Aufferstehung mit allen ausserwelten Gottes Kindern, zur Ewigen Seligkeith. Die Verleihe Gott I(h)r, und Vns allen Durch Jhesum Christum Amen."
Um die genaue heraldische Komposition zu verstehen, müssen wir uns zunächst mit der Genealogie der verstorbenen Pfalzgräfin befassen, denn in den 16 Wappenschilden finden wir ihre 16 Ururgroßeltern wieder.
Eltern der Elisabeth Pfalzgräfin bei Rhein:
Großeltern der Elisabeth Pfalzgräfin bei Rhein:
Details des Rollwerkes an den Rahmen.
Urgroßeltern der Elisabeth Pfalzgräfin bei Rhein:
Ururgroßeltern der Elisabeth Pfalzgräfin bei Rhein:
Vier Detailaufnahmen, die die hohe künstlerische und handwerkliche Qualität des Bronzegusses und die Liebe zum kostbar ausgearbeiteten Detail illustrieren (Kissen, Kissenecke, linker Puffärmel, rechte Schulter).
Literatur,
Links und Quellen:
St. Moriz in Coburg: http://www.morizkirche-coburg.de/, Kirche http://www.morizkirche-coburg.de/morizkirche/index.php
Siebmachers Wappenbücher, insbesondere Bände Bayern, Sachsen,
Preußen, Thüringen, Landesfürsten.
Webseite von Paul Bellendorf: http://www.grabplatten.de/index.htm
Paul Bellendorf, Metallene Grabplatten aus Franken und Thüringen
aus dem 15. bis 18. Jahrhundert - eine interdisziplinäre Studie
zum Denkmalbestand und seiner Gefährdung durch Umwelteinflüsse,
http://www.opus-bayern.de/uni-bamberg/volltexte/2008/136/, http://www.opus-bayern.de/uni-bamberg/volltexte/2008/136/pdf/1_Text_klein.pdf, http://www.opus-bayern.de/uni-bamberg/volltexte/2008/136/pdf/2_Katalog.pdf
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Arnaud Bunel: http://www.heraldique-europeenne.org/Regions/France/Bourgogne.htm und http://www.heraldique-europeenne.org/Genealogies/Genealogie_Capetienne/Bourgogne_II.htm
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Verwendung der Aufnahmen aus St. Moriz zu Coburg mit freundlicher Erlaubnis von Herrn Pfarrer Markus Merz vom 30.6.2008, wofür ihm an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
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Copyright / Urheberrecht Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter
2008
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