Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 621
Neckarsteinach
am Neckar
Die
ev. Pfarrkirche in Neckarsteinach:
Epitaph für Blicker XIV. Landschad von Steinach (gest. 1499) und
seine Gemahlin Mia von Helmstatt (gest. 1496)
Blicker XIV. Landschad von Steinach ist eine der Schlüsselfiguren der Familie - er ist der Vater des Reformators Hans III., Großvater des Hans IV. und des Marschalls und Oferhofmeisters Hans Pleikard I., Urgroßvater von Eberhard und Hans Philipp sowie von Hans Ulrich I. - alle genannten Personen sind mit Epitaphien vertreten. Gleichzeitig ist er Ururenkel des Ulrich V., der das älteste Grabdenkmal besitzt, den Tumbendeckel. Blicker XIV. war Burggraf von Alzey und Hofmeister der Kurfürsten Friedrich I. und Philipp I. von der Pfalz am Heidelberger Hof. Aufgrund einer Meinungsverschiedenheit verließ er den Pfälzer Hof und trat in die Dienste Herzog Georgs von Landshut und wurde 1492-94 Viztum in Niederbayern. Später konnte er in die Pfalz zurückkehren. Er konnte seinen Besitz weit ausdehnen und so seiner Familie eine gute materielle Grundlage hinterlassen. Er ist ferner Verfasser einer Familienchronik.
Hier sein Grabdenkmal, sehr, sehr späte Gotik. Der schlechte Erhaltungszustand des 2,60 m hohen und 1,22 m breiten Epitaphs aus grauem Sandstein kommt daher, daß sich der Stein bis 1906 an einer Außenwand am Ölberg befand. Heute ist das Epitaph an der Südwand des Langhauses zu finden. Zwischen beiden Verstorbenen, die unter kielbogigen Astwerkbaldachinen einander leicht zugewandt sind, befindet sich das Gesicht einer Schmerzensmann-Darstellung am Mittelpfeiler. Blicker XIV. Landschad von Steinach, Sohn von Dieter III. Landschad von Steinach und Anna von Sachsenheim, hat um 1453 Mia von Helmstatt geheiratet, die Tochter von Martin von Helmstatt und Elisabeth von Weingarten.
Das ist der Erbauer der Pfarrkirche - er ließ die Kirche im spätgotischen Stil neu aufführen, und sein Wappenschild sowie das seiner Ehefrau befinden sich auf dem Westportal (siehe dort). Die Inschrift in gotischen Minuskeln lautet: "Anno d(omi)ni ist gestorbe(n) der edel vnd fest Blicker Landschadt lit hie begraben dem wol(le) got(t) gn(a)edig s(e)in Anno d(omi)ni dvse ccccxcvi ist gestorbe(n) die edel frauwe Mye gebor(e)n(e) von Helmstat(t) vnd lit hie begraben deren se(e)le(n) got(t) barmherz(ig sein wolle)". Die Buchstaben wurden bei einer Restaurierung mit schwarzer Farbe nachgezogen, was zu Fehlern führte, wodurch die Inschrift noch schwerer lesbar ist als vorher.
Unten (nicht abgebildet) befinden sich noch die Wappenschilde von Sachsenheim (Blickers Mutter) und von Weingarten (Mias Mutter), die zugehörigen jeweiligen Schilde der Mütter.
Literatur
und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Anneliese Seeliger-Zeiss, Evangelische Pfarrkirche
Neckarsteinach, Schnell Kunstführer Nr. 1401, 1. Auflage 1983,
Verlag Schnell & Steiner GmbH, München, Zürich, Regensburg.
Stammbaumtafel und auf vorbildliche Weise erläuternde
Hinweisschilder im Innern der evangelischen Pfarrkirche
http://www.neckarsteinach.com/barrierefrei/html_bf/stadt_einrichtungen_evkirche.html
http://www.ekhn.de/
Deutsche Inschriften DI 38,
Bergstraße, Nr. 79 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0007904. - http://www.inschriften.net/landkreis-bergstrasse/inschrift/nr/di038-0079.html#content
Blicker XIV. Landschad von Steinach und Mia von Helmstatt 1496 /
1499, Neckarsteinach, in: Grabdenkmäler https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/458
Neckarsteinach: Hinterburg - Besitzstein - Kirchenportal - Ev. Kirche: Epitaph für A. E. v. Helmstatt - Hennel L.v.S. - A. Bock v. Gerstheim - Ulrich V. L.v.S - Hans IV. L.v.S. - Hans Ulrich I. L.v.S. - Hans III. L.v.S. - Eberhard II. L.v.S. - Hans Philipp L.v.S. - Hans Bleikhard L.v.S - Blicker XIV. L.v.S.
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Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2007
Impressum
Veröffentlichung der Innenaufnahmen mit freundlicher Genehmigung von Frau Pfarrerin Marion Rink, Neckarsteinach, vom 18.7.2007