Bernhard
Peter und Dominik Smasal
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1001
Heidelberg
Heidelberger Schloß (4): Treppenturm am Ludwigsbau
Der Ludwigsbau ist ein 1524 errichteter Wohntrakt in der Südostecke des Heidelberger Schlosses, bei dessen Bau ältere Mauerzüge mitverwendet wurden. Er ist benannt nach Ludwig V., achter Kurfürst v. der Pfalz (2.7.1478 - 1544), Kurfürst seit 1508. Der in Nord-Südrichtung langgestreckte Bau, Teil des umfangreichen Ausbaues unter Ludwig V, war ursprünglich symmetrisch, so daß der Treppenturm in der Mitte saß. Der Nordteil des in seiner äußeren Gestaltung unspektakulären Bauwerkes wurde abgerissen, als der Ottheinrichbau eingefügt wurde. Den alten Treppenturm ließ man jedoch stehen und nutzte ihn weiterhin zur Erschließung der oberen Etagen des Ottheinrichbaus. 1767 wurde der Ludwigsbau bei einem Feuer schwer beschädigt. Der Staffelgiebel, der einst den langgezogenen Bau im Süden abschloß, ist nicht mehr erhalten.
Wappen
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Über dem spitzbogigen
Eingangsportal, dessen Formensprache noch der Spätgotik
verhaftet ist, befindet sich über einem Sims das Wappen Ludwigs
V, gleich gestaltet wie das am Ruprechtsbau und wie die beiden
Wappenschlußsteine im Torturm: Drei Schilde werden unter einem
einzigen Helm mit der Pfälzer Stammhelmzier (ein sitzender
goldener, rot gekrönter Löwe) vereinigt. Die Helmzier blickt
hier frontal den Betrachter an.
Der Wappenstein ist oben, halb im Schatten, auf 1524 datiert. Man beachte auch die besonders harmonisch geformte Helmdecke, die das Ganze in eine Kreisform hüllt. Am unteren Rahmen sind besonders individuell die beiden Äffchen, die ihre Kräfte messen: Beide haben eine Schlinge um ihre Nacken gelegt und versuchen sich gegenseitig auf die jeweilige Seite zu ziehen. In ihrem Maul haben sie jeweils ein Querholz/Beißholz.
Abb.: Position des besprochenen Wappens am Heidelberger Schloß
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher,
insbesondere Band Landesfürsten
Rudolf Haas, Hansjörg Probst: Die Pfalz am Rhein: 2000 Jahre
Landes-, Kultur- u. Wirtschaftsgeschichte. Südwestdeutsche
Verlagsanstalt, Mannheim 1984, ISBN 3-87804-159-4
Meinrad Schaab: Geschichte der Kurpfalz. Bd. 1: Mittelalter.
Kohlhammer, Stuttgart 1999, ISBN 3-17-015673-X, Bd. 2: Neuzeit.
Kohlhammer, Stuttgart 1992, ISBN 3-17-009877-2
Alexander Schweickert: Kurpfalz. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN
3-17-014038-8
Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder - die
deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C. H.
Beck Verlag München 7. Auflage 2007, ISBN 978-3-406-54986-1
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Schloßführer: Wolfgang Wiese, Karin Stober, Schloß Heidelberg,
Deutscher Kunstverlag München Berlin, 2005, ISBN 3-422-03107-3
Adolf von Oechelhäuser: Das Heidelberger Schloss. Verlag
Brigitte Guderjahn, Heidelberg, 9. Aufl. 1998 (unveränderter
Nachdruck der 8. Aufl. von 1987, bearb. von Joachim Göricke).
Burkhard Pape: Die Befestigungen am Heidelberger Schloss. Bau,
Architektur und Funktion der Fortifikationen und die Geschichte
der Belagerungen. Verlag Stefan Wiltschko, Neckargemünd-Dilsberg
2006, ISBN 3-00-017727-2
Franz Schlechter, Hanns Hubach, Volker Sellin: Heidelberg: Das
Schloß. Umschau Buchverlag, 2001, ISBN 3894661445
Schloß Heidelberg: http://www.schloss-heidelberg.de/de/schloss-heidelberg/Schloss/238149.html
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