Bernhard
Peter
Der
Goldene Schnitt - Geometrische Konstruktionen (9)
Geometrische
Konstruktion Nr. 29 bis 34:
Hier folgt eine Reihe von sechs
Konstruktionen, die eine systematische Entwicklung der
Hofstetter'schen Konstruktion Nr. 7 darstellen. Hans Walser (Hans Walser: The
Golden Section and Lattice Geometry) hat gezeigt, daß sich mit
einer gewissen Systematik ähnliche Konstruktionen anhand eines
Rasters gewinnen lassen. Zur Gewinnung zweier Kreisradien muß n
und 5n jeweils eine Differenz zweier Quadratzahlen sein. Die
Wurzel der jeweils größeren Quadratzahl gibt den Radius der
beiden benötigten Kreistypen. Im Beispiel der Konstruktion Nr. 7
wäre n = 3 mit 3 = 4 - 1 sowie 5n = 15 = 16 - 1. Die gesuchten
Radien sind damit 2 und 4, wie aus der entsprechenden Abbildung
nachzuvollziehen. Aus den Beweisen wird auch klar, warum 5n eine
Rolle spielt: Man muß eine zu berechnende Kathete immer als
Produkt aus der Wurzel aus fünf und einer anderen Wurzel
darstellen, die identisch mit der anderen zu berechnenden Kathete
ist. Die Kreise sind im folgenden auf ein Gitternetz gelegt,
dessen Linienabstand jeweils 2 ist.
Geometrische
Konstruktion Nr. 29 (nach Hans Walser: The
Golden Section and Lattice Geometry)
Analog ließe sich mit n = 4
folgende Konstruktion aufbauen: n = 4 = 4 - 0 und 5n = 20 = 36 -
16, die gesuchten Radien sind 2 und 6. Der Goldene Schnitt ergibt
sich nach Walser wie folgt:
Beweis: Die eine Teilstrecke ist durch den Radius des kleineren Kreises definiert, die andere Teilstrecke wird über den bewährten Pythagoras mit dem bekannten Radius und dem definierten Abstand des linearen Rasters gewonnen, beide werden in Beziehung zueinander gesetzt:
Geometrische
Konstruktion Nr. 30
Genauso ließe sich mit n = 5
folgende Konstruktion aufbauen: n = 5 = 9 - 4 und 5n = 25 = 25 -
0, die gesuchten Radien sind 3 und 5. Der Goldene Schnitt ergibt
sich in Analogie zu Walsers Beispielen wie folgt:
Beweis: Die eine Teilstrecke ist durch den Radius des größeren Kreises definiert, die andere Teilstrecke wird über den bewährten Pythagoras mit dem bekannten Radius und dem definierten Abstand der Kreise im linearen Raster gewonnen, beide werden in Beziehung zueinander gesetzt:
Für n = 5 gibt es noch eine weitere Lösung, die als Konstruktion 33 besprochen wird (siehe dort).
Geometrische
Konstruktion Nr. 31 (nach Hans Walser: The
Golden Section and Lattice Geometry)
Nach diesen beiden Beispielen, in
denen jeweils eine Teilstrecke trivial war, kommen nun Beispiele,
in denen beide Teilstrecken über den Satz des Pythagoras
gewonnen werden. Spielen wir das noch für n = 7 durch: n = 7 =
16 - 9, 5n = 35 = 36 - 1, die gesuchten Radien sind die Wurzeln
der jeweils ersten Quadratzahl, und damit erhalten wir r1 = 4
sowie r2 = 6. Die Konstruktion sieht wie folgt aus:
Beweis: Alle benötigten Teilstrecken werden über zweimal Pythagoras mit den bekannten Radien und den definierten Abständen des linearen Rasters gewonnen und in Beziehung zueinander gesetzt.
Einführung
Geometrische Konstruktionen (1) - Geometrische
Konstruktionen (2)
Geometrische Konstruktionen (3) - Geometrische
Konstruktionen (4)
Geometrische Konstruktionen (5) - Geometrische
Konstruktionen (6)
Geometrische Konstruktionen (7) - Geometrische
Konstruktionen (8)
Geometrische Konstruktionen (9) - Geometrische
Konstruktionen (10)
Fünfecke, Zehnecke, Ikosaeder und der
Goldene Schnitt
Mathematik des Goldenen Schnittes
Die Zahl des geometrischen Wachstums bzw.
der geometrischen Teilung
Immer schön kritisch bleiben!
Der Goldene Schnitt in der konkreten Kunst -
Beispiele von Jo Niemeyer
Land Art mit dem Goldenen Schnitt
Literatur, Links, Quellen
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Text und Graphik: Bernhard Peter 2006
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