
Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 929
Klingenberg am
Main (Unterfranken)

Klingenberg
am Main: Brunntorturm
Dieser Torturm bildete den
südlichen Eingang in die Altstadt von Klingenberg am Main.
Insgesamt gab es einst drei Stadttürme. Der Unterbau stammt aus
dem 12. Jh. Das Obergeschoß mit Arrestzellen stammt aus dem 16.
/ frühen 17. Jh., der Helm stammt aus dem 18. Jh. Auf der
Innenseite ist ein Wappenstein mit dem mainzer Rad angebracht,
außen in luftiger Höhe ein Wappenstein des Mainzer Erzbischofs
Johannes Schweikhard von
Cronberg, beide aus rotem Sandstein (Phototip: Mittagszeit).

Johannes Schweikhard von Cronberg, 1604-1626 Erzbischof
von Mainz und Kurfürst, hat einen aus dem Mainzer Rad und dem
Cronberger Kronenstamm-Stammwappen gevierten Schild. Dabei
benutzt er meist ein Mainzer Rad mit 8 Speichen, obwohl das
Mainzer Rad eigentlich - und in neuerer Zeit wieder - sechs
Speichen hat. Geviert:
- Feld 1 und 4: In Rot ein silbernes,
achtspeichiges Rad (Erzstift Mainz)
- Feld 2 und 3: Geviert:
- Feld 1: In Rot eine goldene
Krone.
- Feld 2 und 3: In Silber vier
(2:2) blaue Eisenhütlein
- Feld 4: Rot

3 Helme bilden das Oberwappen:
- Helm 1 (Mitte): Auf einem
roten Kissen mit goldenen Quasten eine Inful,
Bischofswürde
- Helm 2 (heraldisch rechts): Auf einem
roten, hermelingestulpten Hut (Kurhut) ein aufrecht
stehendes, silbernes, achtspeichiges Rad, Erzstift Mainz.
Helmdecken rot-silbern.
- Helm 3 (heraldisch links): Auf
gekröntem Helm ein schwarzer Federbusch, auch als eine
schwarze Zirbelnuß interpretiert. Helmdecken
rot-silbern. Stammkleinod Cronberg, Kronen-Stamm.
Hinter dem Schild schräggekreuzt Schwert
und Bischofsstab, senkrecht hinter der Inful ein Kreuz.
Das Wappen ist umgeben von vier
Wappenschilden einer Ahnenprobe seiner vier Großeltern:
- Hartmut XII von Cronberg
(Kronenstamm): Geviert: Feld 1: In Rot eine goldene
Krone. Feld 2 und 3: In Silber vier (2:2) blaue
Eisenhütlein. Feld 4: Rot
- Anna von Cronberg (Flügelstamm): Feld
1 und 4: In Silber vier (2:2) blaue Eisenhütlein. Feld 2
und 3: Rot
- Schweikart von Sickingen: In Schwarz 5
(2:1:2) silberne Kugeln
- Anna von Handschuhsheim: In Blau ein silberner Handschuh
Genealogie
des Kronenstammes, Ausschnitt
(geb. = Geburtsdatum, gest. =
Sterbedatum, sonstige sind Erwähnungsdaten)
- Hartmut XII von Cronberg, 1488, gest.
7.8.1549, verh. mit Anna von Cronberg aus dem
Flügelstamm. Mußte 1522 die Stadt wegen der Teilnahme
an der Sickingenschen Fehde gegen Trier verlassen. Gilt
als Reformator der Stadt Kronberg. Lebte vorwiegend in
Oppenheim bis zu seiner Rückkehr 1541, als ihm Hessen
seine Herrschaft zurückgab.
- Walter X von Cronberg, um
1519, gest. 14.3.1558, verh. mit Anna Riedesel
von Eisenbach
- Philipp VIII von Cronberg,
geb. 1512, gest. 1553, Rittmeister, verh. mit
Klara von Landsberg-Vinstingen
- Hartmut XIII von Cronberg, vor
1517, gest. 3.5.1591, Hofmarschall und
Großhofmeister in Kurmainz, Oberamtmann in
Höchst und Hofheim, verh. mit 1.) Barbara von
Sickingen, Tochter von Schweikart von Sickingen
und Anna von Handschuhsheim, 2.) Margarete
Brendel von Homburg.
- Anna von Cronberg,
gest. 2.5.1549
- Klara Anna von
Cronberg, gest. 16.7.1586
- Margarete von
Cronberg, gest. 4.3.1590
- Johann
Schweikart I von Cronberg, geb. 1553, gest.
17.9.1626, geistliche Laufbahn, Kurfürst
und Erzbischof von Mainz
- Johann Georg II von
Cronberg, geb. 4.2.1561, gest. 9.7.1608,
verh. mit Anna Margret von Dalberg
- Hartmut XIV von
Cronberg, geb. 1550, gest. 21.6.1606,
kurmainzischer Rat, Oberamtmann in
Hofheim und Höchst, Lohr und Rieneck,
verh. mit Margarete Brendel von Homburg
- Franz von Cronberg,
geb. 1545, gest. 22.2.1605, Amtmann in
Höchst, verh. mit Katharina von
Hattstein
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
M. Müller-Hillebrand: Cronberg, Geschichte eines
Rittergeschlechtes und seiner Burg, Verlag Waldemar Kramer
Frankfurt 1950, 3. Auflage 1984, ISBN 3-7829-0084-7
Jutta und Wolfgang Ronner: Die Herren von Kronberg an Nahe,
Neckar, Rhein und Main, Selbstverlag Wolfgang Ronner 1980, ISBN
3-9800322-0-5
Wolfgang Ronner, Stammtafel der Ritter, Herren und Grafen von
Kronberg, Selbstverlag Wolfgang Ronner 1981, ISBN 3-9800322-1-3
Wolfgang Ronner, Kronberger Geschichtsblätter, hrsg. v. Verein
für Geschichte und Heimatkunde Kronberg e.V., Heft 11: Über die
Familie von Kronberg in Krieg und Frieden, 2002
Klingenberg, Geschichte: http://www.klingenberg-main.de/geschichte/geschichte.htm

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