Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 930
Klingenberg am
Main (Unterfranken)
Klingenberg am Main: Stadtschloß
Das Stadtschloß von Klingenberg wurde um 1560 vom im Dienste des Mainzer Hochstiftes die Stadt verwaltenden Amtmann Johann Leonhard Kottwitz von Aulenbach erbaut (Epitaph von 1575 in der Pfarrkirche) und 1695 durch Augustin Maximilian Freiherr von Mairhofen nach der Übernahme des Besitzes im Jahre 1693 umgebaut. Georg Philipp Kottwitz von Aulenbach hatte das Schloß an ihn verkauft. 1633 wurde Sebastian Mairhofen, kaiserlicher Rat und Amtmann, gemeinsam mit seinen Brüdern Kaspar, Michael und Bartolomäus in den Reichsritterstand erhoben. Seit dem Wechsel fungierten die Mairhofen als kurmainzische Amtmänner. Augustin Maximilian Freiherr von Mairhofen war auch kurfürstlich Mainzischer Geheimer Rat und Kanzler und wurde 1696 in den erblichen Reichsfreiherrnstand erhoben. Die Position des Amtmannes von Klingenberg bekleidete nach August Maximilian sein Sohn Franz Wilhelm und danach sein Enkel Franz Lothar. Die neuen Besitzer liessen auch den Mairhofschen Schloßgarten (heute Rosengarten jenseits der Hauptstraße) anlegen. Auch heute ist das Schloß noch in Besitz der in Schloß Oberaulenbach in Eschau wohnenden Familie. Da der Großteil u.a. an Praxen vermietet ist, ist der Hof offen zugänglich.
An den beiden Eckpfeilern der Balustrade des Vorbaus befinden sich stark verwitterte Wappendarstellungen aus rotem Sandstein. Das Wappen der Mairhofen von Aulenbach ist nach den Siebmacherschen Wappenbüchern wie folgt aufgebaut:
Die Helmzier ist zwischen einem offenen, rechts silbern und rot, links golden und schwarz geteilten Flug ein wachsender Männerrumpf ohne Arme, die Gewandung von Gold und Schwarz gespalten, die Mütze von Schwarz und Gold gespalten. Helmdecken rechts schwarz und golden, links rot und silbern.
Auf der anderen Seite befindet sich das Wappen Buseck: Das Wappen der Familie zeigt in Gold einen rot gezungten, schwarzen Widderkopf, die Hörner typischerweise golden. Die Hörner können farblich variieren, es werden auch rote oder schwarze Hörner beschrieben. Die Helmzier ist ein roter Flug, der beiderseits mit einem in drei Reihen geschachten Balken und darüber von einem dreilätzigen Turnierkragen belegt ist, wovon mehrere Farbvariationen beschrieben werden (typischerweise ist der Balken schwarz-silbern geschacht und der Turnierkragen golden), dazwischen Kopf und Hals eines schwarzen Widders, Hörner können schwarz, rot oder golden sein. Helmdecken schwarz-golden. Anm.: Der Flug der Helmzier ist Zeichen der älteren, katholischen Linie von Buseck oder von Buseck zu Alten-Buseck; die jüngeren Linien führen nur den Widderrumpf als Helmzier.
Über dem Eingangsportal unter dem auf Säulen vorkragenden Erker befindet sich ein auf 1693 datiertes Mairhofen-Wappen ohne den oben erwähnten Herzschild:
Das Renaissance-Torhaus in der Hofstraße gibt Zugang zum Schloßhof. Der Zugang ist gesäumt von alten Häusern, die eigentlich alle aus Fachwerk sind, aber bis auf eines dieses hinter Verputz und Platten verstecken.
Über dem südlichen Zugangsportal mit der Jahreszahl 1563 und einem schönen Steinmetzzeichen im Schlußstein befindet sich ein auf 1693 datiertes Mairhofen-Wappen wie folgt:
Die Helmzier ist zwischen einem offenen, rechts silbern und rot, links golden und schwarz geteilten Flug ein wachsender Männerrumpf ohne Arme, die Gewandung von Gold und Schwarz gespalten, die Mütze von Schwarz und Gold gespalten. Helmdecken rechts schwarz und golden, links rot und silbern.
Die Initialen MAVM stehen für Maximilian August von Mairhofen.
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Klingenberg, Geschichte: http://www.klingenberg-main.de/geschichte/geschichte.htm
Kottwitz von Aulenbach, Familiengeschichte: http://www.klingenberg-main.de/geschichte/pdf/aulenbach_kottwitz2.pdf und http://www.klingenberg-main.de/geschichte/pdf/aulenbach_kottwitz.pdf (Würzburger Diözesangeschichtsblätter Band 60
und 57)
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