Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 885
Offenbach
(Main): Eine Perle der Renaissance
Das
Isenburger Schloß in Offenbach
Obere Galerie, Teil 1 (6 Wappen)
In der zweiten Wappengalerie
zwischen zweiter und dritter Loggia wird die gigantische
Ahnenprobe fortgesetzt. Insgesamt haben wir 32 Wappen, je 16 für
den Ehemann und für die Ehefrau. Diese zweite Wappengalerie ist
ganz der Ehefrau gewidmet. Es handelt sich um die erste Ehefrau
von Ludwig III, Anna Sibylle v. Schwarzburg-Blankenburg. Nach ihr
heiratete er zum zweiten Mal, im August 1581, ein ungefähres
Jahrzehnt nach Vollendung der Galerien, in Offenbach Frau Maria
v. Honstein (- 2.2.1586). Von seiner ersten Frau hatte Ludwig III
vier Kinder, von seiner zweiten Frau noch einmal zwei. Auch wenn
das Wappen Honstein (Hohnstein) in den Galerien zweimal
auftaucht, es hat nichts mit der zweiten Gemahlin zu tun, sondern
ist Bestandteil der Ahnenprobe. Denn als Ludwig wieder heiratete,
waren die Arbeiten längst abgeschlossen.
Genealogie der Ehefrau Anna Sibylle v. Schwarzburg-Blankenburg
Eltern:
Großeltern:
Urgroßeltern:
Ururgroßeltern:
Nr. 24 - Wappen des Heinrich XXVI. Graf v. Schwarzburg-Blankenburg (23.10.1418 - 1488)
Dies ist das Schwarzburgische Wappen, wie es sich Günter Graf von Schwarzburg am 9.3.1548 von Kaiser Karl V in Augsburg bestätigen ließ, mit ein paar Zutaten. Das Wappen ist geviert mit Herzschild.
Drei Helme:
Hierbei ist anzumerken, daß die Grafen von Schwarzburg schon viel länger die Titel eines Herrn von Arnstadt und eines Herrn von Sondershausen geführt hatten, es aber nie für nötig befunden hatten, dies heraldisch auszudrücken. Erst als es üblich wurde, gevierte Schilde zu führen und zusätzliche Herrschaften im vermehrten Wappen zu zeigen, nahm man die Elemente auf. Aber - jene Herrschaften hatten keine eigenen Wappen. Deshalb nahm man stattdessen die der namengebenden Städte, die dann als Herrschaftswappen anerkannt wurden. Genau wie beschrieben ist das Wappen auch im Wappenbuch des Georg Brentel 1584 abgebildet.
Nr. 20 - Wappen der Elisabeth v. Cleve (1.10.1420 - 1488)
Das Wappen zeigt in Rot ein silbernes Schildchen, über allem eine goldene Lilienhaspel (Glevenrad) mit acht Stäben. Helmzier hier zwischen zwei Büffelhörnern ein golden gekrönter, roter Stierkopf mit silbernen Hörnern. Eigentlich ist die Helmzier von Cleve nur der Stierkopf mit Hörnern, der in den Helm beißt. Die hier vorliegende Konstruktion mit nochmal zusätzlichen Büffelhörnern ist einzigartig. Helmdecken rot-silbern.
Nr. 22 - Wappen des Bruno V. v. Querfurt (1410 - 26.2.1496)
Der Schild ist siebenmal von Silber und Rot geteilt (8 Plätze). Auf dem gekrönten Helm ein wie der Schild bez. Schirmbrett, oben mit Büscheln schwarzer Hahnenfedern besetzt (Siebmacher Band SaA, S. 126, T. 83), alternativ 8 wie der Schild bez. Fähnchen an goldenen Stangen (Siebmacher Band SaA, S. 126, T. 83). Hier ähnelt der Helmschmuck eher einer Art wie der Schild tingierter Köcher. Helmdecken rot-silbern.
Nr. 18 - Wappen der Anna v. Gleichen (- 22.3.1431)
Der Schild zeigt in Blau einen silbernen Löwen, eigentlich golden bekrönt, wird auch doppelschweifig abgebildet. Hier gewendet. Seine Krone ist eigentlich mit 3 Straußenfedern in den Farben blau-silbern-blau geschmückt, dies ist aber kein Muß. Zugehörige Helmzier der Löwe aus dem Schild, sitzend, seine Krone ist mit 3 Straußenfedern in den Farben blau-silbern-blau geschmückt. Helmdecken blau-silbern.
Nr. 23 - Wappen des Heinrich XI. Graf v. Hohnstein-Klettenberg (- 1454)
Das Wappen der Grafen von Hohnstein, Herren von Lohra und Klettenberg ist geviert mit Herzschild:
Zwei Helme:
Der Helm Klettenberg ist nicht vertreten, er hätte ein Hirschgeweih, schwarz, silbern oder schwarz-silbern, und schwarz-silberne Decken. Man vergleiche die Wappen der Herzöge von Braunschweig und die des Fürstenhauses Schwarzburg-Sondershausen (siehe dort), die beide die hier angegebenen Elemente in ihren vermehrten Wappen haben. In der unteren Galerie des Isenburger Schlosses findet sich zum Vergleich das reine Stammwappen der Grafen von Hohnstein.
Nr. 19 - Wappen der Margarete v. Waldeck
Das Stammwappen der Grafen von Waldeck, einem alten Grafengeschlecht, das seit 1712 reichsfürstlich wurde und 1806 sogar souverän, ist in Gold ein achtstrahliger schwarzer Stern. Die Helmzier ist ein goldener Flug, beiderseits belegt mit einem achtstrahligen schwarzen Stern. Die Helmdecken sind schwarz-golden.
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher,
insbesondere Band Landesfürsten
http://forschung.gnm.de/ressourcen/schloesser/XML/111_Offenbach_Schloss.xml Cave - die getroffenen Zuordnungen der Wappen sind
nicht alle korrekt.
Perle der Renaissance - das Isenburger Schloß in Offenbach am
Main, herausgegeben von Praeludium Förderkreis Musik im Zentrum
Offenbachs e.V., 1. Auflage 2006, Verlag Schnell & Steiner
GmbH, Regensburg, ISBN 3-7954-1808-9. Achtung - die getroffenen
Zuordnungen der Wappen sind nicht alle korrekt.
Hugo Gerard Ströhl, Deutsche Wappenrolle, Reprint von 1897,
Komet Verlag Köln, ISBN 3-89836-545-X
Christa Hirschler und Ulrich Hahnemann: Das Fürstliche Haus
Schwarzburg-Sondershausen, Deutsche Fürstenhäuser Heft 10,
Börde-Verlag Werl 2004, ISBN 3-980 9107-0-9
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Hessische Kulturdenkmäler: http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/cgi-bin/mapwalk.pl?obj=78315&session=913&event=Query.Details
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Die Wappen der Grafen und Fürsten von
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Das Feld für die
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