Bernhard
Peter
Die
Wappen des Hauses Waldeck
Das
Stammwappen der Familie
Das Stammwappen der Grafen von
Waldeck, einem alten Grafengeschlecht, das seit 1712
reichsfürstlich wurde und 1806 sogar souverän, ist in Gold ein
achtstrahliger schwarzer Stern. Die Helmzier ist ein goldener
Flug, beiderseits belegt mit einem achtstrahligen schwarzen
Stern. Die Helmdecken sind schwarz-golden.
Bildbeispiel: Lemgo, Rathaus
Abb.: Otto Hupp, Münchener
Kalender, Jahrgang 1895, Verlagsanstalt, München und Regensburg,
1895. Hupp wählt nach alten Siegelbildern einen halben Flug in
altertümlicher Darstellung als Brett mit aufgesteckten Federn.
Der Waldecker Stern
Eigentlich ist das Haus
Waldeck eine Seitenlinie der Grafen von Schwalenberg
(Alt-Schwalenberg). Alt-Schwalenberg führte in Gold einen roten
Stern. Die Seitenlinie, die sich von Waldeck nannte,
differenzierte ihr Wappen von der Alt-Schwalenberger Hauptlinie
durch einen Wechsel der Tinktur des Sternes: Es wurde nun in Gold
(gleich) ein schwarzer (geändert) achtstrahliger Stern. Cave:
Neu-Schwalenberg ist von Alt-Schwalenberg ebenfalls durch einen
Tingierungswechsel differenziert, zusätzlich kommt als
differenzierendes Beiszeichen die Schwalbe ins Schildbild.
Alt-Schwalenberg lebt in Sternberg fort, um die Verwirrung
komplett zu machen. Und beide, Sternberg und Neu-Schwalenberg, im
Wappen der Fürsten zu Lippe.
Wie eng die drei Familien
verwandt sind, sieht man hieran: Heinrich I Graf von Sternberg
(gest. ca. 1280), war ein Bruder von Graf Adolf I von
Neu-Schwalenberg (gest. ca. 1300). Und beide sind Neffen von
Adolf I von Waldeck (gest. ca. 1270), dem Stammvater der Grafen
und Fürsten zu Waldeck. Fassen wir zusammen: Alt-Schwalenberg
ist der Ursprung. Dessen Schildbild hat sich in Sternberg
erhalten. Neu-Schwalenberg und Waldeck sind durch Wechsel der
Tinkturen resp. Aufnahme von Beizeichen abgeleitet.
Beispiel:
Darmstadt, evangelische Stadtkirche, Epitaph des Grafen Philipp
VI. v. Waldeck
Beispielhafte
numismatische Belege (externe Links auf waldecker-muenzen.de): Beispiel 1 - Beispiel 2 - Beispiel 3 - Beispiel 4
Genealogie
des Hauses Waldeck: Wildunger und Eisenberger Linie
- Heinrich VI.
Graf v. Waldeck (- 16.2.1397), vermählt mit Elisabeth v.
Jülich
- Heinrich
VII. Graf v. Waldeck, vermählt mit Margarethe v.
Nassau-Wiesbaden-Idstein
- Volrad I. Graf v. Waldeck,
vermählt mit Barbara v. Wertheim. Unter
den Söhnen Aufteilung in die beiden
Hauptlinien:
- Philipp I. Graf v.
Waldeck-Wildungen (1445 - 1475), Begründer
der Linie zu Wildungen,
vermählt mit Johanna v. Nassau
(1444 - 1468)
- Heinrich
VIII. Graf v.
Waldeck-Wildungen (1465 -
28.5.1513), Begründer
der älteren
Wildunger Linie,
vermählt mit Anastasia
v. Runkel (- 24.4.1503)
- Wilhelm
v. Waldeck, Domherr in
Köln
- Philipp
IV. Graf v.
Waldeck-Wildungen (1493 -
30.11.1574), vermählt in
erster Ehe mit Margarete
v. Ostfriesland (1500 -
15.7.1537)
- Samuel
Graf v. Waldeck-Wildungen
(2.5.1528 - 6.1.1570),
vermählt mit Anna Marie
v. Schwarzburg
- Günther
Graf v. Waldeck-Wildungen
(1557 - 23.5.1585),
vermählt in erster Ehe
mit Margarete v. Waldeck
(1559 - 20.10.1580) und
in zweiter Ehe mit
Margarethe v. Gleichen
(28.5.1556 - 14.1.1619)
- Wilhelm
Ernst Graf v.
Waldeck-Wildungen
(8.6.1584 - 16.9.1598),
aus zweiter Ehe,
kinderlos, ältere
Linie zu Wildungen
erlischt.
- Heinrich
IX. Graf v.
Waldeck-Wildungen (1531 -
3.10.1577), vermählt mit
Anna v. Viermund
- Friedrich
v. Waldeck (15.8.1534 -
10.8.1557), 1549 Domherr
zu Köln und Straßburg,
vor St. Quentin gefallen
- Daniel
Graf v. Waldeck-Wildungen
(1.8.1530 - 7.6.1577),
aus erster Ehe, vermählt
mit Barbara Landgräfin
v. Hessen (1536 -
8.6.1597), kinderlos.
- Philipp II. Graf v.
Waldeck-Eisenberg (3.3.1453 -
26.10.1524), Begründer
der Linie zu Eisenberg,
vermählt in erster Ehe mit
Katharina zu Solms-Lich (-
12.12.1492)
- Franz
v. Waldeck (- 15.7.1553),
1518 Domherr zu Mainz,
1521 Domherr zu Köln,
Trier und Paderborn,
1523-1530 Pastor zu St.
Alexander in Einbeck,
1530 Bischof v. Minden,
1532 Bischof v. Münster
und Osnabrück.
- Philipp
III. Graf v.
Waldeck-Eisenberg
(9.12.1486 - 20.6.1539),
vermählt in erster Ehe
mit Adelheid v. Hoya (-
11.4.1513) und in zweiter
Ehe mit Anna v. Cleve
(21.5.1495 - 24.5.1567)
- Otto
V. v. Waldeck (-
8.3.1541), aus 1. Ehe,
Johanniter-Komtur in Lage
und Steinfurt
- Wolrad
II. Graf v. Waldeck
(27.3.1509 - 15.4.1578),
aus 1. Ehe, vermählt mit
Anastasia Günthera v.
Schwarzburg
- Josias
Graf v. Waldeck-Eisenberg
(18.3.1554 - 6.8.1588),
vermählt mit Maria v.
Barby-Mühlingen
(8.4.1563 - 1619)
- Christian
Graf zu
Waldeck-Wildungen, Begründer
der jüngeren Linie zu
Wildungen,
vermählt mit Elisabeth
Gräfin v. Nassau-Siegen
(8.11.1584 - 26.7.1661)
- Philipp
VII. Graf v.
Waldeck-Wildungen
(25.11.1613 - 24.2.1645),
vermählt mit Anna
Katharina Gräfin v. Sayn
und Wittgenstein
(2.7.1610 - 3.9.1690)
- Christian
Ludwig Graf zu Waldeck,
Pyrmont u. Rappoltstein
(29.7.1635 - 12.12.1706),
vereinte
die gesamte Grafschaft
wieder in einer Hand,
Stammvater aller heute
lebenden Fürsten und
Grafen von Waldeck
- Josias
II. Graf v. Waldeck und
Pyrmont (1636 - 8.8.1669)
- Johann
II. Graf v.
Waldeck-Landau (7.11.1623
- 10.10.1668), 2 Ehen,
keine Kinder
- Volrad
IV. Graf v.
Waldeck-Eisenberg
(7.7.1588 - 6.10.1640),
Eisenberger Linie,
vermählt mit Anna v.
Baden-Durlach (13.6.1587
- 11.3.1649)
- Philipp
Theodor Graf v.
Waldeck-Eisenberg
(2.11.1614 - 1645), 1640
Graf, mit Tonna
belehnt, Graf v.
Culemberg
(Kulenburg)
- Johann
Ludwig Graf v.
Waldeck-Eisenberg (1616 -
1638)
- Georg
Friedrich Fürst v.
Waldeck-Eisenberg
(31.1.1620 - 1692),
kaiserlicher
Generalfeldmarschall,
1677 Verkauf von Tonna, 27.6.1682
Fürst,
vermählt 1643 in
Kulenburg mit Elisabeth
Charlotte Gräfin v.
Nassau-Siegen
(11.3.1626-16.11.1694)
- Wolrad
Christian Graf v.
Waldeck-Eisenberg
(4.4.164?-1650?)
- Friedrich
Wilhelm Graf v.
Waldeck-Eisenberg
(1649-15.3.1651)
- Karl
Wilhelm Graf v.
Waldeck-Eisenberg
(21.6.1650-17.4.1653)
- Louise
Anna Gräfin zu
Waldeck-Eisenberg
(18.4.1653-30.6.1714)
- Charlotte
Amalia Gräfin v.
Waldeck-Eisenberg
(20.10.1654-1657)
- Friedrich
Wilhelm Graf v.
Waldeck-Eisenberg
(3.11.1657-21.11.1670)
- Karl
Gustav v.
Waldeck-Eisenberg Graf v.
Culemburg
(28.2.1659-24.6.1678)
- Sophia
Henriette Gräfin v.
Waldeck-Eisenberg
(3.8.1662-15.10.1702)
- Albertine
Elisabeth Gräfin zu
Waldeck-Eisenberg
(9.2.1664-1.11.1727)
- Jakob
Graf v. Waldeck-Eisenberg
(2.5.1621 - 3.6.1645)
- Christian
Graf v. Waldeck-Eisenberg
(17.3.1623 - 21.10.1623)
- Wolrad
V. Graf v.
Waldeck-Eisenberg
(25.11.1625 - 29.1.1657)
Das
vermehrte Wappen der Grafschaft Waldeck-Pyrmont
Tonna und Pyrmont halten
Einzug ins Wappen: Pyrmont war zwischenzeitlich im Besitz der
Grafen von Gleichen-Tonna, die mit den Grafen von Spiegelberg
verschwägert waren. Aber auch Pyrmont hängt mit den
Schwalenbergern zusammen: Im 12. Jh. war die Grafschaft Pyrmont
eine Secundogenitur der Grafen von Schwalenberg, die 1494 erlosch
und nach langem Streit mit Paderborn an die Grafen von
Spiegelberg kam. 1631 erloschen die Grafen von Gleichen. 1621 war
ein Erbvertrag geschlossen worden, aufgrund dessen die
Grafschaften Pyrmont und Spiegelberg jetzt an Waldeck fielen, die
ihnen Graf Johann Ludwig von Gleichen-Tonna bereits 1625
abgetreten hatte. Die Basis für die Ansprüche bildete die am
20.5.1582 geschlossene Ehe zwischen Margarethe von Gleichen
(28.5.1556-14.1.1619) und Günther Graf von Waldeck-Wildungen
(29.6.1557-23.5.1585). Die Grafen von Waldeck behielten 1631 die
Grafschaft Pyrmont, aber die Grafschaft Spiegelberg kam 1631 an
das Haus Nassau-Diez.
Weiterhin übernahmen die
Grafen von Waldeck 1640 die Güter, die 1631 an die Schenken von
Tautenburg gefallen waren (Herrschaft Tonna mit Burgtonna,
Aschara, Eckardtsleben, Illeben, Döllstedt, Bienstädt,
Ufhausen, Töttelstädt und Teilen von Eschenbergen). Mit dem Tod
von Christian Schenk von Tautenburg übernahmen die Waldecker das
territoriale Erbe wie genannt. Die Grafen von Waldeck waren
jedoch nie Inhaber eines Grafentitels von Gleichen. Sie führten
lediglich den Löwen der Grafen von Gleichen für die Herrschaft
Tonna. Deshalb kann man die Wappenkomponenten, obwohl sie dem
Wappen der Grafen von Gleichen entnommen wurden, auch nicht als
Grafschaft Gleichen ansprechen; sie stehen lediglich für die
Herrschaft Tonna. Die Grafen von Waldeck behielten die Herrschaft
Tonna aber nur 37 Jahre lang, denn am 4.10.1677 verkauften sie
diese an Herzog Friedrich I. von Sachsen-Gotha und Altenburg.
Waldeck-Pyrmont führt aber dennoch das Wappen Gleichen für
Tonna weiterhin in seinem vermehrten Wappen. Es ist jetzt wie
folgt aufgebaut:
- Hauptschild: Geviert:
- Feld 1 und 4: In Silber ein rotes Ankerkreuz (Grafschaft
Pyrmont)
- Feld 2 und 3: In Blau ein golden gekrönter,
silberner Löwe, meistens mit Doppelschweif
(Gleichen für die Herrschaft Tonna)
- Herzschild: In Gold ein achtstrahliger
schwarzer Stern (Grafschaft Waldeck)
Drei Helme führt das Wappen:
- Helm 1: Ein goldener und beiderseits
mit einem achtstrahligen schwarzen Stern belegter offener
Flug (Grafschaft Waldeck). Helmdecken
schwarz-golden.
- Helm 2: Eine oben mit einem
Pfauenstoß besteckte goldene Säule, die in der Mitte
von einem zugespitzten Arm des Pyrmonter Kreuzes schräg
durchstochen ist (Grafschaft Pyrmont),
Helmdecke rot-silbern.
- Helm 3: In Blau ein golden gekrönter,
silberner Löwe, meistens mit Doppelschweif (Gleichen
für die Herrschaft Tonna)
Beispiel: Wappentafel der Gräfin Catharina
von Waldeck (1612-1649), Witwe des Grafen Simon Ludwig zur Lippe,
die 1637-1643 die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn Simon
Philipp führte und die 1652 in St. Nicolai zu Lemgo bestattet
wurde. 1643 heiratete sie Herzog Philipp Ludwig von Holstein,
verstarb aber 6 Jahre später im Kindbett. Eine Bestattung in der
Blomberger Familiengruft verwehrte man ihr.
Beispielhafte numismatische Belege (externe
Links auf waldecker-muenzen.de): Beispiel 1 - Beispiel 2
Erben der Schenken von Limpurg, Linie
Gaildorf: die Grafen von Waldeck-Bergheim und Waldeck-Landau
Der anteilige Besitz der
Grafen von Waldeck an der Limpurger Erbschaft speist sich allein
aus dem Solms-Assenheimer Anteil, dort aber aus mehreren Quellen:
Die Familie erwarb Anteile sowohl durch Erbheirat als auch durch
Kauf. Josias Graf von Waldeck-Bergheim (20.8.1696-2.2.1763)
erheiratete durch die Ehe mit Dorothea Sophia Wilhelmina Gräfin
zu Solms-Rödelheim und Assenheim (1698-6.2.1774) 6/48 von
Limpurg-Gaildorf quasi aus zweiter Hand. Sein Sohn Josias Wilhelm
Leopold Graf von Waldeck-Bergheim (16.10.1733-4.6.1788) gab das
Erbe kurzfristig gegen Cash auf, verkaufte 1801 seine 6/48 an den
Grafen von Lynar, der die Anteile 1802 an den Grafen von Pückler
weiterverkaufte, und schließlich kaufte Graf Josias Wilhelm
Leopold 1813 die Anteile nach dieser
"Spielerrunde"zurück. Von den Nachkommen der beiden
Schwestern der Dorothea Sophia Wilhelmina Gräfin zu
Solms-Rödelheim und Assenheim fanden weitere Anteile den Weg zu
den Grafen von Waldeck: Louise Carolina Wilhelmina Sophia
Christine Gräfin von Pückler (4.9.1786-12.1.1856), vermählte
von Roeder, verkaufte am 23.4./31.5.1819 einen Anteil von 1/48 an
Georg Friedrich Karl Graf von Waldeck-Landau. Und Carl Friedrich
Ludwig Christian Ferdinand Graf zu Solms-Rödelheim und Assenheim
(15.5.1790-18.3.1844), der mit seinem Anteil von 6/48 die gleiche
"Spielerrunde" wie oben vollzogen hatte, verkaufte am
6.7.1819 seine 6/48 ebenfalls an Georg Friedrich Karl Graf von
Waldeck-Landau (31.5.1785-18.6.1826). Aber dieser kaufte nicht
nur, sondern hatte auch selber 1,5/48 geerbt. Um das zu
arrondieren, kaufte er noch am 30.9.1816 4,5/48 von seinen drei
Geschwistern, hat jetzt das elterliche Erbe von 6/48 ganz,
insgesamt aber 13/48, wovon er 1,5 Teile geerbt und 11,5 Teile
gekauft hat. Über seine Witwe kommen diese 13 Anteile an seinen
Neffen, der sie seiner Schwester überließ. Beide hatten selber
nichts von ihrem Vater geerbt, da dieser seinerzeit seinen Anteil
an ihren Onkel verkauft hatte. Fazit: 13/48 landen jetzt bei
Caroline Mechtild Emma Charlotte Christiane Luise Gräfin von
Waldeck (23.6.1826-28.2.1899), die Carel Anton Ferdinand Graf von
Bentinck Graf von Aldenburg (4.3.1792-28.10.1864) heiratete und
so diese Anteile an das gräfliche Haus Bentinck brachte. Später
gingen diese 13/48 an das Haus Ortenburg.
- Wilhelm Heinrich Schenk und
Graf von Limpurg-Gaildorf (27.6.1652-12.5.1690),
1676 Herr von Limpurg-Gaildorf, 1682 Herr zu
Schmiedelfeld, Letzter der Gaildorfer Linie, besaß Limpurg-Gaildorf
komplett, vermählt mit
Elisabetha Dorothea von Limpurg-Gaildorf
(13.11.1656-29.1.1712)
- Juliana Dorothea Louise
Gräfin zu Limpurg-Gaildorf (8.5.1677-4.10.1734),
vermählt in erster Ehe am 30.4.1693 in Gaildorf
mit Eucharius Kasimir Graf zu
Löwenstein-Wertheim-Virneburg
(22.3.1668-1.1.1698) und danach in zweiter Ehe
Johann Josef Wilhelm Graf von Wurmbrand und
Stuppach (18.2.1670-7.12.1750), dadurch entstand Limpurg-Gaildorf-Wurmbrand
mit der Hälfte (24/48) von Limpurg-Gaildorf
(Wurmbrandscher Anteil)
- Wilhelmina Christiana Gräfin
von Limpurg-Gaildorf (24.9.1679--15.12.1757),
vermählt am 27.6.1695 in Gaildorf mit Ludwig
Heinrich Graf zu Solms-Rödelheim und Assenheim
(25.8.1667-1.5.1728), mit der Hälfte
(24/48) von Limpurg-Gaildorf (Solms-Assenheimer
Anteil)
- Dorothea Charlotte
Sophie Gräfin zu Solms-Rödelheim und
Assenheim (12.12.1696-23.8.1697), starb
als Kleinkind
- Dorothea
Sophia Wilhelmina Gräfin zu
Solms-Rödelheim und Assenheim
(1698-6.2.1774), Miterbin von
Limpurg-Gaildorf,
erbte
ein Achtel (6/48), heiratete am 27.1.1725 in
Assenheim Josias Graf von
Waldeck-Bergheim
(20.8.1696-2.2.1763), Übergang
des Erbteils (6/48) an Waldeck-Bergheim
- Georg Carl
Christian Ludwig Graf von
Waldeck-Bergheim
(1.12.1726-21.7.1756),
französischer Oberstleutnant,
unvermählt und kinderlos
- Carl Graf von
Waldeck-Bergheim
(21.5.1728-17.8.1735), starb jung
und unvermählt
- Carolina
Christina Louise Friderica
Gräfin von Waldeck-Bergheim
(23.6.1729-9.7.1801), unvermählt
- Georg
Friedrich Ludwig Belgicus Graf
von Waldeck-Bergheim
(20.7.1732-9.4.1771),
holländischer Lieutenant,
vermählt am 21.8.1766 in
Meerholz mit Christiana Louise
(Charlotte) Gräfin zu Ysenburg
und Büdingen in Meerholz
(22.11.1742-20.3.1808), kinderlos
- Josias
Wilhelm Leopold Graf von
Waldeck-Bergheim
(16.10.1733-4.6.1788), Miterbe
von Limpurg-Gaildorf, erbte den
mütterlichen Erbteil ganz
(6/48), verkaufte 1801 an von
Lynar, Verkauf 1802 an von
Pückler, Wiedererwerb 1813, vermählt am
5.3.1772 in Büdingen mit
Christina Wilhelmine Gräfin zu
Ysenburg und Büdingen in
Büdingen (24.6.1756-13.11.1826)
- Josias
Wilhelm Karl Graf von
Waldeck-Bergheim
(13.5.1774-9.6.1829), Miterbe
von Limpurg, erbt 1,5/48,
verkauft 1816 an Bruder
Georg Friedrich, vermählt
am 10.1.1802 in Wertheim
mit Wilhelmina Carolina
Louise Eleonore
Prinzessin zu
Löwenstein-Wertheim-Virneburg
(23.4.1774-25.6.1817),
kinderlos
- Ludwig
Graf von Waldeck-Bergheim
(28.5.1776-8.5.1778),
starb jung
- Gustav
Graf von Waldeck-Bergheim
(10.12.1776-28.8.1781),
starb jung
- Karl
Christian Graf von
Waldeck-Bergheim
(17.11.1778-21.1.1849),
Graf zu Bergheim,
Miterbe
von Limpurg, erbt 1,5/48,
verkauft 1816 an Bruder
Georg Friedrich, vermählt
am 25.4.1819 in
Schwärzerhopf mit
Caroline Gräfin
Schilling von Cannstatt
(2.2.1798-7.10.1866)
- Caroline
Mechtild Emma Charlotte
Christiane Luise Gräfin
von Waldeck
(23.6.1826-28.2.1899),
vermählt am 30.1.1846 in
Bergheim mit Carel
Anton Ferdinand Graf von
Bentinck Graf von
Aldenburg
(4.3.1792-28.10.1864), bekommt
von ihrem Bruder Richard
13/48 von
Limpurg-Gaildorf
überlassen, da dieser
keine Kinder hat, diese
Anteile stammen
ursprünglich vom Onkel
Georg Friedrich Karl, so
kommen 13/48 an das Haus
von Bentinck
- Henry
Charles Adolphus Frederic
Willem Graf von Bentinck
(30.10.1846-18.6.1903), verzichtet
1874, vermählt
am 8.12.1874 in London
mit Harriet Eliza
Cathcart McKerrell
(20.7.1848-10.2.1934),
Nachkommen
- Wilhelm
Carl Philipp Otto Graf
von Bentinck und
Waldeck-Limpurg Graf von
Aldenburg
(28.11.1848-2.11.1912), Erbe
von 13/48 und Herr von
Gaildorf,
vermählt am 8.3.1877 in
Twickel mit Maria
Cornelia Baronesse von
Heeckeren van Wassenaer
(13.1.1855-1912),
Nachkommen
- Karel
Reinhard Adalbert Graf
von Bentinck
(9.2.1853-19.10.1934),
vermählt mit Helene
Agnes Alexandrine Amalie
Karoline Gräfin von
Waldeck
(12.5.1859-22.6.1929),
geschieden 1885, 1
Tochter
- Godard
John George Charles Graf
von Bentinck
(3.8.1857-1940)
- Victoria
Mary Friederike Mechthild
Gräfin von Bentinck
(6.9.1863-5.2.1949),
unvermählt
- Agnes
Ferdinande Friederike
Luise Caroline Gräfin
von Waldeck und Pyrmont
(23.7.1827-16.7.1858),
vermählt mit Curt Carl
Franz Ludwig Ernst Adam
Graf von Pückler-Limpurg
(1822-28.1.1888),
Nachkommen
- Georg
Graf von Waldeck
(12.9.1829-15.12.1829),
starb jung
- Luitgard
Marie Louise Gräfin von
Waldeck
(2.4.1831-3.12.1831),
starb jung
- Adalbert
Wilhelm Karl Graf zu
Waldeck und Pyrmont zu
Limpurg-Gaildorf
(19.2.1833-24.7.1893),
vermählt in erster Ehe
am 3.8.1858 in
Wittgenstein mit Agnes
Caroline Therese
Prinzessin zu
Sayn-Wittgenstein-Hohenstein
(18.4.1834-18.2.1886),
Nachkommen, und in
zweiter Ehe am 18.10.1887
in Frankfurt am Main mit
Ida Charlotte Elisabeth
Franziska Alexandrine
Prinzessin zu
Sayn-Wittgenstein-Hohenstein
(25.2.1837-7.5.1922),
keine Nachkommen
- Richard
Casimir Alexander Carl
Ludwig Heinrich Julius
Graf zu Waldeck und
Pyrmont
(26.12.1835-5.12.1905),
unvermählt und
kinderlos, Miterbe
von Limpurg, Erbe seiner
Tante Amalia
Charlotte Auguste Wirths,
erbt
13/48, die sein Onkel
Georg Friedrich Karl
geerbt und
zusammengekauft hatte,
überläßt, da selbst
kinderlos, diese 13/48
seiner Schwester
Mechthild
- Christian
Graf von Waldeck-Bergheim
(3.4.1781-22.8.1781),
starb jung
- Karoline
Gräfin von
Waldeck-Bergheim
(6.10.1782-11.7.1820), Miterbe von
Limpurg, erbt 1,5/48,
verkauft 1816 an Bruder
Georg Friedrich, vermählt
am 5.10.1807 in Bergheim
mit Georg von Stuckrad
(-1876)
- Georg
Friedrich Karl Graf von
Waldeck-Landau
(31.5.1785-18.6.1826), Miterbe
von Limpurg, erbt 1,5/48,
kauft am 30.9.1816 4,5/48
von den drei
Geschwistern, hat jetzt
das elterliche Erbe von
6/48 ganz, erwirbt am
6.7.1819 den Anteil von
6/48 von Carl Friedrich
Ludwig Christian
Ferdinand Graf zu
Solms-Rödelheim und
Assenheim, erwirbt am
23.4./31.5.1819 einen
Anteil von 1/48 von
Gräfin von Röder (den
Rest von 5/48 dieses
Erbteils hatte vorher
schon Württemberg
gekauft), hat jetzt
insgesamt 13/48, vermählt
mit Amalia
Charlotte Auguste Wirths
(7.9.1784-28.9.1852),
kinderlos, Witwe vererbt
13/48 an ihren Neffen
Richard Graf zu Waldeck
und Pyrmont
- Louise
Johannette Ernestine Ulrike
Gräfin von Waldeck-Bergheim
(22.10.1736-29.7.1737), starb als
Kleinkind
- Georg August
Graf von Waldeck-Bergheim
(2.5.1738-6.1.1759), starb jung
und unvermählt
- Wilhelm Graf
von Waldeck-Bergheim
(13.3.1740-11.7.1756), starb jung
und unvermählt
- Friedrich
Wilhelm Carl Graf von
Waldeck-Bergheim, starb jung und
unvermählt
- Eleonora (Elisabeth)
Friderica Juliana Gräfin zu
Solms-Rödelheim und Assenheim
(23.9.1703-1762), Miterbin von
Limpurg-Gaildorf,
erbte
ein Achtel (6/48), vermählt am 24.2.1725 in
Assenheim mit Karl Heinrich Friedrich
Graf zu Ysenburg und Büdingen in
Meerholz (27.11.1700-14.3.1774), Übergang
des Erbteils an Ysenburg-Meerholz, Enkel
verkaufen untereinander Anteile
- Johann
Friedrich Wilhelm Graf zu
Ysenburg und Büdingen in
Meerholz (2.5.1729-4.5.1802), Miterbe
von Limpurg (3/48), vermählt /am
11.6.1762 in Grumbach mit
Christiana Carolina Louise von
Salm-Grumbach
(20.4.1734-11.5.1791)
- Luise
Christiane Eleonore
Gräfin zu Ysenburg und
Büdingen in Meerholz
(23.4.1770-30.11.1808), Miterbin
von Limpurg-Gaildorf mit
1/48, vermählt
mit Christian Carl
Alexander August Graf von
Pückler-Burg-Farnbach
(15.7.1751-30.3.1820)
- Louise
Carolina Wilhelmina
Sophia Christine Gräfin
von Pückler
(4.9.1786-12.1.1856), Miterbin
von Limpurg-Gaildorf mit
1/48, vermählt
mit August von
Roeder, ohne
Nachkommen, verkauft
am 23.4./31.5.1819 diesen
Anteil an Georg Friedrich
Karl Graf von
Waldeck-Landau
(s. o.)
- Johann Carl Ernst Graf
zu Solms-Rödelheim und Assenheim
(8.5.1714-15.1.1790), 1778 zu Rödelheim
und Assenheim, k.k. Kämmerer, Miterbe von
Limpurg-Gaildorf,
erbte
ein Achtel (6/48), vermählt in erster Ehe
mit Henriette Charlotte Albertina von
Terzi zu Cronenthal (1717-30.3.1760),
ohne Nachkommen, und in zweiter Ehe am
10.9.1761 in Wertheim mit Amöna
Charlotte Eleonora Gräfin zu
Löwenstein-Wertheim-Virneburg
(14.2.1743-1.6.1800)
- Volrath
Friedrich Carl Ludwig Graf zu
Solms-Rödelheim und Assenheim
(6.12.1762-5.2.1818), 1790 zu
Rödelheim und Assenheim, Miterbe
von Limpurg-Gaildorf (6/48), vermählt in
erster Ehe am 29.8.1789 in
Laubach mit Philippine Charlotte
Sophie Gräfin zu Solms-Laubach
(19.12.1771-6.7.1807), 7 Kinder,
und in zweiter Ehe am 2.11.1811
in Rödelheim mit Marie
Christiane Friederike Hoffmann
(20.2.1783-10.2.1843), 1 Kind
- Carl
Friedrich Ludwig
Christian Ferdinand Graf
zu Solms-Rödelheim und
Assenheim
(15.5.1790-18.3.1844),
aus erster Ehe, 1818 zu
Rödelheim und Assenheim,
Miterbe von
Limpurg-Gaildorf (6/48),
1801 Verkauf an den
Grafen Lynar, dann kam es
durch Verkauf an den
Grafen Pückler, 1813
Rückerwerb von Pückler,
1819 endgültiger
Verkauf des Limpurgischen
Anteils an Georg
Friedrich Karl Graf von
Waldeck-Landau (31.5.1785-18.6.1826),
großherzoglich-hessischer
Generalleutnant,
erbliches Mitglied der 1.
Kammer im Großherzogtum
Hessen, vermählt am
1.1.1824 in Schönberg
mit Louise Amalie Gräfin
zu Erbach-Schönberg
(9.8.1795-1875),
Nachkommen
Vier Generation lang waren
Anteile im Besitz der Grafen von Waldeck-Bergheim
bzw. Waldeck-Landau. Deren Wappen in der
einfachsten Form ist geviert (Limpurg) mit Herzschild, Feld 1 und
4: in Rot vier aufsteigende silberne Spitzen, Feld 2 und 3: in
Blau 5 (3:2) aufrechte silberne Heerkolben, Herzschild: in Gold
ein achtzackiger schwarzer Stern (Grafschaft Waldeck). In dieser
Form fand das Wappen später Eingang in das Wappen der Grafen von
Bentinck.
Die vermehrte Form des Wappens der Grafen
von Waldeck-Bergheim wird im Siebmacher Band: Gf Seite:
72 Tafel: 118 beschrieben und berücksichtigt die sonstigen
Territorien und Ansprüche des Hauses Waldeck:
- Hauptschild: gespalten
- rechts geviert:
- Feld 1 und 4: in
Silber ein rotes Ankerkreuz (Grafschaft Pyrmont)
- Feld 2 und 3: in Blau
ein golden gekrönter, silberner Löwe (Gleichen
für die Herrschaft Tonna)
- links Limpurg,
geviert:
- Feld 1 und 4: in Rot
vier aufsteigende silberne Spitzen
- Feld 2 und 3: in Blau
5 (3:2) aufrechte silberne Heerkolben
- Herzschild: in Gold ein achtzackiger
schwarzer Stern (Grafschaft Waldeck)
Dazu wird ein aus einem Fürstenhut
herabfallender Wappenmantel geführt. Wenn eine Darstellung mit
Helmen erfolgen sollte, stehen folgende vier Helme zur
Verfügung:
- Helm 1: ein goldener und beiderseits
mit einem achtstrahligen schwarzen Stern belegter Flug,
Helmdecken schwarz-golden (Grafschaft Waldeck)
- Helm 2: eine oben mit einem
Pfauenstoß besteckte goldene Säule, die in der Mitte
von einem zugespitzten Arm des Pyrmonter Kreuzes schräg
durchstochen ist, Helmdecke rot-silbern (Grafschaft Pyrmont)
- Helm 3: in Blau ein golden gekrönter,
silberner Löwe (Gleichen für die
Herrschaft Tonna)
- Helm 4: zwei im Spitzenschnitt
rot-silbern geteilte Büffelhörner, Helmdecken
rot-silbern, Büffelhörner ggf. in der Mündung mit
Fähnchen besteckt (Grafschaft Limpurg)
Bildbeispiel: Gaildorf, Neues
Schloß, Wappen für Wilhelm Carl Philipp Otto Graf von Bentinck
und Waldeck-Limpurg, Graf von Aldenburg (28.11.1848-2.11.1912),
Teil eines Ehewappens am Vorbau der Parkfassade. Waldeck-Limpurg
bildet Feld 3 eines gevierten Wappens, Hervorhebung der Felder
für Limpurg. Hier fälschlicherweise nur drei statt vier
Spitzen.
Nach dem Übergang an die von Bentinck-Aldenburg
ergibt sich folgendes Wappen
Bentinck-Aldenburg-Waldeck-Limpurg: Geviert:
- Feld 1 und 4: in Blau ein silbernes
Ankerkreuz (Stammwappen der von Bentinck)
- Feld 2: geviert mit Herzschild (Aldenburg)
- Feld a und d: in Blau ein
aufspringendes silbernes Pferd mit fliegendem
roten Zügel
- Feld b und c: in Silber drei
(2:1) rote Rosen, golden bebutzt
- Herzschild gespalten, rechts
in Gold ein goldenbewehrter schwarzer Doppeladler
(Gnadenzeichen), links in Gold
zwei rote Balken (Oldenburg)
- Feld 3: geviert mit Herzschild (Waldeck-Limpurg)
- Feld a und d: eigentlich in
Rot vier aufsteigende silberne Spitzen (Schenken
von Limpurg)
- Feld b und c: in Blau 5 (3:2)
aufrechte silberne Heerkolben (Stammwappen der
Schenken von Limpurg)
- Herzschild: in Gold ein
achtzackiger schwarzer Stern (Grafschaft Waldeck)
Es gehörten vorher zum Bentinck-Wappen
vier gekrönte Helme, Helm 1 (Mitte rechts): drei Straußenfedern
golden-blau-golden, Helm 2 (Mitte links): ein schwarzer
Doppeladler, Helm 3 (ganz rechts): zwei gebogene rot gekleidete
Arme mit goldenen Aufschlägen, je eine silberne Straußenfeder
schräg aufwärts haltend (Stammhelm Bentinck), Helmdecken
blau-silbern, Helm 4 (ganz links): wachsender goldener Löwe,
Helmdecken rot-golden. Die drei anderen Helme neben dem Stammhelm
wurden aus dem Wappen der von Aldenburg übernommen. Dazu wären
jetzt noch der waldeckische und der limpurgische Helm möglich,
das wird aber nicht gemacht, sondern das Ganze wird von einem
Wappenmantel umrahmt.
Linie
Waldeck-Eisenberg (auch Waldeck-Kulenburg oder Waldeck-Culemborg
genannt)
Zweimal gespalten und einmal
geteilt mit Herzschild
- Hauptschild: zweimal gespalten und
einmal geteilt
- Feld 1: In Silber ein rotes
Ankerkreuz (Grafschaft Pyrmont)
- Feld 2: In Gold drei (2:1)
rote Säulen (Herrschaft Kulenburg,
Culemborg)
- Feld 3: In Blau ein golden
gekrönter, silberner Löwe mit Doppelschweif
(Gleichen für die Herrschaft Tonna)
- Feld 4: In Silber ein
gekrönter, schwarzer Löwe (Pallandtsche
Herrschaft Werth)
- Feld 5: In Blau ein
"gefaltetes" silbernes Kreuz
(Pallandtsche Herrschaft Wittem)
- Feld 6: von Gold und Schwarz
fünfmal geteilt (Pallandt).
- Herzschild: In Gold ein achtstrahliger
schwarzer Stern (Grafschaft Waldeck)
Abb.: Schild für Albertine
Elisabeth Gräfin zu Waldeck-Eisenberg (9.2.1664 - 1.11.1727),
über dem Portal der ev.-luth. Pfarrkirche St. Martin in
Kleinheubach (Landkreis Miltenberg).
Beispielhafte numismatische Belege (externe
Links auf waldecker-muenzen.de): Beispiel 1 - Beispiel 2.
Im alten Rathaus von Werth (Gemeinde
Isselburg) befindet sich ein Wappen für Georg Friedrich v.
Waldeck-Eisenberg mit einem Feld mehr,
also mit acht Inhalten. Der Schild ist zweimal geteilt (unter
Korrektur von Fehlfarben):
- oben: zweimal gespalten:
- rechts: In Silber ein rotes
Ankerkreuz (Grafschaft Pyrmont)
- Mitte: In Gold drei (2:1) rote
Säulen (Herrschaft Kulenburg,
Cuylenburg, Kuilenburg, niederländisch
Culemborg)
- links: In Blau ein golden
gekrönter, silberner Löwe mit Doppelschweif
(Gleichen für die Herrschaft Tonna)
- Mitte: zweimal gespalten:
- rechts: in Blau ein silberner
Adler (Zuordnung offen)
- Mitte: In Gold ein
achtstrahliger schwarzer Stern (Grafschaft Waldeck)
- links: von Gold und Schwarz
fünfmal geteilt (Pallandt).
- unten: einmal gespalten:
- rechts: In Silber ein
gekrönter, schwarzer Löwe (Pallandtsche
Herrschaft Werth)
- links: In Blau ein
"gefaltetes" silbernes Kreuz
(Pallandtsche Herrschaft Wittem)
Ein ähnliches Wappen ist im Siebmacher,
Band Souveräne 1, S. 47, T. 108 aufgeführt, allerdings mit noch
einem Feld mehr. Das gleiche Wappen mit 9 verschiedenen Inhalten
taucht in einem unter Georg Friedrich v. Waldeck-Eisenberg entstandenen
Druck des Culemburgischen Stadt- und Landrechts von 1680 auf.
- Hauptschild: zweimal gespalten und
zweimal geteilt
- Feld 1: In Silber ein rotes
Ankerkreuz (Grafschaft Pyrmont)
- Feld 2: In Gold drei (2:1)
rote Säulen (Herrschaft Kulenburg,
Cuylenburg, Kuilenburg, niederländisch
Culemborg)
- Feld 3: In Blau ein golden
gekrönter, silberner Löwe mit Doppelschweif
(Gleichen für die Herrschaft Tonna)
- Feld 4: in Blau ein silberner
Adler (Zuordnung offen)
- Feld 5: entfällt wegen
Herzschild
- Feld 6: In Blau ein
silbernes Ordenskreuz (Zuordnung offen)
- Feld 7: In Silber ein
gekrönter, schwarzer Löwe (Pallandtsche
Herrschaft Werth)
- Feld 8: In Blau ein
"gefaltetes" silbernes Kreuz
(Pallandtsche Herrschaft Wittem)
- Feld 9: von Gold und Schwarz
fünfmal geteilt (Pallandt).
- Herzschild: In Gold ein achtstrahliger
schwarzer Stern (Grafschaft Waldeck)
Georg Friedrich
Fürst von Waldeck-Eisenberg war auch Kommandeur des
Johanniter-Ordens zu Lagow, weshalb es sein Wappen auch mit dem
achtspitzigen Ordenskreuz unterlegt gibt, so z. B. auf einem
Druck des Culemburgischen Stadt- und Landrechts von 1680.
Dazu bei diesen Varianten fünf Helme.
Meist werden drei auf den Schildrand gesetzt und zwei seitlich
neben den Schild gestellt. Davon werden folgende Helme auf dem
Schildrand sitzend präsentiert:
- Helm 1 (Mitte): Kombinationshelmzier
aus Waldeck und Pyrmont:
- Zwischen einem goldenen und
beiderseits mit einem achtstrahligen schwarzen
Stern belegten offenen Flug (Grafschaft Waldeck)
- eine oben mit einem
Pfauenstoß besteckte goldene Säule (oder hoher
Hut), die in der Mitte von einem zugespitzten
roten Arm des Pyrmonter Kreuzes (auch:
Lilienzepter) schräg durchstochen ist
(Grafschaft Pyrmont),
- Helmdecke rechts
schwarz-golden, links rot-silbern
- Helm 2 (her. rechts): Kopf und Hals
eines blauen Esels, Decken rot-golden (Herrschaft Kulenburg,
niederländisch Culemborg)
- Helm 3 (her. links): Ein aus der
Helmkrone wachsender, golden gekrönter, silberner Löwe
mit Doppelschweif (Gleichen für die Herrschaft
Tonna), Helmdecken blau-silbern.
Rechts und links des Schildes befinden sich
zwei weitere Helme, völlig losgelöst vom Schild:
- Helm 4 (unten rechts): aus der
Helmkrone wachsend ein gekrönter, schwarzer Löwe
(Pallandtsche Herrschaft Werth),
Helmdecken schwarz-silbern
- Helm 5 (unten links): zwischen einem
offenen schwarzen Flug ein Schildchen, dieses von Gold
und Schwarz fünfmal geteilt (Pallandt),
Helmdecken schwarz-golden
Es können aber auch genauso alle fünf
Helme auf dem Schildrand präsentiert werden, wie die Darstellung
des Wappens für Albertine Elisabeth Gräfin zu Waldeck-Eisenberg
(9.2.1664 - 1.11.1727) über dem Portal der ev.-luth. Pfarrkirche
St. Martin in Kleinheubach belegt.
Abb. Fünf Helme für
Albertine Elisabeth Gräfin zu Waldeck-Eisenberg (9.2.1664 -
1.11.1727),
über dem Portal der ev.-luth. Pfarrkirche St. Martin in
Kleinheubach (Unterfranken)
Die
Stammlinie von der Teilung der Linien bis zur Erhebung in den
Fürstenstand
- Heinrich VII. (V) Graf v. Waldeck,
vermählt mit Margarethe v. Nassau-Wiesbaden-Idstein
- Volrad I. Graf
v. Waldeck (1442-1475), vermählt mit Barbara v.
Wertheim. Nach seinem Tode teilten sich seine
Söhne die Grafschaft Waldeck
- Philipp I. Graf v.
Waldeck-Wildungen (1445 - 1475), bekam
die südliche Hälfte, Begründer
der Linie zu Wildungen
- Philipp II. Graf
v. Waldeck-Eisenberg (3.3.1453 -
26.10.1524), bekam die nördliche
Hälfte, Begründer der Linie zu
Eisenberg, vermählt mit
Katharina zu Solms-Lich (- 12.12.1492)
- Philipp
III. Graf v.
Waldeck-Eisenberg (9.12.1486 -
20.6.1539), vermählt mit
Adelheid v. Hoya (- 11.4.1513)
- Volrad/Wolrad
II. Graf v.
Waldeck (27.3.1509 -
15.4.1578), gen. der
Gelehrte, vermählt mit
Anastasia Günthera v.
Schwarzburg
- Josias
I Graf v.
Waldeck-Eisenberg
(18.3.1554 - 6.8.1588),
vermählt mit Maria v.
Barby-Mühlingen
(8.4.1563 -
(19/29).12.1619)
- Christian
Graf zu Waldeck-Wildungen
(25.12.1585 -
31.12.1637), 1588-1607 in
Wildungen, 1607-1638 in
Eisenberg, kaiserlicher
Kammerherr, 1625
bekommt er Pyrmont,
vermählt mit Elisabeth
Gräfin v. Nassau-Siegen
(8.11.1584 - 26.7.1661)
- Philipp
VII. Graf v.
Waldeck-Wildungen
(25.11.1613 - 24.2.1645),
1638 Graf, in Eisenberg,
vermählt mit Anna
Katharina Gräfin v. Sayn
und Wittgenstein
(2.7.1610 - 3.9.1690)
- Christian
Ludwig Graf zu
Waldeck, Pyrmont u.
Rappoltstein (29.7.1635 -
12.12.1706), Erbansprüche
auf Rappoltstein,
zunächst 1668 Graf v.
Waldeck-Wildungen, 1669
zu Landau, 12.6.1685
Erbvertrag mit seinem
Vetter, dem Grafen Georg
Friedrich von
Waldeck-Eisenberg, der
die Primogenitur im Hause
Waldeck einführte, ab
1692 nach dem Aussterben
der Linie
Waldeck-Eisenberg
Beerbung derselben und
Graf von Waldeck und
Pyrmont, vereinte
die gesamte Grafschaft
wieder in einer Hand,
Stammvater aller heute
lebenden Fürsten und
Grafen von Waldeck,
vermählt mit Anna
Elisabeth Gräfin v.
Rappoltstein (7.3.1644 -
6.12.1676)
- Friedrich
Anton Ulrich
Fürst v. Waldeck
(27.11.1676 - 1.1.1728),
1706 Graf, 6.1.1712
Reichsfürst, vermählt
mit Louise Pfalzgräfin
bei Rhein zu
Birkenfeld-Bischweiler
((18/28).1.1678 -
3.5.1753), Anschluß
siehe unten.
Das um
Rappoltstein vermehrte Wappen der Grafschaft Waldeck-Pyrmont
Im nächsten vermehrten Wappen
halten weitere Bestandteile Einzug. Es sind alles
Anspruchswappen, die den Schild jetzt auffüllen. Er ist
neunfeldrig mit Herzschild:
- Hauptschild: Zweimal geteilt und
zweimal gespalten
- Feld 1 und 9: In Silber ein
rotes Ankerkreuz (Grafschaft Pyrmont)
- Feld 2 und 8: In Silber 3
(2:1) rote Schildchen (Grafschaft
Rappoltstein, Elsaß)
- Feld 3 und 7: In Silber 3
(2:1) golden gekrönte, schwarze Adlerköpfe
(auch als Rabenköpfe angesprochen, Herrschaft
Hohenack, Elsaß)
- Feld 4: In Blau ein golden
gekrönter, silberner Löwe mit Doppelschweif (Gleichen
für die Herrschaft Tonna)
- Feld 6: In Silber ein golden
gekrönter, roter Löwe mit Doppelschweif, das
Feld mit querliegenden, meist schräg
beschnittenen blauen Schindeln bestreut (Herrschaft
Geroldseck, Elsaß (Saverne). Es handelt
sich ausdrücklich nicht um Hohengeroldseck im
Ortenaukreis, sondern um die Burg
Grand-Geroldseck in der Nähe von Château Haut
Barr).
- Herzschild: In Gold ein achtstrahliger
schwarzer Stern (Grafschaft Waldeck)
Zu diesem Wappen gehören
insgesamt fünf Helme:
- Helm 1 (Mitte): Kombinationshelmzier
aus Waldeck und Pyrmont:
- Zwischen einem goldenen und
beiderseits mit einem achtstrahligen schwarzen
Stern belegten offenen Flug (Grafschaft
Waldeck)
- eine oben mit einem
Pfauenstoß besteckte goldene Säule, die in der
Mitte von einem zugespitzten Arm des Pyrmonter
Kreuzes schräg durchstochen ist (Grafschaft
Pyrmont), Helmdecke schwarz-golden
- Helm 2: Ein silbern gewandeter
Mannesrumpf ohne Arme, mit roten Kragenaufschlägen, das
Gewand auf der Brust mit 3 (2:1) roten Schildchen belegt,
auf dem Haupte eine silberne, rot aufgeschlagene Mütze,
die vorne mit einer schwarzen Feder besteckt ist (Grafschaft
Rappoltstein). Helmdecke silbern-rot.
- Helm 3: Ein aus der Helmkrone
wachsender, golden gekrönter, silberner Löwe mit
Doppelschweif (Herrschaft Tonna,
eigentlich Gleichen), Helmdecken blau-silbern.
- Helm 4: Ein geschlossener schwarzer
Flug, belegt mit drei silbernen, aus der Helmkrone sich
erhebenden Pilgerstäben, die sich durch die Häkchen zum
Aufhängen der Pilgerflaschen kenntlich machen (Herrschaft
Hohenack). Helmdecken schwarz-silbern.
- Helm 5: Ein dreireihiger Pfauenstoß,
in eine rote Mütze mit silbernem Stulp gesteckt (Herrschaft
Geroldseck). Helmdecken rot-silbern.
Bildbeispiel:
Schloß Pyrmont, Südgiebel des in der Festung befindlichen
Schlosses
Abb.:
Zeichnung des Wappens von Otto Hupp, Münchener Kalender,
Jahrgang 1914, Verlagsanstalt, München und Regensburg, 1914
Beispielhafte
numismatische Belege (externe Links auf waldecker-muenzen.de): Beispiel 1 - Beispiel 2 - Beispiel 3 - Beispiel 4 - Beispiel 5 - Beispiel 6 - Beispiel 7
Eine
Abweichung bei den Helmzieren gab es bei einer gräflichen
Nebenlinie, die Josias Graf v. Waldeck-Bergheim (20.8.1696 -
2.2.1763), ein Sohn des Grafen Christian Ludwig, einem jüngeren
Bruder des im Jahre 1712 gefürsteten Friedrich Anton Ulrich,
gründete: Er verwendete die Helme von rechts nach links:
Hohenack, Pyrmont, Waldeck, Rappoltstein und Geroldseck - Tonna
(Gleichen) fehlte, dafür wurden Waldeck und Pyrmont entzerrt und
wieder auf zwei Helme verteilt.
Das meiste ist nur Anspruch im vermehrten
Wappen
Betrachten wir das zweite
vermehrte Wappen genauer: Von neun Feldern sind nur 1x Waldeck
und 2x Pyrmont "echt". Waldeck ist der Stammsitz des
Geschlechtes, und Pyrmont ist ihr später dazugekommener Besitz.
Alles andere, also zwei Drittel der Felder, sind Ansprüche ohne
realen Hintergrund. Die Grafen haben die übrigen Gebiete nie
besessen oder beherrscht. Die Grafen und Fürsten trugen
klangvolle Titel wie "Se. Durchlaucht, der regierende Fürst
zu Waldeck und Pyrmont, Graf zu Rappoltstein, Herr zu Hohenack
und Geroldeck am Wasziegen" - wahr davon waren nur Waldeck
und Pyrmont.
Der
Hintergrund zu den elsässischen "Besitzungen": Die Herren von Rappoltstein sind eine
uradelige Familie und herrschten von 1084 bis 1673 im Elsaß, in
und um Rappoltsweiler (Ribeauville). Bekannt sind die Burgen der
Rappoltsteiner, allen voran die wunderschöne Ulrichsburg, dazu
Giersberg und Hohen-Rappoltstein, Hohenack und Judenburg, bekannt
auch der erbitterte Konflikt mit den Giersbergern. Der letzte
Herr von Rappoltstein wurde in den Grafenstand erhoben, es
handelte sich um Johann Jacob Graf von Rappoltstein (1598-1673).
Sein vollständiger Titel lautete "Graf zu Rappoltstein,
Herr zu Hohenack und Geroldseck am Wasichin". 1673 starb das
Geschlecht in männlicher Linie aus. Die Besitztümer fielen an
das Haus Birkenfeld-Bischweiler-Pfalz-Zweibrücken, denn durch
ein altes kaiserliches Privileg war es den Rappoltsteinern
erlaubt, ihren Titel auch in weiblicher Linie zu vererben, wenn
keine männlichen Nachkommen das Erbe antreten konnten. Catharina
Agathe Gräfin zu Rappoltstein, Herrin zu Hohenack und zu
Geroldseck am Wasichen (1648-1683), älteste Tochter des
verstorbenen Grafen Johann Jacob, heiratete im Jahr 1667
Christian II., Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von
Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler (1637-1717), der 1673 den
Rappoltsteiner Titel annahm. 1699 folgte sein Sohn Christian III
nach, auch als Titelträger.
Graf
Johann Jakob von Rappoltstein hatte einen Bruder, Georg Friedrich
Graf zu Rappoltstein, und dessen Tochter, Anna Elisabeth Gräfin
von Rappoltstein (1644 - 1676) heiratete 1658 Christian Ludwig;
Graf von Waldeck (1660-1706), den Vater des Friedrich Anton Graf
von Waldeck und Pyrmont. Im Gegensatz zur Grafentochter, die den
Titel und die Besitzansprüche tatsächlich erbte, war der
Anspruch über die Nichte des letzten Rappoltsteiner Grafen
inhaltsleer. Mit der tatsächlichen Ausübung der ererbten Rechte
war es aber nicht weit her, denn die betreffenden Besitzungen
standen seit 1680/81 unter französischer Souveränität. Die
leiseste Resthoffung auf Rappoltstein ging endgültig in der
Französischen Revolution verloren, als am 4.8.1789 durch
Beschluß der Nationalversammlung sämtliche Feudalrechte
aufgehoben wurden. Ungeachtet dieser Fakten und ungeachtet der
Tatsache, daß Anna Elisabeth NICHT die Erbin war, führte und
führt das Haus Waldeck-Pyrmont die Ansprüche im Wappen weiter.
So nennt sich der heutige Chef des Hauses immer noch
"Wittekind, Fürst zu Waldeck und Pyrmont, Graf zu
Rappoltstein, Herr zu Hohenack und Geroldseck am Wasigen".
- Egenolf III. zu Rappoltstein
(22.8.1527 - 4.9.1585), vermählt mit Maria Gräfin v.
Erbach (27.1.1541 - (7/23).12.1606; 30000194)
- Eberhard Georg
Friedrich Graf v. Rappoltstein (12.3.1570 -
27.8.1637), vermählt mit Anna Wild- und
Rheingräfin v. Kyrburg-Mörchingen (1572 -
25.8.1608)
- Otto Wilhelm
v. Rappoltstein (27.8.1592 - 19.9.1605),
stirbt als Junge
- Anna Ottilia
v. Rappoltstein (1593 - 1661)
- Maria v.
Rappoltstein (5.2.1597 - 14.2.1597)
- Johann
Jakob Graf v. Rappoltstein (1598
- 25.7.1673), letzter Graf von
Rappoltstein, vermählt mit Anna
Claudina v. Kyrburg (14.3.1615 -
18.6.1673)
- Eberhard
Kasimir v. Rappoltstein (1639
-1639)
- Katharina
Agathe Gräfin v. Rappoltstein
(15.6.1648 - 16.7.1683), Erbin
von Rappoltstein,
vermählt mit Christian II.
Pfalzgraf bei Rhein zu
Birkenfeld, Herzog v. Bayern
(22.6.1637 - 26.4.1717)
- Christian
Eberhard v. Rappoltstein (1650 -
1651)
- Anna
Dorothea v. Rappoltstein (1653 -
26.4.1723)
- Philipp
Ludwig Graf v. Rappoltstein (1601 -
25.2.1637)
- Kasimir v.
Rappoltstein (15.8.1604 - 7.7.1607)
- Eberhard v.
Rappoltstein (31.10.1606 - 1607)
- Georg
Friedrich Graf v. Rappoltstein (14.7.1594
- 30.8.1651), vorletzter Graf von
Rappoltstein, vermählt in
zweiter Ehe mit Elisabeth Charlotte zu
Solms-Sonnenwalde u. Pouch (1621 -
17.1.1666)
- Anna
Elisabeth Gräfin v. Rappoltstein
(7.3.1644 - 6.12.1676),
vermählt mit Christian
Ludwig Graf zu Waldeck,
Pyrmont u. Rappoltstein
(29.7.1635 - 12.12.1706)
Auftreten
der neuen Komponenten
In ganz ungewohnter Weise sind
die Elemente am Epitaph des Grafen Philipp VI. v. Waldeck in
Darmstadt auf die beiden äußeren Schilde aufgeteilt: Beide sind
geviert mit Herzschild. In beiden Herzschilden ist das
Stammwappen der Grafen von Waldeck, in Gold ein achtstrahliger
schwarzer Stern. Beide Hauptschilde sind aus je zwei Komponenten
geviert. Der optisch linke Schild: Feld 1 und 4: In Silber ein
rotes Ankerkreuz (Grafschaft Pyrmont), Feld 2 und 3: In Silber 3
(2:1) golden gekrönte, schwarze Adlerköpfe (auch als
Rabenköpfe angesprochen, Herrschaft Hohenack, Elsaß), der
optisch rechte Schild: Feld 1 und 4: In Silber ein golden
gekrönter, roter Löwe, das Feld mit querliegenden, blauen
Schindeln bestreut (Herrschaft Geroldseck, Elsaß (Saverne), Feld
2 und 3: In Silber 3 (2:1) rote Schildchen (Grafschaft
Rappoltstein, Elsaß).
Abbildung: Darmstadt,
evangelische Stadtkirche, Epitaph des Grafen Philipp VI. v.
Waldeck von 1582
Beide Schilde zusammen ergeben den später
geführten vermehrten Schild des Grafenhauses Waldeck, der als
weitere, hier nicht repräsentierte Komponente noch in Blau einen
golden gekrönten, silbernen Löwen mit Doppelschweif (Herrschaft
Tonna) enthält. Im Jahre 1582 war der Anspruch auf die
elsässischen Besitzungen noch eine verfrühte Idee, denn Johann Jacob Graf zu Rappoltstein, Herr zu
Hohenack und Geroldseck am Wasichin, starb erst 1673, was das
Erlöschen des Geschlechtes in männlicher Linie bedeutete.
Vermutlich datieren die Schilde später.
Die
Genealogie seit Erhebung in den Fürstenstand bis zur neuesten
Zeit
- Friedrich Anton Ulrich
Fürst v. Waldeck (27.11.1676 - 1.1.1728), 1706 Graf,
6.1.1712 Reichsfürst, 1. Fürst von Waldeck,
vermählt mit Louise Pfalzgräfin bei Rhein zu
Birkenfeld-Bischweiler ((18/28).1.1678 - 3.5.1753),
Anschluß siehe oben.
- Carl August Friedrich
Fürst v. Waldeck (24.9.1704 - 29.8.1763),
18.5.1728 Fürst, 17.5.1763 2. Fürst v.
Waldeck, kaiserlicher
Generalfeldmarschall, vermählt mit Christiane
Henriette Pfalzgräfin bei Rhein zu
Birkenfeld-Bischweiler (16.11.1725 - 11.2.1816)
- Carl August Friedrich
Fürst v. Waldeck Graf v. Pyrmont
(25.10.1743 - 24.9.1812), 1763 3.
Fürst, 1766 selbständig,
unvermählt
- Georg
zu Waldeck Fürst zu Pyrmont u.
Rappoltstein (6.5.1747 - 9.9.1813), 1805
in Pyrmont, 1812 in Waldeck, 4.
Fürst von Waldeck, vermählt
mit Albertine Charlotte Augusta
Prinzessin v. Schwarzburg-Sondershausen
(1.2.1768 - 26.12.1849)
- Georg
Friedrich Heinrich
Fürst zu Waldeck u. Pyrmont
(20.9.1789 - 15.5.1845), 1813 5.
Fürst, vermählt mit
Emma Prinzessin v.
Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym
(20.5.1802 - 1.8.1858)
- Georg
Victor Fürst zu
Waldeck u. Pyrmont
(14.1.1831 - 12.5.1893),
1845 6. Fürst,
1852 selbständig,
1.10.1867 Verzicht auf
volle Souveränität,
vermählt mit Helene
Wilhelmine Henriette
Pauline Mariane
Prinzessin v. Nassau
(12.8.1831 - 27.10.1888)
- Friedrich
Adolf Hermann Fürst zu
Waldeck u. Pyrmont Graf
zu Rappoltstein
(20.1.1865 - 26.5.1946),
1893 7. Fürst v.
Waldeck,
Thronverlust durch
errichtung des
Freistaates Waldeck,
13.11.1918 Abdankung,
vermählt mit Bathildis
Marie Leopoldine Anna
Auguste Prinzessin zu
Schaumburg-Lippe
(21.5.1873 - 6.4.1962)
- Josias
Georg Wilhelm Adolf
Fürst zu Waldeck u.
Pyrmont Graf zu
Rappoltstein (13.5.1896 -
30.11.1967), vermählt
1922 mit Altburg Marie
Mathilde Olga Herzogin v.
Oldenburg (geb.
19.5.1903)
- Wittekind
Adolf Heinrich Georg
Wilhelm Fürst zu Waldeck
u. Pyrmont Graf zu
Rappoltstein (geb.
9.3.1936), derzeitiger
Chef des Hauses,
vermählt mit Cecilia
Gräfin von Goeß-Saurau
(geb. 23.8.1956)
- Carl-Anton
Christian Gustav Clemens
Alexander (geb.
25.12.1991)
- Josias
Christian Alexander (geb.
7.7.1993)
- Johannes
Eberhard Wittekind (geb.
7.7.1993)
Kleines
Staatswappen und Kurzform heute
Der Schild ist gespalten,
vorne in Gold ein achtstrahliger schwarzer Stern (Waldeck),
hinten in Silber ein rotes Ankerkreuz (Pyrmont).
Das Ganze in einem Wappenmantel mit Fürstenhut. Heute ist beim
Fürstenhaus diese "Kurzform" in Gebrauch, bei der man
sich auf die angestammten Herrschaftsgebiete besinnt und die
ganzen Ansprüche wegläßt, über dem Schild ein
hermelinverbrämter Fürstenhut.
Beispielhafte numismatische
Belege (externe Links auf waldecker-muenzen.de): Beispiel 1 - Beispiel 2 - Beispiel 3 - Beispiel 4
Alternativ mit zwei getrennten
Schilden (externe Links auf waldecker-muenzen.de): Beispiel 1 - Beispiel 2
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Hartmut Platte: Waldeck und Pyrmont, Geschichte eines
Fürstenhauses, Heft 3 der Reihe Deutsche Fürstenhäuser,
Börde-Verlag Werl 2006, ISBN 3-980-6221-8-5
Hugo Gerard Ströhl, Deutsche Wappenrolle, Reprint von 1897,
Komet Verlag Köln, ISBN 3-89836-545-X
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Eine hervorragende Seite von Herrn
Wolfgang Mergel zu Waldecker Herrschern und Wappen ist folgende
numismatische Seite: http://www.waldecker-muenzen.de/index.php
Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder - die
deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C. H.
Beck Verlag München 7. Auflage 2007, ISBN 978-3-406-54986-1
Aufnahme aus der St. Nicolai-Kirche zu Lemgo mit freundlicher
Erlaubnis von Superintendant Andreas Lange vom 26.10.2007 (http://www.nicolai-lemgo.de).
Aufnahmen aus der Stadtkirche zu Darmstadt mit freundlicher
Erlaubnis von Herrn Pfarrer Martin Schneider vom 12.06.2008 (http://www.stadtkirche-darmstadt.de)
Herrn Bert Blommers aus Culemborg ein herzliches Dankeschön für
wertvolle Hinweise zur Linie Waldeck-Eisenberg
Otto Hupp, Münchener Kalender, Jahrgang 1895, Verlagsanstalt,
München und Regensburg, 1895.
Otto Hupp, Münchener Kalender, Jahrgang 1914, Verlagsanstalt,
München und Regensburg, 1914
Das Feld für die
Grafschaft Gleichen und seine Verbreitung in deutschen
Adelswappen
Ein Erbstreit und
die heraldischen Folgen: das Schicksal des Limpurger Territoriums
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