Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 159
Bad Neustadt
an der Saale (Franken)
Das Hohntor in Bad Neustadt/Saale
Hohntor: Das erste Tor wurde 1230 erbaut, es war neunstöckig mit einem Vorwerk. 1578-79 wurde es neu erbaut. Bauherr war das Hochstift Würzburg. Der Name hat nichts damit zu tun, eventuelle Feinde zu "verhöhnen", sondern darin steckt ein alter Flurname. Er kommt von Hagen = Einfriedung, nach der die Flur vor dem Tor benannt war. Auf der stadtwärtigen Seite sind zwei Wappenreliefs angebracht:
Das Wappen des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn als alleroberstem Bauherrn zur Linken (Geviert. 1 "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken, 2 und 3: Echter von Mespelbrunn, in Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei blauen Ringen. 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte, an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte, schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg. Drei Helme: Ein Paar Büffelhörner, jeweils im Spitzenschnitt rot-silbern geteilt, Herzogtum zu Franken. Drei Straußenfedern in den Farben Silber, Rot und Blau zwischen zwei rot-silbern gevierten Standarten mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg. In der Mitte befindet sich die Echter von Mespelbrunn-Helmzier, zwei wie der Schild bez. Büffelhörner)
und zwischen zwei Wachmännern mit Spieß das Stadtwappen von Neustadt (die Zinnenmauern und die drei Türme sind typische Stadtsymbolik und stehen mit Stolz für das Recht einer Stadt auf Befestigung. Der Bischofsrumpf im Torbogen stellt den würzburgischen Fürstbischof als Landesherrn dar) optisch zur Rechten, datiert auf 1580.
Das Tor hat zur Landseite einen Erker auf Konsolen, wovon die zwei mittleren die beiden Elemente des Fürstbistums Würzburg tragen, den fränkischen Rechen für das Herzogtum zu Franken und das Rennfähnlein für das Hochstift Würzburg:
Zur Übersicht ein Ausschnitt aus der Liste der Würzburger Fürstbischöfe:
Rudolf II. von Scherenberg
1466-1495
Lorenz von Bibra 1495-1519
Konrad II. von Thüngen 1519-1540
Konrad III. von Bibra 1540-1544
Melchior Zobel von Giebelstadt 1544-1558
Friedrich von Wirsberg 1558-1573
Julius Echter
von Mespelbrunn 1573-1617
Johann Gottfried von
Aschhausen 1617-1622
Philipp Adolf von Ehrenberg 1623-1631
Franz von Hatzfeld 1631-1642
Johann Philipp von Schönborn (desgl. Erzbischof von Mainz)
1642-1673
Johann Hartmann von Rosenbach1673-1675
Peter Philipp von Dernbach (desgl. Bischof von Bamberg) 1675-1683
Konrad Wilhelm von Wernau 1683-1684
Johann Gottfried von Guttenberg 1684-1698
Johann Philipp von Greiffenklau-Vollraths 1699-1719
Johann Philipp Franz von Schönborn 1719-1724
Christoph Franz von Hutten 1724-1729
Friedrich Carl von Schönborn (desgl. Bischof von Bamberg)
1729-1746
Anselm Franz von Ingelheim 1746-1749
Karl Philipp von Greiffenklau-Vollraths 1749-1754
Adam Friedrich von Seinsheim (dsgl. Bischof von Bamberg)
1755-1779
Literatur:
Eugen Schöler, Historische
Familienwappen in Franken, Verlag Degener 3. Aufl. 1999
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und
Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag -
Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher
Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger Fürstbischöfe.
Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde Mainfränkischer
Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger
Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
neues Amtshaus - Karmeliterkloster - Hohntor - Pfarrhaus - Burg Salzburg
Die Wappen der Fürstbischöfe von
Würzburg - Teil (1) - Teil (2) - Teil
(3) - Teil
(4)
Der Fränkische Rechen - Das
Rennfähnlein
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