Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1039
Regensburg
Maximilianstraße 10
Das Anwesen Maximilianstraße 10 wurde 1910/11 vom Architekten Karl Frank als Eigentümer nach eigenen Entwürfen im Stil des Jugendstils erbaut. Am reich dekorierten Ziererker befinden sich zwei Wappenschilde:
In der Brüstung des Erkers befindet sich zur optisch Linken das königlich bayerische Wappen, wie es 1835-1919 verwendet wurde. In dieser Form ist es eine Schöpfung von König Ludwig I, Verordnung vom 18.10.1835. Diese Form des königlich-bayerischen Wappens symbolisierte zum ersten Mal die verschiedenen Stämme und Regionen Bayerns und war zugleich Ausdruck des offiziellen Titels: König von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben. Doch warum der Veldenzer Löwe? Ist nicht die Pfalz damit doppelt repräsentiert? Er erinnert daran, daß die in Bayern regierende Linie letztendlich die Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld ist, und genau zu deren ehemaligem Herrschaftsgebiet gehörte Veldenz.
Es ist geviert mit Herzschild.
Zur optisch Rechten befindet sich das Regensburger Stadtwappen, welches in Rot zwei schräggekreuzte silberne Schlüssel zeigt, mit den Bärten nach oben und außen gelegt. Die Schlüssel leiten sich vom Patron des Regensburger Domes ab, dem Hl. Petrus. Bereits 1211 zeigt das älteste Siegel der Stadt eine Petrusfigur mit Schlüssel und Buch in den Händen. Später steht auf den Siegeln Petrus inmitten der Domarchitektur mit der Stadtmauer zu Füßen. In dieser Form wird das Stadtsiegel 1248 bis ins 16. Jh. geführt.
Während also das Stadtsiegel die Schlüssel nur als Attribut von Petrus zeigt, tauchen die beiden gekreuzten Schlüssel alleine bereits in der Manessischen Liederhandschrift als Zeichen der Burggrafen von Regensburg auf. Dieses Amt war ein Reichslehen, welches bis 1184/85 die Grafen von Stevening und Rietenburg innehatten. Der in der Liederhandschrift dargestellte Minnesänger ist wohl Heinrich III. (1126-1177 bezeugt), der bedeutendste Vertreter seines Geschlechts. Er wird bei der Ausübung der Gerichtsbarkeit gezeigt. Die Schlüssel sind jedoch golden dargestellt, nicht silbern wie im Regensburger Stadtwappen. Als Helmzier trägt er die beiden schräggekreuzten Schlüssel.
Frühe bauplastische Darstellungen der beiden gekreuzten Schlüssel als Regensburger Stadtwappen finden wir auf einem Inschriftenstein an der Stadtmauer von 1320, ferner als Plastik am Rathauserker von 1350, und 1366 ziert dieses Wappen städtische Münzprägungen, und 1398 ist es bereits in Wappenbüchern belegt. Heute ist das Symbol in der Regensburger Altstadt allgegenwärtig, vor allem an diversen Brunnen, Rathaus etc.
Literatur,
Quellen und Links
Karl Bauer, Regensburg
Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte, Mittelbayerische Druck-
und Verlagsanstalt, 5. Auflage 1997, ISBN 3-931904-19-9
Wappengeschichte: http://www.hdbg.de/gemeinden2/bayerns-gemeinden_detail.php?gkz=9362000
Joseph A. Endres: Die alten Siegel und das Wappen der Stadt
Regensburg, in: Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte des
mittelalterlichen Regensburgs, Regensburg 1925, S. 205-209.
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