Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 2040
Hausen (zu Bad Kissingen, Landkreis Bad Kissingen, Unterfranken)
Das Kloster Hausen im Bad Kissinger Stadtteil Hausen
Das Kloster Hausen liegt im Nordwesten des gleichnamigen Bad Kissinger Stadtteils am Ende des Klosterwegs, westlich der Straße St2292 am rechten Ufer der Fränkischen Saale. Mehrere Gebäude umstehen einen trapezförmigen Innenhof, der an der Nordwest- und an der Südostecke jeweils einen Zugang besitzt. Die Nordseite wird ganz von der ehemaligen Kloster- und nunmehrigen katholischen Pfarrkirche Hl. Kreuz mit kreuzförmigem Grundriß eingenommen. Einst war es ein von Graf Heinrich von Henneberg gestiftetes Prämonstratenserinnen-Kloster. Die Stiftung ist Weihnachten 1161 erfolgt, weil besagter Graf erst mit dem Bischof Eberhard von Bamberg einen Gebietstausch vornahm, um in den Besitz von Hausen mit all seinen Gütern und Besitzungen, Äckern, Wiesen, Weiden, Wassern und Wasserrechten zu kommen, wo er das Kloster schuf, welches er dann dem Hochstift Würzburg unter Fürstbischof Heinrich II. von Stühlingen schenkte. Die ersten Nonnen unter Leitung einer Priorin kamen aus Oberzell am Main bei Würzburg, und Hausen war dessen Filialkloster. Der Propst von Oberzell vertrat auch das Kloster Hausen in allen offiziellen Dingen nach außen, zeitweilig war im 13. Jh. auch Veßra in Thüringen zuständig. Eine erste Kirche wird im Jahr 1250 erwähnt, so daß die heutige Kirche eine mindestens 763 Jahre alte Tradition fortsetzt. 1565 wurde das Kloster aufgehoben; der Besitz wurde Universitätsgut. Im 19. Jh. wurde das 1821 in Staatsbesitz gekommene und 1837 an Privat verkaufte Kloster 1859 wieder vom Distrikt Kissingen erworben und ab 1860 als Heim für verwahrloste Frauen (sog. "Distriktsrettungsanstalt" für Mädchen) genutzt. Im 20. Jh. wurden die Klostergebäude bis 1959 als Kinderheim, 1960-1975 als Seniorenheim und ab 1976 als Außenstelle des Landratsamtes Bad Kissingen genutzt, wo heute u. a. das Finanzamt seinen Sitz hat. Die Pfarrkirche kam bereits 1962 in den Besitz der Pfarrei Hausen. Von dem eigentlichen Kloster der Prämonstratenserinnen sind gerade einmal Grundmauern erhalten, alle sichtbaren Bauwerke stammen aus nachklösterlicher Zeit.
Das Kloster war oft Objekt kriegsbedingter Zerstörungen. Der Bauernkrieg tobte 1525, danach wurde es vom Abt Georg von Oberzell (die Schwestern waren nach Unterzell geflüchtet) wieder aufgebaut, und der zweite Markgräflerkrieg (1552/1553) und die Grumbachsche Fehde 1565 ließen das Kloster schwer beschädigt zurück, und in der Folgezeit wollte niemand mehr in den kaputten Mauern leben, das Kloster verwaiste. Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn blieb nichts anderes übrig, als erst einmal das Kloster aufzuheben. Die Einkünfte wurden der von ihm neu gegründeten Universität in Würzburg zugewiesen, und es blieb bis 1821 in diesem Würzburger Universitätsfonds. Das Kloster war durch umfangreiche Schenkungen mittlerweile zu einem der größten Grundbesitzer der Gegend avanciert. Insbesondere der reiche Waldbesitz des einstigen Klosters half, die Universität wirtschaftlich abzusichern. Dann ließ er die dem Hl. Kreuz geweihte Kirche instand setzen, die nun als Pfarrkirche diente. Im linken (nördlichen) Querschiff finden wir die zugehörige Bautafel. Die Bauinschrift lautet: "PRAESVLE SVNT TANTO DIGNA HAEC MONVMENTA VIATOR / TALI ETENIM CVNCTOS CHRISTVS HONORE BEAT / TEMPLORVM CVLTVS DIVVM QVEIS GLORIA CORDI EST / RELLIGIONIS AMOR AC GREGIS IPSA SALVS / IVSTITIAE LIBRANT AEQVO QVI PONDERE LANCEM / ET QVIBVS EST PLACIDA PACE QVIETVS AGER". Übersetzt heißt das etwa: Wanderer, diese Denkmäler sind so sehr dieses Oberhaupts würdig, denn Christus beglückt dergestalt alle zusammen, denen die Pflege der Gotteshäuser, die Liebe zur Religion und das Heil ihrer eigenen Herde eine Herzensangelegenheit ist, die die Waage der Justitia im Gleichgewicht halten und deren Land in Ruhe und Frieden lebt. Viel häufiger sind die Bauinschriften von Julius Echter auf deutsch als in Latein abgefaßt.
In dieser Kirche finden wir innen sogar zweimal den Wappenschild des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn (reg. 1573-1617). Neben der erwähnten Bautafel (Abb. oben) ist ein zweites Wappen oben am Orgelgehäuse angebracht (ohne Abb.). Das Wappen ist geviert: Feld 1: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, für das Herzogtum zu Franken, Feld 2 und 3: in Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei blauen Ringen, Stammwappen der Echter von Mespelbrunn, Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte, an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte, schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, für das Hochstift Würzburg.
Weitere Zerstörungen gab es im Dreißigjährigen Krieg, danach blieb der Wiederaufbau erst einmal bis 1681 liegen. Das zeitlich nächste Wappen befindet sich außerhalb der Kirche am Westflügel der ehemaligen Klostergebäude, dieses gehört zum Würzburger Fürstbischof Peter Philipp von Dernbach (reg. 1675-1683, desgl. 1672-1683 Fürstbischof von Bamberg). Das ab 1675 geführte Wappen mit beiden Bistümern ist geviert mit Herzschild: Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer silbernen Schrägleiste, für das Hochstift Bamberg, Feld 2: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, für das Herzogtum zu Franken, Feld 3: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte und an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte, schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, für das Hochstift Würzburg, Herzschild: in Blau drei deichselförmig zusammengestellte goldene Seeblätter (oder ein Waldkleeblatt), begleitet von goldenen Schindeln, persönliches Stammwappen der Grafen von Dernbach. Dieses Wappen ist unter anderem auch in Würzburg am Hauptportal von Stift Haug, an der Stadtbefestigung am linken Mainufer und am Reichsravelin der Festung Marienberg zu sehen, weiterhin auf der Spitze der Dreiecksbastion St. Heinrich der Festung Rosenberg in Kronach sowie als Spolie in der Kaiserpfalz Forchheim. In dem hier vorliegenden Fall fehlen Prunkstücke außerhalb der Kartusche.
Die Bauinschrift unter dem Wappen lautet: "Der Hochwürdigste Fürst und Herr / Herr Peter Philipp des Heiligen Römischen / Reichß Fürst Bischoff zu Bamberg und Würz- / burg auch Hertzog zu Francken hat diesen / Bau Aufführen Lassen Anno 1681."
Kehren wir zurück zur Klosterkirche: Ein weiterer Kirchenneubau wurde Anfang des 18. Jh. notwendig. Eine Besonderheit ist, daß hier im Barock eine Kirche über einem lateinischen Kreuz als Grundriß erbaut wurde, das lag an der Weiternutzung alter Fundamente; denn die mittelalterliche Anlage bildete kostensparend die Basis für den Neubau. Entwurf und Ausführung lagen bei Joseph Greissing. Der Baumeister mußte noch reichlich vorhandene ältere Bausubstanz in seinen Neubau integrieren. Auch der kreuzförmige Grundriß und der gerade Chorabschluß wurden vom Vorgängerbau bzw. seinen Grundmauern vorgegeben und weiterverwendet. Damit stecken im heutigen Bau im Grunde drei Kirchen, die mittelalterliche, die von Julius Echter und die der barocken Erneuerung. Der gekehlte Abschluß über dem Westgiebel stammt noch von der zweiten Kirche, ebenso der Sockel des Chorschlusses, wenn nicht sogar mehr. Was jedoch hundertprozentig von Greissing stammt, ist das Dachwerk mit den sich um den ganzen Bau ziehenden schweren Gesimsen. Auch der fein profilierte Dachreiter mit Laterne, der sich über der Vierung erhebt, ist eindeutig ein Werk Greissings. Die Emporenanlage im Inneren ist ebenfalls von Greissing und hat seine direkte Entsprechung in der ebenfalls von ihm stammenden Emporenanlage in der Pfarrkirche Friesenhausen. Die Bauzeit der barocken Erneuerung ist 1710-1720 anzusetzen mit Schwerpunkt in den Jahren 1714 und 1715. Weitere beteiligte Handwerker waren Johann Adam Remela und der Bildhauer "Guthewaldt", vielleicht auch Georg Franz Mika und Kilian Stauffer.
Hier gaben sich zwei Fürstbischöfe die Bauarbeiten gegenseitig in die Hand. Am Chorscheitelbogen ist das Wappen des Würzburger Fürstbischofs Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths (reg. 1699-1719) dargestellt, also muß der Bau schon im Außenbau unter seiner Amtszeit weitestgehend fertiggestellt worden sein, damit man hier am Chorscheitel schon an der Stuckierung arbeiten konnte. Das Wappen ist geviert: Feld 1: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, für das Herzogtum zu Franken, Feld 2 und 3: Familienwappen von Greiffenclau-Vollraths, geviert: Feld a und d: silbern-blau geteilt, darüber ein goldenes Glevenrad, Greiffenclau-Vollraths, Feld b und c: in Schwarz ein silberner Schräglinksbalken, Ippelbrunn, Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine (von der Stange aus gesehen) rot-silbern gevierte, schräggestellte und an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte Standarte mit goldenem Schaft, für das Hochstift Würzburg. Das Wappen wird mit hinter dem Schild schräggekreuztem Krummstab und gestürztem Schwert geführt, dazu mittig oben auf der Schildkartusche der Fürstenhut.
Das gleiche Wappen des Würzburger Fürstbischofs Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths (reg. 1699-1719) begegnet uns außen über dem Kirchenportal wieder. Es befindet sich heraldisch links als eine von zwei Komponenten eines Allianzwappens. Der den Bau fertigstellende Bischof ist heraldisch rechts zu finden, der Beginner des Werkes auf der nachgeordneten Seite, war also bei Fertigstellung nicht mehr im Amt. Beide Fürstbischöfe teilen sich die Amtsinsignien, denn der mittig darüber gestellte Fürstenhut, das gestürzte Schwert rechts und der Krummstab links sind jeweils nur einmal in dieser Komposition vorhanden.
Fertiggestellt wurde die ehemalige Klosterkirche Hausen unter dem Würzburger Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn (reg. 1719-1724). Sein Wappen ist zweimal geteilt und zweimal gespalten und in der Mitte mit einem Herzschild belegt. Eigentlich besitzt der Hauptschild 12 Felder und zwei Leerstellen für 10 Inhalte, doch sind hier die beiden mittleren Reihen in der Höhe etwas verringert, um gemeinsam eine in sich geteilte Zone zu bilden, um dem auf den mittleren (beiden) Leerstellen zu liegen kommenden Herzschild eine gute Proportion geben zu können. Gleichzeitig kommt diese Aufteilung den durch die Abrundung der Kartusche beschnittenen Eckfeldern zugute.
Das Wappen von Johann Philipp Franz von Schönborn (reg. 1719-1724) ist im Detail wie folgt aufgebaut: Feld 1: in Gold ein schwarzer Doppeladler, oben begleitet von einer goldenen Krone, kaiserlicher Doppeladler, Feld 2: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, für das Herzogtum zu Franken, Feld 3: Erzherzogtum Österreich auf einem kleinen Schild: in Rot ein silberner Balken, Feld 4: geteilt, oben in Rot drei (2:1) silberne Schildchen, reichsständische Herrschaft Reichelsberg, unten in Schwarz 3 (2:1) goldene aufrechte Getreidegarben, von Buchheim, Feld 6: geteilt, oben in Blau ein silberner Balken, begleitet von 3 (2:1) silbernen Rauten, Herrschaft Heppenheim, unten in Hermelin auf einem roten und mit goldenen Troddeln verzierten Kissen ein goldener Reichsapfel mit goldenem Kreuz, Erbtruchsessen-Amt in den österreichischen Landen ob und unter der Enns, Feld 7: in Gold ein schwarzer Wolf, Grafen von Wolfsthal, Feld 8: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte, schräggestellte und an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte Standarte mit goldenem Schaft, für das Hochstift Würzburg, Feld 9: in Silber ein blauer Löwe, belegt mit zwei roten Balken, Truchseß von Pommersfelden, gekrönter Herzschild: in Rot auf drei silbernen Spitzen ein schreitender, goldener, gekrönter Löwe, Stammwappen der Grafen von Schönborn.
Genau das gleiche Wappen für diesen Fürstbischof sehen wir im Inneren der ehem. Klosterkirche aus bemaltem und vergoldetem Holz gefertigt über dem Hauptaltar. Konnte sein Amtsvorgänger noch die Stuckierung der Kirche erleben, so erfolgte die Ausstattung innen doch unter seinem Nachfolger Johann Philipp Franz von Schönborn. Bei diesem Exemplar ist die Einteilung der Schildfläche im Detail eine andere, die Trennlinien in der mittleren Spalte stimmen nicht mit denen der beiden äußeren Spalten überein, und der Herzschild wirkt hochgesetzt und ragt mit der ihn überspannenden Krone weit in das Feld mit dem Fränkischen Rechen hinein. Im Bild unten links sehen wir die beiden gleichen Fürstbischöfe, die auch am Portal als Beginner und als Vollender vereint sind, mit ihren Wappen genau übereinander stehen.
Für das letzte und zeitlich modernste Wappen kehren wir wieder zum Ausgangspunkt unserer Betrachtung zurück: Gleich unterhalb der Bautafel von Julius Echter im linken Querschiff hängt das Wappen von Julius Döpfner (26.8.1913-24.7.1976, amtierte als Würzburger Bischof 1948-1957). Das Wappen wird geviert durch ein ringsum golden bordiertes, schwarzes Balkenkreuz, Feld 1: in Rot drei (1:2) miteinander verschränkte goldene Ringe, Feld 2: in Silber die blaue Minuskel "m", Feld 3: in Silber ein blauer Springbrunnen mit zwei bogenförmigen Fontänen außen, Feld 4: rot-silbern mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt. Die Devise läuft an den unteren Seiten um den Schild herum: "NOS AVTEM PRAEDICAMVS CHRISTVM CRVCIFIXVM". Vollständig lautet Korinther, Kapitel 1, Vers 23: Nos autem praedicamus Christum crucifixum Iudaeis quidem scandalum gentibus autem stultitiam - wir aber predigen den gekreuzigten Christus, für die Juden ein Skandal und für die Griechen eine Dummheit. Auf dem Schild ruht eine mit goldenbordierten, schwarzen Streifen verzierte Mitra, schräglinks hinter dem Schild steht ein goldenes Vortragekreuz, schrägrechts ein ebensolcher Krummstab.
Der Kissinger Stadtteil Hausen besitzt eine besondere Beziehung zu diesem Würzburger Bischof, weil er hier als viertes von fünf Kindern des Hoteldieners Julius Matthias Döpfner geboren wurde. In einem Seitentrakt des ehem. Klosters wurde zum 25. Todestag 2001 ein Kardinal-Döpfner-Museum eingerichtet. 1933 machte er sein Abitur, nachdem er ab 1924 erst das Gymnasium der Augustiner in Münnerstadt und dann ab 1925 das Neue Gymnasium in Würzburg (heue Riemenschneider-Gymnasium) besucht hatte. Er studierte Theologie in Würzburg und am Collegium Germanicum Hungaricum der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo er 1941 promoviert wurde. Am 29.10.1939 erfolgte die Priesterweihe in Rom. Zuerst war er nach seiner Rückkehr 1941 nach Unterfranken als Kaplan in Großwallstadt und danach bis 1944 als Priester später in der Schweinfurter Pfarrei Heilig Geist tätig. 1944 ging er zurück nach Würzburg als Präfekt des Kilianeums, dessen Seminarist er einst zu Schulzeiten gewesen ist, ein Jahr später wurde er Assistent und 1946 Subregens am Würzburger Priesterseminar. Schon am 11.8.1948 wurde er zum Bischof ernannt, erst 34jährig und damit seinerzeit der jüngste Bischof Europas. Die Weihe erfolgte am 14.10.1948 in der Neumünsterkirche, weil der Dom noch in Ruinen lag. Und nicht nur das - er begann seine Amtszeit als Bischof in einer zu 85% zerstörten und weitgehend entvölkerten Stadt und mußte sich um die dringlichsten Wiederaufbauarbeiten kümmern, materiell wie seelsorgerisch, und sein großes Engagement galt dem Wohnungsbau, wofür er 1949 das St.-Bruno-Werk gründete.
Nach seinem Amt in Würzburg wurde er Bischof von Berlin (17.1./25.3.1957-1961) und dann von München-Freising (3.7./30.9.1961-1976), jeweils mit gänzlich anderem Wappen. In seinem Berliner Wappen führte er auf dem Wappen des Bistums Berlin (geviert, Feld 1: in Rot zwei schräggekreuzte silberne Schlüssel, Feld 2: in Blau ein silbernes Kreuz, Feld 3: in Blau eine goldene Marke, das sog. Camminer Kreuz, Feld 4: in Rot zwei schräggekreuzte silberne Bootshaken, oben begleitet von einem silbernen Stern) einen Herzschild, der unter einem mit drei Spitzen abgeteilten roten Schildhaupt in Silber drei (2:1) rote Ringe hatte, was den Fränkischen Rechen und Feld 1 wiedererkennen läßt, und in seiner München-Freisinger Zeit hatte er im gevierten Wappen in den Feldern 1 und 4 den Freisinger Mohr, und in den beiden verbleibenden Feldern das Motiv seines Berliner Herzschildes. Die Devise wurde in beiden Fällen auf "Praedicamus Crucifixum" verkürzt. Seit seiner Ernennung zum Kardinal am 15.12.1958 führte er den scharlachroten Galero mit den 2x 15 roten Fiocchi. Er war übrigens dadurch wieder einmal der Jüngste unter Seinesgleichen. In seiner nach-Würzburger Zeit wurde er zu einer der prägendsten Figuren des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965), bei dem er als Mitglied der Zentralen Vorbereitungskommission schon im Vorfeld eine wichtige Rolle spielte und bei dem er einer der vier Moderatoren war. Nach dem Ende des 2. Vaticanums wurde er 1965 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, was er bis 1976 blieb, und er war 1971-1975 Präsident der Würzburger Synode.
Literatur,
Links und Quellen:
Lokalisierung bei Google Maps:
https://www.google.de/maps/@50.2294845,10.0666877,19z - https://www.google.de/maps/@50.2294845,10.0666877,161m/data=!3m1!1e3
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger Fürstbischöfe.
Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde Mainfränkischer
Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger
Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974, 192 Seiten.
Veröffentlichung der Photos aus dem Innenraum mit freundlicher
Erlaubnis von Dekan Thomas Keßler vom 21.11.2013, wofür ihm
hier ganz herzlich gedankt sei.
Basisdaten des Klosters Hausen: http://www.datenmatrix.de/projekte/hdbg/kloster/kloester_detailansicht_basisdaten.php?id=KS0132&templ=relaunch_vorlage_detail_basisdaten
Geschichte des Klosters Hausen: http://www.datenmatrix.de/projekte/hdbg/kloster/kloester_detailansicht_basisdaten.php?id=KS0132&templ=relaunch_vorlage_detail_geschichte
http://de.wikipedia.org/wiki/Hausen_(Bad_Kissingen)
Kloster Hausen: http://de.wikipedia.org/wiki/Hausen_(Bad_Kissingen)#Kloster_Hausen - ausführlicher: http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Hausen
Kloster Hausen: http://www.mobile-geschichte.de/objektuebersicht.php?land=Deutschland,603&state=Bayern,587&county=Bad%20Kissingen,226&poi=Kloster%20Hausen,4692
Bernd Czelustek, Hausen - was vom Kloster übrigblieb, 850 Jahre:
Jubiläum in Hausen, Artikel in der Mainpost, http://www.mainpost.de/regional/bad-kissingen/Was-vom-Kloster-uebrigblieb;art766,6118187
Reiseführer des Prämonstratenserordens: http://www.praemonstratenser.de/38.html
Alfred Wendehorst, Orden und religiöse Gemeinschaften, in: Peter
Kolb, Ernst-Günther Krenig (Hrsg.), Unterfränkische Geschichte,
Bd. 2, Würzburg 1992, S. 242.
Informationstafeln im Eingangsbereich der Pfarrkirche
Kardinal Julius Döpfner: http://www.kardinal-doepfner.de/#kardinaldoepfner.html
Wappen von Julius Döpfner: http://www.kardinal-doepfner.de/#wappen.html
Julius Döpfner: http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Döpfner - http://www.erzbistum-muenchen.de/Page002125.aspx - http://www.wissen.bistum-wuerzburg.de/thema/julius-kardinal-d--pfner
Johannes Mack: Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing,
mainfränkischer Barock vor Balthasar Neumann, hrsg. von der
Gesellschaft für fränkische Geschichte, VIII. Reihe: Quellen
und Darstellungen zur fränkischen Kunstgeschichte, c/o Verlag
Ph. C. W. Schmidt, 1. Auflage 2009, 797 S., ISBN-10: 3866528167,
ISBN-13: 978-3866528161, S. 640-641
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