Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2001
Unterpleichfeld (Landkreis Würzburg, Unterfranken)

Die kath. Pfarrkirche St. Laurentius in Unterpleichfeld

Bis 1603 gehörte Unterpleichfeld den Herren von Grumbach. Danach ging der Ort an das Hochstift Würzburg, und Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn verlieh ihm nicht nur eine eigene Dorf- und Gerichtsordnung, sondern er nutzte die Gelegenheit auch gleich, den Ort mit einer seiner im ganzen Land errichteten neuen Pfarrkirchen zu versehen: Im Jahre 1611 wurde auf einer Anhöhe im Ort St. Laurentius erbaut, heute in der Unterpleichfelder Kirchstraße. Doch 1631 wurde die Kirche durch schwedische Truppen zerstört. Der Wiederaufbau zog sich hin, erst 1793 war sie wieder fertig. Das hielt nicht lange, denn 1796 wurde sie wieder zerstört, diesmal durch französische Truppen. 1797-1804 wurde erneut wiederhergestellt. Die 1888 erweiterte Kirche wurde 1951 und 1983 innen und 2002 außen renoviert. Die Stiftertafel aus der Echterzeit hat sich nur in kaputtem Zustand erhalten, die ist an der Außenwand der Kirche zu sehen. Die Inschrift auf der Tafel lautet: "Bischoff Julius vierzig Ja(h)r Regi(e)rt / ..... seines Stiffts..... / Loset an sich auch dieses orth / Nimbt gleich für die Reformation / Freuet sich der Volg seines Underthan / Bestel(l)t die Pfarr(e) Baut Kirchen neu / Mehrt gemeinen nütz mit Vatters treu / O Gott dieß gemüth st(a)erkh(e) und erha(lte) / Mit deinem Seegen mannigfällt / 1615". Der Erinnerungsstein wurde vermutlich erst zur Fertigstellung eingesetzt.

Der hier ohne Oberwappen und ohne Amtsinsignien geführte und lediglich zu beiden Seiten (nur einer erhalten) von einem geflügelten Engelskopf begleitete Wappenschild von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (amtierte 1573-1617) ist geviert, Feld 1: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken, Feld 2 und 3: in Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei blauen Ringen, Stammwappen der Echter von Mespelbrunn, Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte, an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte, schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg.

Literatur, Links und Quellen:
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger Fürstbischöfe. Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
Liste der Baudenkmäler:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_in_Unterpleichfeld
Pfarrei:
http://www.pfarrei-unterpleichfeld-burggrumbach.de/
St. Laurentius:
http://wuerzburgwiki.de/wiki/St._Laurentius_%28Unterpleichfeld%29

Die Wappen der Fürstbischöfe von Würzburg - Teil (1) - Teil (2) - Teil (3) - Teil (4)
Der Fränkische Rechen - Das Rennfähnlein

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