Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1999
Burggrumbach (zu Unterpleichfeld, Landkreis Würzburg)

Die kath. Pfarrkirche St. Martin in Burggrumbach

In der Nähe der Burg von Burggrumbach befindet sich die katholische Pfarrkirche St. Martin (Am Burggraben 13), erhöht inmitten des alten Ortskernes. Dieser Bau ist eine typische Kirche aus der Echterzeit, als Julius Echter von Mespelbrunn das ganze Würzburger Land mit Kirchenneubauten in einem fast einheitlich zu nennenden Stil überzog, um die Rekatholisierung im Zuge der Gegenreformation zu fördern. So entstand auch in Burggrumbach, heute ein Stadtteil von Unterpleichfeld, von 1602 (Fundamentlegung) bis 1608 (Fertigstellung des Gebäudes) bzw. 1613 (Einweihung durch Weihbischof Eucharius Sang) eine Chorturmkirche mit einer typischen Echterspitze auf dem Kirchturm. Das einschiffige Langhaus ist 10.45 m breit; der ursprünglich kreuzrippengewölbte, heute nach Entfernung der Rippen nur noch kreuzgratgewölbte Chor ist 4.05 m breit und 4.40 m lang. Das ganze Maßwerk der spitzbogigen Fenster wurde später herausgeschlagen; man sieht noch die Ansatzstellen. Erweiterungen fanden später statt, so wurde 1899 eine neue Sakristei gebaut, und 1976/77 baute man einen zusätzlichen Kirchenraum im Norden an unter Zerstörung aller alten Fenster der Nordseite. Ansonsten trägt die 1945/46 und 1999 renovierte Kirche mit reicher Innenausstattung die typischen Züge einer Echterkirche. An der südlichen Außenwand befindet sich über dem spitzbogigen Portal mit Kantenprofil zwischen Fenster und Emporenjoch die gut erhaltene Stiftungsinschrift mit reicher Verzierung außenherum mit Wappenkartusche, Voluten, Rollwerkrahmen, vier Engelsköpfen und Fruchtgebinden. Die Inschrift auf der Tafel lautet: "Bischoff Julius Viertz(i)g Ja(h)r Regi(e)rt / kauffet di(e)s dorff und Baut die Kirch(e) / Auch Schul(e) und pfar(r)haus gar vo(n) New / Noch volgt mehr aus Vatters Treu / Er fürth ein die Religion / Die erkhent frei sein Underthan / Das alles nun Zu glückh v(n)d Seege(n) / Der treue Fürst thuet Gott ergeben."

Der hier ohne Oberwappen und ohne Amtsinsignien geführte und lediglich von einem pausbäckigen Kopf überhöhte Wappenschild von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (amtierte 1573-1617) ist geviert, Feld 1: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken, Feld 2 und 3: in Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei blauen Ringen, Stammwappen der Echter von Mespelbrunn, Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte, an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte, schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg.

Literatur, Links und Quellen:
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger Fürstbischöfe. Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
Liste der Baudenkmäler:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_in_Unterpleichfeld
St. Martin:
http://wuerzburgwiki.de/wiki/St._Martin_%28Burggrumbach%29
Burggrumbach:
http://wuerzburgwiki.de/wiki/Burggrumbach
Pfarrei:
http://www.pfarrei-unterpleichfeld-burggrumbach.de/
Barbara Schock-Werner, Die Bauten im Fürstbistum Würzburg unter Julius Echter von Mespelbrunn, 536 S., Schnell & Steiner Verlag 2005, ISBN-10: 379541623X, ISBN-13: 978-3795416232, S. 225-226

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Der Fränkische Rechen - Das Rennfähnlein

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