Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1986
Hofheim in Unterfranken (Landkreis Haßberge)
Die Stadttore von Hofheim in Unterfranken
Hofheim in Unterfranken besitzt noch drei historische Stadttore. Alle drei haben eine ähnliche Form, sind zweigeschossig und eher breiter als hoch. Das Obergeschoß, in dem einst der Torwächter wohnte, ist in Fachwerk ausgeführt, und gedeckt sind die Tore mit einem geziegelten Walmdach. Es handelt sich nicht mehr um wehrhafte, Angriffen trotzende Bauwerke mit Türmen und Verteidigungsanlagen, sondern eher um Zoll- und Kontrollstätten. Von der zugehörigen Stadtmauer hat sich noch einiges erhalten, Mauerzüge sind im Westen der Altstadt entlang des Philosophenweges zu sehen, desgleichen im Südwesten entlang der Poststraße westlich des Oberen Tores, dort sind auch noch mehrere Rundtürme der Stadtbefestigung zu sehen. Im Norden sind noch weitere Reste und ein in die Häuser verbauter Rundturm, und im Osten zeichnet nur noch die Ringstraße den ehemaligen Mauerverlauf nach. Im Nordwesten der Stadt befindet sich das Untere Tor, auch Brauhaustor, Badtor oder Lendershäuser Tor genannt (ohne Abb.). Es steht zwischen der Lendershäuser Straße (Feldseite) und der Landgerichtsstraße (Stadtseite). Es wurde 1713 erbaut und 2002 renoviert. Als einziges von den drei Toren trägt es kein Wappen.
Im Nordosten der Stadt steht das Kapellen- oder Wethtor (Abb. oben), auch Goßmannsdorfer Tor genannt. Es steht am Ende der Hauptstraße und blickt feldseitig auf die Ringstraße und die Eichelsdorferstraße. Das Tor wurde 1714 errichtet. Seit 1999 ist das Obergeschoß Museum des Roten Kreuzes. Auf der Feldseite sehen wir über der Tordurchfahrt das Vollwappen des Würzburger Fürstbischofs Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths (1699-1719). Der Wappenschild ist geviert:
Das Wappen wird hier mit einem Fürstenhut und mit den fürstbischöflichen Insignien geführt, schrägrechts das Schwert, schräglinks der Krummstab.
Am südlichen Ende der Stadt steht das Obere Tor (Abb. unten), stadtseitig am Ende der Oberen Torstraße. Die dem Verlauf der alten Mauer folgende Ringstraße und die Poststraße treffen sich hier vor dem Tor, und feldseitig gehen die Rügheimer und die Ostheimer Straße ab. Das Tor wurde 1715/16 erbaut, also ebenfalls unter der Regierung des Fürstbischofs Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths.
Doch nicht sein Wappen sehen wir am Tor, sondern dieses trägt ein älteres Wappen von einem Vorgängerbau, nämlich das des Fürstbischofs Friedrich von Wirsberg (amtierte 1558-1573). Das Wappen (Abb. unten) ist geviert:
Zum Wappen gehören drei Helme. Die grüne Farbe der Helmdecken ist hier natürlich irrig, die Decken müßten für alle drei Helme rot-silbern sein.
Literatur,
Links und Quellen:
Hinweistafel im Ort und an den
Objekten
Liste der Baudenkmäler: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_in_Hofheim_in_Unterfranken
Stadttore: http://www.stadt-hofheim.de/18.html
Die Wappen der Hochstifte,
Bistümer und Diözesanbischöfe im Heiligen Römischen Reich
1648-1803, hrsg. von Erwin Gatz, von Clemens Brodkorb, Reinhard
Heydenreuter und Heribert Staufer, Schnell & Steiner Verlag
2007, ISBN 978-3-7954-1637-9
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger
Fürstbischöfe. Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde
Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger
Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
das Zehnthaus in Ostheim - der Schüttbau in Rügheim
Die Wappen der Fürstbischöfe von
Würzburg - Teil (1)
- Teil (2) - Teil (3) - Teil (4)
Der Fränkische Rechen - Das Rennfähnlein
Greiffenclau zu Vollraths - eine
rheinische Familie im Dienste der Hochstifte
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