Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 443
Haßfurt in Franken

Die Ritterkapelle (Marienkapelle) in Haßfurt, Teil (2)
Wappen des mittleren Frieses

Freiherren von Schleinitz (von Sleynic, von Rot und Silber gespalten, vorne zwei silberne Rosen übereinander und hinten eine rote Rose mit goldenem Butzen, hier gewendet. Helmzier ein Paar silberner Büffelhörner, dazwischen eine rote Rose mit goldenem Butzen. Helmdecken rot-silbern. Sächsisch-böhmischer Uradel), von Mengersreut(h) (in Rot die silberne Deichselwaage eines Wagens mit Ring, hier im Vergleich zu späteren Darstellungen, so der Ring oben erscheint, gedreht und schräggestellt. Verschiedene Helmzieren belegt. Helmdecken rot-silbern. Fränkischer Uradel)

Grafen von Montfort (In Silber eine dreiflügelige rote Kirchenfahne an drei Ringen. Helmzier eine rote Inful mit zwei silbernen Kugeln an den Spitzen, Var. Bischofsmütze, Helmdecken rot-silbern), Grafen von Leiningen (in Blau drei (2:1) silberne Adler, Helmzier ein grüner Baum, früher mit silbernen Blüten, später mit goldenen Äpfeln, Helmdecken blau-silbern)

von Rappoltstein (Wappen nach Heideloff, auch Rappoldstein genannt, von der Burg Hohenrappoltstein im Elsaß. Zur Herrschaft gehörten auch die Burgen Giersberg und die bekannteste, die Ulrichsburg. In Silber 3 (2:1) rote Schildchen. Helmzier ein Mannsrumpf, Gewandung silbern und auf der Brust mit 3 (2:1) roten Schildchen belegt, roter Kragen, silberne, rot aufgeschlagene Zipfelmütze, Helmdecken rot-silbern. Der Schild wird heute von der Ortschaft Rappoltstein genau so geführt, ferner findet er sich im vermehrten Wappen des Fürstentums von Waldeck-Pyrmont wieder), von Heß von Wichdorf (Wiegdorff, Wigdorf, in Rot ein silbernes Fallgatter, eigentlich oben mit Ring. Helmzier zwei gespreizte Speere, dazwischen sitzend ein silbernes Windspiel mit rotem Halsband. Helmdecken rot-silbern.)

von Cullenburg (Cuylenberg, niederländisches Geschlecht, das durch Heirat mit dem Raum Franken verbunden war, in Gold drei (2:1) rote Vasen, Helmzier zwei silberne oben voneinander abgewandte Federbüsche, Helmdecken rot-golden, nach Heideloff), von Kronberg (Geviert, Feld 1 und 4 in Silber 4 (2:2) blaue Eisenhütlein (silbern-blauer pfahlförmig angeordneter Eisenhutfeh), Feld 2 und 3: Rot, darin eine goldene Krone. Helmzier ein schwarzer Federbusch, auch als eine schwarze Zirbelnuß interpretiert. Helmdecken rot-silbern. Kronenstamm einerseits und Flügelstamm sowie Ohrenstamm andererseits unterscheiden sich darin, daß nur der Kronenstamm die Krone(n) führt. Hier haben wir eine besondere Anordnung mit zwei Kronen, und mit einer umgekehrten (älteren) Anordnung. Es gibt nur wenige andere Darstellungen mit 2 Kronen, z. B. ein Siegel von Hartmudi d Kroneburch von 1330. Später tauchte die zweite Krone in einem Freiherrendiplom von 1628 wieder auf.)

Wappen des oberen Frieses:

Mosbach von Lindenfels (Stammsitz der gleichnamige Ort am Neckar, in dessen Nähe die Familie Schloß Lindenfels erbaute. In Blau eine silberne Hirschstange. Helmzier ein Flug, beiderseits wie der Schild belegt. Helmdecken blau-silbern), von Lierheim (aus der Nördlinger Gegend. Die silberne Tingierung ist offensichtlich ein Fehler. Im alten Siebmacher (Band II, 32) sind die Farben schwarz-silbern, im neuen Siebmacher schwarz-golden, desgleichen im Stadion'schen Wappenbuch schwarz-golden. Stammwappen nach neuem Siebmacher: In Gold (!) zwei querliegende, voneinander abgekehrte Widderhöner. Helmzier ein schwarzes Widderhorn nach dem Grünenberg'schen Wappenbuch bzw. zwei voneinander abgekehrte schwarze Widderhörner auf gekröntem Helm nach dem Cotta'schen Codex. Helmdecken schwarz-golden (!). Modifiziert zu mit Grind verbundenen Hörnern, Änderung der Stellung. Schließlich in Gold (!) ein gerade und aufrecht gestelltes schwarzes Widdergehörn mit Grind, der unten mit drei Zaddeln ausgeschnitten ist.)

von Fischborn (in Silber ein schwarzer, mit dem Kopf nach oben gerichteter, gekrümmter Fisch, Helmzier ein grüner Baum mit quer darüber gelegtem schwarzem Fisch. Helmdecken schwarz-silbern. Hessisch-fränkisches Geschlecht mit seinem Ursprung im Amte Dirnstein im Lippischen (nach Heideloff Baum silbern, nach Aschaffenburger Wappenbuch grün, alter Siebmacher Band 2, Tafel 80), Truchseß von Rieneck (In Silber ein Bruchstück eines schwarzen Rades mit zwei Speichen. Helmzier ein schwarz-silbern schräg geteilter Flug, oder ein Flug, vorne silbern, hinten schwarz. Helmdecken schwarz-silbern. Wappengenossen der Herren von Randersacker)

Freiherren von Lindenfels (Uradel aus der unteren Pfalz (Oberpfalz). In Silber ein schwarzer Schrägbalken, belegt mit drei goldenen Sternen. Helmzier ein wachsender Engel ohne Flügel bzw. der Torso einer Jungfrau, silbern gewandet, mit dem Schrägbalken mit den Sternen auf der Brust belegt, mit einem schwarzen und einem silbernen Band aus den Haaren abflatternd, Helmdecken schwarz-silbern), von Kirch, von Kirchen (schwäbisches Geschlecht, am Bodensee begütert. In Schwarz ein aus dem rechten Obereck hervorkommender silberner angewinkelter geharnischter Arm mit offener Hand, begleitet von 4 (1:2:1) goldenen Kreuzchen. Helmzier ein roter Spitzhut mit silbernem Aufschlag und silbernem Knopf, darauf ein schwarzer Federbusch. Helmdecken rot-silbern.)

Reichsherr von Schlüsselberg (Reichsherrschaft Schlüsselfeld. In Rot ein silberner Schlüssel, mit dem Bart nach oben und nach vorne, schrägrechts gestellt. Helmzier: Der Schlüssel aufrecht. Helmdecken rot-silbern), von Oldenburg (in Gold zwei rote Balken. Helmzier zwei wie der Schild bez. Büffelhörner. Helmdecken rot-golden)

Grafen von Rietenburg-Kallmüntz (auch Riedenburg. In Silber hier ein schwarzer Schrägrechtsbalken, mit drei silbernen Rosen mit goldenem Butzen belegt. Nach Siebmacher, Souveräne 2, Seite 129, Tafel: 131 und Hund sind die Rosen rot, wobei er die Farben seiner Bezugsquelle als "willkürlich ergänzt" klassifiziert. Der Ort Riedenburg im Kreis Kehlheim hat in Gold einen roten Schräglinksbalken, belegt mit drei silbernen Rosen. Helmzier ein beiderseits wie der Schild bez. Adlerflug. Helmdecken rot-silbern), von Laubenberg (zur Lauben und von Thurn aus der Schweiz, ferner im Schäbischen. In Rot drei gestielte silberne Blätter schrägbalkenweise gestellt, mit den Spitzen nach oben rechts gekehrt. Helmzier ein roter Spitzhut mit silbernem Aufschlag und goldenem Knopf innerhalb eines rot-silbernen Adlerfluges. Helmdecken rot-silbern. In früheren Darstellungen (Züricher Wappenrolle z. B.) fehlt der Stiel an den Blättern, des weiteren ist der Flug ganz silbern, der Hut ist auch auf mehrere Arten dargestellt)

von Buttlar (Buttler, gleichen Stammes wie die Treusch von Buttlar, althessisches Rittergeschlecht, in Rot eine silberne Wasserbutte mit goldenen Reifen und zwei goldenen Tragbändern. Die Farben der Butte kann je nach Zweig der Familie und Darstellungen silbern oder golden variieren. Helmzier: Verschiedene, z. B. drei Straußenfedern oder eine oben mit Federn besteckte und gekrönte Säule, vorne mit einem Hifthorn behängt. Helmdecken rot-silbern), von Wimpffen (schwäbischer Uradel, verschiedene Linien. In Rot auf grünem Schildfuß ein springender silberner Widder, golden bewehrt, Helmzier der Widder wachsend zwischen zwei roten Büffelhörnern, die in den Mündungen mit je einem grünen Lindenblatt an goldenem Stiele und außen an den Seiten mit goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen goldene Lindenblättchen herabhängen. Helmdecken rot-silbern. Wappen später ergänzt durch ein goldenes Kreuzchen oder Passionsfußspitzkreuz, das der Widder zwischen seinen Vorderfüßen hält.)

Literatur:
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag - Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
Deutsches Fürsten- und Ritter-Album der marianischen Ritterkapelle in Haßfurt mit genealogischen Notizen und Vorrede, von Carl Alexander von Heideloff, Stuttgart 1868, Verfügbar im Web als Übersicht: http://kirchenbuch.dyndns.org/index/pubbuecher/index.pl?ID=_HI1868W   einzelne Seiten beginnend mit http://kirchenbuch.dyndns.org/index/pubbuecher/seite.pl?ID=_HI1868W+SEITE=a0001 und folgende
Siebmachers Wappenbücher
Hugo Gerard Ströhl, Deutsche Wappenrolle, Reprint von 1897, Komet Verlag Köln, ISBN 3-89836-545-X
Aschaffenburger Wappenbuch

Eugen Schöler, Historische Familienwappen in Franken, Verlag Degener 3. Aufl. 1999
Carl Alexander von Heideloff, Deutsches Fürsten- und Ritter-Album der Marianischen Ritterkapelle in Haßfurt (1868) http://www.bsb-muenchen-digital.de/~web/web1033/bsb10333183/images/index.html

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